DEPARTEMENT BILDUNG, KULTUR UND SPORT
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- Florian Wagner
- vor 6 Jahren
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2 Titel der Präsentation Schulpsychologischer Dienst Untertitel der Präsentation Fachteam gegen häusliche Gewalt 2. Mai November 2016
3 Definition Unter dem Begriff häusliche Gewalt verstehen wir die systematische Anwendung oder Androhung von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt zur Erlangung von Macht und Kontrolle. > unter Paaren in bestehender oder aufgelöster ehelicher oder partnerschaftlicher Beziehung > unter Geschwistern > zwischen(stief-)eltern-kind > zwischen Verwandten bzw. Bekannten einer Partei des Paares und der anderen Partei des Paares 3
4 Wo findet häusliche Gewalt statt? > Häusliche Gewalt wird mehrheitlich von Männern gegenüber Frauen und/oder Kindern ausgeübt und findet v.a zu Hause statt, im vermeintlichen Schutzraum. > Täter und Opfer finden sich in allen sozialen Schichten, unabhängig von Bildungsstand, Einkommen, Status, Kultur, Herkunft, Alter. > Risikofaktoren: Unterschiedliche Ethnien, Religionen, Sprachen bei Eltern, grosse Altersdifferenz, Patchwork- Familien, kritische Lebensereignisse wie Arbeitsverlust, Finanzprobleme, Krankheit, Sucht. 4
5 Formen der Gewalt > Soziale Gewalt (Verwahrlosung, materielle oder psychische Vernachlässigung, mangelnde Anregung und Förderung, mangelnder verbaler Austausch, Kontaktverbot) > Psychische Gewalt (Drohungen, Beschimpfungen, ignorieren, einsperren, zu Handlungen zwingen; Kinder und Jugendliche: physische und sexualisierte Gewalt unter Erwachsenen miterleben) > Physische Gewalt (Schläge, Verbrennungen, aber auch Mobiliar zerschlagen) > Sexualisierte Gewalt 5
6 Kinder und häusliche Gewalt > Dass Kinder unter häuslicher Gewalt leiden, ist für die Wissenschaft erst seit 2004 ein Thema > Gewalt erzeugt bei den Kindern massive Angst, Mitleid, Erstarrung, Hilflosigkeit > Gewalt wirkt bei Kindern, wenn sie sie selbst erleben, sehen, hören oder auch nur spüren > Häufige Folgen sind psychosomatische Beschwerden oder aggressiv-dissoziales Verhalten 6
7 Red flags Warnzeichen > Leistungsabfall ohne plausible Gründe, Minderleister > Kinder/Jugendliche weinen aus unerklärlichen Gründen > Kinder drücken sich auffallend um Lehrpersonen herum > Kinder wirken an bestimmten Tagen bedrückt > Kinder berichten konkret von Schlägen > Übermässig aufmerksame, kontrollierende Eltern > Auffallend besetzte oder aggressive Kinder/Jugendliche > Verletzungen ohne Erklärung über ihre Entstehung > Suizidgedanken und -versuche 7
8 Kinder und häusliche Gewalt > 100 Studien zeigen, dass bei 50 bis 60 % der Kinder Auswirkungen langfristig sichtbar sind > Erlebte Gewalt wird später als Erwachsene oft in der eigenen Familie weitergegeben > Nur 20 % der Kinder zeigen keine Auswirkungen > Kinder leiden unter häuslicher Gewalt stärker als unter Trennung oder Scheidung > Kinder leiden vergleichbar wie bei Alkohol-/ Drogenproblem eines Elternteils oder wenn ein Elternteil schwer psychisch krank ist 8
9 Helfen ja, aber wie? Erste Schritte > Botschaft vermitteln, dass es schwierige Situationen gibt, über die man sprechen darf und muss > Ansprechen, offen fragen, zuhören, ernst nehmen > Erzählungen schriftlich (wörtlich) festhalten > Stellung beziehen ( das ist schlimm, machen wir etwas ) > Kind für Mitteilung und Vertrauen loben > Kollegen und/oder Vorgesetzte einbeziehen > Fachstelle kontaktieren > Schnell denken, mit Bedacht und nie alleine vorgehen > Schule: Handelnde sind primär Schulleitung und Schulpflege 9
10 Unterstützungsmöglichkeiten > Fachteam gegen häusliche Gewalt des SPD Aargau > Kinderschutzgruppe der Kantonsspitäler Aarau/Baden > Opferhilfe (OH, Aarau) > Frauenhaus (AG/SO) > Anlaufstelle gegen häusliche Gewalt (AHG, Aarau) > Bei physischer Gewalt und massiven Drohungen: Polizei 10
11 Arbeitsgebiete des SPD Fachteams > Psychologische Abklärung von Kindern und Jugendlichen (wie geht es ihnen, was brauchen sie?) > Beratung von Eltern bezüglich Umgang mit Kindern und Jugendlichen > Beratung von Lehrpersonen, Schulleitungen, Schulund Gemeindebehörden in Einzelfällen > Weiterbildung für Schulen und Fachpersonen > Einsitz in den Kinderschutzgruppen Aarau und Baden > interne Beratung der SPD-Mitarbeitenden 11
12 Grenzen und Herausforderungen > Es gibt Vorfälle von Gewalt, von denen niemand weiss. > Verwahrlosung und Vernachlässigung sind schleichend. > Informationen sind verstreut, niemand hat den Überblick. > Belastete Familien kennen Hilfsangebote nicht, nutzen sie nicht. > Hilfsangebote gibt es zu wenige, sie sind zu teuer. > Wenig griffige Gesetze, um Täter dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen. > Überforderte Behörden 12
13 SPD Fachteam gegen häusliche Gewalt Rahel Leuenberger und Hannes Gerber, Fachpsychologin und -psychologe für Kinder und Jugendliche Erreichbarkeit: Schulpsychologischer Dienst Regionalstelle Aarau Laurenzenvorstadt Aarau Tel.: Montag bis Donnerstag 8:00 12:00 und 13:45 16:45 Freitag 8:00 12:00 und 13:45 15:00 Uhr 13
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