Düngung und Pflanzenschutz bei Wintergetreide: Düngung und Pflanzenschutz bei Winterweizen 2016
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- Bettina Sylvia Böhler
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1 Düngung und Pflanzenschutz bei Wintergetreide: Versuchsfrage und Versuchsziel: Düngung und Pflanzenschutz sind sich ergänzende und gegenseitig beeinflussende Maßnahmen der Kulturführung. Nachdem in der letzten Versuchsreihe besonderer Schwerpunkt auf eine intensive Düngung, insbesondere Gülledüngung, von Wintergetreide gelegt wurde, soll in dieser neuen Versuchsreihe untersucht werden, in wieweit sich eine intensive mineralische Düngung oder Gülledüngung mit verschieden intensiven Pflanzenschutz kombinieren lässt. Das Ziel ist, bei Wintergetreide eine möglichst arbeits- und kostensparende Kulturführung mit hohen Erträgen und Qualitäten zu vereinen. Düngung und Pflanzenschutz bei Winterweizen 216 Versuchsstandort: Kalsdorf/Ilz (Fachschule Hatzendorf) Boden: 3 cm Bodentiefe 216 Stickstoff n. Kjeldahl,17 g/1 g Feinboden Phosphor, pflanzenverfügbar 27 mg/kg Feinboden, B (niedrig) Kali, pflanzenverfügbar 111 mg/kg Feinboden, C (ausreichend) ph-wert: 6,1 (schwach sauer) Sand 3 % Schluff 56 % Ton 14 % Humusgehalt 2,8 % (mittel) C organisch 1,63 % Versuchsbeschreibung: Kulturführung allgemein: 216 Anbau Sorten Bernstein: 25 K/m² (= 112 kg/ha) Herbizid : 1 l Bacara Forte Insektizid und :,6 l Decis Forte Fungizid nach Versuchsplan Halmkürzung nach Versuchsplan Ernte Düngungsvarianten 216: 4 Düngungen Veg.Beginn Schossen KAS: 14.3 EC 28 KAS: 7.4 EC 31 Gülle: EC 28 Gülle: 6.4. EC 31 Fahnenblatt EC 45 Summe kg Njw /ha O A Gülle B Gülle 111 Gülle C KAS 6 KAS 6 KAS 6 18 Berechnung des jahreswirksamen N (N jw) der Gülle laut Richtlinien für sachgerechte Düngung (6. Auflage) für Schweinegülle: Neben der obligaten Kontrollvariante ohne Düngung, gab es eine ungeteilte und eine geteilte Güllevariante sowie eine mineralische Düngungsvariante mit drei KAS-Düngungen. Das angestrebte Düngungsniveau war 18 kg N/ha, bei der Gülle auf jahreswirksamen Stickstoff berechnet. Die tatsächlich ausgebrachte N- Menge/ha lag zwischen 176 und 222 kg/ha. N Lager 13% = N ff (feldfallend) N ff 2% = N jw (jahreswirksam) oder: N Lager 3,4% = N jw
2 dt/ha dt/ha Pflanzenschutzvarianten 216: ohne Fungizid ohne Halmverkürzer 1 x Fungizid ohne Halmverkürzer 2 x Fungizid ohne Halmverkürzer 2 x Fungizid 1 x Halmverkürzer 4 Fungizid-/Halmverkürzer 1, l Aviator Xpro (6.5. EC 37) 1, l Aviator Xpro (6.5. EC 37),8 l Folicur (3.5. EC 61) 1, l Aviator Xpro (6.5. EC 37),8 l Folicur (3.5. EC 61),35 l Moddus +,7 l Stabilan (15.4. EC 32) Aus Erfahrung ist auf diesem Standort bei Winterweizen ein Halmverkürzer mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht notwendig, daher nur in der 4. Variante. Gegen Krankheiten wurde eine Variante ohne Fungizideinsatz bis zu Varianten mit zweimaliger Fungizidanwendung gefahren. Verwendete Mittel, Aufwandmengen und Applikationstermine: Siehe nebenstehende Tabelle. Das Wichtigste in Kürze: Durch Düngung (mineralisch und mit Gülle) konnten im Jahr 216 bei Winterweizen die Erträge im Mittel um ca. 4 % gesteigert werden Einmalige und zweimalige Fungizidanwendung brachten höhere Erträge und führten zu besseren Qualitäten bzw. Ertragsparameter Eine zusätzliche Applikation mit einem Halmverkürzer steigerte den Bruttoertrag noch einmal, nach Berücksichtigung der Kosten ist er aber unwirtschaftlich. Die ertragsbestimmenden Merkmale reagierten darauf unterschiedlich. Sehr hohe DON-Gehalte; die zweimalige Fungizidapplikation halbierte