Allgemeine Vorbemerkungen
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- Max Müller
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1 Allgemeine Vorbemerkungen Die meisten Migrant_innen muslimischer Herkunft stammten bis Sommer ursprünglich aus den ländlichen oder wirtschaftlich unterentwickelten Gebieten der Herkunftsländer (Türkei, Syrien, Libanon, Irak) Der Großteil der muslimischen Migrant_innen ist in den 1960er und 1970er-Jahre nach Deutschland gekommen; in diesen Jahren sind in der Regel Bildungsbenachteiligte nach Deutschland eingewandert Die Zahl der Menschen mit muslimischer Abstammung wird auf ca. 4,5 Mil. geschätzt. In Deutschland leben 17,1 Mil. Menschen mit Migrationshintergrund, 3,0 Mil. aus der der Türkei. 9,2 Mil. sind eingebürgert. Die muslimische Bevölkerung im Allgemeinen und Jugendliche und ihre Familien im Besonderen sind heterogen 1
2 Bevölkerungsverteilung in Deutschland (81,4 Millionen) 2
3 Lebenswelten in Unterschiedliche Familientypen Konservative Familien Religiöse Familien Leistungsorie ntierte Familien Moderne Familien 3
4 Konservativ-autoritäre Familien Familienstruktur Die formalen Bildungsabschlüsse sind (sehr) niedrig, der Erziehungsstil innerhalb der Familie ist autoritär Traditionelle Werte und Normen sind entscheidend, die Familien sind kinderreich Die Mitglieder sind selten eingebürgert, die Deutschkenntnisse sind (sehr) gering Die Form der Großfamilien, bestehend aus drei Generationen, ist häufiger anzutreffen Religion und Tradition werden in diesem Familientyp oft miteinander vermischt.
5 Konservativ-autoritäre Familien: Autoritäts- und Geschlechterrollen Patriarchalische Geschlechterrollen, geschlechtsspezifische Erziehungsvorstellung EhepartnerInnen aus der eigenen Ethnie werden bevorzugt, vor allem aus den Herkunftsländern, um die Tradition zu bewahren Auf die formale Bildung der Mädchen wird kein großer Wert gelegt Gewalt in der Erziehung ist eine zentrale Methode, es wird geschlechtsspezifisch bestraft 5
6 Religiöse Familien Familienstruktur Die formalen Bildungsabschlüsse sind sehr heterogen Erziehungsstil innerhalb der Familie ist autoritär Religiöse Werte und Normen sind entscheidend, die Familien sind kinderreich Die Mitglieder sind öfter eingebürgert, die Deutschkenntnisse sind heterogen Die Form der Großfamilien, bestehend aus drei Generationen, ist häufiger anzutreffen
7 Religiöse Familien Rollen- und Autoritätsstrukturen Geschlechtsspezifische und religiöse Erziehungsvorstellung EhepartnerInnen aus der eigenen Religion werden bevorzugt, auch aus den Herkunftsländern Die formalen Schulabschlüsse bei den Mädchen sind hoch, aber oft wird auf Berufsausbildung verzichtet Im Vergleich zu konservativ-autoritären Familien wird Gewalt seltener angewendet In Bildungsfragen werden die Mädchen weitestgehend gleichbehandelt
8 Konsequenzen der Erziehungsziele auf die Bildungseinrichtungen Rigidität vs. Liberalität Kollektivismus vs. Individualismus Solidarität/Loyalität vs. Eigenverantwortung Gehorsam/Unterordnung vs. Selbstreflexion/Selbständigkeit
9 Leistungsorientierte Familien Familienstruktur Die formale Bildungsabschlüsse der Eltern sind heterogen, die der Kinder sehr hoch Erziehungsstil innerhalb der Familie ist autoritativ Traditionelle Werte und Normen sind weitgehend aufgeweicht, die Familien haben weniger Kinder Die Mitglieder sind überwiegend eingebürgert, die Deutschkenntnisse sind gut Die Form der Kernfamilie hat sich hier etabliert
