Informationen für die Öffentlichkeit

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1 Informationen für die Öffentlichkeit Betreiber eines Betriebsbereichs der oberen Klasse nach Störfall-Verordnung haben gem. 8a bzw. 11 StörfallV Informationen für die Öffentlichkeit gem. Anhang V Teil 1 und 2 StörfallV zugänglich zu machen. Die diesbezüglichen Angaben sind nachfolgend zusammengestellt: Teil 1: Informationen zum Betriebsbereich 1. Name oder Firma des Betreibers sowie vollständige Anschrift des betreffenden Betriebsbereichs: Linde Gas Produktionsgesellschaft mbh & Co.KG, An der Bober 11, Schkopau OT Hohenweiden 2. Anzeige nach 7 Störfall-Verordnung und Sicherheitsbericht: Der Betriebsbereich unterliegt den Vorschriften der Störfall-Verordnung. Es handelt sich um einen Betriebsbereich der oberen Klasse. Die Angaben gemäß 7 Störfall-Verordnung wurden dem LVwA Sachsen-Anhalt in Halle im August 2017 übermittelt. Der Sicherheitsbericht wurde aufgrund der Neufassung der Störfall-Verordnung vom aktualisiert. 3. Tätigkeiten im Betriebsbereich: Die Linde Gas Produktionsgesellschaft mbh gewinnt am Standort Schkopau aus der Luft die Bestandteile Stickstoff, Sauerstoff und Argon. Dazu wird die Luft auf unter -190 C abgekühlt, was unterhalb des Siedepunkts der Luft liegt. Durch die unterschiedlichen Siedetemperaturen der Luftbestandteile wird die Luft getrennt (Rektifikation). Es handelt sich hierbei um ein rein physikalisches Verfahren, bei dem keinerlei chemische Stoffumsetzungen stattfinden. Die Luftbestandteile werden in flüssiger Form in thermisch isolierten Speicherbehältern gelagert und für Kunden vorgehalten bzw. von Tankfahrzeugen abtransportiert. Zudem existiert ein Tankfahrzeug-Parkplatz. Sauerstoff wird z. B. in Hochöfen eingesetzt, um die Temperatur bei der Stahlerzeugung zu erhöhen, oder an Krankenhäuser zur Beatmung von Patienten geliefert. Stickstoff dient oft zur Erzeugung einer Schutzatmosphäre. Im unwahrscheinlichen Fall einer Störung können die Stoffe Sauerstoff, Stickstoff und Argon in tiefkalter Form freigesetzt werden. Durch die tiefe Temperatur entsteht ein dichter Nebel durch auskondensierte Luftfeuchtigkeit, der zu Sichtbehinderung führen kann. Im unmittelbaren Gefahrenbereich besteht erhöhte Brandgefahr bzw. Erstickungsgefahr. Für Kühlprozesse in der Luftzerlegungsanlage wird eine Ammoniak-Kälteanlage eingesetzt.

