ERINNERUNGEN VON PAUL LÜPKEN

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "ERINNERUNGEN VON PAUL LÜPKEN"

Transkript

1 ERINNERUNGEN VON PAUL LÜPKEN 1

2 2

3 Kindheit Mein Name ist Paul Lüpken und ich wurde am 17. Juli 1925 in Lohne geboren. Meine Eltern betrieben eine Landwirtschaft, ich wuchs mit insgesamt 10 Geschwistern in dem sogenannten Ortsteil Karkhoff (Kirchhof) zunächst in Lohne auf. Mit ca. 10 Jahren kam ich zu unseren Verwandten Witschen nach Clusorth-Bramhar. Tante Anna, bereits Witwe, war die Schwester meiner Mutter. Meine Cousinen und Cousins waren bereits erwachsen, daher benötigten sie einen Laufjungen. Dieses Vorgehen, das Abgeben bzw. Überlassen der eigenen Kinder zu Verwandten, war zu jener Zeit nichts Ungewöhnliches. Ich hatte auch eine sehr schöne Zeit bei meinen Verwandten. Meine Tante und meine Cousinen waren sehr gut zu mir und meine Cousins Laurenz, Bernd und Georg waren sehr feine Kerls und für mich wie große Brüder. Laurenz war der Bauer auf dem Hof und musste daher nicht in den Krieg. Bernd und Georg wurden eingezogen, beide sind leider im Krieg gefallen. Ich denke noch oft an beide, warum gerade diese beiden, warum beide. Solche Gedanken hatten/haben bestimmt viele, die durch den Krieg ihnen nahestehende Personen verloren haben. 3

4 Aufnahme bei Witschen Ida Lüpken, Bernd Lüpken (Eltern), Georg Keuter (Bruder zu Ida), Adelheid Vollmer (Schwester zu Ida) Sitzend: Lena Keuter, Anna Witschen (Schwester zu Ida) Liegend: Paul Lüpken 4

5 Laurenz Witschen (Jahrgang 1904; ältester Sohn) Bernd Witschen; Jahrgang 1911 Georg Witschen; Jahrgang

6 1941 oder 1942 musste ich zurück nach Lohne. Meine beiden älteren Brüder Hermann und Bernd waren bereits Soldaten, somit wurde ich als Arbeiter auf den Hof benötigt. Bei der Familie Witschen übernahmen französische Kriegsgefangene meine Aufgaben. 6

7 Soldat Im Januar 1943 wurde ich mit 17 Jahren eingezogen. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet wie es manche andere taten. Nicht, weil sie unbedingt in den Krieg ziehen wollten, sondern weil sie die Hoffnung hatten, dass man als Freiwilliger der Kavallerie, der Artillerie oder der Luftwaffe zugeordnet wurde. Dies bedeutete dann, dass man nicht zur Infanterie musste, die meistens direkt an die Front geschickt wurde. Somit war immer die Hoffnung verbunden, dass wenn man sowieso eines Tages eingezogen werden würde man sich lieber vorher freiwillig meldete, um einen Einsatz an der Front zu umgehen. Ich hatte wie meine Eltern auch immer gehofft, dass ich gar nicht in den Krieg muss. Ich gehörte nie der Hitlerjugend an. Mein Vater hatte mir den Rat gegeben, mich für die Freiwillige Feuerwehr zu melden, da man dann als Mitglied nicht in die Hitlerjugend musste. Hierzu noch eine Anmerkung: Jahre später hat man mir erzählt, dass viele Lohner gegen Hitler waren. Angeblich wurde 1933 die katholische Deutsche Zentrumspartei (Vorsitzende in Lohne: Elsen, Stevens), mehrheitlich von den Lohnern gewählt. 7