10 Leistungsorientierte Familien Rollen- und Autoritätsstrukturen Patriarchalische Geschlechterrollen sind sehr aufgeweicht, geschlechtsspezifische Erziehung ist kaum vorhanden EhepartnerInnen werden nicht nach traditionellen Werten ausgewählt, PartnerInnen aus Deutschland werden bevorzugt Auf die formale Bildung der Mädchen und Jungen wird gleichermaßen großer Wert gelegt Mehr Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern und Generationen
11 Primäre Erziehungsziele (konservativ-autoritäre und religiöse Familien) Respekt vor Autoritäten Ehrenhaftigkeit Zusammengehörigkeit Lernen und Leistungsstreben Erziehung zur Herkunft Erziehung zur religiösen Identität
12 Moderne Familien Familienstruktur Die formale Bildungsabschlüsse der Eltern und der Kinder sind sehr hoch Erziehungsstil innerhalb der Familie ist offen bzw. demokratisch Traditionelle Werte und Normen sind verschwunden, die Familien haben ein bis zwei Kinder Die Familienmitglieder sind in der Regel eingebürgert, die Deutschkenntnisse sind gut bis sehr gut
13 Moderne Familien Rollen- und Autoritätsstrukturen Patriarchalische Geschlechterrollen sind komplett verschwunden, auf geschlechtsspezifische Erziehung wird kein Wert gelegt Voreheliche Partnerschaften kommen oft vor, Ehepartner_innen aus Deutschland werden bevorzugt und binationale Ehen sind gängige Praxis Auf die formale und informelle Bildung der Mädchen und Jungen wird gleichermaßen großer Wert gelegt Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern und Generationen
14 Mediennutzung 12,3 Prozent nutzen ausschließlich türkische oder arabische Medien 83,9 Prozent nutzen deutsche und türkische oder arabische Medien 2,6 Prozent nutzen ausschließlich deutsche Medien (vgl. Haug 2009). Migranten interessieren sich bei einheimischen Medien in erster Linie für Kultur- und Sportsendungen Printmedien und Radio werden selten genutzt, Hauptinformationsquelle bleibt der Fernseher, bei jüngeren zunehmend das Internet Sowohl die deutschsprachigen Medien als auch die Medien aus den Herkunftsländer berichten undifferenziert und stellen Stereotypen in den Vordergrund. Der Einfluss der negativen Berichterstattung ist dann kritisch zu bewerten, wenn die Rezeption durch Multiplikatoren bewertend oder bestätigend ist.
15 Schlussfolgerungen Elternkooperation Niederschwellige Angebote Einbeziehung der traditionellen Normen in die Bildungsarbeit Medienerziehung Kritische Haltung zu Medien und deren Inhalte Interkulturelle Kompetenz als Qualitätsstandard Kooperation mit Kultur- und Moscheevereinen Verbesserung des Bildungszugangs und Verbesserung der Sozialen Lage
16 Literatur Aktion Jugendschutz Landesstelle Bayern e.v. (2012): Türöffner und Stolpersteine. Elternarbeit mit türkischen Familien als Beitrag zu Gewaltprävention. München. Toprak, Ahmet (2012): Unsere Ehre ist uns heilig. Muslimische Familien in Deutschland. Herder-Verlag. Weiss, Heinz-Jürgen/Trebbe, Joachim (2002): Mediennutzung und Integration der türkischen Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisse einer Umfrage des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. In: Meier-Braun, Karl Heinz/Kilgus, Martin A. (Hrsg.): Integration durch Politik und Medien? Baden Baden. Haug, Sonja u.a. (2009): Muslimisches Leben in Deutschland. Nürnberg und Berlin.
Allgemeine Vorbemerkungen
Allgemeine Vorbemerkungen Die meisten Migranten muslimischer Herkunft stammen ursprünglich aus den ländlichen oder wirtschaftlich unterentwickelten Gebieten der Herkunftsländer (Türkei, Syrien, Libanon,
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