Neue Wege in der Professionalisierung des Bildungspersonals
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- Samuel Maus
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1 Neue Wege in der Professionalisierung des Bildungspersonals Vortrag: Rostock 11. Oktober 2013
2 Agenda 1. Strukturprobleme 2. Schwächen des deutschen Bildungssystems 3. Aktuelle Herausforderungen Demographie Inklusion/Vielfalt Neue Lernkonzepte/SOL 4. Auswirkungen 5. Neue Professionalität/Neue Wege
3 1. Grundlegende Strukturprobleme Schwankungen im Bedarf: Einstellungen Studierendenzahlen / Sondermaßnahmen Professionalität: Heterogenität der BerufsschullehrerschaQ Professionalisierung Studienräte, Lehrer für Fachpraxis, Sozialpädagoge StandespoliWsche Interessen (Gleichstellung mit Gymnasial und Diplom Handelslehrern/ Befürchtungen wegen Absenkung der Einstufung) Klientel: NegaWvauslese / Soziale Auslese / Soziale Aufsteiger: (Profilierung bei gleichzeiwger Heterogenität an verschiedenen Standorten) Modelle: Grundständig / Polyvalent Verhältnis: 1. und 2. Fach, FachdidakWk, Fachpraxis
4 2. Schwächen des deutschen Bildungssystems Ungleiche Bildungschancen, hohes SelekWonspotenWal, separierendes Bildungssystem Bildungsghe`os für Schüler mit besonderem Förderbedarf und Schüler mit Zuwanderungshintergrund Keine opwmale Förderung individueller Kompetenzen und Talente brachliegende Wissens und FähigkeitspotenWale / Defizite in den SoQskills
5 2. Schwächen des deutschen Bildungssystems Niedriges Bildungsniveau vor allem bei Migranten IntegraWonsfeindliches Klima in vielen Bildungseinrichtungen Kostenintensives Bildungssystem, hohe Kosten für Nachqualifizierung MangelhaQe We`bewerbsfähigkeit im internawonalen Bildungsvergleich MangelhaQe Anpassung an demographische Veränderungen, sowie den gesellschaqliche, sozial strukturellen Wandels
6 3. Aktuelle Herausforderungen: Demographie Die Gesamtbevölkerung nimmt ab Die Bevölkerung wird deutlich älter, vor allem der Anteil und die Zahl der über 60jährigen nimmt deutlich zu Der Anteil der Menschen mit MigraWonshintergrund nimmt auch bei den Älteren zu Die Vielfalt der Lebenskonzepte, lagen, individuellen Voraussetzungen und Interessen nimmt insgesamt, insbesondere aber auch bei den Älteren erheblich zu
7 3. Aktuelle Herausforderungen: Demographie Annahmen zur Bevölkerungszahl bis 2060 (Statistisches Bundesamt, 2009a, S. 12).
