Die BWA: Ein Instrument zur Unternehmenssteuerung?
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- Adolf Grosser
- vor 6 Jahren
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1 Die BWA: Ein Instrument zur Unternehmenssteuerung?
2 BWA = betriebswirtschaftliche Auswertung
3 1. Begriff Definition 2. Daten-Zahlen-Fakten: wie kommen die Zahlen in die BWA? 3. Welchen Nutzen habe ich als Unternehmer? 4. Fazit
4 1. Begriff Definition Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) ist für kleine und mittlere Unternehmen ein auf eigene Unternehmensdaten basierte Auswertung. Die BWA stellt die Ertragslage und betriebswirtschaftliche Kennzahlen eines Unternehmes dar. Die Darstellung ist abhängig davon ob: Das Unternehmen eine Bilanz oder eine Gewinnermittlung nach 4 Abs. 3 EStG vornimmt Abhängig von der Branche des Unternehmens (z.b. Handwerker, Freiberufler, Ärzte, Zahnärzte, Dienstleister, Handel etc.) Man unterscheidet zwischen einer STANDARD und einer individuellen BWA
5 2. Daten Zahlen Fakten: wie kommen die Zahlen in die BWA? Die BWA setzt eine elektronische Buchführung voraus. Buchführung bedeutet vereinfacht die Erfassung der Einnahmen / Erträge und Ausgaben / Aufwendungen, d.h. die Erfassung der Geschäftsvorfälle. Durch die elektronische Erfassung, i.d.r. mit einer entsprechenden Software (DATEV, AGENDA, Lexware, usw.) werden die Geschäftsvorfälle vom Rechnungswesen erfasst. Entsprechend der eingesetzten Software ist dann die Auswertung einer mindestens Standard-BWA möglich.
6 3. Welchen Nutzen habe ich als Unternehmer davon? Die BWA sollte aussage- und auswertungsfähig sein: Rechtsformneutral gestaltet (Einzelunternehmen, GMBH, KG, OHG, GbR ) Kompatibel sein mit Branchenvergleichen Größenordnungsneutral abbilden Mehrjahresvergleich abbilden können Vorjahresvergleich Berücksichtigung von Bestandsveränderungen (!!)
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8 Erläuterungen: Die Gesamtleistung./. Wareneinsatz = Rohertrag Dann folgen sonstige betriebliche Erlöse, d.h. hier weitere betriebliche Erlöse, die nicht unmittelbar dem eigentlichen Betriebszweck dienen, und Erlöse, die nicht in die Berechnung der Handelsspanne einfließen sollen; z.b. private Nutzung betrieblicher KFZ, Verkauf an Mitarbeiter, o.ä. Zwischensumme = betrieblicher Rohertrag Danach Abzug aller weiterer betrieblichen Aufwendungen wie Personal, Miete, Pacht, Versicherungen etc. = vorläufiges Betriebsergebnis Merke: je genauer das Rechnungswesen, je genauer das vorläufige Ergebnis D.h.: Abschreibungen, Darlehenszinsen sind möglichst genau monatlich zu erfassen, im Zweifel als kalkulatorische Größe
9 Neben den Euro-Beträgen werden Prozentsätze ausgewiesen Für die Interpretation ist wichtig, auf welcher Basis (100%) sich die Werte beziehen 1. Spalte = Relation zur Gesamtleistung 2. Spalte = Relation zu Gesamtkosten 3. Spalte = Relation zu Personalkosten
10 Zu: Relation zur Gesamtleistung (1. Spalte) Hier sind drei wichtige Prozentwerte zu beachten: Handelsspanne: = Anteil des Rohertrag an der Gesamtleistung (hier 50,76%) Personalaufwandsquote: = Anteil der Personalkosten an der Gesamtleistung (hier 28,03%) (auf 100 Gesamtleistung) Umsatzrentabilität: = prozentualer Anteil des vorläufigen Ergebnisses an der Gesamtleistung (3,51%)
11 Zu: Relation zu den Gesamtkosten (2.%-Spalte) Basis bilden die Gesamtkosten Diese Quote bedeutet, wie sich einzelne Kostengruppen zu den Gesamtkosten verhalten; insbesondere lässt sich hier ablesen, wie Veränderungen z.b. durch Tariferhöhungen bei den Personalkosten sich auf die Gesamtkosten auswirken. Der prozentuale Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten drückt die Personalkostenintensität mit 65,7 % im Beispiel aus.
12 Zu: Relation zu Personalkosten (Spalte 3) = welche Gesamtleistung des Unternehmens auf 100 Personalkosten entfällt (hier: 356,75 ) Letzte Prozentspalte: = Kalkulationsaufschlag (Rohgewinn x 100 / WES) Merke: hier ist die Abweichung zwischen den einzelnen Monaten und den Prozentzahlen der aufgelaufenen Werte Bei starken Differenzen ist auf jeden Fall die Ursache zu prüfen; Grund können saisonale Differenzen sein oder auch BUCHUNGSFEHLER (!)
13 Weitere Auswertung: Vorjahresvergleich
14 Vergleich mit dem Vorjahr A) Vergleich der einzelnen Monate zueinander B) Vergleich der aufgelaufenen Werte zueinander Voraussetzung für die Auswertung ist, das auch im Vorjahr mit demselben EDV System erfasst wurde Die Buchhaltung im Vorjahr ebenfalls 12 Monate umfassen sollte Hier: im Jahr der Existenzgründung liegen in der Regel weniger als 12 Monate vor;
15 Ausgehend vom Vorjahreswert wird die Veränderung zum aktuellen Wert in Euro und Prozent ermittelt; Im rechten Teil sind die gleichen Informationen auf Basis der aufgelaufenen Werte des aktuellen und des Vorjahres dargestellt. Aufgrund der größeren Datenbasis ist dieser Vergleich i.d.r aussagekräftiger. Schwankungen einzelner Monate werden damit relativiert Im 3-Jahresvergleich der BWA werden die Zahlen des aktuellen Jahres mit den entsprechenden Vorjahren vergleichen Tendenzen sind somit in der betrieblichen Entwicklung zu erkennen und können für zukünftige Planungen berücksichtigt werden
16 Weitere Auswertungen könnten sein: Soll-/Ist Vergleich Vergleich selbst festgelegter Werte mit den tatsächlichen, z.b. bei Vorliegen einer Planungsrechnung, Der Vergleich findet dann mit gegenwärtigen Zahlen statt
17 Aussagekraft der BWA Merke: die BWA ist immer nur so aussagekräftig wie die Daten die ihr zu Grunde liegen Zeitnah Vollständig Bestände erfassen (nicht nur zum Jahresabschluss) Monatliche Abgrenzungen (z.b. Zahlung von Versicherungen am Anfang eines Jahres; aufteilen in 12 Monatsbeiträge, wiederkehrende Buchungen; Abschreibungen: Möglich: betragsgenaue monatlich Abschreibung hilfsweise: kalkulatorische Verteilung der Jahres-Afa, Neuzugänge nicht vergessen Zinsen, Unternehmerlohn Unentgeltliche Wertabgaben, Sachbezüge an Waren
18 4. Fazit: Die BWA ist ein geeignetes Instrument zur Unternehmenssteuerung; Änderungen der Verhältnisse spiegeln sich unmittelbar wieder Steuerplanung ist unterjährig möglich Grundsätzlich geeignetes Mittel zur Erlangung von Krediten MERKE: Voraussetzung: vollständige Erfassung der Finanzbuchhaltung Auswahl der richtigen BWA (Bilanz / EÜR )
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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