8 Wie bereits erwähnt habe ich mich nicht freiwillig gemeldet und musste somit in die Infanterie. Zunächst musste ich ab Januar 1943 nach Vennermoor und dort meinen sogenannten Arbeitsdienst (habe aber nie arbeiten müssen) ableisten. Bernd Teders aus Lohne und Georg Teipen aus Mehringen gehörten der gleichen Einheit an. Wir erhielten dort die sogenannte Wehrmachtsausbildung. Dies bedeutete, dass wir an militärischen Übungen teilnehmen mussten. Die Übungen beinhalteten u. a. die Ausbildung an Waffen, Gewehre, militärisches Verhalten usw. In Vennermoor wurden auch Soldaten zur SS abkommandiert. Dies wurde absichtlich in den letzten Kriegsjahren durchgeführt, damit die eigentlich nur aus Freiwilligen bestehende SS sich darauf beziehen konnte, dass man abkommandiert und nicht freiwillig bei der SS war. Ich hatte Glück, da ich kleiner als die Mindestgröße von 1,70m war. Alle SS-Mitglieder bekamen immer eine entsprechende Tätowierung unter dem rechten Arm. 8

9 Diese Ausbildung dauerte drei Monate, d. h. ich war in Vennermoor von Januar bis März Anschließend durfte ich für einige Tage nach Hause. In Vennermoor 9

10 Im April 1943 musste ich für ca. einen Monat nach Mühlheim an der Ruhr. Hier gab es eine weitere militärische Grundausbildung. Aus der näheren Umgebung waren Hermann Hütten und Georg Lübbers dabei. Ich werde nie vergessen, dass wir abends um ca. 22h ankamen und uns zwecks Einkleidung bei der Kleiderkammer melden mussten. Der diensthabende Soldat fragte uns, woher wir kommen. Als wir sagten aus Lohne bei Lingen, erzählte er uns, dass er mal in Lingen stationiert war und durch stattfindende Unteroffiziersabende in Lohne dieses Dorf gut kenne. Er sorgte dann dafür, dass wir alle neue, keine gebrauchten Uniformen erhielten. 10

11 Soldat (Aufnahme privat) Stehend von links: August Weß,?, Paul Lüpken, Georg Lübbers Sitzend von links: Georg Hüsken, Hermann Hütten 11

12 Anfang Mai 1943 wurden Lübbers, Hütten und ich von Mühlheim nach Frankreich in die Normandie (Calais, Boulogne, Dünkirchen) versetzt. Mit dem Zug ging es dorthin. Wir waren bei einem Wachbataillon stationiert. Dort erhielten wir eine weitere Ausbildung an Gewehren, Waffen, Geschütze, Kampfverhalten usw. Generell kann man sagen, dass der Jahrgang 1925 eine umfangreiche Ausbildung durchlief im Gegensatz zu den älteren Jahrgängen. Die älteren Jahrgänge wurden teilweise nur über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen ausgebildet und dann an die Front geschickt, wir hingegen hatten eine über viele Monate umfassende Ausbildung. Neben der Ausbildung war es unsere Aufgabe wegen evtl. möglicher Angriffe - sehr viele Wachen zu schieben. Außerdem mussten wir das Ufer so befestigen (z. B. mit Beton), dass keine Angriffe/Landungen über das Meer möglich waren. Am 10. August 1943 gab es einen großen Angriff der Engländer, der ca. einen halben Tag dauerte. Zu diesem Zeitpunkt war die Küste bereits sehr gut befestigt, so dass eine Landung der Engländer mit ihren Schiffen nicht möglich war. 12

13 Am 15. September 1943 ging es für uns drei mit dem Zug zurück nach Düsseldorf. Dort waren wir noch ca. zwei bis drei Wochen stationiert, mussten an militärischen Übungen teilnehmen und Wachen halten. Anfang Oktober 1943 gab es eine neue/andere Zusammensetzung, aber ich blieb mit Lübbers und Hütten in einer Einheit. Für uns gab es den Marschbefehl nach Norwegen. Das hieß dann mit dem Zug von Düsseldorf nach Kopenhagen. Von dort aus mit dem Schiff nach Oslo. Mit dem Zug ging es dann nach Bergen. Von Bergen aus fuhren wir wieder mit dem Schiff über Narwik nach Tromsö. Die ersten Schiffe waren noch relativ groß, aber je weiter wir nach Tromsö kamen umso kleiner wurden die Schiffe. Unterwegs gab es glücklicherweise keine Angriffe. Wir waren anfangs ca Soldaten + Geschütze und zum Schluss ca. 300 Soldaten. Ca. Anfang Dezember 1943 erreichten wir unseren Zielort Tromsö, der am Polarkreis liegt. Zu dieser Jahreszeit war es immer dunkel, es gab keine Sonne mehr zu sehen. 13

