Die Anzahl der Asylsuchenden ist in den letzte Jahren stark angestiegen. Wurden in der BRD im Jahr 2007 rund Asylsuchende aufgenommen, wird
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- Hansl Friedrich
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2 Die Anzahl der Asylsuchenden ist in den letzte Jahren stark angestiegen. Wurden in der BRD im Jahr 2007 rund Asylsuchende aufgenommen, wird 2014 allein in Bayern mit Flüchtlingen gerechnet. 2
3 Die meisten Flüchtlingen stammen aus Syrien, Nigeria und Ostafrika (Eritrea, Somalia, Äthiopien) und aus Afghanistan. Europäische Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, stammen überwiegend aus einigen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken (Bosnien-Herzegowina & Serbien) und aus der Ukraine. 3
4 Viele Asylsuchende kommen auch aus Nigeria und Ostafrika (Eritrea, Somalia, Äthiopien) und aus Afghanistan zu uns. Derzeit kommen aber keine Flüchtlinge aus den vom Ebola Virus betroffenen Gebieten. 4
5 Derzeit gibt es zwei Gesetze, in denen der Umgang mit Asylsuchenden geregelt wird. 5
6 Gemäß Asylbewerbergesetz haben Asylsuchende ein Recht, akute Erkrankungen behandelt zu bekommen. Bei chronischen Erkrankungen ist jeweils eine Einzelfallprüfung erforderlich, die in der Regel von zuständigen Gesundheitsamt durchgeführt wird. Die Grenzen sind hier vom Gesetzgeber aber eng gesteckt. Daneben haben Asylsuchende Anspruch auf die STIKO-empfohlenen Impfungen. 6
7 Daneben haben werdende Mütter und Wöchnerinnen Anspruch auf medizinische Unterstützung. Abgerechnet werden die ärztlichen Leistungen vom Arzt beim Sozialamt. Dafür muss der Flüchtling den entsprechenden Behandlungsschein mitbringen, den das Sozialamt ausgibt. 7
8 Nach 62 Asylverfahrensgesetz muss jeder Asylsuchende eine Untersuchung auf übertragbare Erkrankungen über sich ergehen lassen. Ohne die Bescheinigung dieser Untersuchung besteht kein Recht darauf, einen Asylantrag zu stellen und auf Taschengeld. 8
9 Die Untersuchung umfasst eine körperliche Untersuchung, Stuhl- sowie Serumanalysen. Kinder unter 9 Jahren werden nicht auf Tuberkulose untersucht. 9
10 Vor der Untersuchung nach 62 Asylverfahrensgesetz erfolgt ein Screening auf Verletzungen, akute Erkrankungen und darauf, ob eine Frau schwanger ist. 10
11 Wahrscheinlich wird das vorherige Screening von den Münchner Gesundheitsämtern durchgeführt, die Untersuchung nach 62 Asylverfahrensgesetz aber von den hiesigen Gesundheitsämtern. Die Behandlung soll von niedergelassenen Ärzten übernommen werden. Ob Behandlungsmöglichkeiten vor Ort zur Verfügung stehen ist letztlich noch nicht sicher. Dies wäre aber wünschenswert, weil vor Ort auch Dolmetscher zugegen sind und die Anamnese unterstützen könnten. Hierauf hatte auch eine Diskutantin aus dem Plenum Wert gelegt. 11
12 Bayern stellt für die ersten Monate nur Sammelunterkünfte zur Verfügung, was die Ausbreitung von Krankheitserregern begünstigt. 12
13 Da die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, muss mit viralen Infektionen wie Influenza und Noroviren gerechnet werden. Auch für Parasiten wie Läuse und Krätze ergeben sich paradiesische Verhältnisse. Zudem wiesen viele Patienten, die die gleiche Herkunft hatten, wie unsere Asylsuchenden, Besiedlungen mit Problemkeimen wie MRSA und ESBL Bildnern auf. Deshalb muss befürchtet werden, dass ein hoher Anteil der Asylsuchenden ebenfalls mit Problemkeimen besiedelt ist. 13
14 Oft wird vergessen, den Impfschutz gegen Tetanus und Pertussis alle 10 Jahre aufzufrischen. 14
15 In Anbetracht des Polioausbruchs in Syrien sollte zusätzlich zur Tetanus / Diphterie Impfung eine 4-fach Impfung verabreicht werden, die auch einen Schutz gegen Polio und Pertussis vermittelt. Die 4-fach Impfung muss aber nur 1-mal im Leben eines Erwachsenen verabreicht werden. Wichtig ist auch die Masern Impfung, die in Form des MMR Impfstoffs verabreicht werden sollte. Da es sich dabei um eine Lebendimpfung handelt, darf sie Schwangeren aber nicht verabreicht werden. 15
16 Die STIKO Empfehlungen sind in verschiedenen Sprachen verfügbar und können kostenlos von der RKI Homepage herunter geladen und den Flüchtlingen als Information zur Verfügung gestellt werden. 16
17 Die Impfempfehlungen gelten aber natürlich nicht nur für die Flüchtlinge, sondern auch für medizinisches Personal und ehrenamtliche Helfer. 17
18 Vielen Dank für Ihr Interesse. Im Anschluss haben Sie Gelegenheit, Ihr neu erworbenes Wissen zu testen. Die Lösungen entnehmen Sie bitte den Folien, die den Folien mit den Fragen jeweils folgen. Richtige Antworten in sind dabei in grüner, falsche Aussagen in roter Farbe hervor gehoben. 18
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