Patientenschulung - Was sagen uns Forschung und Qualitätssicherung?
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- Florian Gert Gerber
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1 Patientenschulung - Was sagen uns Forschung und Qualitätssicherung? Dr. Christiane Korsukéwitz Geschäftsbereich Sozialmedizin und Rehabilitation Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin Fachtagung Patientenschulung der Deutschen Rentenversicherung Bund, Oktober 2011 in Berlin 1
2 Patientenschulung Was sagen uns Forschung und Qualitätssicherung? Gliederung Patientenschulung - Forschungsgegenstand und Qualitätsmerkmal Ergebnisse aus der Reha-Forschung Ergebnisse aus der Reha-Qualitätssicherung Fazit 2
3 Patientenschulung Forschungsgegenstand und Qualitätsmerkmal Patientenschulung als Forschungsgegenstand im Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften ( ) Förderer: BMBF und RV im Förderschwerpunkt Chronische Krankheiten und Patientenorientierung ( ) Förderer: BMBF, RV und Krankenversicherungen in internationalen Meta-Analysen positive Ergebnisse zur Wirksamkeit und Effizienz mit dem Ziel Steigerung der Effektivität der medizinischen Rehabilitation durch wissenschaftlich fundierte Schulungsprogramme 3
4 Patientenschulung Forschungsgegenstand und Qualitätsmerkmal Patientenschulung als Qualitätsmerkmal im Rahmen der Instrumente zur Reha-Qualitätssicherung Reha-Therapiestandards, KTL, Rehabilitandenbefragung, Peer Review, Visitationen mit dem Ziel Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität von edukativen Leistungen durch einrichtungsbezogene Auswertungen und vergleichende Analysen 4
5 Ergebnisse aus der Reha-Forschung Zentrale Elemente einer erfolgreichen Patientenschulung Wirksamkeit von Patientenschulungen in Bezug auf gesundheits- und krankheitsbezogenes Verhalten sozialmedizinische Parameter gesamtwirtschaftlichen Nutzen Umsetzungsstrategien 5
6 Ergebnisse zur Patientenschulung aus dem Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften Zentrale Elemente einer erfolgreichen Patientenschulung Verhaltensänderung Gesundheitsu. Krankheitswissen Handlungskompetenz Vorbereitung auf Zeit danach Patientenschulung Stressbewältigung psychologische Unterstützung soziale Kompetenz Quelle: BMBF & DRV (Hrsg.).(2009): Forschung in der Rehabilitation. Gemeinsamer Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften 6
7 Ergebnisse zur Patientenschulung aus dem Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften Studienergebnisse zur Effektivität und Effizienz u. a. Verbesserung des Wissens um die Erkrankung Asthma Mühlig & Petermann (2002) Morbus Bechterew Bönisch & Ehlebracht-König (2001) Neurodermitis (Eltern) Warschburger & Petermann (2002) Verbesserung der Lebensqualität Asthma Mühlig & Petermann (2002) COPD Wittmann et al. (2007) Neurodermitis (Eltern) Warschburger & Petermann (2002) Verbesserung des allg. Gesundheitszustands COPD Wittmann et al. (2007) Epilepsie Heubrock & Petermann (2002) Neurodermitis (Kinder) Warschburger & Petermann (2002) Bandscheiben-OP/ Chronische Morfeld (2003) Rückenschmerzen 7
8 Ergebnisse zur Patientenschulung aus dem Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften Studienergebnisse zur Effektivität und Effizienz u. a. Reduktion von AU-Zeiten Morbus Bechterew Bönisch & Ehlebracht-König (2001) Chronische Polyarthritis Mau & Bräuer (2003) Nierenerkrankungen Fritschka (2002) Späterer Eintritt in die EM-Rente Chronische Polyarthritis Mau & Bräuer (2003) Nierenerkrankungen Fritschka (2002) 8
9 Förderschwerpunkt Chronische Krankheiten und Patientenorientierung Patientenschulung nach Indikationen chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Faller, Würzburg) Schlaganfall (Gollwitzer, Konstanz) Orthopädie (Meng, Würzburg) adipöse Jugendliche und junge Erwachsene (Warschburger, Potsdam) nach Zielsetzung Förderung der Gesundheitskompetenzen von chronisch Kranken (Farin, Freiburg) Bewältigung von Arbeit-Familien-Konflikten und beruflichen Belastungssituationen für erwerbstätige Frauen (Bethge, Berlin) 9
10 Förderschwerpunkt Chronische Krankheiten und Patientenorientierung Beispiel für ein Projekt Integrative Patientenschulung bei chronischem Rückenschmerz (Pfeifer, Erlangen-Nürnberg) Implementierung und Evaluation eines interdisziplinär und multiprofessionell aufeinander abgestimmten Patientenschulungsprogramm Wissens-, verhaltens- und bewegungsorientierte Interventionen Programmaufbau 12 Tage innerhalb eines 3-wöchigen Aufenthalts Geschlossene Gruppen (8 Teilnehmer) Intensive Betreuung Gemeinsame Schulung aller Professionen in der Nutzung des Programms Module rückenschmerzbezogenes Wissen verhaltensbezogene Bewegungstherapie Umgang mit Schmerz Arbeitsplatzbezogene Informationen 10