14 In Nordnorwegen erhielten wir auch wieder Unterricht an den Waffen. Unter anderem mussten wir regelmäßig Schießübungen durchführen. Wer schlecht schoss, musste einen Strafdienst (z. B. nachts Wache bei der Kälte schieben) verrichten. Ich hatte Glück, dass ich ein einigermaßen guter Schütze war, häufiger hintereinander 3X12 geschossen habe und somit selten zum Strafdienst abkommandiert wurde. Wir mussten auch viel Ski fahren üben, so sollten wir auf einen Einsatz in Russland vorbereitet werden. Das Ski fahren fand häufig in weißen Hemden, die wir über die Uniform ziehen mussten, statt. Das sollte später unsere Tarnung sein. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir alle eine sehr gute Ausrüstung. Bei Temperaturen von bis zu minus 40 Grad waren wir natürlich über gefütterte Schuhe, Winterjacken und sehr dicke Handschuhe sehr froh. In Nordnorwegen haben wir auch Bernd Hegel/Tegeder (genannt Buxe ) getroffen. Dieser war zwar auch ein einfacher Soldat, aber er war ein sehr guter Musiker und gehörte dem Orchesterregiment an. Das Orchester, das ca. 35 Leute umfasste, spielte sonntags immer Konzerte, die über einen Soldatensender an alle deutschen Soldaten in aller Welt übertragen wurden. Somit war deren Aufgabe, dass sie für die Konzerte 14

15 immer üben mussten und ab und zu für die Wache eingeteilt wurden. Buxe hat mich als ehemaligen Nachbarjungen auch oft zum Orchesterregiment bestellt, deshalb war ich den meisten dort, aber auch vielen Offizieren, bekannt. Es hieß dann immer: Lüpken, das Orchesterregiment hat angerufen, bitte kommen. Ich war mindestens zweimal die Woche bei ihm, musste somit nicht bei der Kompanie meinen Dienst tun. Mein damaliger Kompaniechef sagte schon mal zu mir, dass ich doch gleich beim Orchesterregiment bleiben sollte, worauf ich immer wieder erwiderte, dass ich das gar nicht wollte. Der Grund für die Einladungen war aber bestimmt nicht nur, dass Buxe mich von meinem Dienst befreien wollte, sondern dass ich immer die täglich erhaltenen Schnapsrationen von ca. 0,25 Liter von uns dreien (Lübbers, Hütten, Lüpken) für Buxe und seine Regimentskollegen mitbrachte. Für uns war diese tägliche Ration zu viel. So füllten wir den Schnaps immer in Behälter, die wir mit Kerzenwachs zuklebten, damit nichts zu riechen war. Buxe konnte sich generell viel erlauben, da er ein begnadeter Musiker war, viele dachten, dass er ein Berufsmusiker war. Sein Dienstgrad war Obergefreiter und da alle Musiker mindestens Unteroffizier oder Feldwebel 15

