Teilhabe und Soziale Arbeit aus Sicht der DVSG

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1 Teilhabe und Soziale Arbeit aus Sicht der DVSG DVSG Bundeskongress Kassel

2 Programmatik seit Soziale Determinanten bei der Entstehung von Erkrankungen und gesundheitlichen Störungen 2. Psycho-soziale Folgen von gesundheitlichen Einschränkungen 3. Soziale Teilhabe im Kontext Inklusion und Integration 4. Fallbezogene und gesellschaftliche Folgen sozialer Ungleichheit für die Gesundheitsstatus 5. Sicherung der psychosozialen Versorgung 6. Offensive Professionalisierung und gemeinsame Zugänge in allen gesundheitsbezogenen Arbeitsfeldern

3 Theoretische Zugänge

4 Historische Perspektive: Person-in-Environment (Mary Richmond 1917, DVSG Perspektive seit 1926) Disziplinäre Perspektive: Transdisziplinarität Sozialer Arbeit und Theorien Sozialer Arbeit Professionelle Perspektive: Gegenstand gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit in einem biopsychosozialen Verständnis Rechtliche Perspektive: BThG, SGB I-XII, BGB

5 IFSW Definition Soziale Arbeit Soziale Arbeit ist eine praxisorientierte Profession und eine wissenschaftliche Disziplin, dessen bzw. deren Ziel die Förderung des sozialen Wandels, der sozialen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts sowie die Stärkung und Befreiung der Menschen ist [ ] (DBSH 2014)

6 Gegenstand gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit 6 Als Gegenstand gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit wird die Förderung sozialer Teilhabe von erkrankten oder von Erkrankung bedrohten und behinderten Menschen und ihren Angehörigen in ihrer Lebenswelt sowie die Verhinderung und Bewältigung sozialer Probleme, die aus gesundheitlichen Beeinträchtigungen entstehen bzw. zu gesundheitlichen Störungen führen, bestimmt. DVSG 2015

7 Alltags- und Lebensbewältigung Reduktion sozialer Probleme Gegenstand Im Kontext von Erkrankung, Gesundheit und Behinderung Soziale Teilhabe Erziehung, Bildung und Befähigung

8 Soziale Teilhabe Jurisprudenz Bedürfnistheorien Soziales Kapital Capability Approach Soziale Ungleichheit Soziale Teilhabe Soziale Netzwerke: Soz U. vs Soz. Belastung System und Lebenswelt

9 Soziale Teilhabe (Habermas 1981, Kleve 2004, Lambers 2013, Dettmers 2014) A Inklusion / Integration Maximum sozialer Teilhabe, Klientinnen und Klienten erfahren Einbindung in ihre persönliche Lebenswelt und in die notwendigen Funktionssysteme B Inklusion / Desintegration Eingebunden in Funktionssysteme wie Krankenversorgung und Sozialversicherung, aber lebensweltorientiert desintegriert durch z.b. fehlende Unterstützungspersonen und soziales Netzwerk C Exklusion / Integration Mangelnde Einbindung in Sozialsicherungssysteme und unterstützende Institutionen und Organisationen, aber ausreichende persönliche Unterstützung über das eigene soziale Netzwerk D Exklusion / Desintegration Minimum sozialer Teilhabe: Mangelnde Einbindung von Klientinnen und Klienten in Sozialsicherungssysteme und unterstützende Institutionen und Organisationen und mangelnde persönliche Unterstützung über das eigene soziale Netzwerk

10 nsos.ch/assets/ Downloads/Bro schuere- Konzept- Funktionale- Gesundheit.pdf

11 Bio-psycho-soziales Modell der ICF International Classification of Functioning, Disability and Health Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD-10) Körperfunktionen und -strukturen Aktivitäten Teilhabe Umweltfaktoren materiell sozial verhaltensbezogen persönliche Faktoren Alter, Geschlecht Motivation Lebensstil

12 Rechtliche Zugänge Bundesteilhabegesetz BtHG

13 Das Bundesteilhabegesetz und SGB IX Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist ein Artikelgesetz; das heißt, das durch das BTHG viele andere Gesetze verändert werden. Die wichtigsten Änderungen enthält das Sozialgesetzbuch IX. Buch (SGB IX). Das SGB IX enthält jetzt 3 Teile Teil 1 Regelungen für Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohte Menschen Teil 2 Besondere Leistungen zur Selbstbestimmten Lebensführung für Menschen mit Behinderungen (Eingliederungshilferecht) Teil 3 Besondere Regelungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen (Schwerbehindertenrecht)