8 3. Aktuelle Herausforderungen: Demographie
9 3. Aktuelle Herausforderungen: Demographie Annahmen zum Wanderungssaldo bis 2060 (mod. nach Statistisches Bundesamt 2009, S. 33). Jahr
10 3. Aktuelle Herausforderungen: Daten zur Regionalisierung und MigraWon Regionale Unterschiede Zuwachs in Ballungsgebieten bis zu 5% Rückgang in ländlichen Regionen bis zu 30% z.b. der jährigen insgesamt in Hessen ca. 20% einzelne Kreise bis 37% Schüler an Berufsbildenden Schulen Rückgang in Westdeutschland bis 2030 ca. 25,5% Zunahme in Ostdeutschland + 0,9%
11 3. Aktuelle Herausforderungen: Daten zur Regionalisierung und MigraWon Migra9onshintergrund in 2010 insgesamt 19% bei den 24jährigen ca. 23% bei den 1jährigen ca. 35% Anteile der Ausländerinnen und Ausländer insgesamt 45% 10 bis 20jährige 36,5% unter 10jährige 17%
12 3. Aktuelle Herausforderungen Inklusion: Verständnis der UNESCO Inklusion bedeutet, dass allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen Lernbedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitawv hochwerwger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln. Inklusion ist nicht nur ein Thema für die Gruppe der Menschen mit Behinderung, sie betrifft die GesellschaQ und die Berufsbildung als Ganzes
13 3. Aktuelle Herausforderungen: Inklusive Bildung Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht. Stellt die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden in den Mi`elpunkt Passt das (Berufs ) Bildungssystem an die Bedürfnisse der Lernenden an und nicht umgekehrt (UNESCO) OrienWert sich an BildungsgerechWgkeit und Chancengleichheit als ethisch moralische Verpflichtung Inklusive Bildung ist eine notwendige Strategie den demographischen Wandel sowie die Auswirkungen der InternaWonalisierung, MediaWsierung, der WissensgesellschaQ und des sozio kulturellen Wandels zu bewälwgen und zu gestalten
14 3. Aktuelle Herausforderungen SOL Ausgangsthesen Die Einhaltung der selbstgesetzten Ziele, die EffekWvität der Lernstrategie, die Problemlösungsschemata werden durch ausgefeilte Diagnoseverfahren (durch Lehrer/innen) kontrolliert. DidakWsche Begründungen der Ziele, Gegenstände und Kompetenzen treten in den Hintergrund. Es wird z.b. nicht themawsiert, ob ein konstrukwviswsches, ein humaniswsches oder emanzipatorisches Konzept zugrunde gelegt wird. In dem spannungsreichen Verhältnis von Selbst und Fremdsteuerung sind Lehrer/innen nicht nur Berater, Moderatoren, Lotsen und Mitgestalter, sondern auch Kontrolleure und (indirekte) Steuerleute.
15 3. Aktuelle Herausforderungen: Verständnis von Selbstgesteuertem Lernen Selbstgesteuertes Lernen: Der Handelnde/Lernende kann die wesentlichen Entscheidungen, ob, was, wie und worauf hin er lernt, gezielt und weitgehen selbst beswmmen (Weinert 1984,S.97) Selbstgesteuertes Lernen ist eine Idealvorstellung, die verstärkte SelbstbesWmmung hinsichtlich der Lernziele, des Ortes, der Lerninhalte, der Lernmethode und Lernpartner sowie vermehrter Selbstbewertung des Lernerfolges beinhaltet. (Deitering 1998, S. 155)
16 3. Aktuelle Herausforderungen: Verständnis von Selbstgesteuertem Lernen Selbstorganisiertes Lernen: richtet sich auf die akwve, eigenständige Strukturierung und Ordnung des Lernens Selbstreguliertes Lernen: Regelung gilt als Voraussetzung. Beobachten, Überprüfen, ReflekWeren, OpWmieren, Bewerten Selbstbes9mmtes Lernen: umfasst die BesWmmung des Lerngegenstandes, die Ableitung der operawven Aspekte und die BesWmmung des Abschlusses des Lerngeschehens
17 3. Aktuelle Herausforderungen: Verständnis von Selbstgesteuertem Lernen Selbstbestimmung Wählen der Inhalte, Ziele, Methoden, Zielerreichung Selbstgesteuertes Lernen Selbstorganisation Planen, Strukturieren, Ordnen, Wählen von Lernmethoden Selbstregulation Beobachten, Überprüfen, Reflektieren, Optimieren, Bewerten Quelle: Hasch 2011