16 waren gab es häufiger die Absicht, ihn zu befördern, aber es kamen dann immer wieder Geschichten dazwischen. Vielleicht wollte er es ja auch gar nicht Weihnachten 1943 habe ich somit in Nordnorwegen verbracht. An einem Weihnachtstag habe ich etwas Nettes auch zu diesen Kriegszeiten erlebt. Wir hatten den Auftrag von unserem Kompaniechef, von einem Bauern ein Kalb zu holen. Als wir dort ankamen, mussten wir noch warten, da das Kalb noch gar nicht geboren war. Die Wartezeit sollte mit Trinken überbrückt werden. Aber die Frau des Hauses sagte zu mir: Du, mein Sohn, du zu jung, nix Schnaps trinken; wir beide essen Sahne. Sie nahm mich mit in die Küche und hat dort frische Sahne geschlagen. Die Schlüssel haben wir beide dann anschließend leer gegessen, wobei ich bestimmt das meiste gegessen habe, da ich sehr hungrig war. Ich kannte es auch gar nicht, dass man nur einfach die Sahne so isst, aber es war so lecker. Sie erzählte mir: Mein Sohn so alt wie Du, kämpft auch für Deutschland in Russland. 16

17 In Norwegen Bis ca. Mai 1944 war ich in Nordnorwegen. Anschließend ging es für mich wieder zurück nach Schleswig-Holstein. Diese Fahrt dauerte nur ca. 10 Tage mit dem Schiff, da wir keine Ausrüstung/Geschütze zu transportieren hatten. Ich hatte dann einen kurzen Heimaturlaub in Lohne. 17

18 Meine Mutter Ida und ich in Lohne 1944 (Kurzurlaub nach Norwegen) Meine Schwestern und ich in Lohne 1944 (Kurzurlaub nach Norwegen) 18

19 Danach musste ich nach Schleswig-Holstein. Hier wurde die 50. Infanterie Division neu aufgestellt, der ich dann zugeteilt wurde. Der Marschbefehl lautete: Russland, Mittelabschnitt Minsk. Wir waren ca. 3 4 Tage mit dem Zug unterwegs, als es plötzlich hieß alle aussteigen. Zunächst war es etwas seltsam, da wir uns auf einem freien Feld befanden, aber wie wir auch schnell gemerkt haben - ab dort begann tatsächlich schon die Front. Von diesem Zeitpunkt an gab es jeden Tag harte Kämpfe, wir wurden immer nur zurückgedrängt. Tagsüber gab es die Kampfhandlungen, nachts marschierten wir rückwärts, es gab immer nur kurze Schlafpausen, die wir draußen auf dem Boden verbrachten. Unser Hauptmann Donner hat uns immer wenn möglich zum Singen aufgefordert, damit wir wach bleiben. Ein oft gesungenes Lied hieß Oh, wie drückt mir mein Tornister Als wir noch in der Umgebung von Minsk waren, gab es auf diesem Rückzug einmal die Begebenheit, dass eher per Zufall viele deutsche Einheiten in einem Wald aufeinander trafen. Man sah nur Geschütze neben Geschütze, schätzungsweise ca Soldaten waren versammelt. Alle waren müde, kaputt, zermürbt von 19

20 den Kampfhandlungen. Jeder hatte Angst vor dem nächsten Angriff, erst recht bei dieser Ansammlung von Soldaten. Plötzlich sang ein Soldat das eigentlich verbotene Lied Wenn ich su an ming Heimat denke un sin d r Dom su vör mer ston,: mööch ich direk op Heim an schwenke,ich mööch zo Foß no Kölle gon. Es war eine eigenartige Atmosphäre, sehr dunkel in diesem Wald, eine unheimliche Stille trotz der vielen Soldaten, und in dieser Stille hörten wir nur diesen Soldaten ein Heimatlied singen. Nicht wenige von uns hatten Tränen in den Augen, jeder fühlte sich irgendwie einsam: so weit weg von der Familie, von der Heimat, wann bzw. würden wir diese jemals wiedersehen? Die Russen rückten immer weiter vorwärts. Wir wurden täglich ca. 50 km zurückgedrängt. Wir waren schließlich in Polen. Unser Hauptmann Donner wurde bei einem Angriff durch eine Stalinorgel (deutscher Name für den sowjetischen Mehrfachraketenwerfer) getötet. Bei diesem Angriff wurde ein kompletter Kompaniestab getötet. Donner war nach eigenen Angaben 5 Mal 20

