Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz"

Ingelore Böhler
vor 6 Jahren
Abrufe

1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 1960 Nachrufe Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter

- 2-1960 Nachrufe Kath. Archiv Untervaz Kath. Archiv Untervaz - Eingebundene Jahrgänge des Pfarrblattes. Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 3. Januar 1960. Am Dienstag mittags 11.

2 Nachrufe Kath. Archiv Untervaz Kath. Archiv Untervaz - Eingebundene Jahrgänge des Pfarrblattes. Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 3. Januar Am Dienstag mittags Uhr mitten in der Vorbereitung auf das hochheilige Weihnachtsfest starb aus unserer Mitte, wohlversehen mit der hl. Ölung Ehefrau Barbara Krättli-Guntli. Geboren wurde sie im Jahre 1875 am 18. Juli. 84 Jahre also durfte sie in Freuden und in Leiden Gott dem Herrn dienen, bis nun am 22. Dezember 1959 auch an sie der Ruf erging: Komm herüber. Am Vortag von Weihnachten haben wir sie dann zur ewigen Ruhe gebettet und Wer möchte ihr die unbeschreibliche. Weihnachtsfeier des Himmels nicht gönnen. Bewahren wir unserer guten Barbara sel. ein ehrendes Andenken und ein christliches Gedenken in Gebet und Opfer Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 14. Februar Am 30. Januar eröffnete Witwe Sophie Leopold-Nigg die noch unbekannte Zahl der im Jahre 1960 in Untervaz sterbenden Pfarrkinder. Schon lange hat sie diesen Tag der Heimkehr zu Gott herbeigewünscht, datiert doch ihr Geburtstag bis zurück ins Jahr Viel hat dieses Mütterchen in diesem Tal

3 - 3 - der Tränen durchgelitten, was ihr nach aussen einen etwas herben Zug verlieh. In ihrem Herzen drinnen aber war sie ein gütiger und wohltätiger Mensch, bis in die letzten Tage hinein immer mit einem schalkhaften Spruch auf den Lippen bereit. Oft habe ich sie auf dem Friedhof getroffen, wo sie nach einem ihrer eigenen Worte: «Es Plätzli» suchte, Am 29. Januar durften wir sie noch bei vollem Bewusstsein mit den hl. Sterbesakramenten versehen und tags darauf schon starb sie an den Folgen einer Bauchfellentzündung. Am Feste Mariä Lichtmess hat man dann das alte Mütterchen zu Grabe gebettet unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung und so hat sie nun ihr Plätzli gefunden, nicht nur auf dem Friedhof, sondern auch in der Herrlichkeit der ewigen Belohnung alles Guten Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 21. Februar Am vergangenen Donnerstag, den 11. Februar, morgens früh ist aus unserer Pfarreifamilie Josef Majoleth still und einsam, wie er gelebt hat, heimgegangen in die Ewigkeit. Sein Geburtstag datiert zurück bis ins Jahr 1876, wo er am 19. Juni als Sohn des Johann Peter Majoleth und der Elisabeth geb. Hug das Licht der Welt erblickte. Als talentierter Musiker, als geschickter Arbeiter und später als geduldiger Fischer hat er gesucht sich durchs Leben zu bringen. Äusserlich arm, weil armer Leute Kind, war er innerlicher um so reicher, weil er als gottverbundener Mensch dem Herrgott ein Leben lang in Treue und Liebe gedient hat. Ein Schlaganfall hat seinem Leben ein Ende bereitet, und so ist er denn wohlversehen mit dem hl. Sterbesakrament der Krankenölung friedlich hinübergeschlummert in ein sicher besseres Jenseits. Möge der Herr ihm seine Treue vergelten durch das Geschenk der ewigen Herrlichkeit und Freude Am vergangenen Freitag, den 12. Februar, morgens 9 Uhr kam die Trauerbotschaft von Churwalden, dass unser lieber Freund Josef Vogel-Joos, Gärtnermeister, soeben von einem Schlag getroffen, tot zusammengesunken sei. Im Kinderheim Lindenhof hatte er eben noch eine Bestellung notiert und schon griff der Bruder Tod nach seinem Leben. In Anwesenheit mehrerer

4 - 4 - Priester, die sich gerade um diese Zeit dort aufgehalten und wohlversehen mit dem grossen Trost der hl. Ölung ist er hinübergegangen zum Vergelter alles Guten, das er in so reichem Masse am Mitmenschen getan. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich dann in Untervaz diese unfassbare Nachricht und über die ganze Pfarrei legte sich eine unheimliche Trauerstimmung. Man konnte es einfach nicht fassen, dass Josef Vogel, der treue Ehemann, der gute Vater und unser lieber Freund und Kamerad nicht mehr kommen sollte. Unter riesiger Beteiligung der Bevölkerung und vieler Auswärtiger haben wir ihn am vergangenen Sonntag, den 14. Februar, zur ewigen Ruhe gebettet. Der Herr möge ihm vergelten, was er als langjähriger Kirchenpräsident, als Präsident des Kirchenchors und als grösster Wohltäter der Pfarrei getan und gewirkt hat. Sein Andenken bleibt uns unvergesslich, denn seine 51 Jahre Erdenleben sind zu voll von Liebe, Güte und Wohltaten. Der leidgeprüften 7-köpfigen Familie wünschen und erbeten Wir innere Kraft, das Schwere zu ertragen Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 6. März Schon wieder verkündete die den Heimgang eines Pfarrkindes von Untervaz. Diesmal galt sie unserem ehemaligen Gemeindekassier Jüngling Peter Philipp. Noch vor wenigen Tagen durfte er im Altersheim seinen hohen Geburtstag feiern, war es doch Mitte Februar 1877 da der kleine. Peterli die lange Reihe von 11 Kindern eröffnete. 3 Mädchen und 8 Buben, wieviel Freuden, wieviel Leiden für das Elternpaar Peter Philipp und Maria Ursula geb. Wolf. Zu früh verlor unser Peter sel. seine Mutter und früh auch seinen Vater, was uns ahnen lässt, dass ihn das Leben von der harten Seite angepackt. Vieles hat er dazu durch die Presthaftigkeit seines Körpers im Stillen noch durchgelitten, das ihn innerlich sicher reifer werden liess. So reif, dass ihn nun am vergangenen Dienstag, den 23. Februar, der Bruder Tod wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten angetroffen und in ein besseres Jenseits hinübergeleitet hatte. Gebe der Herr über Leben und Tod ihm die ewige Ruhe, wir aber wollen seiner im Gebete liebend gedenken