den DON-Gehalt Versuchsergebnisse: Kornertrag 216: ,56 57,6 Winterweizen FS Hatzendorf, Kalsdorf bei Ilz 216 Ertrag in dt/ha der Düngungs- und Pflanzenschutzvarianten mit 14% Feuchtigkeit,3 56,23 52,75 72,85 7,11 72,67 GD5% für die Ertragsunterschiede nach Düngung: 2,62 dt/ha ** GD5% für die Ertragsunterschiede nach PS: 2,62 dt/ha ** GD5% für die Ertragsunterschiede nach Düngung und PS: 5,23 dt/ha ** 53,11 78,45 81,66 83,9 58,5 81,68 78,36 87,62 Das Ertragsniveau vom Winterweizen 216 war, verglichen mit den vergangenen Jahren, nicht sehr hoch. Je mehr Pflanzenschutz, umso höher war der Ertrag. Einmalige Fungizidanwendung brachte bereits eine deutliche Ertragssteigerung (vergleiche Variante 1 mit 2), eine zweimalige Fungizidanwendung steigerte den Ertrag nochmals (vergleiche Variante 2 mit 3 oder 4). Eine zusätzliche Applikation von Halmverkürzer konnte den Ertrag nur mehr in geringem Ausmaß steigern (vergleiche Variante 3 mit 4), allerdings nicht bei Düngungsvariante B. Dieses Ergebnis bestätigt frühere Versuche, die schon zeigten, dass Winterweizen bei reduzierter Aussaatstärke keine Halmverkürzung braucht. Die Auswirkungen des Pflanzenschutzes sind statistisch hoch signifikant gesichert. Im Gegensatz zur Wintergerste hatte die Düngung auch eine signifikante ertragssteigernde Wirkung (vergleiche Variante mit A). Zwischen den 3 Düngungsvarianten A, B und C gab es dann wenig Ertragsunterschiede mit einem leichten Vorteil für die mineralische Düngung (Variante C, linke Grafik) Fungizid- Variante Düngungs- Variante 46,56 Winterweizen FS Hatzendorf, Kalsdorf bei Ilz 216 Ertrag in dt/ha der Düngungs- und Pflanzenschutzvarianten mit 14% Feuchtigkeit 52,75 53,11 58,5 57,6 72,85 78,45 81,68 GD5% für die Ertragsunterschiede nach Düngung: 2,62 dt/ha ** GD5% für die Ertragsunterschiede nach PS: 2,62 dt/ha ** GD5% für die Ertragsunterschiede nach Düngung und PS: 5,23 dt/ha **,3 7,11 81,66 78,36 56,23 72,67 83,9 87,62
3 dt/ha Exakte Gülleausbringung und verteilung mit der Gießkanne Winterweizen am Düngung und Wirtschaftlichkeit: : xf + xhv WW-Düngungs-/Pfl.Schutz-Versuch Kalsdorf 216 Ertrag und um Düngungs- und PS-Kostenäquivalent reduzierter Ertrag in dt/ha mit 14% Feuchtigkeit Kornerträge brutto Kornerträge um Düngungskosten reduziert Kornerträge um Düngungs-u. PS-kosten reduziert 2: 1xF + xhv 3: 2xF + xhv 1: xf + xhv 2: 1xF + xhv 3: 2xF + xhv 1: xf + xhv 2: 1xF + xhv 3: 2xF + xhv 1: xf + xhv 2: 1xF + xhv 3: 2xF + xhv Düngungs- und Pflanzenschutzvariante In obiger Grafik werden die Düngungs- und die Pflanzenschutzkosten in Ertragsäquivalente umgerechnet und vom ursprünglichen Naturalertrag in Abzug gebracht. Rote Säulen: Bruttoerträge ohne Abzüge für Düngung oder Pflanzenschutz. Blaue Säulen: Um das Düngungskostenäquivalent reduzierter Ertrag Grüne Säulen: Um die Ertragsäquivalente für Düngung und Pflanzenschutz reduzierter Ertrag Ohne einen Pflanzenschutz ist die Düngung unwirtschaftlich (Vergleiche die Nettoerträge in der Pflanzenschutzvariante 1). Mit einem einmaligen Fungizideinsatz (Pflanzenschutzvariante 2) steigt der Nettoertrag auf 51 bzw. 52 dt/ha damit ist die Kombination aus Düngung und Pflanzenschutz wirtschaftlich. Der zweimalige Fungizideinsatz erhöht den Nettoertrag nochmals auf 54, 61 bzw. dt/ha und ist damit ebenfalls wirtschaftlich vertretbar. Der zusätzliche Einsatz eines Halmverkürzers in Pflanzenschutzvariante 4 steigert zwar nochmals den Bruttoertrag, nicht aber den Nettoertrag (Varianten A/4 und C/4). Bei der Düngungsvariante B sind sowohl Bruttowie auch Nettoertrag mit Halmverkürzer sogar niedriger als ohne Halmverkürzung.