11 Förderschwerpunkt Chronische Krankheiten und Patientenorientierung Vorläufige Ergebnisse aus dem Projekt Integrative Patientenschulung zur Optimierung der stationären Rehabilitation bei chronischem Rückenschmerz (Pfeifer, Erlangen-Nürnberg) Kurz- und langfristige Wirksamkeit der integrativen Patientenschulung bei chronischen Rückenschmerz bestätigt kleine Effektstärke bei primärem Zielparameter (Funktionsbeeinträchtigung) kleine bis mittlere Effektstärken bei sekundären Zielparametern (schmerzbezogene Kognitionen, Schmerzbewältigung, Schmerz, subjektive Gesundheit, körperliche Aktivität, rückenschmerzbedingte AU-Zeiten, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen) 11
12 Ergebnisse aus der Reha-Forschung Beispiele für erfolgreiche Umsetzungsprojekte Umsetzungsstrategien Umsetzungsleitfaden für Reha-Einrichtungen zur Einführung von Patientenschulungen (Boenisch & Ehlebracht-König, 2008) Kostenanalyse zur Einführung des Schulungsprogramms Back to Balance (Morfeld, 2009) Modellhafte Einführung von evaluierten indikationsspezifischen Schulungsprogrammen (z.b. Asthma: Petermann et al., 2008) Zentrum Patientenschulung (Faller, 2007) 12
13 Ergebnisse aus der Reha-Qualitätssicherung Instrumente zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität Reha-Therapiestandards (RTS) Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) Rehabilitandenbefragung Peer Review Visitationen 13
14 Das Reha-Leitlinienprogramm der DRV Reha-Therapiestandards Notwendigkeit Gravierende, unplausible Unterschiede in der therapeutischen Versorgung Möglichkeit Vorteil: Dokumentation der therapeutischen Versorgung mit der Möglichkeit der Ergebnisrückmeldung Zielstellung Inhaltliche Vorgaben zur Verbesserung der Versorgung Analyse der Versorgungsrealität, Ermittlung effektiver Reha-Therapien 14
15 15
16 Reha-Therapiestandards chron. Rückenschmerz: ETM Patientenschulung chronische Rückenschmerzen (Rückenschule) 100% Therapeutische Versorgung im Klinikvergleich 2006 Mindestanforderungen erfülllt zu geringe Leistungen ohne Leistungen d. ETM 11% 16% 10% 80% 55% Mindestanteil 90% 60% 65% 40% 89% 84% 100% 20% 44% 26% 0% 2% n=409 n=128 n=219 n=155 n=433 Ausgewählte orthopädische Reha-Einrichtungen (N=5) 16 Quelle: RAD 2006
17 KTL- Dokumentation: Patientenschulungen ambulant/stationär Anteil der orthopädischen Rehabilitanden mit mind. einer Leistung 100% ambulant, n = stationär, n = Anteil der Rehabilitanden mit mind. einer Leistung 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 77% 77% 51% 56% 35% 35% 10% 0% Orthopädie gesamt * standardisiert nicht-standardisiert Patientenschulungen * gesamt ausschließlich standardisiert / nicht-standardisiert 17 Quelle: RYD 2009
18 Rehabilitandenbefragung Fragen zu Vorträgen, Seminaren oder Schulungen Somatische Indikationen Quelle: Auszug aus dem Rehabilitandenfragebogen 18
19 Rehabilitandenbefragung Bewertung von Vorträgen, Seminaren oder Schulungen Orthopädische Reha-Einrichtungen sehr schlecht schlecht teils, teils gut sehr gut zu den Themen Ernährung, (Über-)Gewicht, Gewichtsabnahme 18% 62% 18% zu den Themen Stress, Stressabbau 25% 56% 15% zu den Themen Schmerz, Schmerzbewältigung 24% 56% 16% zu den Themen Bewegung, Bewegungsmangel, Sport und Herz-Kreislauf-System 17% 63% 19% zu krankheitsbez. Themen, wie Rheuma, Diabetes, Asthma, Rückenprobleme 17% 60% 21% zu Alltagsdrogen, wie Nikotin, Alkohol u.a. 22% 58% 15% Quelle: Rehabilitandenbefragung Somatik (nur Orthopädie) 2008/2 bis 2009/2, n= % 20% 40% 60% 80% 100% 19
20 Peer Review und edukative Leistungen 20
21 Visitation 21
22 das sagen uns Forschung und Qualitätssicherung Reha-Forschung bestätigt Patientenschulung als zentralen Baustein in der medizinischen Rehabilitation weist die Effektivität und Effizienz von Patientenschulungen nach trägt zur Verbesserung der Schulungsqualität bei Reha-Qualitätssicherung integriert Patientenschulung als wichtiges Qualitätsmerkmal in ihren Instrumenten schafft Transparenz für die Qualitätsanforderungen an Patientenschulungen gibt konkrete Rückmeldung zur Optimierung der Patientenschulungen 22
23 das sagen uns Forschung und Qualitätssicherung mehr Standardisierung mehr Evaluierung mehr edukative Inhalte in die Reha-Nachsorge 23
24 Patientenschulung - Was sagen uns Forschung und Qualitätssicherung? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dank an Frau Volke, Frau Dr. Beckmann und Frau Dr. Worringen für die Vorbereitung dieses Vortrags 24
25 Reha-Therapiestandards chron. Rückenschmerz: Auswertungen zur therapeutischen Versorgungsrealität Zeitvergleich Mindestanforderung B alken 2 Mindestanforderung / erfüllt Rückenschule 15% % Schmerzbewältigung 3% 60% Rückenschule 33% % Schmerzbewältigung 12% 50% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: RAD / RYD, 2006 n=9.809, 2008 n=
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