Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Rosinen 2004

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1 Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Rosinen 004 Kleine Warenkunde Rosinen: Rosinen ist die allgemeine Bezeichnung für getrocknete Trauben. Sultaninen sind spezielle kernlose helle Rosinen. Korinthen sind aus kleineren roten Beeren gewonnene Rosinen. Zusammenfassung Im Jahr 004 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 3 Proben Rosinen auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln untersucht, 9 davon stammten aus ökologischem Anbau. In 9 (83 %) Proben konnten Rückstände von bis zu verschiedenen Pestizidwirkstoffen nachgewiesen werden. Auch 6 von 9 untersuchten Rosinenproben aus ökologischem Anbau wiesen Pestizidrückstände auf, hier waren die Gehalte jedoch gering und Mehrfachrückstände die Ausnahme. Die festgestellten Rückstandsgehalte lagen bei allen Proben unter den national festgelegten Höchstmengen. Im Mittel enthielt ein Kilogramm Rosinen 0,5 mg Pestizide, wobei hier die in 3 Proben nachgewiesenen Rückstände bromhaltiger Begasungsmittel, deren Gehalte zwischen und 0 mg Bromid pro Kilogramm Rosinen lagen, nicht berücksichtigt wurden. Im Vergleich dazu ergaben die Untersuchungen von Tafeltrauben 004, dass ein Kilogramm Tafeltrauben im Mittel 0,4 mg Pestizide enthält (siehe Unter Berücksichtigung des herstellungsbedingten Trocknungsfaktors, der für Rosinen ca. 5 beträgt, ergibt sich hier für die nicht getrocknete Ausgangsware ein mittlerer Pestizidgehalt von etwa 0, mg/kg Trauben. Dieser geringere Pestizidgehalt ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die Trauben für die Herstellung von Rosinen vor der Trocknung üblicherweise gewaschen werden und während der Trocknung mit einem weiteren Abbau von Pestiziden zu rechnen ist. Bewertung und Ausblick Bei den nachgewiesenen Pestizidwirkstoffen handelt es sich überwiegend um Insektizide und Fungizide, die für den Anbau von Tafel- bzw. Weintrauben zugelassen sind. In einer Probe Sultaninen wurden jedoch auch Rückstände des Pestizidwirkstoffs Parathion-methyl in Höhe von 0, mg/kg nachgewiesen. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um ein Insektizid aus der Gruppe der Organophosphorsäureester. Die Anwendung von Parathion-methyl im Pflanzenschutz ist seit März 003 aufgrund der neurotoxischen Wirkung dieser Substanz Seite von 8

2 EU-weit nicht mehr zugelassen (Entscheidung der Kommission über die Nichtaufnahme in Anhang I der Richtlinie 9/44/EWG bzw. Widerrufung der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit bestimmten Wirkstoffen; 003/66/EG vom ; Amtsblatt der EG L67 vom , S. 8). Derzeit wird im Europäischen Parlament ein Verordnungsentwurf beraten, der die Höchstmengenregelungen innerhalb der EU vollständig harmonisieren wird. Aus Sicht der Verbraucher ist es sehr zu begrüßen, dass künftig EU-weit für nicht zugelassene Wirkstoffe eine allgemeine Höchstmenge von 0,0 mg/kg gelten wird. Ergebnisse Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Rosinen aus konventionellem und ökologischem Anbau sind differenziert nach Matrix und Herkunft in der Tabelle bis Tabelle 4, die Einzelbefunde sind in Tabelle 5 dargestellt. Tabelle : Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Rosinen aus konventionellem Anbau differenziert nach Matrix (CVUA Stuttgart 004) Matrix Anzahl Proben mit Rückständen Proben über der Höchstmenge (HM) Proben mit Mehrfachrückständen Korinthe (00 %) 0 (00 %) Rosine Sultanine 3 (9 %) 0 (85 %) SUMME 4 3 (93 %) 0 (86 %) Tabelle : Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Rosinen aus ökologischem Anbau differenziert nach Matrix (CVUA Stuttgart 004) Matrix Anzahl Proben mit Rückständen Proben über der Höchstmenge (HM) Proben mit Mehrfachrückständen Korinthe Rosine Sultanine 7 6 (86 %) 0 SUMME 9 6 (67 %) 0 Tabelle 3: Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Sultaninen aus konventionellem Anbau differenziert nach Herkunft (CVUA Stuttgart 004) Herkunftsland Anzahl Proben mit Rückständen Proben über der Höchstmenge (HM) Proben mit Mehrfachrückständen Australien 0 0 unbekannt 6 6 (00 %) 0 6 (00 %) Türkei 6 5 (83 %) 0 5 (83 %) SUMME 3 (9 %) 0 (85 %) Seite von 8