4 dt Protein/ha bzw. dt Kornertrag/ha % Protein in der TM Eiweißgehalt und -ertrag: Winterweizen Kalsdorf 216 Kornerträge brutto in dt/ha RP in dt/ha % RP in der TM 8 18, 7 72,5 72,3 75,1 16,77 17, 6 16, ,7 14,41 13,52 15, 14, 3 13, 2 12, 1 11,19 5,7 8,93 8,37 1,76 11, 1, GD 5% für den Kornertrag 2,62 dt/ha **; Düngungsvariante GD 5% für den Proteinertrag:,3 dt/ha** Der Proteinertrag als Ergebnis von Ertrag x Proteingehalt ist bei Düngungsvariante C am höchsten. Bei dieser sind auch die beiden Faktoren am höchsten. RP-% in der TM, WW 216 RP-% in der TM, WW ,46 16,77 13,52 13,52 14,16 14,41 14,75 11,19, 2, 4, 6, 8, 1, 12, 14, 16,, 2, 4, 6, 8, 1, 12, 14, 16, 18, Qualitätsmerkmale und Bonitierungsdaten 216: Erntefeuchtigkeit: Erntefeuchtigkeit WW ,31 Erntefeuchtigkeit WW ,17 14,52 14,58 14,48 14,25 14,18 14,49 1, 1,5 11, 11,5 12, 12,5 13, 13,5 14, 14,5 15, GD 5%:,25 % * GD 5%:,25 % ** 1, 1,5 11, 11,5 12, 12,5 13, 13,5 14, 14,5 15,
5 Ährenanzahl: Ähren/m² WW Ähren/m² WW , 35, 4, 45, 5, 55, 6, GD 5%: 3 Ähren/m² ns GD 5%: 3 Ähren/m² ** 3, 35, 4, 45, 5, 55, 6, 65, Körner je Ähre: Körner/Ähre WW 216 Körner/Ähre WW ,93 35,39 34,1 32,7 27,82 32,77 3,56 28, 2, 22, 24, 26, 28, 3, 32, 34, 36, 38, 2, 22, 24, 26, 28, 3, 32, 34, 36, 38, GD 5%: 1,83 Körner/Ähre ** GD 5%: 1,83 Körner/Ähre ** Tausendkornmasse (TKM): TKM in g WW ,28 TKM in g WW ,23 4,88 38,3 39,95 36,68 34,23 43,13 3, 32, 34, 36, 38, 4, 42, 3, 32, 34, 36, 38, 4, 42, 44, Hektolitergewicht (HL-Gewicht): HL-Gewicht in kg WW ,12 HL-Gewicht in kg WW ,84 78,23 77,65 77,14 77,35 75,51 77,16 5, 55, 6, 65, 7, 75, 8, 5, 55, 6, 65, 7, 75, 8, Wuchshöhe: Wuchshöhe WW Wuchshöhe WW , 2, 4, 6, 8, 1, 12, 14, GD 5%: 2 cm ** GD 5%: 2 cm **, 2, 4, 6, 8, 1, 12, 14,
6 µg/kg µg/kg Lagerung: Lagerung WW 216 1,2 Lagerung WW 216 1,26 1,13 1,11 1,1 1,19 1,32 1,1,,2,4,6,8 1, 1,2 1,4,,2,4,6,8 1, 1,2 1,4 GD 5%:,11 Bonitierungspunkte ** GD 5%:,11 Bonitierungspunkte ** Die Bonitur erfolgte sowohl nach dem Anteil an lagernder Fläche wie auch nach der Stärke der Lagerung: 1 = keine Lagerung, 9 = vollflächige Lagerung am Boden aufliegend DON-Gehalte: Winterweizen Kalsdorf bei Ilz 216 DON-Gehalt nach Pflanzenschutzvariante mit 14% Feuchtigkeit Winterweizen Kalsdorf 216 DON-Gehalt nach Düngungs- u. Pflanzenschutzvarianten bei 14% Feuchtigkeit Die zweimalige Applikation von Fungiziden halbierte den DON-Gehalt der Körner. Düngungsvariante C am Düngungsvariante A am
7 kg N/ha N-Bilanz: Winterweizen Kalsdorf 216 N-Bilanz in kg/ha Düngung 216 N-Abfuhr durch die Ernte in kg/ha kg N-min nach der Ernte (-9 cm) 25 GD 5% für N-Abfuhr:.4,73 kg/ha** Da die Erträge im Vergleich zu früheren Jahren auf diesem Standort doch geringer waren, konnte der ausgebrachte Stickstoff bei den Düngervarianten A und B nicht verwertet werden. Bei der rein mineralischen Düngung (Variante C) waren Düngung und Abfuhr (Entzug) annähernd gleich hoch. Trotzdem wurden nach der Ernte noch kg Nmin im Boden gefunden. Auch ohne N-Düngung wurden über das Korn 81 kg N/ha abgeführt und es blieben noch kg im Boden zurück. Düngungsvariante Winterweizen kurz vor Drusch Praktisch keine Lagerung bis zur Ernte
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