Sozialreferat Stadtjugendamt S-II-KT/AE

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1 Telefon: Telefax: Sozialreferat Stadtjugendamt S-II-KT/AE Interkulturelle Pädagogik und Sprachförderung im KinderTagesZentrum Langbürgener Straße Stadtbezirk 16, Ramersdorf - Perlach Sitzungsvorlage / V Anlagen Beschluss des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vom (SB + VB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Das KinderTagesZentrum (KiTZ) Langbürgener Straße liegt in der Sozialregion Ramersdorf-Perlach, Stadtbezirk 16. Es wurde im Rahmen einer öffentlich geförderten Wohnanlage errichtet und 1999 als städtische Kooperationseinrichtung in Betrieb genommen. Die Sozialregion Ramersdorf-Perlach weist die in absoluten Zahlen höchste Armutspopulation ( Personen) wie auch die höchste Armutsdichte in München auf. Das Wohnumfeld Langbürgener Straße ist zudem geprägt durch einen sehr hohen Anteil an Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund bzw. ausländischer Nationalität. Aufgrund der isolierten Lage zwischen Autobahn München-Salzburg, dem Mittleren Ring und der Ständlerstraße sowie mangelnder Infrastrukturangebote sind die Familien in der Wohnanlage Langbürgener Straße räumlich abgetrennt vom übrigen Stadtteil. Auch die Versorgung mit familienunterstützenden Maßnahmen ist im Stadtbezirksteil Ramersdorf besonders gering, der Bedarf jedoch im Verhältnis sehr hoch. Das KinderTagesZentrum Langbürgener Straße entwickelt sich derzeit als zentraler Treffpunkt für Familien und Kinder und bietet mit seinem niederschwelligem Angebot eine Plattform, um der sozialen und räumlichen Isolation der dort lebenden Kinder und Familien zu begegnen. Die Einrichtung wird auf Grund des Beschlusses des Kinder- und Jugendhilfeausschusses (KJHA) vom als KinderTagesZentrum geführt. Im Rahmen des genannten Stadtratsbeschlusses besteht darüber hinaus aktuell eine dreijährige Modellphase in dieser Einrichtung, über die dem Stadtrat nach erfolgter Durchführung 2008 gesondert berichtet werden wird. Durch Beschluss des Schulausschusses vom wurde im Schul- und Kultusreferat für die städtischen Kindergärten, Horte, Tagesheime und Kooperationseinrichtungen eine Fachberatung für interkulturelle Elementarpädagogik eingerichtet, welcher 50 zusätzli-

2 Seite 2 che Erzieherinnen und Erzieher sowie vier regionale Fachberaterinnen zugeordnet sind. 1 Der Einrichtung in der Langbürgener Straße wurde in diesem Zusammenhang am eine interkulturelle Erzieherin aus diesem Fachkräftepool zur Verfügung gestellt, da der Bedarf aufgrund der objektiven Daten mit 75 % Anteil an Kindern und Eltern nicht-deutscher Herkunft hier besonders eindeutig war. 2 Zu den Arbeitsfeldern von interkulturellen Erzieherinnen und Erziehern (IKE) gehören vorrangig die soziale und sprachliche Integration aller Kinder, die entsprechende Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte sowie die intensive Zusammenarbeit mit den Eltern. Dazu werden unterstützend Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, wie z.b. themenbezogene Fortbildungen des pädagogischen Institutes sowie regionale Arbeitskreise, in die auch die interkulturelle Erzieherin (IKE) der Langbürgener Straße einbezogen war. Bei der Übertragung der Zuständigkeit auf das Sozialreferat wurde auch die IKE-Stelle übertragen, jedoch befristet bis Eine Fortsetzung der genannten Aufgaben, insbesondere der Sprachförderung der Kinder ist derzeit nicht gesichert. Die Landeshauptstadt München hat mit dem Einsatz von Sprachförderung in städtischen Kindertagesstätten bereits frühzeitig große Anstrengungen unternommen, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern. Der Einsatz von IKE unterstützt die Kinder und ihre Familien mit dem Schwerpunkt der Sprachförderung als unverzichtbaren Baustein bei der ganzheitlichen Förderung und Integration (sh. Anlage 1). Durch das Inkrafttreten des Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetzes (BayKiBiG) wird dieser Ansatz in Art. 11 gefordert. Die Ausführungsverordnung zum BayKiBiG betont im 5 ebenfalls die sprachliche Bildung und Förderung. Demnach hat das pädagogische Personal die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Sprachförderbedarf bei seiner pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen. Diese gesetzlichen Vorgaben sind Bestandteil der im BayKiBiG geforderten Grundsätze der Bildungs- und Erziehungsarbeit sowie der Bildungs- und Erziehungsziele und damit Fördervoraussetzung gemäß Art. 19 BayKiBiG. Nach Auskunft des Schul- und Kultusreferates/Fachabteilung 5 hat sich in den letzten Jahren sowohl die Anzahl der Plätze als auch der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in dessen Einrichtungen kontinuierlich erhöht und die befristet übertragene Stelle wird dort wieder benötigt. Der Bedarf in der Langbürgener Straße besteht jedoch sowohl aufgrund der genannten gesetzlichen Vorschriften als auch durch den unverändert hohen Anteil von Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf weiterhin. Darüber hinaus erhalten die genannten Aufgaben der IKE durch die Weiterentwicklung der Einrichtung zum KiTZ zusätzliche Bedeutung. Um eine kontinuierliche Förderung der derzeit in dieser Einrichtung betreuten Kinder zu gewährleisten, ist eine Sicherung der IKE-Stelle ab 2006 dringend erforderlich. Damit dies bis zur Bereitsstellung der Haushaltsmittel im Haushaltsplan 2007 möglich ist (vgl. Ziffer 2 des Referentenantrages), werden Restmittel des Stadtjugendamtes, Abt. Kindertagesbetreuung zur Zwischenfinanzierung eingesetzt. 1 d.h. in jeder sechsten Kindertagesstätte befindet sich eine zusätzliche Fachkraft, die sich gruppenübergreifend dieser Thematik annimmt (Beschluss des Schulausschusses vom , S. 5). 2 Das KiTZ Langbürgenerstraße wurde entsprechend der Einsatzkriterien für interkulturelle Erziehungskräfte des städtischen Rahmenkonzeptes für Interkulturelle Pädagogik des Schul- und Kultusreferates in die erste Priorität (Stufe 1) eingewertet (s. Anlage 1, S. 106).

