WAS IST BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT?
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- Helmut Dressler
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1 WAS IST BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT? Arbeits- und Gesundheitsschutz Betriebliche Gesundheitsförderung Betriebliches Eingliederungsmanagement
2 Was versteht man unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement? BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT (BGM) Arbeits- und Gesundheitsschutz Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) z. B. Arbeitssicherheit Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Ergonomie z. B. Rückenschule Ernährungskurse Suchtprävention Stressmanagement Zeitmanagementkurse Betriebliches Eingliederungsmanagement nach einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als 6 Wochen Unternehmenskultur, Mitarbeit der Beschäftigten Das BGM-Haus, Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Rimbach Das Betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst alle Maßnahmen des Unternehmens, die die Gesundheit der Belegschaft fördern sollen. Die Voraussetzung für ein funktionierendes Betriebliches Gesundheitsmanagement ist, dass die Unternehmensleitung den gesamten Prozess unterstützt. Das BGM wird eingebettet in die Unternehmenskultur. Der spezifische Bedarf eines Unternehmens entscheidet über Planung und Durchführung der einzelnen Maßnahmen. Die Arbeitnehmer/innen(-Vertreter) werden in alle Phasen miteinbezogen, wodurch die Zielgruppe partizipativ an dem Prozess beteiligt wird. Prävention und Gesundheitsförderung sollen sowohl auf der Verhaltens- als auch auf der Verhältnisebene stattfinden. Unter Verhaltensprävention ist die gezielte positive Beeinflussung der individuellen Lebensweise von Mitarbeitern zu verstehen. Mit Verhältnisprävention ist die gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen und der Arbeitswelt gemeint. Mittels eines BGMs sollen gesundheitsfördernde Verhältnisse sowie ein gesundheitsbewusstes Verhalten aufgebaut und unterstützt werden.
3 Vorteile eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements Mittels eines investierten Euros im Rahmen vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement, ist ein Return on Investment von bis zu 2,50 Euro bzw. sogar bis zu 4,85 Euro möglich. Betrachtet man den Return on Investment allein für den Absentismus, so spart 1 investierter Euro bis zu 2 Euro, im Bereich der medizinischen Kosten sogar bis zu 6 Euro.* Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter wird gefördert, wodurch es zu einer Kostensenkung und reduzierten Fehlzeiten kommt. Zudem wird die Beschäftigungsfähigkeit bis zum Renteneintritt bewahrt. Durch die Maßnahmen findet eine stärkere Mitarbeiterbindung an das eigene Unternehmen statt. Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch produktivere und gesündere Mitarbeiter gesteigert, ebenso deren Arbeitszufriedenheit und Motivation. Gesundheit Motivation Wettbewerbsfähigkeit Durch gesunde und motivierte Mitarbeiter findet eine Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung statt. Die Qualität verbessert sich, wodurch die Kundenzufriedenheit steigt. In Zeiten des Fachkräftemangels kann ein BGM aktiv zum Employer Branding eingesetzt werden und damit zur Mitarbeiterakquise beitragen. Unter Employer Branding ist ein unternehmensstrategisches Konzept zu verstehen, das mittels gezielter Marketingmaßnahmen Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darstellt. Mittels eines Employer Brandings kann ein Arbeitgeber sich auf dem Arbeitsmarkt positiv gegenüber Mitbewerbern positionieren. Mitarbeiter Kundenzufriedenheit Employer Branding * Vgl. Uhle, T. Treier, M. (2015, Seite 283): Betriebliches Gesundheitsmanagement. Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt Mitarbeiter einbinden, Prozesse gestalten, Erfolge messen. 3. Aufl., Berlin/Heidelberg, Springer-Verlag.
4 Handlungsfelder und positive Auswirkungen (BGF) Gesundheitsgerechtes Führen Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil HANDLUNGSFELDER BETRIEBLICHER GESUNDHEITSFÖRDERUNG Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung Überbetriebliche Vernetzung und Beratung Betriebliche Gesundheitsförderung hat positive Auswirkungen auf: die gesundheitsgerechte Gestaltung von Arbeitsprozessen und organisationen. die Steigerung der Arbeitszufriedenheit. die Mitarbeiter, die dadurch zu einem gesundheits- förderlichen Verhalten befähigt werden und deren Motivation gesteigert wird. die Reduzierung von Arbeitsbelastungen. die Verbesserung der Mitarbeitergesundheit. die Optimierung des Führungsstils. die Produktivitätssteigerung des Unternehmens.
5 Rechtliche Grundlagen Die Pflichtaufgaben für alle Unternehmen, unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße, sind in folgenden Gesetzen verankert: Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) 4 und 5 ArbSchG (Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen): Bei dieser Gefährdungsbeurteilung sind die Unternehmen seit dem Jahr 2013 dazu verpflichtet, die psychischen Belastungsfaktoren (z. B. Lärm, Zeitdruck, Arbeitsintensität, fehlende soziale Unterstützung am Arbeitsplatz uvm.), die durch Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz entstehen, zu ermitteln und entsprechend zu beheben. Anlaufstellen Gesetzliche Krankenkassen Kontaktaufnahme beispielsweise mit derjenigen Gesetzlichen Krankenversicherung, bei der ein Teil der Belegschaft versichert ist. Externe Anbieter Anbieter von Kursen rund um Ernährung, Bewegung, gesunde Führung, Entspannung uvm. (vgl. Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Kreis). (Finanzielle) Unterstützung für die Unternehmen durch: Zuschüsse der Gesetzlichen Krankenkassen, auf Grundlage des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz PrävG, 20 SGB V). Boni von den Gesetzlichen Krankenkassen, die die Unternehmen im Aufbau von Gesundheitsförderungsprogrammen unterstützen ( 65a SGB V). den Steuerfreibetrag von 500 Euro pro Mitarbeiter/Jahr (Einkommenssteuergesetz EStG 3 Nr. 34). Hierzu ist die unternehmensinterne Abstimmung mit der Buchhaltung zu empfehlen.
6 Weiterführende Links IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Gesundheitswirtschaft: gesundheitswirtschaft Zertifikatslehrgänge und Seminare der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg im Bereich Gesundheit: gesundheit Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Kreis: Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) Gesundheitswirtschaft: BGF-Koordinierungsstelle in Baden-Württemberg: Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Regionalzentrum Villingen-Schwenningen: de/inhalt/allgemeines/adressen/rz_und_as/regionalzentrum-villingen-schwenningen.html Bundesministerium für Gesundheit: praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung.html Initiative Gesundheit und Arbeit: BKK-Dachverband Projekt Gesund. Stark. Erfolgreich. - Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (BauA): Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM): Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: gib/index.jsp Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (DNBGF): Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Ihre Ansprechpartnerin: Anne Spreitzer Fachbereich Standortpolitik Telefon: Fax: spreitzer@vs.ihk.de Redaktion: Susanne Rapp Stand: 02/2018
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