Anforderungen an die Eignerstrategie aus Sicht von kantonalen EVU
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- Annegret Kohler
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1 Institut für Systemisches Management und Public Governance Anforderungen an die Eignerstrategie aus Sicht von kantonalen EVU Dr. Roger W. Sonderegger Projektleiter Public Corporate Goverance Schweizerische Energiestiftung Zürich, 04. September 2014
2 Inhalte Grundlagen und Definitionen Public Corporate Goverance in der Übersicht Eignerstrategie: Instrument für die Führung, Steuerung und Aufsicht von öffentlichen Unternehmen Anforderungen an Eignerstrategien aus EVU-Sicht SES / , Seite 2
3 Terminologie und Definitionen (1) Staatliche / öffentliche Unternehmen: Unternehmen, welche im Besitz der öffentlichen Hand sind oder an denen die öffentliche Hand eine namhafte Beteiligung hat. Diese Unternehmen erfüllen öffentliche Aufgaben oder Aufgaben im öffentlichen Interesse. OECD-Leitsätze zu Corporate Governance in staatseigenen Unternehmen (OECD 2006) Der Staat sollte als sachkundiger und aktiver Eigentümer handeln und eine klare, konsistente Politik in Bezug auf sein Unternehmenseigentum entwickeln, die gewährleistet, dass staatseigene Unternehmen nach den Regeln der Transparenz und Rechenschaftspflicht mit dem erforderlichen Mass an Professionalität und Effektivität geführt werden. SES / , Seite 3
4 Terminologie und Definitionen (2) Corporate Goverance: Gesamtheit der auf das Eignerinteresse ausgerichteten Grundsätze, die, unter Wahrung von Entscheidungsfähigkeit und Effizienz, auf der obersten Unternehmensebene, Transparenz und ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle anstreben. Schlüsselwörter: - Führung - Transparenz - Effektivität - Effizienz - Kontrolle SES / , Seite 4
5 Terminologie und Definitionen (3) Corporate Goverance: Gesamtheit der auf das Eignerinteresse ausgerichteten Grundsätze, die, unter Wahrung von Entscheidungsfähigkeit und Effizienz, auf der obersten Unternehmensebene, Transparenz und ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle anstreben. Funktionen der Corporate Governance Organisationsregelung Spitzenverfassung der Unternehmensführung, d.h. sachgerechte Festlegung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung sowie zweckmässige Strukturierung bzw. Zusammensetzung der obersten Leitungsorgane Organisationsbeziehung Verhältnis der obersten Leitungsorgane zu den Eignern einerseits und zu den unternehmensrelevanten Anspruchsgruppen andererseits (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Banken) SES / , Seite 5
6 Terminologie und Definitionen (4) Public Corporate Governance: Public Corporate Governance ist ein Teilbereich der Public Governance, der deren Spielregeln untergeordnet ist. Public Corporate Governance ist für all jene Fälle der Public Governance relevant, in denen sich der Staat für eine Leistungserfüllung durch verselbständigte Organisationen im Eigentum des Staates (öffentliche Unternehmen) entscheidet. Private Corporate Governance Public Corporate Governance z.b. Hospital Governance z.b. University Governance CORPORATE GOVERNANCE SES / , Seite 6
7 Public Corporate Governance auf einen Blick Politische Ebene Legislative Exekutive Eignerstrategie Gesetzliche Grundlagen Gewährleistung: Aufsicht Unternehmens- Ebene Strategische Führungsebene Operative Führungsebene Eignerziele Leistungsvereinbarung und Finanzierung Unternehmensstrategie Organisationsreglement / Aufbauund Ablauforganisation / Funktionendiagramm / Controlling Public Corporate Governance für Unternehmen im mehrheitlichen Besitz der öffentlichen Hand (eigene Darstellung) SES / , Seite 7
