BET- & LEHRHAUS SARAJEVO. Eva Ploy Projekt 2 WS Institut für Raumgestaltung TU Graz

Transkript

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2 Das Bet- und Lehrhaus vereinigt vier Religionen - Judentum, Christentum, Islam und die Orthodoxe Kirche - in einem Gebäude. Es bietet jeder Religion den entsprechenden Sakralraum - Synagoge, Kirche, Moschee, orthodoxe Kirche. Es ist ein sehr introvertiertes Gebäude, das durch den abgeschrägten Sockel einen schwebenden Eindruck vermittelt, wie ein Wackelstein oder auch Schaukelstein genannt. Das Gebäude hat 2 geheimnisvolle Eingänge, die durch das anheben des Erdgeschosses als Rampen ausgebildet werden. So erschließt der Besucher das Gebäude indem er zum lichtdurchfluteten Atrium hinauf geht. Die Erschließungsgänge sind im gesamten Projekt ein wichtiges Thema, da dem Besucher bereits beim Eintreten in das Gebäude bewusst werden soll, dass er sich nun an einem besonderen Ort befindet. Um eine solche besondere Schwelle zu schaffen, wird sowohl mit der Perspektivischen Verzerrung als auch mit gezielt eingesetzten Lichtpunkten gespielt. Durch dieses Spiel werden die Erschließungsgänge je nach Standpunkt länger oder kürzer und erzeugen eine gewisse Spannung. Die Form des Gebäudes ergibt sich durch die Anordnung der Sakralräume und deren spezifische Ausrichtung nach Jerusalem, Osten und Mekka. Das Atrium, der Zentralraum ist lichtdurchflutet und fungiert als Verteiler zu den einzelnen Räumlichkeiten. Während die Zugänge zu den Sakralräumen und dem Bürotrakt eher eng sind um den gewünschten Schwellen effekt zu erzielen, öffnet sich der Zentralraum zum Cafébereich, um die Besucher zum Verweilen anzuregen.

3 Städtebauliches Konzept Es handelt sich um ein lang gezogenes Grundstück direkt am Fluss gelegen. Umgeben wird es von sehr unterschiedlicher Bebauung. Zum einen hoch moderne Bauten wie das UN-Gebäude und das Shopping- Center und zum anderen kleine einfache Häuser, die teilweise noch sehr stark vom Krieg gekennzeichnet sind. Der bestehenden Bebauung zu folge wird sich dieses Gebiet im laufe der Jahre noch sehr stark verändern. Da zu erwarten ist das auch am Nachbar-Grundstück auch riesige moderne Gebäude geplant werden, sollte der Entwurf auch dieser bedrohenden Bebauung standhalten. Ich habe mich für einen flachen Baukörper mit einer starken Form entschieden, der sich auch der künftigen Bebauung behaupten kann. Platzgestaltung Im Westen des Grundstücks befindet sich eine Promenade entlang des Flusses, die ich über mein Grundstück weiterführen will. Weiters habe ich mich für einen befestigten Platz mit Baumbepflanzung und gegen Grünflächen entschieden. Die Bäume werden den Besuchern im Sommer genügend Schatten zum verweilen spenden. Schwarzplan M 1:5000

4 Objekt wird um ein ganzes Geschoss angehoben. Schwebeeffekt Da der Entwurf von einem Wackelstein Schaukelstein inspiriert ist, sollte das Objekt zum einen schweben und zum anderen sollte die Fassade so geschlossen wie möglich sein. Ein zweiter wichtiger Aspekt war die Erschließung. Mir war wichtig das man sich durch einen langen, engen Gang zum lichtdurchfluteten Atrium hinauf geht. Um den gewünschten Schwebeeffekt und den Gang nach oben zu erzielen wurde intensiv nach der richtigen Lösung gesucht. Beim ersten Ansatz wurde das gesamte Objekt um ein ganzes Geschoss angehoben. So musste in die Fassade keine Eingangstür geschnitten werden, da der Besucher unter das Gebäude schlüpfen und von da aus über eine Treppe ins Atrium gelangen konnte. Da jedoch dafür ein imenser Kraftakt nötig wäre und auch sehr viel Grundfläche verschenkt werden würde, wurde nach einer anderen Lösung gesucht. Schlussendlich habe ich mich für eine dafür entschieden die unteren Kanten des Objektes abzuschrägen und das Erdgeschossniveau nur um 70 cm zu erhöhen. Um den Höhenunterschied zu überwinden werden die Erschließungsgänge als Rampen ausgeführt. Somit ist sowohl der Schwebeeffekt als auch der Gang nach oben zum Licht erfüllt. Die Kanten werden abgeschrägt.

5 Formfindung Varianten Obwohl die Form eher wilkürlich gewählt scheint, war es doch nicht ganz so einfach die richtige Form zu finden. Hier ist nun ein kleiner Auszug der vielen Varianten die bei der Suche nach der richtigen Form herausgekommen sind. Doch dieser lange Weg war sehr wichtig. Denn ich glaube man sieht am Beispiel dieser vier Varianten, dass erst die letzte eine sehr starke Form ist, die allen Anforderungen gerecht werden kann.

6 Fassade Varianten Auch bei der Fassadengestaltung gab es mehrere Varianten. Der Platz der Öffnungen stand schnell fest. Da es eine eher geschlossene Fassade sein sollte, viel die Entscheidung nur Öffnungen für die Eingänge und in den Bereichen des Cafés und des Büros zu machen. Die Form der Öffnungen musste jedoch erst geprüft werden. Ob nun große, schräge Risse, viele kleine Fenster oder doch eher einfache lange Schlitze. Da die Form des Gebäudes bereits sehr stark ist, waren zu aufwendige Fassadengestaltungen zu viel. Daher viel die Wahl auf die langen Schlitze. Die Verglasung sitzt innen um den massiven Stein-Charakter zu unterstreichen.

7 Schwarzplan M

8 3 N Draufsicht M 1 500

9 Zentralraum Begegnung Empfang Buchauslage Café Küche Besprechungsraum Teeküche Büro WC Putzraum Stuhllager Hausmeister Haustechnik Jüdischer Sakralraum Raum für Rabbiner Raum für Kantor Mikwe Christlicher Sakralraum Sakristei Islamischer Sakralraum Raum für Imam Waschbereich Orthodoxer Sakralraum Vorbereitungsraum N Grundriss EG M

10 Teeküche Büro 1 3 N Grundriss OG M 1 200

11 Schnitt 1 Orthodoxer Christlicher Sakralraum M 1 200

12 Schnitt 2 Islamischer Jüdischer Sakralraum M 1 200

13 Schnitt 3 Erschließung M 1 200

14 Ansicht Nord M 1 200

15 Ansicht Ost M 1 200

16 Ansicht Süd M 1 200

17 Ansicht West M 1 200

18 N Lichtplan Grundriss OG M 1 200

19 Lichtplan Schnitt 1 Orthodoxer Christlicher Sakralraum M 1 200

20 Lichtplan Schnitt 2 Islamischer Jüdischer Sakralraum M 1 200

21 Lichtplan Schnitt 3 Erschließung M 1 200

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