Die EEG-Umlage in Deutschland Dr. Philipp Fink Wie kann die Energiewende sozialverträglich umgesetzt werden? 26. Juni 2013, KRI, Wien Energie Haus
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- Erwin Kästner
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1 Die EEG-Umlage in Deutschland Dr. Philipp Fink Wie kann die Energiewende sozialverträglich umgesetzt werden? 26. Juni 2013, KRI, Wien Energie Haus Friedrich-Ebert-Stiftung Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik 1
2 Was geben die Deutschen für Strom aus? 2011 Pro 3-P-Haushalt (3.500 KWh/J) Pro Einwohner (1.700 KWh/J) Monatl. Konsumausgaben davon für Strom 72,90 36 Anteil an Gesamtkonsumausgaben 2,40% 2,40% (Quelle: BDEW) Doch je niedriger das verfügbare Einkommen, desto höher ist der Anteil vom Strom an den Konsumausgaben. Offiziell nach dem Monitoringbericht der BNetzA: Stromperren (2011)
3 Zusammensetzung des deutschen Strompreises 30 Strompreisentwicklung für ein 3-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kwh (Quelle: BDEW 2012) 25 Ct/KWh Umsatzsteuer Offshore-Umlage 19-Umlage EEG-Umlage KWK-Umlage Stromsteuer Konzessionsabgabe Erzeugung, Transport, Vertrieb *
4 Preistreiber EEG? Funktionsweise Die EEG-Umlage ist mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2000 als MEP eingeführt worden. Sie gleicht den Unterschied zwischen dem Strompreis aus konventionellen und erneuerbaren Energiequellen aus (Differenzkosten). Ihre Höhe wird jährlich aus der Differenz zwischen Aufwendungen (Zahlungen an EEG-Einspeiser und zugehörige Aufwendungen) und Einnahmen (Verkauf des EEG-Stroms) ermittelt. Alle Stromkonsumenten (außer energieintensive Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen und mehr als 1GWh Jahresstromverbrauch haben) zahlen die Umlage. EEG-Anlagenbetreiber erhalten eine nach dem EEG-geregelte Einspeisevergütung von den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB). ÜNB müssen diesen Strom vorrangig ins Netz einspeisen. Die ÜNB erhalten die EEG-Umlage, um die Differenzkosten auszugleichen Friedrich-Ebert-Stiftung Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik 4
5 Preistreiber EEG? Kostentreiber Die Umlage stieg zwischen 2009 und 2013 von 1,31 Ct/KWh auf 5,28 Ct/KWh. Sie macht derzeit 14,2 % des Strompreises aus. Das Umlagevolumen stieg zwischen 2002 und 2010 von 2,2 Mrd. auf 12,7 Mrd.. Steigt der Zubau an EEG- Anlagen, steigt die Umlage (Einspeisevorrang). Fällt der Börsenpreis, steigt die Umlage (Differenzkosten). Es bestehen langfristige Zahlungsverpflichtungen Kostenbremser Budgetneutrale Förderpolitik Einspeisevorrang reduziert den Strombörsenpreis und verringert die Beschaffungskosten (Merit- Order-Effekt) Dämpft Großabnehmerpreise Durch die Verdrängung von Fossillenkraftwerken werden die Kosten für Umweltzerstörung verringert. ABER: ES IST EIN POLITISCHES PROJEKT! Friedrich-Ebert-Stiftung Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik 5
6 Das EEG ist nur Teil des Problems Das EEG ist nur ein Instrument im Rahmen des gesamtgesellschaftlichen Projekts der Energiewende Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen um 80% ggü reduziert werden Primärenergieverbrauch muss bis 2050 um 50% ggü gesenkt werden Stromverbrauch muss bis 2050 um 25% ggü reduziert werden Verminderung des Energieverbrauchs im Verkehrssektor bis 2050 um 40% ggü.2008 Dazu wird bis 2050 benötigt: Steigerung der REG-Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 60% Zunahme Stromerzeugung aus REG-Energien auf 80% Erschwerend kommt hinzu: Atomausstieg bis 2022: Ersatz für 21 GW Stromproduktion Erneuerung des fossilen Kraftwerksparks: 27 GW Stromproduktion
7 Baustellen der Energiewende 1) Kampf der Systeme bei der Grundversorgung Fossile vs. Erneuerbare (Speicherdiskussion/Netzausbau) Zentralisierte vs. dezentralisierte Stromproduktion (Offshore vs. Onshore) 2) Reform des EEG Förderarten und Ausnahmen reduzieren Technologie-offene Förderstruktur (Mengensteuerung?) 3) Market-Design Reform des Merit-Order-Systems und des Endkundengeschäfts Effizienzrendite ermöglichen 4) Europäisch denken CO2-Emissionshandel wiederbeleben Supergrid und effiziente Allokation von Speichern und Produktion 5) Masterplan entwickeln Abstimmung der politischen Akteure Zeitplan festlegen und Instrumente entwicklen Friedrich-Ebert-Stiftung Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik 7
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Philipp Fink Leiter des Arbeitsbereichs Nachhaltige Strukturpolitik Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik Friedrich-Ebert-Stiftung Hiroshimastr Berlin
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