Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region
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- Nicolas Bayer
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1 Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region Horst Henning Steinmann Universität Göttingen, Zentrum für Biodiversität und Nachhaltige Landnutzung
2 Fruchtfolgen (mit Energiepflanzen) Übersicht Warum sind Fruchtfolgen wichtig? Forschung zu Fruchtfolgen Verschiedene Skalen Schlussfolgerungen
3 Warum Fruchtfolgen Kern Instrument des Ackerbaus Aktuell in der Diskussion: Cross Compliance Vorschläge (3 Fruchtarten, 5 70%) EEG 2012 (60 % Mais im Fermenter) Element von Leitlinien (Integrierter Pflanzenschutz) Basis für Landnutzungsszenarien (z.b. Klimawandel)
4 Erkenntnisse über Fruchtfolgen Feldversuche (Göttingen & Rostock) Foto: Winter Betriebsdaten (Umfrage n=87, ((Nord ) Deutschland) Anbaustatistiken (Niedersachsen)
5 Versuchsanstellung Frage: Inwieweit verstärken oder mindern Fruchtfolgen phytomedizinische Probleme im Hinblick auf bodenbürtige Schadpilze und Unkräuter? Fruchtfolgen 1 Felderfolge: Maisdaueranbau (M) 2 Felderfolge: Raps Weizen (R W) 3 Felderfolge: Raps Weizen (Grünroggen)/Mais (R W M) 4 Felderfolge: Raps Weizen (Grünroggen)/Mais Weizen (R W M W)
6 Wirtschaftlichkeit der Fruchtfolgen ( , H. Hartmann) Euro / ha n.s. nicht signifikant * P < 0,05 n.s. 4 Pfl.schutzvarianten (Fungizid & Unkrautbekämpfung) n.s. n.s. n.s. * ab b b a n.s. n.s. n.s Raps Weizen Mais Weizen 4 Raps Weizen Mais Weizen 3 Raps Mais Weizen 3 Raps Mais Weizen 2 Raps Weizen 2 Raps Weizen 1 Maisdauer 1 Maisdauer Rostock Göttingen
7 Fusariumbefall im Weizen (Mark Winter 2011) Befallshäufigkeit (Halmbasis) in % 4 R W M W 2 R W 3 R M W 4 R W M W 2 R W 3 R M W Rostock Göttingen
8 Fusariumtoxine im Grünroggen (M. Winter 2011, Infektionsversuch) DON (ug/kg TM) Kontrolle F. culm. F. gramin. Kontrolle F. culm. F. gramin. Sorte Askari Sorte Bofuro
9 Fazit: Fruchtfolgen im Feld diverse Fruchtfolgen haben geringere Wirtschaftlichkeit als enge (allerdings standortabhängig) Unkrautpopulation reagiert noch nicht (nach 1 Umlauf) Fusarium ist ein (auch) in Energiefolgen vorkommender Erreger Auch Zweitfrüchte können Wirte für Schaderreger sein
10 Anbauverhältnisse in Betrieben (Umfrage Hagen Hartmann 2011) Betriebe, n=87 Mais sonst. Wintergetr. Hackfrüchte Leguminosen Winterweizen Raps Sommergetreide sonstige
11 Energiepflanzen Ursache für Pflanzenschutzprobleme? Statement (87 Landwirte) Votum aber Durch den Energiepflanzenanbau konnte ich meine Fruchtfolge erweitern teils / teils Seit im Betrieb zusätzlich Energiepflanzen angebaut werden, hat sich der Aufwand für Pflanzenschutzmittel auch in den anderen Kulturpflanzen merklich verringert trifft nicht zu Einen Unterschied im Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei Energiepflanzen kann ich nicht verzeichnen trifft zu Die massive Anbauausdehnung von Mais etc. führt zur Einschleppung neuer Krankheiten und Schädlinge trifft zu Betriebe mit hohem Maisanteil weichen ab