3 Tabelle 4: Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei Sultaninen aus ökologischem Anbau differenziert nach Herkunft (CVUA Stuttgart 004) Herkunftsland Anzahl Proben mit Rückständen Proben über der Höchstmenge (HM) Proben mit Mehrfachrückständen Südafrika (00,0%) 0 0 Türkei 6 5 (83 %) 0 SUMME 7 6 (86 %) 0 Mehrfachrückstände In den 4 untersuchten Rosinenproben aus konventionellem Anbau konnten durchschnittlich,7 verschiedene Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen werden, wobei 39 verschiedene Pestizide zum Einsatz kamen. Die nachfolgende Abbildung zeigt die pro Probe nachgewiesene Anzahl unterschiedlicher Pflanzenschutzmittelrückstände. Zur Betrachtung der Mehrfachrückstände wurden alle massenspektrometrisch abgesicherten Werte oberhalb der Bestimmungsgrenzen herangezogen. Es wurden somit auch Gehalte kleiner 0,0 mg/kg berücksichtigt. Die Vielzahl der Wirkstoffe pro Probe deutet darauf hin, dass bei der Herstellung von Rosinen Chargen verschiedener Erzeuger gemischt werden. In Abbildung ist Häufigkeit der nachgewiesenen Pestizidwirkstoffe dargestellt. Abbildung : Rosinen aus konventionellem Anbau 004, Mehrfachrückstände Anzahl Proben 3 Mehrfachrückstände in Rosinen aus konventionellem Anbau Anzahl verschiedenener Wirkstoffe pro Probe Seite 3 von 8

4 Abbildung : Rosinen aus konventionellem Anbau Häufigkeit der nachgewiesenen Pestizidwirkstoffe Rosinen - Häufigkeit der nachgewiesenen Wirkstoffe Carbendazim Chlorpyrifos Lambda-Cyhalothrin Procymidon Endosulfan, Summe Indoxacarb Cypermethrin Brompropylat Cyprodinil Iprodion Propargit Flufenoxuron Pyrimethanil Azoxystrobin Trifloxystrobin Quinoxyfen Metalaxyl Bromid Tetradifon Triadimefon/Triadimenol, Summe Penconazol Dicofol Chlorpyrifos-methyl,4-D Azinphos-methyl Bifenthrin Chlorfenapyr Deltamethrin Diazinon Fenarimol Fenhexamid Hexythiazox Imazalil Monocrotophos Myclobutanil Parathion-methyl Phosalon Tetraconazol Thiodicarb Seite 4 von 8

5 Tabelle 5: Rosinen 004: Aufstellung der Einzelbefunde; (Rückstandsgehalte mg/kg) Rosinen 004 Labor-Nr. Herkunftsland Bio Stoff Gehalt (mg/kg) LC Türkei Bio Procymidon 0,0 LC Türkei Azoxystrobin 0,004 Bromid, Brompropylat 0,04 Carbendazim, Summe 0,0 Chlorfenapyr 0,004 Chlorpyrifos 0,03 Chlorpyrifos-methyl 0,0 Cypermethrin 0,05 Cyprodinil 0,03 Diazinon 0,0 Endosulfan, Summe 0,007 Indoxacarb 0,0 Iprodion 0,05 Lambda-Cyhalothrin 0,05 Metalaxyl 0,05 Myclobutanil 0,0 Penconazol 0,0 Procymidon 0,55 Propargit 0,09 Trifloxystrobin 0,007 LC Australien,4-D 0,003 LC Türkei Bio,4-D 0,003 LC Südafrika Bio Penconazol 0,008 LC Türkei Bio Propargit 0,03 LC Türkei Bio Fenthion 0,006 LC unbekannt Carbendazim, Summe 0,0 Chlorpyrifos 0,03 Endosulfan, Summe 0,003 Indoxacarb 0,006 Lambda-Cyhalothrin 0,003 Metalaxyl 0,05 Procymidon 0, Pyrimethanil 0,0 Trifloxystrobin 0,005 LC unbekannt Carbendazim, Summe 0,004 Chlorpyrifos 0,006 Lambda-Cyhalothrin 0,006 Phosalon 0,4 Procymidon 0,36 Propargit 0,03 LC unbekannt Azoxystrobin 0,005 Brompropylat 0,0 Carbendazim, Summe 0,66 Chlorpyrifos 0,04 Cypermethrin 0,3 Cyprodinil 0,08 Seite 5 von 8

