Hat mein Kind eine Depression?
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- Jakob Böhler
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1 Hat mein Kind eine Depression? Veronika Mailänder Zelger Oberärz3n Ambulatorium Zürich 21. April 2018
2 Depression - Ä>ologie UmwelGaktoren Traumata, Depriva3on, Verlust erlernte Hilflosigkeit Gen-Umwelt- Interak>on Gene>sche Prädisposi>on chronische Überlastung Stress - unerwünschte Medikamentenwirkungen - Lichtentzug Intermediierende Systeme - Neurobiologische (Serotonin, Dopamin Noradrenalin) Korrelate - Neuroendokrinologische (Cor3sol) Korrelate Persönlichkeitsfaktoren Angstneigung, Introversion Organische Faktoren - Hirnerkrankung - somat. Allgemeinerkrankung depressive Symptoma>k emo3onal/kogni3v/vegeta3v
3 Folgen nicht behandelter psychischer Störungen Der Teufelskreis zwischen psychischer Störungen und nicht Erreichen, respek3ve nicht Abschliessen von Entwicklungsaufgaben (EA) Nicht erfüllte EA Psychische Strg. Psychische Strg. Nicht erfüllte EA
4 Wie geht es unseren Kindern?
5 Häufigkeit im Kindes- und Jugendalter Angststörungen: bis 11.5% (31.9%) Depressionen: 1-5% (14.3%) ADHS: 2-5% (8.7%) nach DSM-5; Merikangas et al., 2010 ( Jugendliche, J., USA)
6 Schülerbefragung Sekundarklassen Zürich 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% Oc traurig und bedrückt gefühlt 0% Jungen Mädchen CH a. Nat. Sek.A Sek.B Sek.C/ So Schülerbefragung 2007/2008 in den 2. Sekundarklassen, Stadt Zürich, Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich Autorin: Dr. med. Ferdinanda Pini, MPH, Schulärztlicher Dienst der Stadt Zürich
7 Wie häufig ist in den letzten 12 Monaten Folgendes geschehen? % Jungen Mädchen Jungen Mädchen Jungen Mädchen Schülerbefragung 2007/2008 in den 2. Sekundarklassen, Stadt Zürich, Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich Autorin: Dr. med. Ferdinanda Pini, MPH, Schulärztlicher Dienst der Stadt Zürich
8 Mythos Menschen, die davon sprechen, unternehmen nie einen Suizid Die Mehrzahl der vollendeten Suizide wird vorher angekündigt!
9 Mythos Suizidalität anzusprechen, ermu3gt Jugendliche zu einem Suizidversuch.. Durch das Ansprechen sinkt die Suizidalität!
10 Schülerbefragung Sekundarklassen Zürich Zuversicht in Zukunc, Suizidgedanken & -versuche Schülerbefragung 2007/2008 in den 2. Sekundarklassen, Stadt Zürich, Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich Autorin: Dr. med. Ferdinanda Pini, MPH, Schulärztlicher Dienst der Stadt Zürich
11 Gesundheitszustand und Lebenss>l Sekundarschülerbefragung 2012/2013 Beschwerden täglich, bzw. mehrmals wöchentlich: Mädchen > Buben 17% Rückenschmerzen 15% Kopfschmerzen 11% Bauchschmerzen 13% andere Schmerzen Sekundarschülerbefragung der Stadt Zürich, n= Schulgesundheitsdienst, Wiegand et al., 2013.
12 Angst und Depression 16% der Jugendlichen zeigen Anzeichen einer Angststörung 17% der Jugendlichen zeigen Anzeichen einer Depression Mädchen > Buben Sekundarschülerbefragung der Stadt Zürich, n= Schulgesundheitsdienst, Wiegand et al., 2013.