2 4. Am Standort vorhandene Stoffe: Am Standort werden die Luftgase Sauerstoff (oxidierendes Gas), Stickstoff und Argon tiefkalt verflüssigt in ortsfesten Tanks gelagert. Weiterhin ist das Gas Ammoniak (entzündbar Kat. 2, akut toxisch Kat. 3, akut gewässergefährdend Kat. 2) im Betriebsbereich vorhanden. 5. Information und Verhalten bei einem Störfall: Bei dem Austritt von tiefkalt verflüssigten Gasen kommt es in der Regel zu einer örtlich begrenzten Nebelbildung. Ein Austritt von Ammoniak ist frühzeitig durch Geruchswahrnehmung erkennbar. Sollte es im Betriebsbereich zu einem größeren Austritt von Stoffen kommen, erfolgt am Standort ein optischer und akustischer Alarm, des Weiteren wird die Werkfeuerwehr der DOW Olefinverbund GmbH als zuständige Feuerwehr im Einsatzfall alarmiert. Falls es zu einer Gefahr für die Nachbarschaft kommen sollte, z. B. durch die Freisetzung von Stoffen, greifen die mit den Einsatzkräften abgestimmten Alarm- und Gefahrenabwehrpläne. Bei einer Störung mit Außenwirkung warnen die zuständigen Behörden gemäß diesen Plänen unverzüglich die Nachbarschaft und informieren sie fortlaufend. In einem solchen Fall bitten wir Sie, unbedingt die nachfolgenden Hinweise und die Anweisungen der Behörden zu befolgen. Absperrungen müssen immer beachtet werden. Sicherheitshinweise: Wahrnehmung Warnsignale Sicherheitshinweise - Gerüche, z. B. Gas-/Brandgeruch - Optische Wahrnehmungen, z.b. Rauchwolke - Ungewöhnliche Wahrnehmungen, z.b. lauter Knall Nehmen Sie eigene Wahrnehmungen ernst und verhalten Sie sich entsprechend den Hinweisen. - Lautsprecherdurchsagen durch die Einsatzkräfte - Vom Unfallort fernbleiben, Absperrungen beachten - Gebäude aufsuchen und dort Entwarnung abwarten - Kinder ins Haus holen und Passanten aufnehmen - Behinderten und älteren Menschen helfen - Fenster und Türen schließen - Nach den Warnsignalen Radio einschalten - Klimaanlage ausschalten - Lüftung im Auto abschalten - Nasses Tuch vor Mund und Nase halten

3 Informationen - Für aktuelle Informationen das Radio einschalten Setzen Sie sich im Ereignisfall unter Tel. +49 (0) mit uns in Verbindung 6. Datum der der letzten Vor-Ort-Besichtigung nach 17 Abs. 2 StörfallV: Die letzte Vor-Ort-Besichtigung nach 17 StörfallV erfolgte am Informationen über die Vor-Ort-Besichtigung erteilt das LVwA Sachsen-Anhalt in Halle. 7. Weitere Informationen: Weitere Informationen über unsere Produkte und Standorte finden Sie im Internet unter info@linde.com oder Tel Teil 2: Weitergehende Informationen zum Betriebsbereich 1. Allgemeine Informationen zu den Gefahren, die von einem Störfall ausgehen können Nicht jede Störung in einem Betriebsbereich ist auch ein Störfall. Die Störfall-Verordnung definiert dazu: Ein Störfall ist ein Ereignis, wie z.b. eine Emission, ein Brand oder eine Explosion größeren Ausmaßes, das sich aus einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes in einem unter diese Verordnung fallenden Betriebsbereich oder in einer unter diese Verordnung fallenden Anlage ergibt, das unmittelbar oder später innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereiches oder der Anlage zu einer ernsten Gefahr oder zu Sachschäden führt und bei dem ein Stoff oder mehrere gefährliche Stoffe im Sinne der Störfall-Verordnung beteiligt sind. Dabei ist eine ernste Gefahr eine Gefahr, bei der a) das Leben von Menschen bedroht wird oder schwerwiegende Gesundheitsbeeinträchtigungen von Menschen zu befürchten sind, b) die Gesundheit einer großen Zahl von Menschen beeinträchtigt werden kann oder c) die Umwelt, insbesondere Tiere und Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- oder sonstige Sachgüter geschädigt werden können, falls durch eine Veränderung ihres Bestandes oder ihrer Nutzbarkeit das Gemeinwohl beeinträchtigt würde. Alle Anlagen sind von den zuständigen Behörden entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen geprüft und genehmigt. Diese Genehmigungen berücksichtigen neben den umweltrelevanten auch alle sicherheitsrelevanten Gesichtspunkte wie Anlagensicherheit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Für alle Teile der Betriebsbereiche, die größere Mengen gefährlicher Stoffe enthalten können, werden im Rahmen

