Kurzfassung Praktikumsbericht

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1 Kurzfassung Praktikumsbericht Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm Verfasser: Semester: Stephanie Dobler 5. B.Sc. Psychologie Anzahl Wörter: 1250 Datum:

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes Darstellung der eigenen Tätigkeit Gewonnene Kenntnisse und Erfahrungen Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums... 6

3 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie befindet sich in der Albert- Einstein Allee 23. In dieser Klinik wird sowohl eine stationäre, als auch eine tagesklinische therapeutische Behandlung angeboten. Insgesamt gibt es dort 20 Therapieplätze für tagesklinische und 20 Plätze für stationäre Patienten. In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gibt es vier unterschiedliche Settings. Jedes Setting besteht aus 10 Therapieplätzen. Zwei der Settings sind dabei verhaltenstherapeutisch orientiert und die anderen beiden sind psychodynamisch orientiert. Innerhalb des psychodynamischen Bereichs unterscheidet man zwischen dem Struktur Setting und dem körpernahen Setting. Die verhaltenstherapeutisch orientierten Settings werden unterteilt in die Unterbereiche ressourcenorientiertes Setting und das Setting Arbeit und Gesundheit. Ich wurde im Setting Arbeit und Gesundheit eingesetzt. Dort werden vor allem Patienten mit einer überfordernden und unbefriedigenden Arbeits- und Lebenssituationen behandelt. Diese Situationen können beispielsweise der Auslöser für Depressionen, Ängste und unklare körperliche Beschwerden sein, es können dadurch aber auch Essstörungen verursacht werden. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Darstellung der eigenen Tätigkeit Meine Tätigkeit im Setting Arbeit und Gesundheit begann jeden Morgen mit der Morgenrunde, dort wurde ein kurzes Stimmungsbild der Patienten, sowie die Ziele für den anstehenden Tag bzw. das Wochenende erfragt. Meine Aufgabe bestand dabei darin entweder mitzuschreiben, was die Patienten sagten und dies in der Übergabe an die Therapeuten weiter zu geben oder ich leitete die Morgenrunde selbst. Außerdem durfte ich auch drei Patienten zu ihren Einzelterminen bei der Psychologin in unserem Team begleiten. Die Therapeutin arbeitete viel mit Schematherapie. Sie erstellte also beispielweise zusammen mit den Patienten ein Konzept, das seine verschiedenen inneren Anteile (Modi) aufzeigte. Außerdem arbeitete sie häufig mit Stuhldialogen oder auch Vorstellungsübungen. Dies war für mich sehr interessant und auch lehrreich, vor allem da die Psy-

4 chologin sich die Zeit nahm, um mir die Techniken der Therapie anschließend genauer zu erläutern. Einmal wöchentlich fand das Stressmanagement bzw. das Training sozialer Kompetenzen statt. In dieser Gruppe durfte ich die ganzen acht Wochen dabei sein. Sie war im Vergleich zu anderen angebotenen Gruppentherapien psychoedukativ orientiert. Dort wurden mit den Patienten Themen, wie beispielsweise stressverstärkende Gedanken, der Einsatz von Skills, Gefühle wahrnehmen und ihre Funktion erkennen, etc. angesprochen. Am Anfang der Stunde wurde meist noch einmal kurz das alte Thema aufgegriffen und es wurde abgefragt, inwiefern die Patienten das Thema umgesetzt haben und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. Anschließend wurde ein neues Thema aufgegriffen und bearbeitet. Die Patienten durften dabei auch Wünsche äußern, was sie gerne besprechen würden. Ab meiner vierten Praktikumswoche durfte ich die Gruppentherapie besuchen. Diese wurde ganz unterschiedlich gestaltet. Es konnten einfach Themen angesprochen werden, die einen gerade sehr beschäftigten. Der Therapeut gab aber den Patienten auch die Möglichkeit beispielsweise Gedichte, Geschichten oder Lieder mitzubringen und vorzutragen, die sie in irgendeiner Weise berührten. Wenn jemand etwas erzählte oder vortrug, war es sehr wichtig dem anderen keine Tipps zu geben oder sein Handeln zu bewerten, sondern man sollte von ähnlichen Erfahrungen und Erlebnissen erzählen oder selbst seine Gefühle berichten, die dieses Gedicht etc. bei einem auslöste. In dieser Gruppe hörte ich aufmerksam den Äußerungen der Patienten zu und manchmal wurde ich vom Therapeuten dazu aufgefordert, auch etwas zu den angesprochenen Themen oder Gedichten beizutragen. Auch in der Musiktherapie durfte ich insgesamt fünf Wochen dabei sein. Die Musiktherapie wurde in der Regel so gestaltet, dass sich zu Beginn der Stunde jeder Teilnehmer ein Instrument auswählte. Dabei war es wichtig darauf zu achten, was einen gerade in diesem Moment ansprach und welches Instrument zur jetzigen Stimmung passte. Daraufhin wurde ein Stück zusammen gespielt ohne vorher etwas in der Gruppe abzusprechen. Anschließend wurde darüber geredet, wie jeder Teilnehmer das Stück empfunden hatte und daraus entwickelte sich ein zweites Musikstück. Dieses sollte meistens einem speziellen Thema folgen, welches die Patienten versuchten umzusetzen. Meine Aufgabe in dieser Therapie bestand darin, bei den Musikstücken mitzuwirken und zu beobachten, wie sich die anderen Teilnehmer verhielten. Im Anschluss an die Stunde traf ich mich mit der Therapeutin zur Nachbesprechung der Therapiestunde.