21 während des Krieges verwundet worden und hatte sich jedes Mal wieder freiwillig für die Front gemeldet. Danach wurde ein Schneider unser Kompanieführer. Am 25. Juli 1944 waren wir im Schützengraben und meine Aufgabe war es, durch ein Scherenfernrohr die Kampfhandlungen zu beobachten und dem Kompanieführer laufend Bericht zu erstatten. Als ich ihm berichtete der Russe kommt, schüttelte er ungläubig den Kopf und wollte selber durch das gucken. Er schaute durch das Scherenfernrohr, blieb etwas länger unbeweglich stehen und plötzlich wurde er von Maschinengewehrschüssen getroffen. Ich stand ein paar Meter neben ihm. Wir haben direkt einen neuen Kompanieführer (für mich älteren Mann) aus der Reserve bekommen. Am 26. Juli 1944, dem Tag meiner Gefangennahme, gab es den ganzen Tag über wieder schwere Gefechte. Wir waren in einem Schützengraben und wurden stark beschossen. Viele Soldaten starben oder flüchteten. Ich war auf dem Weg zum Kompaniegefechtsstand, als ich an einem Maschinengewehrschützen (ca. 30 Jahre) vorbei kam, er war sehr schwer verwundet. Er flehte mich an: Paul, Du hast eine Pistole! Nimm die Pistole 21

22 und erschieß mich. Ich werde sowieso sterben. Darauf erwiderte ich: Das mach ich nicht! Ich kann keinen Kameraden erschießen. Er sagte: Du bist feige. Auch ich wusste, dass er sterben würde, aber ich konnte doch nicht einen Kameraden erschießen. Etwas hilflos gab ich ihm noch etwas Wasser, mehr konnte ich leider nicht für ihn tun, dann kroch ich weiter. Im Kompaniegefechtsstand angekommen habe ich dann durch ein Scherenfernrohr geguckt. Ich sah, dass die Russen nur kurz von uns entfernt die Gräben aufrollten. Das hieß, im Schutze der Panzer gingen die russischen Soldaten durch die Gräben. Fanden sie noch lebende deutsche Soldaten vor, wurden diese oft mit dem Messer erstochen. Ich meldete das unserem Kompaniechef und ergänzte: Ich hau ab, ich lasse mich doch lieber erschießen als abstechen. Auch mit meinen gerade mal 19 Jahren wusste ich, dass ich auf keinen Fall in einem Nahkampf sterben wollte. Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte ich los und ich hörte den Kompaniechef hinter mir herrufen: Das ist Feigheit vor dem Feind, Sie kommen vor ein Kriegsgericht. Als ich mich umdrehte, sah ich aber, dass der Kompaniechef und der Oberfeldwebel, die beiden einzigen, die sich noch im Kompaniegefechtsstand befanden, auch losrannten. 22

23 Wir rannten durch ein Haferfeld. Als wir das Feld verließen, sahen wir einige Soldaten. Unser Kompaniechef behauptete: Das sind unsere, worauf ich erwiderte: Nein, das sind die Russen. Unser Kompaniechef schrie: Schnell zurück!, aber da wurde bereits auf uns geschossen. Unsere Maschinengewehre flogen durch die Luft. Der dicke Oberfeldwebel erlitt einen Bauchschuss, sein ganzer Oberkörper war voller Blut. Auch der Kompaniechef wurde angeschossen, aber nur ein Streifschuss. Ich wurde durch einen Steckschuss in die rechte Körperhälfte und einen Schuss in den rechten Oberarm, der den Knochen komplett zersplitterte, schwer verletzt. Die Russen winkten uns mit ihren Armen hoch, es war ein eindeutiger Befehl, dass wir aufstehen sollten. Wir wussten, dass wer nicht aufstehen konnte und somit als Kriegsgefangener eher eine Belastung war direkt erschossen wurde. Der Kompaniechef und ich standen auf, er beide und ich nur meinen gesunden Arm in die Höhe hebend. Der Oberfeldwebel konnte nicht mehr aufstehen. Da hörten wir auch schon Schüsse, der Oberfeldwebel war tot. 23

