Fragen Sie. Ihre Tierärztin/ Ihren Tierarzt!

Transkript

1 Fragen Sie Ihre Tierärztin/ Ihren Tierarzt! 1

2 Liebe Kaninchenbesitzer, ansteckende Erkrankungen wie RHD und Myxomatose sind eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit Ihrer Kaninchen. Denn leider gibt es bei der RHD noch keine Behandlungsmöglichkeit auch die Therapie der Myxomatose führt nur selten zur dauerhaften Besserung. Tiere, die sich angesteckt haben, überleben die Erkrankungen meist nicht. Für manche Kaninchen besteht zusätzlich das Risiko, sich mit Kaninchenschnupfen anzustecken. Diese Erkrankung bedroht vor allem größere Bestände und Kaninchenzuchten. Vorbeugende Impfungen sind daher eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme zur Gesunderhaltung Ihrer Tiere vorausgesetzt, die Impfungen werden rechtzeitig und regelmäßig durchgeführt. Fragen Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt. Sie/er berät Sie gern zum individuellen Impfschutz Ihrer Lieblinge. Impf-Wissen kompakt Wichtige Informationen zur Kaninchen-Impfung Zum Zeitpunkt der Impfung sollte das Kaninchen gesund sein, damit das Immunsystem nicht gleichzeitig mit anderen Krankheitserregern konfrontiert wird. Die Bildung von Antikörpern dauert je nach Erkankung etwa 2 Wochen. Kurz nach der Impfung kann das Kaninchen etwas schlapp sein, denn die Aktivität des Immunsystems ist sehr anstrengend für den Körper. Manchmal kann an der Impfstelle eine kleine Schwellung oder Rötung entstehen. Dies ist eine normale Reaktion auf die Impfung. Wird das Kaninchen zum ersten Mal geimpft, muss der Vorgang je nach Impfstoff nach 2 bis 4 Wochen wiederholt werden. Dadurch lernt das Immunsystem dauerhaft, die echten Erreger zu erkennen. Dieses Vorgehen nennt man Grundimmunisierung. Nach der Grundimmunisierung muss die Impfung regelmäßig wiederholt werden. Je nach Impfstoff und Infektionsgefahr erfolgt diese Wiederholungsimpfung nach 4, 6 oder 12 Monaten. 2 3

3 Wie kommt es zur Infektion? Was bewirkt die Impfung? 1 2 Gesundes ungeimpftes Kaninchen. Das ungeimpfte Kaninchen kommt in Kontakt mit den Krankheitserregern. Meist sind andere Kaninchen oder Insekten die Überträger einer Infektion. Die Krankheitserreger dringen in den Körper des ungeimpften Tieres ein, das Tier erkrankt. 1 Das gesunde Tier wird mit so genannten Impf- Antigenen geimpft, die dem Krankheitserreger sehr ähnlich sind, aber das Tier nicht krank machen. Diese regen das Immunsystem direkt nach der Impfung an, Antikörper zu bilden. Krankes Kaninchen oder andere Infektionsquelle 2 Kommt das geimpfte Tier nun mit den Krankheits erregern in Kontakt, können die durch die Impfung gebildeten Antikörper die Krankheitserreger abwehren. 3 Da das Immunsystem des Kaninchens nicht auf den Angriff vorbereitet war, werden Antikörper zur Abwehr der Krankheitserreger erst zu spät oder gar nicht gebildet. Die Folge: Das Tier bleibt krank oder erliegt seinem Leiden. 3 Das Kaninchen bleibt gesund. Krankheitserreger Impf-Antigene Antikörper 4 5

4 RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) Aus verschiedensten Regionen wird immer wieder über groß flächige RHD-Seuchenzüge mit Tierverlusten berichtet. RHD kommt als gefährliche Kaninchen erkrankung überall in Deutschland vor und wird durch ein Virus ausgelöst, das über sehr große Zeiträume in der Umwelt hochansteckungsfähig bleibt. In den letzten Jahren hat sich zudem eine neue Variante der RHD, die sogenannte RHDV-2, rasant in Deutschland ausgebreitet. Diese neue Virusform ist besonders aggressiv und widerstandsfähig. Bei Temperaturen von +25 C ist das Virus über einen Zeitraum von dreieinhalb Monaten und bei Temperaturen von +4 C sogar siebeneinhalb Monate lebensfähig und infektiös. Übertragungswege der RHD Tröpfchen infektion über die Luft von Tier zu Tier Personen (Kleidung, Hände) Futter, Einstreu Transport kisten, Ausstellungskäfige Insekten Schutzimpfung gegen RHD Ungeimpfte Kaninchen sterben nach Infektion mit dem RHD-Virus. Daher ist eine Schutzimpfung die wichtigste und erfolgreichste Vorbeugemaßnahme. Die rechtzeitige Impfung gegen RHD-1 und -2 schützt Kaninchen vor diesen gefährlichen Seuchen. Ab einem Alter von 10 Wochen werden drei Wochen verabreicht. Die Impfung wird dann regelmäßig alle sechs Monate aufgefrischt. Außerdem steht auch ein Kombinationsimpfstoff gegen RHD und Myxomatose zur Verfügung. Dieser deckt aber nur die herkömmliche Variante RHD-1 ab. Wenn mehrere Kaninchen gemeinsam gehalten werden, ist immer der gesamte Bestand in die RHD-Impfung einzubeziehen. Insbesondere bei Jungtieren sind Impflücken zu vermeiden. Die Impfempfeh lungen gegen Myxomatose und RHD sind auf Seite 8 und 9 zusammengefasst. 6 7