18 3. Aktuelle Herausforderungen: Dimensionen der Selbststeuerung LernorganisaWon (Ort, Zeit, Tempo, Ressourcen, Verteilung und Gliederung des Lernstoffs, Lernpartner) Lernprozess (Auswahl geeigneter Lernstrategien und methoden InterpretaWon der LernsituaWon LernkoordinaWon (AbsWmmung mit anderen TäWgkeiten und Anforderungen) LernzielbesWmmung (Inhalte und Ziele) Lern(erfolgs)kontrolle (Kontrolle und EvaluaWon des Fortschri`s und der Erfolge) Quelle: Euler/Pätzold 2010, S. 51; KraQ1999, S. 835
19 4. Auswirkungen Strukturen, Ebenen, Handlungsfelder Bildungspolitik / -system Regionalisierung / -Netzwerk Professionalisierung (Bildungspersonal) Lerngestaltung Schulgebäude / Ausstattung Heterogenität Curriculum
20 4. Auswirkungen: Arbeitsfeld Schule Regionale Bildungszentren Regionale Netzwerke Koopera9on Hessencampus Schulprofile Qualitäts management Personal Entwicklung Diversity Management Curriculum entwicklung Selbstverantwortung plus Evalua9on Selbstorganisiertes Lernen
21 4. Auswirkungen Steuerungslogik These: Die Logiken/die RaWonalität der Steuerung wirken total Prinzipien: ZielorienWerung, (kurzfriswg?) Erfolg, EffekWvität und Effizienz, Leistungsprinzip Steuerung durch: Autonomie und Gestaltung auf der Wege und Prozessebene (RechenschaQspflicht) KonzentraWon und Kontrolle auf der jeweiligen Führungsebene
22 4. Auswirkungen Steuerungslogik Makroebene: Land/ Bund Region/ Schule (Regierung/ KMK/IQ) Region/Schule Mesoebene: Region/ Schule Staatliche Schulämter Schulleitung Schulleitung Teams, Kollegium Teams Teammitglieder Mikroebene: Selbstorganisiertes Lernen Lehrer Schüler Subjekte: sich selbst Ziele setzen, Pläne machen, evaluieren
23 4. Auswirkungen Regionalisierung / Netzwerke Bundes und Landesfachklassen Lernortübergreifende Angebote, regionale Netzwerke, KooperaWonen Neue strukturell organisatorische Gestaltung Angebotsgestaltung Faktor Klassengröße Lehrerzuweisung berufs, jahrgangs und schulformübergreifender Unterricht
24 5. Neue Professionalität Professionalisierung Habitualisierung und Rollenflexibilität PotenzialanalyWsche Diagnoseformen Wissen und Handlungskonzepte: GerechWgkeit, AnWrassismus, Diskriminierung und Gewalt Lerngestaltung Inklusiv ausgerichtete Seyngs Neue Verfahren der: BerufswahlorienWerung, Berufsvorbereitung, Lebensplanung
25 5. Neue Professionalität Curriculum PotenWalfördernde, biographieorienwerte Bildungsgangs / Lehrplangestaltung Angebotsplanung und gestaltung Bildungsgehalte und Kompetenzentwicklung Regionalisierung / Netzwerke Erweiterung des Wissens über pädagogische InsWtuWonen, Vernetzung und Systemwirkungen Professionsübergreifende KooperaWon und inswtuwonelle, regionale Vernetzung ReorganisaWon öffentlicher Entscheidungs, Zuständigkeits und Finanzierungsstrukturen
26 BildungstheoreWsche Weiterentwicklung von SOL KonstrukWvisWsche DidakWken tragen wenig zur Begründung der Auswahl der Ziele, Gegenstände und letztlich auch der Methoden bei. Diese werden (scheinbar) ganz dem Aushandeln der Beteiligten überlassen. Methoden sind teilweise in der Reformpädagogik und humaniswschen Pädagogik entstanden und seit den 1970er Jahren weiter entwickelt: z.b. Projektlernen (John Dewey), vorbereitete Umgebung (Maria Montesorie), Entdeckendes Lernen und Problemlösender Unterricht (Jerome S. Brunner), TZI (Ruth Kohn), Päd. Psychodrama (Moreno) BildungstheoreWsche DidakWk von Kla{i ist stark in Begründung von Zielen, Inhalten und kriwscher SelbstbesWmmung
27 5. Neue Wege Einfachlehrer und neue Profilsetzungen Modularisierte Konzepte der Weiterbildung Neue Zugangswege: 1. Öffnung der Hochschulen 2. KooperaWonen 3. Berufsbegleitende Bildungsgänge 4. Kompetenzanerkennung 5. Por}olios
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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