4 der Erstellung der Sicherheitsberichte systematische Gefahrenanalysen durchgeführt. Dabei werden mögliche Fehler analysiert und die Sicherheitskonzepte der Anlagen unter folgenden Gesichtspunkten überprüft: Die Prozesse laufen in geschlossenen Systemen sicher ab. Bei der Planung und dem Betrieb der Anlagen ist die Vermeidung von Schadensereignissen von vorrangiger Bedeutung Die Anlagen werden von gut aus gebildetem und regelmäßig geschultem Personal betrieben, gewartet und geprüft. Bestimmte Anlagenkomponenten (z. B. Druckbehälter) werden von Sachverständigen vor Inbetriebnahme und danach regelmäßig geprüft. Die Beachtung dieser Maßnahmen wird durch die konsequente Anwendung eines Sicherheitsmanagementsystems sichergestellt. Dabei werden vor allem folgende, jeweils relevante Gefährdungsarten und mögliche Auswirkungen betrachtet: Brand: o Entstehung von Brandgasen o Wärmestrahlung Explosion/Bersten o Trümmerwurf o Druckwellen o Freisetzung von Luftgasen Der Betriebsbereich Buna unterliegt aufgrund des Inventars an brandfördernden Stoffen der Störfall- Verordnung. Es liegt ein Betriebsbereich der oberen Klasse vor. Durch Vorsorgemaßnahmen, basierend auf langjährigen Erfahrungen, werden die zuvor genannten Ereignisse verhindert. 2. Bestätigung, geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Störfällen und größtmöglichen Begrenzung von Auswirkungen von Störfällen zu treffen Die Linde Gas Produktionsgesellschaft mbh & Co.KG (LiGaPro) ist als Betreiber verpflichtet, auf dem Gelände des Betriebsbereichs auch in Zusammenarbeit mit den Notfall- und Rettungsdiensten geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Störfällen und zur größtmöglichen Begrenzung der Auswirkungen von Störfällen zu treffen. Die LiGaPro hat für den Betriebsbereich Buna ein Konzept zur Verhinderung von Störfällen gemäß 8 StörfallV sowie einen betrieblichen Alarm- und Gefahrenabwehrplan schriftlich ausgearbeitet und die Umsetzung sichergestellt. Dem Konzept liegt das Sicherheitsmanagementsystem des Unternehmens zugrunde.

5 Das Konzept, der Alarm- und Gefahrenabwehrplan, sowie die Verfahren zu dessen Umsetzung werden überprüft und erforderlichenfalls aktualisiert bei Änderungen des Betriebsbereiches des Verfahrens, bei dem ein gefährlicher Stoff eingesetzt wird der Menge, Art oder physikalischen Form eines gefährlichen Stoffes aus denen sich erhebliche Auswirkungen hinsichtlich der mit einem Störfall verbundenen Gefahren ergeben könnten, sowie im Rahmen der Überprüfung des Sicherheitsberichtes. 3. Informationen aus den externen Alarm- und Gefahrenabwehrplänen zur Bekämpfung der Auswirkungen von Ereignissen außerhalb des Betriebsgeländes mit der Aufforderung, allen Anordnungen von Notfalloder Rettungsdiensten im Fall eines Ereignisses Folge zu leisten. Informationen zum externen Alarm- und Gefahrenabwehrplan erteilt das LVwA Sachsen-Anhalt in Halle. Den Anweisungen der externen Hilfs- und Rettungskräfte ist von allen Anwesenden unbedingt Folge zu leisten. Nach der Ausführung von den im internen Alarmplan vorgesehenen Sofortmaßnahmen sind die Mitarbeiter angewiesen, den Gefahrenbereich unverzüglich zu verlassen. Es sind Sammelplätze eingerichtet, die im Gefahrenfall von den auf dem Betriebsgelände befindlichen Personen aufzusuchen sind. Die Vollzähligkeit der Mitarbeiter wird kontrolliert und der Einsatzleitung weiter gemeldet.