Geleitwort. Liebe Patientin, lieber Patient,
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- Marcus Abel
- vor 6 Jahren
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1 Geleitwort der GRVS Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun, sagte schon der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe ( ). Goethe hat zweifellos Recht. Mit Wissen allein ist es nicht getan. Doch Wissen ist eine notwendige Voraussetzung, wenn wir das Richtige tun wollen. Die Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.v. (GRVS) hat sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Aufgabe gemacht, Menschen, die von chronischen Krankheiten betroffenen sind, auf verständliche Weise aktuelles Fachwissen über ihre Erkrankung zu vermitteln. Zu diesem Zweck gibt sie eine Schriftenreihe heraus und stellt Patienteninformationen auf ihrer Internetseite zur Verfügung. Der vorliegende Band 2 der GRVS-Schriftenreihe mit dem Titel Diabetes-Lesebuch wendet sich an Menschen, die an einem Diabetes mellitus erkrankt sind. Ihnen soll dieser Band helfen, selbstfürsorglich mit sich umzugehen und ihre Krankheit gut und weitgehend selbstständig zu behandeln. Das Buch will helfen, wichtige Ziele zu erreichen: Den Betroffenen soll es gelingen, schwerwiegende Folgekrankheiten des Diabetes hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden, und sie sollen sich trotz ihrer chronischen Krankheit eine möglichst hohe Lebensqualität bewahren. Die GRVS ist eine interdisziplinäre Fachgesellschaft, in der unterschiedliche Berufsgruppen zum Wohl der Patienten zusammenarbeiten. Das Buch beleuchtet daher die Krankheit nicht allein aus der medizinischen Perspektive, sondern es behandelt auch die wichtigen sozialen und psychologischen Aspekte des Diabetes. Es wurde von Fachleuten verfasst, die langjährige Erfahrungen in der Rehabilitation von Menschen mit Diabetes haben. Die beiden Herausgeber Dr. Peter Hübner und Dr. Gundula Ernst haben sich auch wissenschaftlich mit Fragen der Rehabilitation von Patienten mit Diabetes beschäftigt. Ohne deren großes Engagement wäre das Werk nicht entstanden und ihnen sei in erster Linie gedankt. Danke sagt die 5
2 Geleitwort der GRVS GRVS auch allen anderen Autoren für ihre Beiträge und vielen namentlich nicht genannten Patienten, die mit ihren Erfahrungen zum Diabetes-Lesebuch beigetragen haben. Zu guter letzt dankt die GRVS dem Verlag Pabst Science Publishers für die gute Zusammenarbeit bei der Herausgabe des Bandes. 6
3 Geleitwort Liebe Patientin, lieber Patient, Sie ahnen es oder Sie wissen es: Leben mit Diabetes ist nicht immer einfach. Menschen mit Diabetes müssen im Alltag vieles berücksichtigen, auf manches verzichten und machen sich oft Gedanken um Gesundheit, Zukunft und Lebensqualität. Dieses Buch ist entstanden als Hilfestellung für Patienten, die sich zu einer Rehabilitationsbehandlung wegen ihres Diabetes mellitus in der Klinik Niederrhein in Bad Neuenahr auf halten. Es nimmt zahlreiche Erfahrungen und Anregungen aus dem Kreise unserer Patienten auf, von denen wir als Behandlungsteam viel lernen. Wertvolle Beiträge in diesem Buch basieren auf einem gemeinsamen Diabetes- Forschungsprojekt mit der Medizinischen Hochschule Hannover. Wir möchten Ihnen Unterstützung anbieten, damit Sie ein gutes Leben mit Diabetes führen können. Wir wollen Ihnen unter anderem Informationen geben zu den zeitgemäßen Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung, zu einer gesunden und schmackhaften Ernährung, zu sinnvollen Vorsorgemaßnahmen und zu vielen anderen Themen, die für das Leben mit der Erkrankung von Bedeutung sind. Wir wollen es Ihnen damit ermöglichen, Ihren ganz persönlichen Weg im Umgang mit dem Diabetes und zu seiner erfolgreichen Behandlung zu finden. Im vorliegenden Buch, das Mitarbeiter der Klinik Niederrhein und der Medizinischen Hochschule Hannover gemeinsam verfasst haben, können Sie die Inhalte unserer Diabetes-Schulung nachlesen und vertiefen. Trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung der Texte können sich Unrichtigkeiten eingeschlichen haben. Deshalb sind wir für Verbesserungsvorschläge und Kommentare dankbar. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Behandlung Ihres Diabetes. Für das Diabetes-Team der Klinik Niederrhein Dr. Peter Hübner Ltd. Abteilungsarzt 7
