Evangelische Kirchengemeinde Poppenweiler Abendandacht an Gründonnerstag 2018 mit Abendmahl Markus 14,32-42 (Pfarrer Häcker)
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- Paul Frank
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1 Evangelische Kirchengemeinde Poppenweiler Abendandacht an Gründonnerstag 2018 mit Abendmahl Markus 14,32-42 (Pfarrer Häcker) Tagesspruch:! I 95,1-4 Seht hin, er ist allein im Garten Psalm 25 / Nr. 713 als gemeinsames Gebet II Lesung: III Markus 14,32-42 (Kucher / Rothermel-Geiger) - in der Fassung von Martin Luther - Gedanken zum Text IV Abendmahlsfeier V 222,1-3 Im Frieden dein, o Herre mein Segen
2 Evangelische Kirchengemeinde Poppenweiler Abendandacht an Gründonnerstag 2018 mit Abendmahl Markus 14,32-42 (Pfarrer Häcker) Lesung aus Markus 14,32-42: Jesus in Gethsemane 32 Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 33 Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen 34 und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! 35 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge, 36 und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! 37 Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. 39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte 40 und kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. 42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.
3 Am Ölberg von Sieger Köder
4 Gedanken zum Bild Am Ölberg von Sieger Köder: Der Frühjahrsvollmond scheint durch die Zweige des Ölbaums. Eine Nacht kurz vor dem Passafest. Getsemane muss den Jüngern vertraut gewesen sein, ein Ölbaumgrundstück auf der anderen Seite des Kidrontales, Jerusalem gegenüber. Sie kannten das: er brauchte die Einsamkeit im Gebet, immer wieder neu. Drei seiner Freunde nimmt er mit: Petrus, Johannes, Jakobus. Was hat er von ihnen erwartet? Er wollte sie in der Nähe haben in der Stunde tiefster Angst und Betrübnis. Die drei aber schlafen. Jakobus hüllt sich in seinen Mantel, Petrus hört man schnarchen, Johannes ist der Kopf schwer geworden. Vielleicht hat er noch am einfühlsamsten die Not des Rabbi gespürt. Die Farbe seines Kleides verbindet ihn am stärksten mit seinem Herrn. Beklemmend die Steigerung der Dramatik durch die dreimalige Wiederholung, in der Jesus kommt und die Gemeinschaft der Jünger sucht: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Vielleicht haben sie sich später schamvoll an diese Szene erinnert: Er hätte sie in seiner großen Angst gebraucht, ihr Wort, ihr Dasein, ihre Umarmung, ihren Trost. Doch nichts von dem ist spürbar. Die Müdigkeit ist stärker, der Körper steht die Anforderung der Bitte nicht durch. Was in diesen Stunden mit diesen drei Menschen geschieht, lässt mich nicht kalt. Erschreckend nehme ich meine eigene Müdigkeit wahr nicht nur in anstrengenden Zeiten, sondern manchmal auch tief innen. Der Akku leer, die Belastung wohl zu lange zu hoch. Nicht mal mehr zum Beten reicht es, geschweige denn zur Anteilnahme an der Not meiner Mitmenschen, und wenn sie mir noch so nahe stehen Nicht weit weg ist er gegangen, nur ein wenig. Immer noch Hör- und Reichweite. Aber die Dunkelheit nimmt ihn auf und schützt ihn in dieser grenzenlosen Trostlosigkeit. Da liegt er am Boden, in der Geste tiefster Trauer und Hingabe. Verbunden mit der Erde, der steinigen, harten, erlebt er die Gottferne. Seine ganz eigene Gottesferne. Was kann die Brücke zu diesem fernen Gott sein? Hände falten sich über dem gesenkten Kopf, das Gebet richtet sich wie eine schmale Spur auf den Dunklen, Fernen, Unsichtbaren hin. Aus ihm drängen sich Worte der Qual, trotz der kleinen Lautstärke zum Himmel schreiend. Er ahnt, was ihm bevorsteht. Vor ihm liegt die
5 Ungeheuerlichkeit der Hinrichtung, das Ende seiner Mission, die Schande der Demütigung, die Irritation der Freunde und aller, die ihn lieben. Wenn er nun Worte an den Vater richtet, so weiß er wohl um seine Berufung. Und doch ist er der Angst ausgeliefert: Was am Jordan begonnen, wird hier zur ernsten Krise: Muss er wirklich den Weg des Gottesknechtes gehen, wie der Prophet es gesagt hat? Und er spürt wie am Anfang seines Weges in der Wüste die Versuchung: Wegrennen, Leiden und Schmerz entfliehen, irgendwo in aller Ruhe leben wie jeder andere Mensch. Ergebung, Übereinstimmung mit dem Heilsplan fällt ihm in diesem Augenblick schwer. So wie er betet, klingen dieselben Worte in allen Gefängnissen der Welt, an Krankenbetten und Totenbahren, an Kriegsgräbern und in tausend Einsamkeiten: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch irgend etwas hält ihn. Lässt ihn nicht gehen, nicht fliehen. Stärkt ihn in seiner großen Angst. Stützt ihn für den kommenden Weg. Richtet ihn aus für das Unausweichliche. Und gibt ihm Hoffnung: Doch nicht, was ich will, sondern was du willst! Und es lässt mich mit ihm beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden! Amen.
32. Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und ER sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 33.
Markus 14, 32-42 32. Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und ER sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 33. Und ER nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes
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