Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2008
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- Rolf Meissner
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1 Susanne Friedrichs (Tel ) mit wassergefährdenden Stoffen 28 Stoffe, deren Eigenschaften das Oberflächen- oder Grundwasser nachteilig verändern können, sind unter dem Begriff wassergefährdende Stoffe zusammengefasst. Mineralöle und Mineralölprodukte wie Benzin und Diesel gehören u. a. genauso dazu wie verschiedene Öle und Fette, Salze, technische Alkohole, Batterieflüssigkeit, Farben und Lösemittel, die in der Erhebung als sonstige Stoffe zusammengefasst werden. Die Einsatzbereiche solcher Stoffe sind vielfältig. Für die Verwendung in Tankstellen und in Kfz-Werkstätten, bei dem Betrieb von hydraulischen Aufzügen, Notstromaggregaten oder Erdwärmepumpen, beim Einsatz in Wäschereien, (Foto)-Labors, Arztpraxen, Druckereien etc. werden täglich wassergefährdende Stoffe hergestellt, abgefüllt, befördert, umgeschlagen, gelagert und verwendet. Hierbei besteht immer die Gefahr, dass diese Stoffe durch einen Unfall in die Umwelt gelangen und dabei Gewässer kontaminieren. Um das Gefährdungspotenzial eines Stoffes für die Umwelt abschätzen zu können, wird jeder Stoff einer Wassergefährdungsklasse (WGK) zugeordnet. Jauche, Gülle und Silagesickersäfte (JGS) werden in keine WGK eingestuft, zählen aber dennoch zu den sonstigen wassergefährdenden Stoffen. Zuständig für die Registrierung der sind in Niedersachsen die unteren Wasserbehörden. Die statistische Erhebung der mit wassergefährdenden Stoffen dient dem regelmäßigen Überblick über das Gefahrenpotenzial und die sich aus den n ergebenden Umweltbelastungen im Hinblick auf den Gewässerschutz. In Niedersachsen wurden 28 insgesamt 282 registriert. Etwa zwei Drittel (181) dieser passierten bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen. 11 geschahen beim Umgang mit Wasserschadstoffen. 2 betrafen Wasserschutzgebiete, 9 Überschwemmungs- bzw. überschwemmungsgefährdete Gebiete und 2 sonstige schutzwürdige Gebiete. Ganz überwiegend fanden die auf anderen Gebieten statt, d. h. auf Gebieten, die als nicht schutzbedürftig klassifiziert sind. Diese Verteilung ist auch in den Vorjahren zu beobachten. In mehr als 8 % der (236) wurden dabei Mineralöl bzw. Mineralölprodukte freigesetzt. Bei 46 Schadensereignissen entwichen sonstige Stoffe. Seit 21 hat sich die Anzahl der registrierten nahezu verdoppelt. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Anstieg der Zahl der bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe. Während die Zahl der beim Umgang über die Jahre relativ konstant blieb und in den Jahren 27 und 28 nur leicht zunahm, stieg die Zahl der Transportunfälle im Vergleich zu 21 um 126 %. Bei den Transportunfällen des Jahres 28 handelt es sich fast ausschließlich um solche, bei denen Straßenfahrzeuge beteiligt waren (176). Ein Unfall wurde im Zusammenhang mit Eisenbahnwagen erfasst, einer mit Luftfahrzeugen und drei mit Schiffen. Bei 165 n gelangten 44,9 Mineralölprodukte in die Umwelt. Darunter waren 11 Ereignisse, bei denen Betriebsstofftanks beschädigt wurden. Hierbei traten verhältnismäßig geringe n an Schadstoffen, wie Motoröl oder Kraftstoffe aus (18,1, davon wurden 8,5 wiedergewonnen). Insgesamt wurden beim Transport wassergefährdender Stoffe 489,9 schädliche Substanzen freigesetzt, wobei allein bei einem der drei registrierten Schiffsunfälle 4 mineralölhaltige Stoffe ausliefen. Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe ist dies die größte Austrittsmenge seit konnten insgesamt wiedergewonnen werden. Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wurden registriert, in deren Verlauf 315,8 Schadstoffe austraten. Davon konnten 136,9 wiedergewonnen werden. Obwohl auch hier bei den meisten n (71) Mineralöle und Mineralölprodukte ungewollt in die Umwelt gelangten, war 28 der Mineralöleintrag bei den n beim Umgang eher gering (22,9 ). Mit knapp 93 % (292,9 ) haben die sonstigen Stoffe den größten Anteil an der freigesetzten Schadstoffmenge, wovon 129,7 wiedergewonnen werden konnten. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein deutlicher Rückgang, da 27 zwei große im Zusammenhang mit Jauche, Gülle oder Silagesickersaft (JGS) registriert wurden. 28 ist ein größerer Unfall mit JGS-Stoffen nicht vermerkt worden. Die Hälfte der (52) geschah in Lageranlagen, wobei sich die in gewerblichen (26) und privaten Lageranlagen (26) die Waage hielten. 