14 Alt SGB IX 2 Behinderung Abs.1, Satz 1 Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistigen Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Neu SGB IX 2 Begriffsbestimmungen Abs.1, Satz 1 Menschen mit Behinderungen sind Menschen die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können

15 Relevanz für Eingliederungshilfe und Forschung Leistungsberechtigter Personenkreis Der Zugang zu den Leistungen der Eingliederungshilfe bleibt bis Ende 2022 unverändert Soll aber neu geregelt werden Soll wissenschaftlich erforscht und danach erprobt werden BMAS 2017

16 Teilhabe- und gesundheitsorientierte Interventionen 1.Soziale Sicherung: inklusionsorientierte Interventionen 2.Soziale Unterstützung: integrationsorientierte Interventionen 3.Persönliche Förderung: personenbezogene Interventionen Ansen 2010, Dettmers 2014, Pauls 2011

17 Relevante Praxisfelder für die DVSG medizinische Akutversorgung (Psychiatrie, Psychosomatik und Somatik), öffentlicher Gesundheitsdienst, Gesundheitsförderung und Prävention, medizinische und soziale Rehabilitation, Sozialpsychiatrie, Suchthilfe, Geriatrie, Adolph Onkologie, und Seibert 2016 Pflegeeinrichtungen, Soziotherapie, Sozialtherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapie (mit vorherigem Abschluss in Sozialer Arbeit), Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit in anderen Praxisfeldern (z.b. Jugendhilfe, Bewährungshilfe, etc.), Selbsthilfegruppen und - organisationen, Staatliche und nichtstaatliche Organisationen und Institutionen, Hochschulen und Forschungsinstitute.

18 Adolph und Seibert 2016

19 Forschungsebene

20 Beiträge gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit zur Förderung sozialer Teilhabe Diagnostik / Assessment Interventionen Evaluation Theorien Sozialer Arbeit und aus Bezugswissenschaften Forschung Empirischqualitative Sozialarbeitsforschung Empirischquantitative Sozialarbeitsforschung Lebenswelten, Lebenslagen, Wirkungen Sozialer Arbeit

21 Bertelsmann Stiftung 2017

22

23 Praxisebene

24 Depressionen - Prävalenz nach Geschlecht und sozialem Status 2011 Prävalenz von Depressionen und depressiven Symptomatiken* in Deutschland nach Geschlecht und sozialem Status im Jahr 2011 Niedriger sozioökonomischer Status Mittlerer sozioökonomischer Status Hoher sozioökonomischer Status 25,0% 20,0% 19,8% 15,0% 10,0% 5,0% 16% 13,6% 11,1% 9,9% 7,6% 5% 5,3% 4,3% 4,6% 14,3% 13,9% 14,5% 11% 9,9% 8,8% 7,6% 6,6% 12,9% 8,5% 7% 5,5% 5,4% 4,5% 3,7% 3,6% 3,7% 0,0% Hinweis: Deutschland;; 2008 bis Befragte Quelle: Robert Koch-Institut ID

25 12-Monats-Prävalenz von Depressionen in Deutschland nach Alter, Geschlecht und sozialer Unterstützung im Jahr ,0% Geringe soziale Unterstützung Hohe soziale Unterstützung Mittlere soziale Unterstützung 20,0% 20% Hinweis: Deutschland; is ; ab 18 Jahre; Befragte 15,0% 15,6% 15,3% 10,7% 12,4% 10,0% 5,0% 6,2% 3,3% 8,1% 4,9% 7,5% 7,9% 2,7% 1,9% 8,4% 4,2% 3,1% 6,8% 5% 0,0% Frauen 18 bis 29 Jahre Frauen 30 bis 44 Jahre Frauen 45 bis 64 Jahre Männer 18 bis 29 Jahre Männer 30 bis 44 Jahre Männer 45 bis 64 Jahre Quelle: Robert Koch-Institut; ID 27984

26 Beispiel: Kieler Fallwürfel

27

28 Fazit & Ausblick Förderung sozialer Teilhabe ist seit über 100 Jahren eine zentrale Aufgabe professioneller Sozialer Arbeit Soziale Arbeit bietet dafür als Disziplin und Profession die notwendigen Theorien und Handlungsoptionen Teilhabe ohne Einbindung unterschiedlicher Perspektiven von betroffenen Menschen und ihrer Lebenswelt ist nicht möglich Die DVSG setzt sich mit all ihrer Kompetenz für die Verbesserung sozialer Teilhabe für die Adressat*innen ihrer Leistungen ein und nimmt in Anspruch, dafür als zentrale Profession in multiprofessionellen Settings gesehen zu werden

29 Die Thematik Soziale Teilhabe finden Sie in allen Foren und Workshops dieses Kongresses! Herzlichen Dank

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