24 Ein russischer Soldat nahm mir sofort meine Armbanduhr ab, es war 18 Uhr. Wir mussten auch sofort unsere Stiefel ausziehen und abgeben. Mein Brotbeutel, in dem sich u. a. auch noch selbst gestrickte Strümpfe meiner Mutter befanden, wurde mir auch weggenommen. In dem Moment war mir das aber alles egal. Die Schmerzen waren unerträglich, mein rechter Arm hing nur noch so herab. Wir wurden dann von den russischen Soldaten - die Gewehre auf uns gerichtet mit eindeutigen Zeichen dazu aufgefordert, los zu gehen. Der Kompaniechef war nicht so schwer verletzt und hatte glücklicherweise direkt erkannt, dass ich Hilfe benötigte. Er legte stützend einen Arm um mich und ermunterte mich mit Komm, Junge weiter zu gehen. Er, der mir kurz zuvor noch hinterhergerufen hatte, dass er mich vor ein Kriegsgericht stellen wollte, wurde auf einmal menschlich. So gingen wir russische Solden mit ihren Gewehren im Rücken in die uns befohlene Richtung. Unterwegs wurden immer mehr deutsche Soldaten als Kriegsgefangene eingesammelt. Mir wurde dann von einigen anderen deutschen Soldaten der Arm abgebunden, damit ich nicht verblutete. Auch lösten 24

25 die unverletzten oder nicht so schwer verwundeten Soldaten sich immer gegenseitig bei der Unterstützung von auf Hilfe angewiesenen Soldaten ab. So marschierten wir dann auf Strümpfen bei auch noch unerträglicher Hitze einige Stunden, bis wir schließlich zu einem Platz kamen, zu dem noch viele weitere deutsche Gefangene zusammengetrieben wurden. Die Nacht darauf mussten wir alle draußen schlafen. Am nächsten Tag mussten wir wieder stundenlang marschieren. Ich wurde immer von zwei Kameraden gestützt, damit ich überhaupt mitkommen konnte. Andere, die trotz Unterstützung nicht mehr fähig waren zu gehen, mussten einfach am Wegesrand zurück gelassen werden. Unterwegs haben wir wie auch am Vortag - nichts zu essen und zu trinken bekommen. Ich meine, dass einige Kameraden, die ihre Feldflaschen noch hatten, mir etwas zu trinken abgeben. Schließlich erreichten wir eine Feldscheune, die als Sammellager für viele deutsche Kriegsgefangene diente. Es war immer noch sehr heiß und bisher waren meine Schusswunden noch nicht behandelt worden. Mein Arm und auch mein Bauch waren mittlerweile unnatürlich dick geworden. Ich war froh, dass wenigstens das Abbinden etwas half und somit der Blutverlust sich noch so einigermaßen in Grenzen hielt. 25

26 Als wir im Sammellager waren, ergriff ein deutscher Major die Initiative für die Verletzten. Er sagte zum Dolmetscher: Wenn die Verletzten nicht in ein Lazarett kommen, lasse ich mich erschießen. Auch wenn wir uns im Krieg befanden, es gab immer noch Regeln, an die sich alle Soldaten halten sollten/mussten und dass einfach ein wehrloser Major erschossen wurde, gab es nicht/sollte es nicht geben. Daher wirkte diese Drohung. Wir mussten zunächst zu einem Verhör antreten. Dabei wurden wir nochmals auf Gegenstände, die wir bei uns trugen, untersucht. Ich hatte neben etwas Munition auch noch einen Rosenkranz, den mir meine Mutter mitgegeben hatte, in der Tasche. Der Dolmetscher war ganz aufgeregt und behauptete: Der Nazioffizier hat noch eine Kette bei sich und will sich erhängen, wobei beides natürlich nicht stimmte. Ich war weder Nazioffizier noch wollte ich mich erhängen. Nach dem Verhör wurden die Verletzten auf einen LKW verladen und zu einem russischen Feldlazarett gebracht. Dort fragte mich ein russischer Arzt abends auf Deutsch: Wo kommen Sie her?, worauf ich antwortete: Aus der Nähe von Osnabrück. Der Chefarzt sagte, dass er 1932 in Osnabrück tätig gewesen war und mich am nächsten Tag operieren würde. 26