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5 Inhaltsverzeichnis Einleitung Medizinische Informationen Einteilung des Diabetes mellitus Behandlung des Diabetes mellitus Insuline: Wirkung, Wirkungsablauf, Spritz-Ess-Abstand Vorsorgeuntersuchungen und Folgeerkrankungen Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen beim Diabetes Stoffwechselselbstkontrolle Hypoglykämie (Unterzuckerung) Ketoazidose und Hyperglykämie (Überzuckerung) Insulindosisanpassung Besondere Situationen Fußvorsorge Diabetes und Sexualität Neue Entwicklungen bei der Behandlung des Diabetes mellitus Ernährung Bestandteile unserer Nahrung Blutzuckerwirkung von Lebensmitteln Gesund und dauerhaft abnehmen Bestimmung von Berechnungseinheiten (BE) Getränke Sport und Bewegung Welche Sportarten sind geeignet? Wann sollte keine anstrengende körperliche Aktivität durchgeführt werden? Was sollten Personen, die Insulin spritzen, beachten? Seelische Probleme bei Menschen mit Diabetes Welche behandlungsbedürftigen seelischen Erkrankungen kommen bei Menschen mit Diabetes häufig vor?
6 Inhaltsverzeichnis 5. Umgang mit Stress und Belastungen Von guten Vorsätzen, Rückfällen und dauerhaften Erfolgen Diabetes und Beruf Anpassungen der Diabetes-Therapie an Anforderungen des Arbeitslebens Medizinische Rehabilitation Sozialrechtliche Aspekte bei Diabetes Medizinische Leistungen Hilfen zum beruflichen Wiedereinstieg Schwerbehindertenausweis Unterhaltssichernde Leistungen Ansprechpartner Literatur Wenn Sie mehr über Diabetes wissen wollen Lexikon Wissensquiz Index Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Autoren
7 Einleitung Der Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung, bei der die kompetente Selbstbehandlung durch den Betroffenen eine entscheidende Rolle beim Gelingen der Therapie spielt. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die Schulung der erkrankten Menschen. In ihr werden Informationen zur Entstehung der Krankheit vermittelt. Vor allem aber erfahren die Patienten, welche Notwendigkeiten und Möglichkeiten in der Behandlung bestehen. In vielen Situationen kann der Betroffene 1 verschiedene Wege beschreiten, um sein Behandlungsziel zu erreichen. Es bleibt ihm oft nicht erspart, die unterschiedlichen Möglichkeiten auszuprobieren. Nur so bekommt er ein Gefühl dafür, was funktioniert und was schiefgeht. Aus Fehlern oder misslungenen Versuchen kann man viel lernen, deshalb sind sie zum Teil unvermeidlich und in jedem Fall hilfreich. Für einen Menschen mit Diabetes ist es sehr wichtig, im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Entscheidungen zur Behandlung (über Insulindosis, Essensmengen, Verhalten bei körperlicher Aktivität usw.) die richtigen sind. Dabei sollte man sich stets auf bereits gemachte gute Erfahrungen verlassen. Das Vertrauen auf positive Erfahrungen ist ein guter Kompass für richtige Entscheidungen. Andererseits ist es auch wichtig, Zugang zu kompetenter fachlicher Beratung zu haben. Diese erfolgt in der Regel durch medizinisches Fachpersonal (z.b. Ärzte, Diabetesberater, Ernährungsberater). Dadurch erhält man Rückmeldungen zum Verlauf und Erfolg der Behandlung und Anregungen zu eventuell notwendigen Korrekturen. Außerdem kann man vom Fachpersonal Unterstützung bei dem nicht immer einfachen Versuch erhalten, seinen Lebensstil auf die Erfordernisse des Diabetes anzupassen. 1 Aus Gründen der Lesbarkeit haben wir auf geschlechtsneutrale Formulierungen verzichtet. Es sind jedoch stets beide Geschlechter gemeint. 11
8 Einleitung Zur guten Behandlung einer chronischen Erkrankung ist außerdem eine regelmäßige Kontrolle wichtiger Befunde erforderlich. Es ist erwiesen, dass Patienten, die die Kontrolluntersuchungen regelmäßig durchführen lassen, auf Dauer deutlich bessere Behandlungsergebnisse erzielen als Patienten, die selten zu Untersuchungen gehen. 12
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