Eckdaten zur Schweinehaltung

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1 Stand: Eckdaten zur Schweinehaltung Hinweis: Die Zusammenstellung dient der übersichtlichen Information und ist nicht abschließend. Sämtliche geltenden Anforderungen sind den aktuellen Rechtsvorschriften, in diesem Fall vor allem der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, zu entnehmen. Abmessungen/Besatzdichten/Platzbedarf Nutzbare Bodenfläche pro Tier (Übergangsfrist nur anzuwenden auf Haltungseinrichtungen, die vor dem genehmigt oder genutzt wurden) Absatzferkel, Zuchtläufer, Mastschweine Durchschnittsgewicht (kg) m² Übergangsfrist * bis > ,15 0,15* ,20 0,20* ,35 0,30* ,50 0,40* ,75 > 110 1,00 Jungsauen (JS), Sauen (S)* Gruppengröße*** m²/tier** bis 5 1,85 (JS)/2,50 (S) 6 bis 39 1,65 (JS)/2,25 (S) > 39 1,50 (JS)/2,05 (S) Eber < 2 Jahre ungehindertes Undrehen muss möglich sein > 2 Jahre 6 Deckbuchten 10 * nicht in Betrieben, die weniger als 10 Sauen haben ** Anteil Liegefläche bei JS > 0,95 m²/tier und bei S > 1,30 m²/tier ***JS und S sind im Zeitraum von über 4 Wochen nach dem Decken bis eine Woche vor dem Abferkeltermin in Gruppen zu halten

2 - 2 - Gruppenhaltung*** von Sauen und Jungsauen Gruppengröße Mindestwert Buchtenlängsseite > 6 Tiere 2,80 m < 6 Tiere 2,40 m Gruppenhaltung von Sauen und Jungsauen mit Fress-Liegeboxen (FLB) FLB muss von Tier jederzeit aufgesucht und verlassen werden können mind. 1,00 m Liegebereich ab buchtenseitiger Kante des Futtertroges Gangbreite**** hinter FLB mind. 1,60 m bei einseitigen FLB mind. 2,00 m bei beidseitigen FLB ****Übergangsfrist bis 2018 zur Abklärung nehmen Sie Kontakt mit dem Veterinäramt auf Gruppenuntaugliche Tiere sind einzeln zu halten; die Tiere müssen sich ungehindert umdrehen können. Für diese Tiere sind ausreichend Reservebuchten vorzusehen. Kastenstände/Fress-/Liegeboxen Betroffen: Alle Schweine, die in Kastenständen bzw. Fress-/Liegeboxen gehalten werden i. a. Jungsauen und Sauen Nach der aktuellen Rechtslage, die sich aus den Regelungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ergibt, müssen Kastenstände so beschaffen sein, dass a. die Schweine sich nicht verletzen können und b. jedes Schwein ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie den Kopf und in Seitenlage die Gliedmaßen austrecken kann. In sogenannten Bestandsbetrieben, sind Kastenstände mit einer Breite von mindestens 0,65 m für Jungsauen und 0,70 m für Altsauen vorzusehen, wobei das Verhältnis zwischen beiden Werten innerhalb der Haltungseinrichtung dem betriebsüblichen Verhältnis von Jung- zu Altsauen entsprechen muss. Werte unter 0,65 m sind nur in dem Ausmaß anteilig zulässig, wie Sauen in der Haltungseinrichtung gehalten werden, deren Schulterhöhe 0,70 m beträgt. Die Länge des Kastenstandes sollte dabei 2,00 m nicht unterschreiten, eine Länge von mindestens 2,20 wird jedoch empfohlen. Da eine verbindliche rechtliche Umsetzung konkreter Maßangaben derzeit nicht absehbar ist, aber für das Jahr 2018 angekündigt wurde, steht aktuell als alleinige verbindliche Rechtsgrundlage die oben angeführte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sowie ein dazu ergangenes Urteil des Oberverwaltungsgerichts Magdeburg zur Verfügung um festzulegen, wie Kastenstände zu bemessen sind. Danach ist für die Bemessung der notwendigen Länge und Breite eines Kastenstandes die Körperlänge und -höhe sowie Rumpftiefe der Sau (am tiefsten Punkt) heranzuziehen. Es obliegt Ihnen als Tierhalter, mir unter Heranziehung eines der beiden aufgezeigten Verfahren ein Konzept zur Kastenstandhaltung zu benennen. In beiden Fällen ist eine lichte Höhe von mindestens 1,10 m einzuhalten. Hinweis: Reine Fress-, Behandlungs- oder Besamungsstände dürfen schmaler sein.