27 Am nächsten Tag musste ich mich vor der Operation duschen, d. h. mit einem Wasserschlauch abspritzen lassen. Ich sah schlimm aus, überall Blut, Eiter und Dreck. Der zuständige russische Soldat erzählte mir in gebrochenem Deutsch, dass er im 1. Weltkrieg in Deutschland war und von den deutschen Matkas gut versorgt worden war. Aber trotzdem - als ich mich wieder anziehen wollte, stellte ich fest, dass ich nur noch meine Hose hatte. Meine Jacke, Unterwäsche, Strümpfe, alles weg...ebenso der russische Soldat Für die OP erhielt ich eine Narkose. Es wurden mir die Kugel, oder besser gesagt deren Splitter, aus dem Arm entfernt und auch die Kugel vom Steckschuss. Dass ich Glück gehabt habe, wurde mir nochmals klar, als der Arzt sagte: Da war noch eine Bohne beim Herzen. Die Splitter der Kugel in meinem Arm konnten nicht komplett entfernt werden, noch Jahre später lösten sich Splitter vom Knochen ab, auch habe ich nie wieder die volle Muskelkraft in meinem rechten Arm wiedererlangt. 27

28 Nach der OP waren mein ganzer Oberkörper und der rechte Arm mehrfach (ich meine dreimal) verbunden, so dass nur noch der linke Arm frei war. Es war noch immer sehr heiß in dieser Zeit, so dass ich glücklicherweise auch keine Jacke brauchte. Zwei Tage später wurde mir ohne Narkose der Verband abgenommen. Die Schmerzen waren unerträglich und damit eine Abnahme überhaupt möglich war, mussten mich vier Leute festhalten, zwei an den Beinen und zwei an den Armen. Da es nur wenige schwerverletze Kriegsgefangene gab mein Glück war, dass ich laufen konnte war ich nach der Operation für ca. drei Wochen alleine in einem Haus ohne Fenster und Türen untergebracht. Das Haus wurde von sogenannten russischen Flintenweibern bewacht, die mich öfters mit Du Hitleroffizier; du Leutnant beschimpften. Ich sagte immer nix Offizier, nix Leutnant. Während dieser Zeit habe ich nur trockenes Brot und Wasser bekommen. Als ich mal wagte, per Zeichensprache nach etwas Butter zu fragen, wurde das vehement abgelehnt. Eine Waschmöglichkeit gab es auch nicht. 28

29 In diesem Feldlazarett in Mogilov (Weißrussland) war ich bis ca. November Ich war dann transportfähig und wurde in das Lazarett nach Smolensk (Russland) verlegt. Ich hatte Glück, da die leicht verwundeten und somit noch einigermaßen arbeitsfähigen Kameraden zum Arbeiten nach Stalingrad abtransportiert wurden. 29

30 Smolensk In Smolensk gab es ein großes Lazarett, hier wurden viele Verwundete aus verschiedenen Lagern zusammengelegt. Wir hatten zumeist zu zweit ein Doppelbett, schliefen gegenüber, d. h. immer Kopf an Füße. Ich musste über einen längeren Zeitraum mit einem Bauern aus Magdeburg das Bett teilen. Er hat mir damals das Schach spielen beigebracht. In Smolensk gab es, wie bereits in Mogelov, täglich 500 Gramm Brot, 50 Gramm Tabak, (ergab ca. 30 Zigaretten) und Kapusta. Diese Kohlsuppe enthielt häufig auch noch Maden. Sie sprangen/kletterten vom Löffel es war einfach nur widerlich. Sogar die russischen Ärzte sagten uns, dass wir diese Suppen nicht essen sollten. Manche taten es trotzdem. Sie waren der Meinung, dass wir sowieso kaputt gehen, warum also nicht die Suppe essen. Ich selber habe nie die Suppen mit den Maden gegessen, sie war mir selbst mit einem nicht zu beschreibenden Hungergefühl zu ekelig. 30

