Kreisseniorenrat Konstanz Mittwoch, den um 09:00 Uhr Sitzungssaal im Rathaus Hilzingen
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- Lennart Neumann
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1 Kreisseniorenrat Konstanz Mittwoch, den um 09:00 Uhr Sitzungssaal im Rathaus Hilzingen Chefarzt Dr. med. A. Gowin Geriatrie/ Palliativmedizin Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz
2 1. Stationäre Behandlung demenzkranker Patienten im Krankenhaus Akutmedizinische und nachstationäre Aspekte 2. Stationäre Altersmedizin im Kreis Konstanz Ist- Zustand und Ausblick
3 Klinikum Konstanz
4 Der demente Mensch im Krankenhaus: Wirklichkeit und Visionen
5 Besondere klinische Schutzräume für Kinder und ältere Menschen mit kognitiven Defiziten
6 Gehirn eines alten Menschen Säuglingsgehirn
7 Gegenwertige Versorgungsrealität dementer Alterspatienten in Akutkrankenhäusern Meist Akutaufnahmen: Herzkreislaufschwäche, Sturzpatienten, traumatisierte Patienten, Patienten mit akuten Infektionen, Verwirrtheitszuständen Ungewohntes Umfeld mit unbekannten Personen, dominierender Sachlichkeit und Funktionalität verstärken Angst- und Verwirrtheitszustände Etwa 1/3 der Demenzpatienten entwickeln im Krankenhaus ein akutes oder prolongiertes Delir (Auftreten von postoperativen deliranten Verwirrtheitszuständen noch deutlich häufiger!) Krankenhausaufenthalt demarkiert häufig vorbestehende bisher latente Demenzentwicklung
8 Gegenwertige Versorgungsrealität dementer Alterspatienten in Akutkrankenhäusern Beispiel: Verwirrter Patient wird nachmittags mit Lungenentzündung, Austrocknung und Verwirrtheitszustand stationär aufgenommen Nachdem Angehörige Station verlassen haben, wird Patient zunehmend unruhig, rastlos, mehrfacher Versuch, die Station zu verlassen Abends werden vom Arzt vom Dienst bei anhaltenden Unruhezuständen Beruhigungstropfen verabreicht, Patient für kurze Zeit ruhiger Nach 2 3 Stunden in der Nacht wieder hochgradig agitiert, unruhiges Umherlaufen, erneuter Versuch, die Station zu verlassen
9 Gegenwertige Versorgungsrealität dementer Alterspatienten in Akutkrankenhäusern Erneute Sedation ohne Ergebnis, Bettgitter Patient übersteigt Bettgitter, ungebremster Sturz auf die Hüfte Hüftgelenksfraktur Grundlegend veränderte Ausgangssituation: Sterblichkeit von geriatrischen Patienten mit Hüftgelenksfrakturen: 30%! Erreichen des ursprünglichen Mobilitätsgrades ungewiss Bei Überleben Pflegefall oder palliativmedizinische Konstellation nicht unwahrscheinlich
10 Anforderungen an die stationäre Versorgung Demenzkranker 1. Das geriatrische Assessment: Testung von intellektueller Situation, Befindlichkeit und Stimmung des Patienten ( Wo steht der Patient?) 2. Entlassungsplanung am Aufnahmetag: Wie und wo lebt der Patient? Wer kümmert sich? Hauptbezugspersonen? Abfragen von Versorgungsmodalitäten, Vollmachten und Patientenverfügungen 3. Ausreichendes, speziell geschultes und geduldiges Personal, welches unter motivationsfördernden Bedingungen arbeitet, sich honoriert und bestätigt fühlt (Problem in deutschen Krankenhäusern: kritischer Pflegemangel!) 4. Geeignete Räumlichkeiten, Schaffung einer vertrauten Atmosphäre, Möglichkeiten der Deeskalisation bei verwirrten und deliranten Patienten
11 Vision - Ausblick Interdisziplinäre Teambildung (Geriater/ Psychiater/ Neurologen Pflege - Therapeuten - Komplementärtherapeuten, z. Bsp. Musik-, Tanz-, Kunsttherapeuten u.a.) Angstfreies Ambiente: Farbkonzept, Wiedererkennungsmerkmale (z. Bsp. Lokale oder geographische Besonderheiten) Sturzprophylaxe: geeignete Böden, Niedrigbetten, gedimmtes Licht Angehörige können auf Wunsch und Bedarf im Krankenzimmer übernachten Festzugeordnete Begleit- und Betreuungsperson (Mentor)
12 Vision - Ausblick
13 Strukturmerkmale in der Altersmedizin Das geriatrische Team Merke: Der Therapeut ist nur so gut wie sein Team und die Qualität der interdisziplinären Kultur in seiner Abteilung Ärzte Pflege Physiotherapie Ergotherapeuten Musik/Tanz/Kunsttherapeuten Seelsorge Sprachtherapeuten Sozialdienst Klinische Psychologie
14 Strukturmerkmale in der Altersmedizin Das geriatrische Team
15 Realität der Altersmedizin 1. Baden-Württembergisches Geriatriekonzept 65 geriatrische Schwerpunkte (einer pro Kreis) 7 geriatrische Zentren (vornehmlich Universitätsstädte) Etwa 30 geriatrische Rehabilitationskliniken 5 ambulante geriatrische Rehabilitationseinrichtungen Eine (!) geriatrische Tagesklinik ohne Kassenanerkennung Bedarfsplanung für akutgeriatrische Kliniken: Fehlanzeige!
16 Stationäre Altersmedizin im Kreis Konstanz 1. Akutgeriatrie: Etwa 25 Betten im Krankenhaus Engen 14 Betten im Klinikum Konstanz 6 geriatrische Palliativbetten im Klinikum Konstanz 2. Geriatrischer Schwerpunkt : Konsiliarische Betreuung der Alterspatienten in den Kliniken Singen, Konstanz, Radolfzell 3. Geriatrische Rehabilitation 50 Betten Klinikum Schmieder
17 Stationäre Altersmedizin im Kreis Konstanz Einwohner im Kreis Konstanz 25% über 65 Jahre 70% der Patienten in den Akutkrankenhäusern des Kreises über 60 Jahre Folgerung: Installation einer zentralen Klinik für Altersmedizin mit speziellen Fachangeboten und mindestens 100 stationären Behandlungsplätzen Spezialisierungen: Frührehabilitation parallel zur akuten Erkrankung Alterstraumatologie Interdisziplinäre Demenzbehandlung Schlaganfallbehandlung Geriatrische Palliativmedizin Geriatrische Tagesklinik
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