Professor Lutz Leisering Ph.D. Vorlesung. Einführung in die Sozialpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Wintersemester 2004/2005
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- Alexandra Frieda Schmitt
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1 Professor Lutz Leisering Ph.D. Vorlesung Einführung in die Sozialpolitik der Bundesrepublik Deutschland Wintersemester 2004/2005 (für die gesamte Präsentation) Lutz Leisering, Universität Bielefeld
2 10. Sitzung Familienpolitik als Sozialpolitik
3 Die sozialpolitische Relevanz der Familie Bedürftigkeit einiger Familien Familie als Bedingungsfaktor gesellschaftlicher Teilhabe Familie als Ort gesellschaftlicher Wohlfahrtsproduktion Familie als stille Reserve des Sozialstaats (F.-X. Kaufmann 1997) Deutschland: besondere Bedeutung der Familie im konservativen Wohlfahrtsregime (Esping-Andersen 1990) seit 1990er Jahren teilweise Umdefini tion der Sozialen Frage zur Familienfrage
4 1. Soziale Definitionen von Familie Soziologie: Familie als relativ autonome Sphäre (funktionale Differenzierung Wirtschaft-Politik- Familie u.a.) Politischer Diskurs: Erweiterung des Familienbegriffs Definitoren: Recht Kirchen Familienverbände Medien, Politik
5 Die Familie im Grundgesetz Artikel 6 (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
6 Dimensionen familialer Solidarität (nach Szydlik 2000, S. 39) affektive Solidarität assoziative Solidarität funktionale Solidarität Marc Szydlik, 2000: Lebenslange Solidarität? Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern. Opladen: Leske + Budrich, S. 66
7 aus Marc Szydlik, 2000: Lebenslange Solidarität? Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern. Opladen: Leske + Budrich, S. 66
8 aus Marc Szydlik, 2000: Lebenslange Solidarität? Generationenbeziehungen zwischen erwachsenen Kindern und Eltern. Opladen: Leske + Budrich, S. 100
9 Wandel der Familie sinkende Haushaltsgröße weniger Kinder mehr Alleinstehende mehr Alleinerziehende demographische Ausdünnung von Verwandtschaftsnetzen mehr Scheidungen mehr nicht-eheliche Lebensgemeinschaften mehr alte Familien ( empty nest ) Individualisierung der Familie (Ulrich Beck 1986)
10
11 Das Interesse des Staates an der Familie Vermehrung des Humanvermögens (Reproduktion) Verbesserung des Humanvermögens (Sozialisation) Wohlfahrtsproduktion Die Familie als stille Reserve des Sozialstaats (Kaufmann) Soziale Integration (Familie als gesellschaftliche Ordnung) neu: Verbindung von Familie und Frauenfrage
12 Familie als Ort gesellschaftlicher Wohlfahrts- Produktion monetäre Transfers: Intra-Haushalt-Umverteilung Erbschaften soziale Dienstleistungen: Beziehungsarbeit Erziehung Pflege Koordination des Alltagslebens Funktionen der Familie (Soziologie): Sozialisation der Kinder Persönlichkeitsstabilisierung der Eltern Soziale Platzierung
13 2. Politische Maßnahmen Heterogene Zielorientierungen von Familienpolitik: Sozialpolitik i.e.s.: Politik für bedürftige Familie Familienpolitik i.e.s.: Politik für alle Familien Bevölkerungspolitik neu: Kinderpolitik neu: Frauenpolitik
14 Instrumente von Familienpolitik rechtliche Interventionsform pädagogische Interventionsform ökologische Interventionsform ökonomische Interventionsform (monetäre Transfers)
15 aus Heinz Lampert/Jörg Althammer, 2004: Lehrbuch der Sozialpolitik, Berlin u.a.: Springer, 7. Aufl., S. 362
16 3. Probleme von Familienpolitik funktionale Probleme: Wirksamkeit normative Probleme: Zielkonflikte und diffusität strukturelle Probleme: Grenzen der stillen Reserve
17 4. Reformperspektiven Vom sozialen Sozialstaat zum Familienstaat Vom Transferstaat zum familienbezogenen Dienstleistungsstaat Vom Verteilungs- und Versorgungsstaat zum sozialinvestiven Staat Jenseits des Staates: betriebliche Politik, z.b. work-life balance Neurelationierung von Arbeit/Wirtschaft, Familie und Sozialstaat sowie des Geschlechterverhältnisses
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