12 Fazit: Fruchtfolgen im Betrieb Sehr diverse Situation Anbauverhältnis und FF nicht deckungsgleich Betriebe mit ca % Mais haben max. Fruchtartendiversität Aus Befragung bisher wenig Hinweise auf Interaktionen Energiepflanzen x Fruchtfolge x Pflanzenschutz
13 Daten / Hintergrund Niedersachsen: Betriebe, 49 ha Landesstatistik Niedersachsen (Landnutzungserhebung 2007, ca Gemeinden) INVEKOS Niedersachsen (Integriertes Verwaltungsund Kontrollsystem), Raumbezug 46 Landkreise
14 Anbauverteilung (Landesstatistik Nds. 2007) Silomais Winterweizen 0 5 % 0 4 % % %
15 Relevante Fruchtarten (Landesstatistik 2007) Relevant = Fruchtarten mit > 5% an AF in den Gemeinden Anzahl rel. Fruchtarten GIS: E.S. Dobers
16 Anbaudichte in der Fruchtfolge (4 Jahre, ) INVEKOS, Basis: ha, Schläge Anteil 2008 (%) Anbauflächen* (%) "Dichte faktor Mais 25,7 43 1,7 Weizen 23,1 51 2,2 Kartoffeln 4,7 15 3,2 Rüben 5,4 21 3,8 Raps 6,0 24 4,0 *Anbauflächen: Flächen mit Vorkommen der Feldfrucht (mind. 1x/4 Jahre)
17 Die 12 meist verbreiteten Rotationen ( ) Niedersachsen, INVEKOS, Basis: ha, Schläge Anbaumuster / Rotation Anteil an AF (%) kumul. Anteil (%) Dauer Maisanbau Raps Weizen Gerste Rüben Weizen Weizen Rüben Weizen Gerste Raps Weizen Weizen Mais Mais Roggen Ackergras Daueranbau Mais Mais Weizen Mais Roggen Mais Weizen Dauer Roggenanbau Dauer Weizenanbau
18 Feldfrüchte und ihre Vorfrüchte (% d. jew. Anbaufläche) Weizen Weizen Mais Raps Gerste Roggen / Trit. Mais Rüben Mais Roggen / Trit. S. Getreide Rüben Gerste Weizen Weizen Stillegung Kartoffeln Grünland Gerste Weizen Roggen / Trit. Raps S. Getreide Kartoffeln Mais Roggen/Triticale Mais Weizen Sommergetreide W Gerste Rüben Kartoffeln Kartoffeln Stillegung Kartoffeln S. Getreide Ackergras Grünland (Mittel über Niedersachsen INVEKOS 2007/08)
19 Problematische Anbaufolgen (Landkreise 2007/08) problematisch : im Sinne von Phytohygiene Anteil (%) von AF GIS: C. Mönnig
20 Fazit: Fruchtfolgen in Region / Bundesland Sehr diverse Situation (50% AF: wenige Rotationen, 50 % AF: sehr viele Anbaumuster) Energiemais nicht in der Statistik erkennbar aber: Mais dominiert Anbau und Fruchtfolgen (Anbaumuster) Erhebungen stets nur Monentaufnahmen (Nutzungswandel) AF angebaut mit W Weizen und Silomais (Landesstatistik Nds.) ha AF ha AF
21 Schlussfolgerungen Weitergehender Trend zur Vereinfachung von Fruchtfolgen Wenig richtige Fruchtfolgen, eher Anbaumuster ca. 11 % der AF sind Daueranbau auf ca. 27 % der AF phytomedizinische Problemfolgen ( kombinationen) Rolle von Energiepflanzen beim Pflanzenschutz bisher uneinheitlich
22 Dank E.S. Dobers C. Struck B. Gerowitt A. v. Tiedemann C. Mönnig H. Hartmann M. Winter F. Hildebrandt B. Strehlow L. Theuvsen
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