3 - 3 - Gestaltung Liegefläche Betroffen: Schweine, die in Gruppen auf Vollspaltenböden gehalten werden Liegebereich mit einem Perforationsgrad von maximal 15 %. Bei Mastschweinen wird i. a. ein maximaler Perforationsgrand von 15 % eingehalten. Daher kann der Boden in der gesamten Bucht einheitlich gestaltet werden. Bei Sauen kann bei langen Spaltenelementen der Perforationsgrad größer als 15 % sein. Dann ist der Liegebereich gesondert zu gestalten. Abferkelstall: Liegebereich mit geschlossener Fläche von mindestens 0,48 m² und Perforationsgrad von maximal 7 %. Deckzentrum: Liegebereich mit geschlossener Fläche vom mindestens 1 m Länge und Perforationsgrad von maximal 7 %. Wartestall: Platzbedarf Liegeflächen siehe oben mit einem Perforationsgrad von maximal 15 %. Spaltenboden rutschfest, trittsicher, Spalten verletzungsfrei ohne scharfe Grate Maße für Betonspaltenböden: Tierkategorie Spaltenweite (mm) Auftrittsbreite (mm) Saugferkel Absatzferkel Zuchtläufer Mastschweine Jungsauen, Sauen, Eber sonstige Spaltenböden: Auftrittsbreite mindestens wie Spaltbreite. Die Spaltbreite entspricht den Angaben bei Betonspaltenböden. Wichtig: Die Angaben zur Spaltenweite sind als Obergrenze anzusehen. Eine Toleranz über diesen Wert hinaus ist nicht vorgesehen

4 - 4 - Fütterung Betroffen: Absatzferkel/Mastschweine/Jungsauen/Sauen Fütterungssystem Tier-/Fressplatzverhältnis rationierte Fütterung 1 : 1 tagesrationierte Fütterung 2 : 1 Futter zur freien Aufnahme, Sensorfütterung 4 : 1 Breifutterautomaten, Abruffütterung > 4 : 1 Gewicht des Tieres Fressplatzbreite bis 25 kg 0,18 m kg 0,27 m kg 0,33 m > 120 kg 0,40 m Tränke Gültig ab: Schweinen ist jederzeit Zugang zu Wasser zu ermöglichen. Bei Gruppenhaltung müssen Tränken räumlich getrennt (min. eine Schweinelänge) von Futtereinrichtungen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Eine Tränkestelle pro 12 Schweine. Bei rationierter Fütterung können zusätzliche Tränke auch über dem Trog angebracht werden. Bei Sensorfütterung muss jedes Tier Wasser aufnehmen können, auch wenn der Trog belegt ist. Hinweise: Breiautomaten sind nur dann als Tränkestelle anrechenbar, wenn Wasser unabhängig vom Futter abgerufen und aufgenommen werden kann; dazu muss die am Breiautomaten integrierte Wasserstelle vom Futterbereich getrennt sein.. Bei Belegung der Futterstelle muss die Tränkestelle frei zugänglich sein. Eine Flüssigfütterung genügt als alleinige Wasserversorgung nicht. Räumlich nahe beieinander liegende Tränkenippel (z. B. T-Stück, höhenmäßig versetzt angebrachte Nippel an einem Leitungsstrang) können nur dann anerkannt werden, wenn die Tiere bei der Wasseraufnahme eine natürlich Körperhaltung einnehmen können

5 - 5 - Verminderung der Wärmebelastung Es müssen Vorrichtungen vorhanden sein, um die Wärmebelastung bei hohen Stalltemperaturen zu mindern. Hinweise: Es müssen betriebsindividuelle Lösungen gefunden werden. Mögliche Ansätze sind: Duschen Klimaanlage Klimaführung Dämmung des Stalles Bodengestaltung Jalousien vor Stallfenstern (ggf. ist der Stall dann mit Kunstlicht ausreichend zu beleuchten) Beschattung der Schweineställe Befeuchten von Zentralgängen Unterflur-Zuluftführung durch Erdwärmetauscher oder Unterstallzuluft Zuluftführung über gedämmten Dachraum