8 Public Corporate Governance auf einen Blick Politische Ebene Legislative Exekutive Eignerstrategie Gesetzliche Grundlagen Gewährleistung: Aufsicht Unternehmens- Ebene Strategische Führungsebene Operative Führungsebene Eignerziele Leistungsvereinbarung und Finanzierung Unternehmensstrategie Organisationsreglement / Aufbauund Ablauforganisation / Funktionendiagramm / Controlling Public Corporate Governance für Unternehmen im mehrheitlichen Besitz der öffentlichen Hand (eigene Darstellung) SES / , Seite 8
9 Grundlagen der Eignerstrategie Rechte des Eigners: Wahl der Strategischen Führungsebene (SFE). Delegation von Vertretern in die SFE. Vorgabe von Eignerzielen an die Unternehmung. Prüfung der öffentlichen Unternehmung durch die Finanzkontrolle. Pflichten des Eigners: Schaffung der rechtlichen Grundlagen und Normierungen. Wahrnehmung des öffentlichen Interesses. Überwachung der Rechtmässigkeit des Handelns. Rechenschaft gegenüber der Legislative. Schaffung von optimalen Voraussetzungen des Handelns für das öffentliche Unternehmen. Gleichbehandlung der Aktionäre. SES / , Seite 9
10 Eignerstrategie Staat als Eigner legt seine Absichten fest, wie sein Eigentum zu entwickeln ist. Leitplanken: oft negative Abgrenzung der Unternehmenstätigkeit. Zwei Adressaten: Im Aussenverhältnis (Gemeinwesen/Medien): Zweck des Unternehmens kommunizieren Im Innenverhältnis (Führungsgremien des Unternehmens): Eignerziele dienen dem Unternehmen als Orientierung für seine strategische Ausrichtung SES / , Seite 10
11 Eignerziele Eignerziele: Festlegen der Ziele, die das Gemeinwesen als Eigner mit dem Unternehmen verfolgt (Antwort auf die Frage: Warum hat das Gemeinwesen diese Beteiligung?). Die strategischen Eignerziele beziehen sich auf die mittelfristige Entwicklung des Unternehmens. Die Eignerziele beantworten die Frage nach dem grundsätzlichen Geschäftsmodell (z.b. Werterhalt mit tiefen Preisen versus Wertsteigerung). SES / , Seite 11
12 Ausgangspunkt einer Eignerstrategie Unternehmerische Autonomie: Wie eigenständig soll das Unternehmen sich am Markt entwickeln können? (Freiheit bei der Festlegung von Preisen; Entwicklung des Unternehmenswertes) Organisatorische Autonomie: Wie frei soll das Unternehmen bezüglich Geschäftsmodellentwicklung sein? Finanzielle Autonomie: Wie frei soll das Unternehmen bei z.b. bei der Finanzierung sein? Personelle Autonomie: Sind beim Personalwesen Vorgaben der öffentlichen Hand zu beachten? SES / , Seite 12
13 Inhalte einer Eignerstrategie (1) 1. Allgemeine Grundlagen und Bestimmungen 2. Analyse der Ausgangslage 3. Absicht des Eigners mit dem Unternehmen 4. Ziele der Eigner: Unternehmerische Ziele Wirtschaftliche Ziele Soziale Ziele Kooperationen SES / , Seite 13
14 Inhalte einer Eignerstrategie (2) 5. Angaben zur Führung Strategische Führungsebene Operative Führungsebene 6. Aufsicht und Controlling Reporting Controlling 7. Angaben zur Struktur und Umsetzung Organisation Sitzungsführung SES / , Seite 14
15 Inhalte einer Eignerstrategie (3) 8. Angaben zur Transparenz Strategieprozess Geheimhaltungspflicht 9. Schlussbestimmungen SES / , Seite 15
16 Anforderungen an Eignerstrategien aus EVU-Sicht / Zusammenfassung Klarheit bezüglich der Eigentumsziele. Umfang und Grenzen der Autonomie (unternehmerisch, finanziell, organisatorisch, personell, ). Definition von klaren Leitplanken zur Unternehmensentwicklung. Umsetzbare und kontrollierbare Eignerziele. Verbindliche Angaben zu Aufsicht und Controlling. Keine Einmischung in die (unternehmens)strategische Entwicklung des Unternehmens. Keine Vorgaben mit operativer Wirkung. Verbindlichkeit bei (allfälligen) politischen Zielen. SES / , Seite 16
17 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Fragen / Diskussion roger.sonderegger@unisg.ch SES / , Seite 17
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