Fremdsprachen. 1. Untersuchungsziel
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- Ingelore Fromm
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1 Fremdsprachen Datenbasis: Befragte im Alter ab 14 Jahre, bundesweit repräsentativ Erhebungszeitraum: 8. bis 10. April 2015 Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte Auftraggeber: CASIO Europe GmbH, Norderstedt 1. Untersuchungsziel Ziel der Untersuchung war es zu ermitteln, welche Fremdsprachen die befragten Bürger ab 14 Jahre in der Schule bzw. nach ihrer Schulzeit gelernt haben - und ob sie in der Schule gerne mehr Fremdsprachen gelernt hätten. Außerdem wurde erfragt, welche Fremdsprachen die Befragten so gut beherrschen, dass sie sich darin verständigen können. Weiterhin wurde ermittelt, wie viele Fremdsprachen Kinder in der Schule nach Meinung der Bürger lernen sollten - und wann mit dem Fremdsprachenunterricht begonnen werden sollte. Die Befragung erfolgte anhand von computergestützten Telefoninterviews.
2 2. Eigene Fremdsprachenkompetenz Eingangs wurden die Bürger gefragt, wie viele Fremdsprachen sie in der Schule gelernt haben, unabhängig davon, wie gut sie diese jetzt noch beherrschen. Knapp jeder zweite befragte Bürger (42 %) hat in der Schule eine Fremdsprache gelernt. Ein weiteres Drittel (32 %) berichtet von zwei Fremdsprachen. Und weitere 10 Prozent haben sich in der Schule sogar mit drei oder noch mehr Fremdsprachen beschäftigt. Ihnen stehen 15 Prozent gegenüber, bei denen Fremdsprachen überhaupt nicht auf dem Stundenplan standen. Deutliche Unterschiede lassen sich insbesondere in Bezug auf das Alter und die besuchte Schulform feststellen: Während die jüngste Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ausnahmslos von mindestens einer Fremdsprache als Schulfach berichtet, hat in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen immerhin gut jeder Dritte in der Schule keinen Fremdsprachenunterricht erhalten. Eine ähnliche Relation findet sich auch im Hinblick auf den Schulabschluss: 35 Prozent der Befragten mit geringer formaler Bildung (z. B. Hauptschulabschluss) aber keiner der Befragten mit Abitur oder Hochschulabschluss musste in der Schule auf Fremdsprachenunterricht verzichten. Und zusätzlich zeigt sich: Je höher der Bildungsabschluss, desto mehr Fremdsprachen wurden in der Schule gelernt. Anzahl der in der Schule gelernten Fremdsprachen Anzahl der in der Schule gelernten Fremdsprachen... keine eine zwei drei oder mehr *) % % % % insgesamt bis 29-Jährige bis 44-Jährige bis 59-Jährige Jahre und älter Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium *) an 100 Prozent fehlende Angaben = weiß nicht 2
3 Während 44 Prozent der befragten Bürger in der Schule gerne mehr Fremdsprachen gelernt hätten, lehnen 56 Prozent dies für sich ab. Bezeichnenderweise sprechen sich vor allem diejenigen soziodemografischen Gruppen für mehr Fremdsprachenunterricht aus, die lt. Vorfrage überdurchschnittlich häufig ganz darauf verzichten mussten, also Ältere ab 60 Jahre und formal eher Geringgebildete. Aber auch Frauen zeigen ein deutlich höheres Interesse an mehr Fremdsprachenunterricht in der Schule als Männer. Wunsch nach mehr Fremdsprachenunterricht in der Schule Es hätten in der Schule gern mehr Fremdsprachen gelernt... ja nein % % insgesamt Männer Frauen bis 29-Jährige bis 44-Jährige bis 59-Jährige Jahre und älter Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium
4 Aber nicht nur in der Schule, sondern auch danach werden noch Fremdsprachenkenntnisse erworben: So haben 22 Prozent der befragten Bürger nach Ende ihrer Schulzeit noch eine für sie neue Fremdsprache dazugelernt. Überdurchschnittlich häufig setzen sich Frauen und insbesondere formal Hochgebildete nach ihrer Schulzeit mit Vokabeln und Grammatik einer neuen Fremdsprache auseinander. Nach der Schulzeit neu erlernte Fremdsprachen Es haben nach der Schule eine für sie neue Fremdsprache gelernt... ja nein % % insgesamt Männer Frauen Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium
5 3. Fremdsprachen, in denen man sich verständigen kann Wenn es nicht nur darum geht, welche Fremdsprache überhaupt einmal gelernt wurde, sondern in welchen man sich verständigen kann, so führt Englisch mit großem Abstand die Rangreihe an: 71 Prozent der Bürger sprechen nach eigener Einschätzung so gut Englisch, dass sie z. B. nach dem Weg fragen können. Auf Platz zwei folgt Französisch (15 %), dann Deutsch als Fremdsprache (9 %) und Russisch (7 %) nahezu gleichauf mit Spanisch (6 %). Alle anderen Fremdsprachen bleiben unter der 5-Prozent-Marke. Wobei 15 Prozent der Bürger angeben, in keiner Fremdsprache so fit zu sein, dass es für eine Verständigung reicht. Der Blick in die separat betrachteten Bevölkerungsgruppen zeigt folgende strukturellen Unterschiede: Deutlich mehr Bürger im Westen als im Osten können sich auf Englisch verständigen - und auch insgesamt sind Westdeutsche häufiger in mindestens einer Fremdsprache sattelfest als Ostdeutsche. Dies gilt allerdings nicht für das Russische, das den Bürgern im Osten des Landes deutlich häufiger halbwegs flüssig von den Lippen kommt als Bürgern im Westen. Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Altersgruppen: Während sich die jüngsten Befragten fast ausnahmslos (98 %) in mindestens einer Fremdsprache verständlich machen können, fällt dieser Anteil bei den ab 60-Jährigen mit 72 Prozent deutlich geringer aus. 5
6 Fremdsprachen, in denen man sich verständigen kann *) insgesamt Ost West 14- bis bis bis Jahre Jährige Jährige Jährige und älter % % % % % % % Englisch Französisch Deutsch als Fremdsprache Russisch Spanisch Italienisch Türkisch Niederländisch Polnisch Portugiesisch Dänisch in anderen Fremdsprachen in keiner Fremdsprache *) offene Frage, mehrere Nennungen möglich 6
7 4. Anzahl der Fremdsprachen, die Kinder in der Schule lernen sollten Darüber hinaus wurden die Bürger gefragt, wie viele Fremdsprachen Kinder, die heutzutage in die Schule gehen, dort lernen sollten. Die deutliche Mehrheit (73 %) ist der Ansicht, dass Kinder in der Schule mehrere Fremdsprachen lernen sollten: 57 Prozent halten zwei Fremdsprachen für angemessen und weitere 14 Prozent plädieren für drei. Einige wenige befürworten sogar Unterricht in mehr als drei Fremdsprachen (2 %). 23 Prozent halten dagegen Schulunterricht in einer Fremdsprache für ausreichend. Und 2 Prozent wollen sogar ganz auf Fremdsprachenunterricht verzichten. Der Blick in die soziodemografischen Untergruppen zeigt, dass vor allem Befragte mit Abitur oder Hochschulabschluss für mehr Fremdsprachenunterricht votieren. Dagegen lassen sich zwischen Befragten mit und ohne Kinder im Haushalt keine nennenswerten Unterschiede erkennen. Optimale Anzahl der in der Schule unterrichteten Fremdsprachen Es sprechen sich aus für... *) insgesamt Haupt- mittlerer Abitur/ Kinder im Haushalt schule Abschluss Studium ja nein % % % % % % keine Fremdsprache eine Fremdsprache zwei Fremdsprachen drei Fremdsprachen mehr als drei Fremdsprachen kommt auf das Kind an (spontan) *) an 100 Prozent fehlende Angaben = weiß nicht 7
8 5. Ideales Startalter für den Fremdsprachenunterricht Auf die Frage nach dem idealen Zeitpunkt, zu dem Kinder mit dem Fremdsprachenunterricht beginnen sollten, gehen die Meinungen auseinander. Die wenigsten Befürworter finden sich für den Beginn im Vor-Kindergartenalter: Nur 5 Prozent halten einen solchen Frühstart für wünschenswert. Die Zustimmung steigt deutlich für einen Unterrichtsbeginn im Kindergarten, den fast jeder dritte Befragte (29 %) für besonders geeignet hält. Die (relative) Mehrheit (49 %) plädiert allerdings für einen Start des Fremdsprachenunterrichts in der 1. bis 4. Klasse. Und weitere 16 Prozent halten einen noch späteren Beginn ab der 5. Klasse für ideal. Ideales Startalter für den Fremdsprachenunterricht insgesamt Ost West 14- bis bis bis Jahre *) Jährige Jährige Jährige und älter % % % % % % % vor dem Kindergarten im Kindergarten Klasse 1 bis ab Klasse *) an 100 Prozent fehlende Angaben = weiß nicht 14. April 2015 Q5390/31490 Sr 8
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