5 Die Kunsttherapie besuchte ich insgesamt sechs Wochen lang. Zu Beginn der Stunde fand eine Anfangsrunde statt. In dieser wurde darüber gesprochen, woran man in der kommenden Stunde arbeiten wolle und wie es einem im Moment gehe. Meine Aufgabe bestand anschließend darin, den neuen Patienten die Materialien zu zeigen. Danach begannen die Patienten an ihren Gestaltungen zu arbeiten und ich kümmerte mich um die Materialpflege. Währenddessen hatte man Zeit, die Patienten bei ihrer Arbeit zu beobachten. Am Ende der Stunde wurde dann immer in der Gruppe über die entstandenen Bilder gesprochen. Dies war sehr interessant und aufschlussreich. Nach der Stunde nahm sich die Kunsttherapeutin die Zeit mit mir nach zu besprechen, was in der Stunde passiert ist und was man beobachten konnte. Eine weitere Therapie, die in unserem Setting angeboten wurde, ist die Achtsamkeitstherapie. Hieran durfte ich insgesamt fünf Wochen teilnehmen. Am Anfang dieser Stunde stand immer eine kurze Entspannungsphase, in der man sich auf das hier und jetzt fokussierte. Danach wurde dann beispielsweise achtsames Gehen oder der achtsame Dialog praktiziert. Beim achtsamen Gehen sollte man darauf achten, ganz langsam zu gehen und bewusst den Kontakt zum Boden zu spüren. Das Ziel davon war, dass man sich auf den jetzigen Moment konzentriert und nicht über Vergangenes oder Zukünftiges nachgrübelt. Der achtsame Dialog hatte zum Ziel, dass man bewusst einem anderen Mitmenschen aufmerksam zuhört, ohne diesen dabei zu unterbrechen. Wenn es möglich war, nahm sich auch die Achtsamkeitstherapeutin die Zeit, die Stunde mit mir nach zu besprechen. Die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen (PMR) gehört in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie auch zum Therapieprogramm. Dabei wurden die Patienten dazu angeleitet, gezielt bestimmte Muskelpartien anzuspannen und dann ganz plötzlich wieder zu entspannen. Anschließend sollten sie nachspüren und bewusst den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung wahrnehmen. Ziele dabei waren beispielsweise eine verbesserte Wahrnehmung des eigenen Körpers, damit man Anspannungen etc. schneller erkennen kann, sowie die Bewältigung von Stress durch die Entspannungsübung. Am Ende der PMR fand eine kurze Abschlussrunde statt. Dabei wurde thematisiert, wie es den Patienten während der Entspannung ging und ob sie sich darauf einlassen konnten. In meinen ersten zwei Wochen schaute ich mir die Therapie erst einmal an und nahm selbst daran teil. In den restlichen sechs Wochen durfte ich die PMR dann eigenständig leiten.

6 2.2. Gewonnene Kenntnisse und Erfahrungen Im Studium hatten wir zwar schon in der Theorie die Störungsbilder und deren Symptome durchgenommen. Allerdings war es für mich sehr interessant, diese auch einmal im praktischen Bereich zu sehen und beobachten zu können, wie sich diese auf das Leben eines Menschen auswirken können. Gerade die Behandlung von Störungsbildern wurde im Studium bisher nur sehr oberflächlich durchgenommen, weshalb ich gerade in diesem Bereich im Praktikum sehr viel dazu lernen konnte. Dies bringt mich auch in meinem Studium weiter voran. Die wichtigste Erkenntnis in diesem Praktikum war jedoch für mich, dass mir die Arbeit dort sehr viel Spaß gemacht hat und ich mir deshalb sehr gut vorstellen könnte, in meinem späteren Berufsleben in einer Klinik als Therapeutin zu arbeiten. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ich in meinem Praktikum viele interessante Einblicke in die Arbeit an einer Klinik als Therapeutin gewonnen habe. Das Praktikum hat mir sehr viel Spaß gemacht, da sowohl die Patienten, als auch die Therapeuten sehr nett und aufgeschlossen mir gegenüber waren. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und stets bereit mir ihre Vorgehensweisen zu erläutern, sowie meine Fragen zu beantworten. Ich konnte meiner Meinung nach viele wichtige Erfahrungen für mich und mein Studium sammeln und würde jedem, der sich für diesen Bereich interessiert, ein Praktikum in dieser Einrichtung weiterempfehlen.

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