5 - 5 - Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 3. April Wieder hat es einem Pfarrkind zu Ende und zu Grabe geläutet, dessen Leben sich zum grössern Teil nicht in unserer Pfarrei abgespielt und deshalb der jüngern Generation unbekannt gewesen ist. Es ist das Leben der Jungfrau Maria Schmid am 29. März wurde sie ihren Eltern Anton Schmid und der Anna-Maria geb. Wolf nicht nur als Sonnenkind, sondern auch als Sorgenkind in die Wiege gelegt. Zeigte es sich doch besonders in den Reife- und Entwicklungsjahren, dass das Kind mit einem schweren Nervenleiden behaftet und belastet war. Und zwar so sehr, dass bald einmal nach dem Tode ihrer Eltern der Arzt unerbittlicher Weise die Einlieferung in die Nervenheilanstalt Beverin in Realta verordnete. Seit 1931 war sie also der Pflege dieser Anstalt anvertraut und starb nun am 23. März, geistig und körperlich geschwächt und zerfallen, selig im Herrn. Wenn sie auch natürlich gesehen ein Sorgenkind war, so ist sie vom übernatürlichen Standpunkt aus nun umso mehr ein Sonnenkind geworden, da sie nun eingehen durfte ins Land des ewigen Lächelns, des Lächelns Gottes Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 14. August : Am 16. Juli, nachmittags 13.00, schied aus unserer Pfarrfamilie das Pfarrkind Witwe Maria Fischer-Weber. Ihr Leben, das am 20. Oktober des Jahres 1878 in Tamins droben begonnen, war bis zu ihrem wohlvorbereiteten Heimgang mehr oder weniger immer vom Kreuz der Armut und der Schicksalsschläge überschattet. Denken wir nur an den frühen Tod ihres Mannes und an den tödlichen Unglücksfall ihres Sohnes Peter beim Bau des Kantonsspitals in Chur. Nun, der 16. Juli brachte die ersehnte Erlösung von Krankheit und Schwäche, und so haben wir sie am 19. Juli zur ewigen Ruhe gebettet. Möge das Kreuz, mit dem sie gezeichnet war, und das wir über sie gezeichnet haben, ihr zur Brücke geworden sein zu einem besseren und sonnigerem Leben im Jenseits Am letzten Julitag gegen Abend schloss Witwe Anna Fetz-Caflisch für immer ihre müde gewordenen Augen, die sie am 24. April 1874 in Trins dem Licht

6 - 6 - der Welt geöffnet. Auch sie hatte in ihrem armen und leidgeprüften Leben nicht viel Sonnenschein. Denn als Witwe mit 19 Kindern, von denen 3 zwar schon früh als weisse Engel in die Ewigkeit eingehen durften, war ihr ein voll gerütteltes Mass von Arbeit und Sorgen zubedacht. Dank ihrer Energie, Opferbereitschaft und schenkende Liebe hat sie es zustande gebracht sich und ihre grosse Familie ehrenvoll durchs Leben zu bringen, und so gönnen wir ihr denn von ganzem Herzen des Himmels Frieden und des Ewigen Vergelters Belohnung Kirchenblatt der St. Laurentius-Pfarrei Untervaz vom 23 Oktober Am vergangenen Sonntag, den 16. Oktober, haben wir wiederum ein Pfarrkind zur ewigen Ruhe gebettet, dessen Wiegenfest zurückgeht bis ins Jahr Es ist dies Jüngling Kaspar Hug, Sohn des Josef Hug und der Waldburga geb. Krättli. Froh und arbeitsfreudig als grosser Tierfreund, hat er sich jahrzehntelang dem lb. Vieh auf der Alp droben und im Tal drunten gewidmet und hat dabei das Wichtigste dieser Welt und dieses Erdenlebens nie vergessen, Gott. Und deshalb ist er auch am letzten Freitag, den 14. Oktober, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten in Gott sanft entschlafen. Möge er nun als letzter von fünf Geschwistern, die ins Grab gesunken, der ewigen Herrlichkeit und des ewigen Lebens teilhaftig geworden sein. Das sei unser letzter Wunsch und unser Gebet Internet-Bearbeitung: K. J. Version 11/

Ähnliche Dokumente

Trauersätze. Nach einem erfüllten Leben entschlief sanft unsere liebe Mutter, Schwester und Oma Name

Trauersätze. Nach einem erfüllten Leben entschlief sanft unsere liebe Mutter, Schwester und Oma Name Trauersätze Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutter, Oma und Uroma... die friedlich einschlafen durfte. Unser lieber Bruder und Onkel... wurde von seinem Leiden erlöst. In tiefer Trauer nehmen wir