6 Deltamethrin 0,004 Dicofol 0,06 Fenhexamid 0, Flufenoxuron 0,08 Indoxacarb 0,005 Iprodion 0,03 Lambda-Cyhalothrin 0,04 Parathion-methyl 0, Penconazol 0,007 Procymidon, Propargit 0,6 Pyrimethanil 0,04 Triadimefon/Triadimenol, Summe 0,0 LC unbekannt Azoxystrobin 0,008 Brompropylat 0,05 Carbendazim, Summe 0,6 Chlorpyrifos 0,03 Cypermethrin 0,04 Cyprodinil 0,0 Endosulfan, Summe 0,004 Indoxacarb 0,004 Lambda-Cyhalothrin 0,0 Procymidon 0, Trifloxystrobin 0,007 LC Türkei Carbendazim, Summe 0,003 Chlorpyrifos 0,0 Cypermethrin 0,5 Endosulfan, Summe 0,006 Iprodion 0,04 Lambda-Cyhalothrin 0,007 Monocrotophos 0,04 Procymidon 0,0 Quinoxyfen 0,006 Triadimefon/Triadimenol, Summe 0,0 LC Türkei Brompropylat 0,006 Carbendazim, Summe 0,4 Chlorpyrifos 0,04 Cypermethrin 0,07 Cyprodinil 0,005 Flufenoxuron 0,05 Indoxacarb 0,006 Iprodion 0,05 Lambda-Cyhalothrin 0,0 Procymidon 0,68 Propargit 0,0 Trifloxystrobin 0,007 LC unbekannt Azoxystrobin 0,07 Bromid 7 Brompropylat 0,0 Carbendazim, Summe 0,3 Seite 6 von 8

7 Chlorpyrifos 0,0 Cypermethrin 0,05 Cyprodinil 0,04 Flufenoxuron 0, Hexythiazox 0,00 Imazalil 0,005 Indoxacarb 0,03 Iprodion 0,0 Lambda-Cyhalothrin 0,05 Procymidon 0,9 Propargit 0,7 Pyrimethanil 0,0 Quinoxyfen 0,004 Tetradifon 0,004 Trifloxystrobin 0,007 LC unbekannt Azinphos-methyl 0,00 Carbendazim, Summe 0,0 Fenarimol 0,007 Thiodicarb 0,006 LC Türkei Azoxystrobin 0,0 Bromid 0 Brompropylat 0,007 Carbendazim, Summe 0,9 Chlorpyrifos 0,03 Chlorpyrifos-methyl 0,005 Cypermethrin 0,08 Cyprodinil 0,09 Flufenoxuron 0,05 Indoxacarb 0,0 Iprodion 0,005 Lambda-Cyhalothrin 0,03 Procymidon 0,56 Propargit 0,07 Pyrimethanil 0,08 Quinoxyfen 0,0 Tetraconazol 0,00 Trifloxystrobin 0,005 LC Türkei Azoxystrobin 0,0 Brompropylat 0,0 Carbendazim, Summe 0,36 Chlorpyrifos 0,0 Cypermethrin 0,09 Cyprodinil 0,04 Dicofol 0,04 Flufenoxuron 0,07 Indoxacarb 0,005 Iprodion 0,0 Lambda-Cyhalothrin 0,05 Metalaxyl 0,03 Procymidon 0,65 Propargit 0, Seite 7 von 8

8 Pyrimethanil 0,04 Quinoxyfen 0,004 Tetradifon 0,00 LC unbekannt Bifenthrin 0,008 Brompropylat 0,0 Carbendazim, Summe 0,38 Chlorpyrifos 0,0 Cypermethrin 0,04 Cyprodinil 0,04 Endosulfan, Summe 0,005 Flufenoxuron 0,0 Indoxacarb 0,009 Iprodion 0,006 Lambda-Cyhalothrin 0,0 Procymidon 0,4 Pyrimethanil 0,0 LC Türkei Bio Brompropylat 0,0 Chlorpyrifos 0,003 Endosulfan, Summe 0,00 Seite 8 von 8