13 Depressionen im Kindes- und Jugendalter Epidemiologie Im Vorschulalter selten, Schulalter ansteigend, Jugendalter häufig Prävalenz bei Jugendlichen: ca. 5 % Häufigkeit (Prävalenz) Kinderdepression (präpubertal) 1.9% to 3.4% - Mädchen : Jungen = 1 : 1 Jugenddepression 3.2% to 8.9% - Mädchen : Jungen = 2-3 : 1 (Kovacs et at al, AGP, 1984; Eapen et al, Curr Op Psych, 2012; Kessler et al, Biol Psych, 2001, Gore, Lancet, 2011)
14 Depressionen bei Jugendlichen Symptoma>k Trauer, Verzweiflung ev. Innere Leere Mo3va3onslosigkeit Antriebslosigkeit Rückzug Reizbarkeit, Aggressivität Leistungsabfall Appe3tstörung Schlaflosigkeit Suizidalität S3mmungsschwankungen Selbstverletzungen oc abends grosse Schwankungen seltener Morgen3ef psycho3sche Symptome
15 Geschlechtsabhängigkeit der Depression erhöhte Depressionsneigung der Mädchen abhängig von Pubertätsstatus (nicht vom chronologischen Alter) höheres Risiko bei sehr frühem oder sehr spätem Pubertätseintrio gefühlsbetonte und grüblerische Bewäl3gungsstrategien bei Problemen sind prädisponierend endokrine Vulnerabilität psychologische Vulnerabilität höhere Prävalenz bei
16 Depressionen bei Kindern Altersabhängigkeit der Symptoma>k Säuglinge: anakli3sche Depression (bei extremer Vernachlässigung), Apathie, Gedeihstörung, Entwicklungsrückstand Kleinkinder: Spielstörung, Appe3tstörung, Ängstlichkeit, Weinerlichkeit, Verhaltensstörungen, regressives Verhalten Schulkinder: Rückzug, Traurigkeit, häufiges Weinen, Mo3va3onslosigkeit, Fantasielosigkeit, Leistungsabfall, ev. Suizidalität
17 Besonderheiten bei Depressionen im Jugendalter Unterscheidung Depression - Pubertätskrisen schwierig An Depression sollte gedacht werden, falls folgende Symptomen für die meiste Zeit über mehr als zwei Wochen vorhanden sind: ü stärkere Reizbarkeit als sonst ü stärkere S3mmungslabilität als sonst (Rapid-Cycling) ü verweigerndes Verhalten (kann Antriebsarmut verdecken ) ü neu aucretende nicht nachvollziehbare Aggressivität/ Dissozialität ü Soma3sierung ohne körperliche Ursache (Kopfweh, Bauchweh ) ü unübliche starke Sensibilität gegenüber Kri3k ü Selek3ver sozialer Rückzug Phasen guter S3mmung (z.b. im Ausgang) schliessen Depression NICHT aus!
18 Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen Ambulante Psychotherapie erste Wahl bei leichten und mioleren Episoden An3depressiva engmaschige Überwachung bei mioelschweren/schweren Episoden Sta3onäre Einweisung bei Selbstgefährdung zur Behandlung von therapieresistenten depressiven Episoden
19 Psychotherapeu>sche Zugänge zu Kindern und Jugendlichen Kogni3ve Verhaltenstherapie Familientherapie Spieltherapie Gesprächstherapie Interpersonelle Therapie
20 Ins Gespräch kommen den Anfang finden Fragen stellen zuhören die Jugendlichen ernst nehmen sich selbst mioeilen (Mir ist nicht wohl, wenn wir das auf sich beruhen lassen..., Ich mache mir Sorgen )
21 Was tun, wenn ein(e) Jugendliche(r) suizidale Äusserungen macht? ernst nehmen genau und direkt nachfragen Eltern benachrich3gen bei konkreten Hinweisen auf sofor3ges Nouallgespräch drängen Kinder- und Jugendpsychiater Kliniken Nouallpsychiater
22 Bei Verdacht auf akute Suizidalität Nicht zu viel Verantwortung übernehmen KollegInnen einbeziehen Eltern benachrich3gen (wenn möglich) Fachärztliche Abklärung veranlassen Jugendliche nicht alleine lassen
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Pablo Picasso: Le Bouquet
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