Geriatrisch-Internistische Station für Akuterkrankte Demenzpatienten (GISAD)*
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- Erwin Biermann
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1 Geriatrisch-Internistische Station für Akuterkrankte Demenzpatienten ()* Bethanien-Krankenhaus Heidelberg Geriatrisches Zentrum Prof. Dr. med. Peter Oster Dipl. Psych. Ilona Dutzi Dr. med. Ute Hestermann Dr. phil. Elke Müller Dr. med. Tania Zieschang (*gefördert durch die Otto und Edith Mühlschlegel Stiftung in der Robert Bosch-Stiftung)
2 Hintergrund des Projektes PatientInnen mit internistischen Erkrankungen und gleichzeitigen schweren Verhaltensauffälligkeiten werden oftmals in die (Geronto-) Psychiatrie eingewiesen, obwohl sie internistisch behandelt und betreut werden müssten Drehtüreffekte April 2007 Dr. phil. Elke Müller 2
3 Hintergrund des Projektes kaum entwickelte Versorgungsstrukturen für Demenzkranke mit anderen v.a. akuten Erkrankungen in Deutschland fehlende Betreuungskonzepte in Akutkrankenhäusern fehlende architektonische Voraussetzungen April 2007 Dr. phil. Elke Müller 3
4 Definitorische Bezugspunkte "Verhaltensauffälligkeit" herausforderndes Verhalten Erregung, aggressives Verhalten (lautes Rufen, Schreien) Unruheverhalten, Umherwandern, Hinlaufen (Aufsuchen fremder Räume) Enthemmung; unpassende, schwierige Verhaltensweisen (ständiges An-/Ausziehen) Halluzinationen Wahn April 2007 Dr. phil. Elke Müller 4
5 Projektdesign und -verlauf Interventionsprojekt mit 3 Phasen Basiserhebung: Analyse der Ist-Situation I durch Erfassung quantitativer Daten und teilnehmende Beobachtung, Kurzinterviews Intervention Postinterventionserhebung: Analyse der Ist-Situation II (wie Ist-Analyse I) Vergleich vorher - nachher April 2007 Dr. phil. Elke Müller 5
6 Zeitlicher Ablauf Literaturrecherche Theoriegeleitete Kategorienbildung (teiln. Beobachtung) Datenbank Dokumentation Erhebungs- Instrumente (quant./qualit.) P I L O T P H A S E IST 1 Intervention /K2 IST 2 A U S W E R T U N G Monat April 2007 Dr. phil. Elke Müller 6
7 Begleitende Maßnahmen 1. Quantitative Erhebungsmethoden zur Erfassung von Daten (persönliche und medizinisch-pflegerische Daten der PatientInnen) 2. Assessments zur Bewertung des individuellen Verlaufs der PatientInnen 3. Qualitative Erhebungsverfahren zur Erfassung der Pflegewirklichkeit: Beobachtung von Pflegesituationen, Ermittlung von arbeitsorganisatorischen Abläufen (teilnehmende Beobachtung, Kurzinterviews mit den beruflichen AkteurInnen) April 2007 Dr. phil. Elke Müller 7
8 Konzeptionelle Voraussetzungen (1) als Teil einer geriatrischinternistischen Station 6 Betreuungsplätze (ein Vierbettzimmer, ein Zweibettzimmer, Wohnzimmer ) Innenausstattung: Kompromiss zwischen Krankenhausstation und Wohlfühlbereich für altersdemente Menschen (emotionale Bezüge zu "früher") April 2007 Dr. phil. Elke Müller 8
9 Konzeptionelle Voraussetzungen
10 April 2007 Dr. phil. Elke Müller 10
11 Konzeptionelle Voraussetzungen (2) Interdisziplinäres Team: Pflege(fach)kräfte GeriaterIn/InternistIn Psychologin Ergo-, Physio-,MusiktherapeutInnen Logopädin Sozialarbeiterin, Seelsorgerin April 2007 Dr. phil. Elke Müller 11