5 Myxomatose Die Myxomatose ist in Deutschland weit verbreitet. Diese gefährliche Kaninchenseuche wird durch das Myxomatosevirus hervorgerufen. Wildkaninchen bilden ein natürliches Reservoir für den Krankheitserreger. Das Virus kann aber auch bei Hauskaninchen, die nicht ausreichend durch Impfungen geschützt sind, unerkannt überleben. Die Erkrankung wird hauptsächlich durch blutsaugende Insekten (z. B. Mücken) übertragen. Da die Myxomatose auch unabhängig von der Jahreszeit auftritt, sind regelmäßige Impfungen zur Sicherung eines permanenten Schutzes der Kaninchen zwingend notwendig. kung gegen diese gefährliche Kaninchenseuche. Regelmäßige Wiederholungsimpfungen gegen Myxomatose sollten 6 Monaten durchgeführt werden. In Endemiegebieten können fortlaufende Wiederholungsimpfungen bereits zu einem früheren Zeitpunkt erforderlich sein. Übertragungswege der Myxomatose von Tier zu Tier Personen (Kleidung, Hände) Futter, Einstreu Schutzimpfung gegen Myxomatose Die vorbeugende Impfung von Kaninchen gegen Myxomatose erfolgt durch eine Erstimpfung ab der Lebenswoche. Eine Nachimpfung 4 Wochen später vervollständigt die Schutzwir- Transportkisten, Ausstellungskäfige Insekten Impfempfehlungen RHD und Myxomatose Einzelimpfstoffe Kombinationsimpfstoff RHD-1 RHD-2 Myxomatose RHD-1 + Myxomatose Jungtiere 4. Lebenswoche 10. Lebenswoche 4. Lebenswoche 6. Lebenswoche Grundimmunisierung 3 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 4 Wochen Regelmäßige Nachimpfung alle 12 Monate alle 6 Monate alle 4 bis 6 Monate alle 6 Monate 8 9

6 Kaninchenschnupfen Pasteurellen und Bordetellen sind die wichtigsten bakteriellen Erreger beim Kaninchenschnupfen. Schnupfen kann bei Kaninchen aller Altersklassen sowohl bei Kaninchen in Heimtierhaltung als auch in Zuchtbeständen auftreten. Neben klinisch erkrankten Tieren sind die unerkannt infizierten Kaninchen ein besonderes Problem. Bei diesen Tieren erfolgt die Infektion mit den Schnupfen erregern bereits als Nestjunge während der Säugezeit. Daher ist die Impfung gegen Kaninchenschnupfen vor allem als Bestandsimpfung in Zuchten zu empfehlen. Impfempfehlungen Kaninchenschnupfen Jungtiere Grundimmunisierung Regelmäßige Nachimpfung 4. Lebenswoche im Abstand von 2 Wochen, die Grundimmunisierung sollte jährlich wiederholt werden alle 6 Monate Schutzimpfung gegen Kaninchenschnupfen Eine optimale Basis für jedes Impfprogramm in Kaninchen zuchten bildet die jährlich zu wiederholende Grundimmuni sierung aller Kaninchen eines Bestands vor Beginn der Zuchtsaison sowie die Grundimmunisierung der Jungtiere. Bei tragenden Häsinnen führt die Impfung im ersten Drittel der Trächtigkeit zur weiteren Steigerung der Abwehrstoffe, die mit der Muttermilch auf die Jungtiere übertragen werden. Die zweimalige Grund immunisierung von Jungtieren ist ab einem Alter von 4 Wochen möglich, sollte aber spätestens nach dem Absetzen erfolgen. Die Impfung von Kaninchen in Heimtierhaltung wird ebenfalls als zweimalige Grund immunisierung ab einem Alter von 4 Wochen durchgeführt. Regelmäßige Nach impfungen sollten jeweils im Abstand von 6 Monaten erfolgen

7 IDT Biologika Am Pharmapark Dessau-Roßlau Tel Liebe, die unters Fell geht. IMPFSTOFFE VON IDT Liebe, die unters Fell geht: Kaninchen- Impfstoffe von IDT IDT Biologika ist der Experte für hochwirksame und gut verträgliche Impfstoffe zur Verhütung gefährlicher Infektionskrank heiten und Seuchen bei Kaninchen und vielen anderen Tierarten. Wenn Sie weitere Fragen zu Impfstoffen von IDT haben, sprechen Sie Ihre Tierärztin / Ihren Tierarzt an oder besuchen Sie uns im Internet: Mit freundlicher Empfehlung von: 09/ NFK DE