13 entfielen auf Anlagen zum Abfüllen, 6 auf Umschlaganlagen und 17 auf Herstellungs-, Behandlungs- und Verwendungsanlagen. In 13 Fällen traten Stoffe während des innerbetrieblichen Transportes aus. Insgesamt gelangten im Jahr 28 bei den 282 n 85,6 wassergefährdende Substanzen in die Umwelt. In 174 Fällen wurde dabei der Boden verunreinigt. Bei 83 n wurden Oberflächengewässer verschmutzt. Darunter waren zwei beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die ein anschließendes Fischsterben auslösten. In sieben Fällen gelangten die Verunreinigungen ins Grundwasser. Ursächlich für die war überwiegend menschliches Fehlverhalten (116). 92 waren auf Materialmängel zurückzuführen und 74 Vorfälle geschahen aus sonstigen Gründen bzw. aus unbekannten Ursachen. 15
2 1. Freigesetzte und Schadstoffmengen wassergefährdender Stoffe 21 bis freigesetzte Freigesetzte Schadstoffmengen insgesamt bei n beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergerfährdenden Stoffen 21 bis Umgang Beförderung
3 3. Freigesetzte Schadstoffmengen bei n beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen 21 bis Mineralöl Freigesetzte Schadstoffmengen bei n bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe 21 bis Mineralöl
4 Registrierte beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen 21 bis 28 Jahr Registrierte beim Umgang mit und bei der Beförderung von Wasser gefährdenden Stoffen insgesamt davon bei der Beförderung davon beim Umgang Anzahl Anzahl Anzahl Mineralöle und Mineralölprodukte ,2 218, ,4 2, ,8 197, ,7 48, ,8 9, ,9 39, ,9 165, ,5 28, ,4 137, ,8 4, ,2 24, ,6 16, ,9 29, ,2 14, ,7 14, ,3 95, , 12, ,3 82, ,3 75, ,4 36, ,9 38, ,8 32, ,9 25, ,9 7, ,4 73,4 4 6,7 6, ,7 67, , 11, 7 81,8 16, ,2 93, , 84, 12 53,7 19, ,3 64, ,2 75, ,6 44, ,6 3, ,2 26,8 1 8,2 2, , 24, ,3 17,9 1 2,5 1, ,8 7, , ,5 2 29, 12, , , ,8 153, ,9 23, ,9 129,7 : Gülle, Jauche, Silagesickersaft ,3,,, 3 13,3, ,6 33,5 1 9, 8, 3 525,6 25, ,5, 1 1,, 1,5, ,5 23, 3 48, 23, 6 5,5, ,4 185,2 2 2,4 2, , 183, , 4,5 3 7, 3,5 1 1, 1, , ,7 2 2, 1, ,2 1 11, ,4 24,6 3 9,8 2, 8 65,6 22,6 Insgesamt ,6 291,9 8 45,1 27, ,5 264, ,7 158, ,6 25, ,1 132, ,9 249, ,2 47, ,7 22, , 115, ,8 68, ,2 47, ,1 236, ,4 17, ,7 218, ,6 112, ,5 22, ,1 9, , , ,4 48, , 1 164, ,6 185, ,8 49, ,8 136,9 Wegen der Zufälligkeit der Unfallgeschehen ist das Ergebnis von 28 nur schwer mit dem der Vorjahre zu vergleichen. Gleichwohl gibt es einige beobachtbare Tendenzen: 1. Es ist eine Zunahme der Zahl von n zu beobachten, die auf die Transportunfälle mit Straßenfahrzeugen zurückzuführen ist. Die dabei freigesetzte Schadstoffmenge lässt sich dazu allerdings nicht in Relation setzen. Betrachtet man die freigesetzte über den Zeitraum ab 21, fällt auf, dass gewöhnlich im Zusammenhang mit den n im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen die größte an Schadstoffen freigesetzt wird. Das betrifft sowohl den Mineralölaustritt als auch den Austritt sonstiger Stoffe. Allein durch den einen Unfall bei der Beförderung in Schiffen kehrt sich dieses Verhältnis 28 um. Lässt man dieses Einzelereignis außer Acht, kann festgestellt werden: Zwar nimmt die Zahl der Transportunfälle zu, eine Zunahme der freigesetzten Schadstoffmenge ist damit jedoch nicht zwangsläufig verbunden. 2. Das höchste Gefahrenpotenzial scheint nach wie vor beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zu liegen. Eine Tendenz, dass sich im Agrarland Niedersachsen überproportional viele mit Jauche, Gülle oder Silagesickersäften ereignen, ist nicht ersichtlich. Auffällig ist: Wenn mit JGS geschehen, nehmen diese jedes Mal ein vergleichsweise großes Ausmaß an. Auch wenn diese Stoffe als nicht wassergefährdend eingestuft sind, können diese Wassergefährdungen verursachen. 18
5 Zusammenfassung Wassergefährdende Stoffe gelangen vor allem durch in Lageranlagen sowie durch im Straßenverkehr in die Umwelt. Insgesamt wurden im Jahr registriert. Dabei wurden 85,6 wassergefährdende Substanzen freigesetzt. Davon konnten 185,9 wiedergewonnen werden. Seit 21 ist eine Zunahme von n zu beobachten, die auf die Transportunfälle mit Straßenfahrzeugen zurückzuführen ist. Die dabei freigesetzte steigt jedoch nicht proportional an. Im Hinblick auf die ausgetretenen Schadstoffmengen ist diese Erhebung sicherlich auch eine Beobachtung von Einzelgeschehnissen, deren Zufälligkeit belastbare statistische Aussagen über Ursachen und Zusammenhänge kaum zulässt. 19
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