12 Konzeptionelle Voraussetzungen (3) Therapeutische Konzeptionen Schulungskonzept nach Archibald (2003) Personenzentrierter Ansatz in Anlehnung an Kitwood (2004) Biografiearbeit, Validation Integration von Angehörigen als zentrales Stützsystem Schulungs- und Reflexionsangebot April 2007 Dr. phil. Elke Müller 12
13 Projekt Erste und vorübergehende Ergebnisse April 2007 Dr. phil. Elke Müller 13
14 Tagesstrukturierung ab 6:30 ab 8:30 ab 9:30 12:00 14:00/15:00 18:00 aktivierende Körperpflege gemeinsames Frühstück Pflegetätigkeiten, Visite, Einzel- und Gruppentherapien Mittagessen mit anschließender Mittagsruhe wechselnde therapeutische Angebote Abendessen April 2007 Dr. phil. Elke Müller 14
15 Musiktherapie
16 Interventionsschwerpunkte (Pflege) Konkretisierung des Schulungsprogramms Präzisierung des Pflegeleitbildes K 2 - Ausdifferenzierung der Konzeption Konsequenzen für die interberufliche Zusammenarbeit Arbeitsabläufe und Tagesgestaltung Aufgabenprofil von Präsenzkräften Kommunikationsstrukturen innen/außen
17 Didaktischer Ansatz Prinzip des reflektierenden Erfahrungslernen (Kolb 1984, 1992, Krohwinkel 1993, 1998): 1. Die konkrete Erfahrung 2. Beobachtung und Reflexion 3. Neues Problembewusstsein 4. Bildung abstrakter Begriffe/Konzepte 5. Erprobung in neuen Situationen 6. Evaluation April 2007 Dr. phil. Elke Müller 17
18 Schulungsthemen Interventionsphase 7/2006 3/2007 Reflexion eigener Praxiserfahrungen mit Demenz- PatientInnen - Pflegeleitbild Demenz und Demenzformen Kommunikation mit Dementen Angehörigenarbeit Personenzentrierter Ansatz nach Kitwood (2004) Schmerz und Demenz; Demenz Delir Depression Spezielle Aspekte der Körperpflege/Mobilisation Gewalterfahrungen im Leben alter Frauen und Männer Essen und Trinken Seelsorgerliche Aspekte April 2007 Dr. phil. Elke Müller 18
19 Schlussfolgerungen Die pflegerische Betreuung von Menschen mit Demenz ist ein wichtiges Thema auch für Krankenhäuser mit akutstationärem Versorgungsauftrag Die Projektstation ist in ein Gefüge von Ressourcen einer geriatrischen Klinik eingebettet, die gute Voraussetzungen für das Projekt liefern In Akutkrankenhäusern ist von diesen Ressourcen z. Zt. Nicht auszugehen (z.b. interdisziplinäres therapeutisches Team, Grundlagenwissen der Pflegefachkräfte, interne Fortbildungsangebote) Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte sowie Altenpflegefachkräfte lernen, konstruktiv zusammen zu arbeiten April 2007 Dr. phil. Elke Müller 19
20 Ausblick Sicherung des Verstetigungsprozesses im Umgang mit Menschen mit Demenz, die herausforderndes Verhalten zeigen bezüglich der pflegerischen Betreuungskontinuität, interberuflicher Absprachen und Kooperation mit Angehörigen April 2007 Dr. phil. Elke Müller 20
21 Zukunft Schulungsprogramm für MitarbeiterInnen in Akutkrankenhäusern Entwicklung von pflegebezogenen Diagnosegruppen (z.b. NRG nursingrelated-diagnoses) Sicherung der Versorgungskontinuität zwischen unterschiedlichen Pflege- und Versorgungssettings April 2007 Dr. phil. Elke Müller 21
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