3 Seite 3 Derzeit werden zwar in den drei städtischen KiTZ aufgrund des hohen Bedarfs vor Ort Angebote der Sprachförderung sowie weitere interkulturelle Aufgaben wahrgenommen. Eine Intensivierung dieser Maßnahmen, wie dies durch das BayKiBiG gefordert ist, kann jedoch mangels interkultureller Erziehungskräfte seitens des Sozialreferates bislang nicht in gleichem Maße wie durch das Schul- und Kultusreferat gewährleistet werden. Das Sozialreferat ist im Rahmen des Beschlusses vom beauftragt, das KiTZ Langbürgener Straße als Modellprojekt mit den bestehenden personellen und finanziellen Rahmenbedingungen zu führen (sh. Anlage 2). Dazu ist die Stelle einer interkulturellen Erzieherin dringend erforderlich. Ein Gespräch mit dem Personal- und Organisationsreferat ergab, dass eine entsprechende Stellenschaffung durch das POR unterstützt würde. Im Rahmen des BayKiBiG wird für Kinder, deren beide Elternteile nicht-deutschsprachiger Herkunft sind, eine um den Faktor 0,3 höhere kindbezogene Förderung gewährt. Damit ergibt sich derzeit in der Einrichtung ein erhöhter Zuschussbetrag von , 27, das entspricht rund 37,5 % des Jahresmittelwertes dieser Stelle. Die aktuelle staatliche Förderung ist somit fast genauso hoch wie die bisherige Förderung nach dem Bayerischen Kindergartengesetz (BayKiG) in Höhe von 40%. Die Interkulturelle Erziehungsfachkraft soll mit 38,5 Wochenstunden in der Vergütungsgruppe BAT Vc/Vb (Entgeltgruppe 8 TVöD) eingesetzt werden. Mit dieser Vollzeitstelle sollen die interkulturellen Aufgaben im KiTZ Langbürgener Straße weiterhin sichergestellt werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, diese Fachkraft als Multiplikatorin für die beiden anderen städtischen KiTZ einzusetzen. Anhörung des Bezirksausschusses In dieser Beratungsangelegenheit ist die Anhörung des Bezirksausschusses nicht vorgesehen (vgl. Anlage 1 der BA-Satzung). Dem Schul- und Kultusreferat und dem Personal- und Organisationsreferat wurde diese Beschlussvorlage vorab zur Kenntnisnahme zugeleitet. Auf die Stellungnahme des Personal- und Organisationsreferates (vgl. Anlage 3) wird verwiesen. Dem Korreferenten, Herrn Stadtrat Benker, der Verwaltungsbeirätin der Abteilung Kindertagesbetreuung, Frau Stadträtin Zurek, der Verwaltungsbeirätin des Stadtjugendamts, Frau Stadträtin Gebhardt, der Stadtkämmerei, dem Personal- und Organisationsreferat, dem Schul- und Kultusreferat und dem Sozialreferat/Interkurlturelle Arbeit und Migration ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. II. Antrag des Referenten 1. Das Sozialreferat/Stadtjugendamt wird beauftragt, die Erfüllung der interkulturellen Aufgaben im KinderTagesZentrum Langbürgener Straße sowie der multiplikatorischen Aufgaben in den beiden anderen städtischen KinderTagesZentren durch den Einsatz einer interkulturellen Erziehungskraft sicher zu stellen. o

4 Seite 2 2. Das Sozialreferat wird beauftragt, die benötigten Haushaltsmittel in Höhe von ,- für eine Erziehungskraft (38,5 WoStd., BAT Vc/Vb Entgeltgruppe 8 TVöD) zum Haushaltsplan des Jahres 2007 anzumelden. 3. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Kinder- und Jugendhilfeausschuss Die Vorsitzende Der Referent Christine Strobl Bürgermeisterin Friedrich Graffe Berufsm. Stadtrat

5 IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an die Stadtkämmerei II/12 an die Stadtkämmerei II/13 an das Kassen- und Steureramt II, BWA an das Revisionsamt an die Gleichstellungsstelle für Frauen z. K. V. Wv. Sozialreferat 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An das Schul- und Kultusreferat An das Personal- und Organisationsreferat An den Vorsitzenden, die Fraktionssprecher-/innen, die Kinderbeauftragte und die Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses des 16 Stadtbezirkes (7-fach) An S-Z-SP An S-Z-F/S An das Sozialreferat, S-III-M z. K. Am I.A.