31 Einmal gab es in Smolensk das Essen der deutschen Luftwaffe. Auf den Lebensmittelsäcken stand Nur für fliegendes Personal und das war eigentlich ungewöhnlich, da die Vorratslager meistens vor dem Verlassen von den Deutschen gesprengt wurden, damit die Waren nicht in russische Hände gerieten. Dieses Essen war sehr gut, aber leider nur einmalig. Wir hatten auch mal einen Hinweis erhalten, dass es an einer bestimmten Stelle noch Kartoffeln gab. Wir waren dann nachts da und haben die gefrorenen Kartoffeln geholt. Diese wurden dann auf einen Ofen gekocht und miteinander geteilt, auch mit den russischen Krankenschwestern. Wie viele andere auch habe ich häufig meinen Tabak gegen Brot eingetauscht. Es gab, wie gesagt, einige Soldaten, die nicht mehr an ein glückliches Ende glaubten, daher lieber rauchten als etwas essen wollten. Sie bestanden auch auf diesen Tausch, sie waren einfach nur noch hoffnungs- und mutlos. Nichts konnte daran geändert werden. 31

32 Meine Wunden wurden dort nicht weiter behandelt. Aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse hatte sich die Wunde am Arm mittlerweile entzündet. Der Eiter floss nur so aus der Wunde. Als ich es eines Abends nicht mehr vor Schmerzen aushalten konnte, die Nacht zuvor hatte ich auch schon vor lauter Schmerzen nicht schlafen können, bin ich zum OP-Saal gegangen. Man wollte die Tür vor mir schließen, aber ich hielt meinen Fuß dazwischen. Ein deutscher Arzt schnauzte mich an: Was wollen Sie jetzt noch hier? Sie sehen Ihre Heimat sowieso nicht wieder. Eine russische Ärztin kam hinzu, sah mich, schüttelte ungläubig mit dem Kopf und sagte zum deutschen Arzt: Doktor, Doktor, du nicht gut, Deutschkamerad so kaputt gehen lassen. Sie wurde sofort aktiv, nahm mir den Verband ab. Der ganze Verband war nicht nur voller Blut und Eiter, sondern auch voller Maden, er fiel auf den Boden. Die russische Ärztin rief: So viele Fliegen im Arm. Alles war wund, der Eiter lief nur aus der Wunde am Arm. Ich wurde neu verbunden und eine Krankenschwester namens Luga erhielt den Auftrag, mich ab sofort 2 3 Mal täglich neu zu verbinden. Diese Maßnahme ging über einen Zeitraum von ca. drei Monaten, bis kein Eiter mehr aus der Wunde floss. 32

33 Aber auch trotz des regelmäßigen Verbandwechsels konnte ich die Finger meines rechten Armes nicht bewegen. Die russische Ärztin empfahl mir nach einiger Zeit, dass ich jeden Tag Wasser vom Fluss holen sollte, damit Muskeln und Sehnen weiterhin belastet werden. Ich sollte mit einem Eimer gefüllt mit wenig Wasser beginnen und alle paar Tage mehr Wasser in den Eimer füllen. Das machte ich auch täglich, aber es gab überhaupt keine Fortschritte, die Finger wollten sich einfach nicht bewegen lassen. Darüber war ich manchmal sehr verzweifelt, aber ich gab nicht auf. Dann endlich war es soweit: Ausgerechnet auch noch an Weihnachten im Jahr 1944, nach ca. fünf Monaten, konnte ich zum ersten Mal wieder meinen Daumen etwas bewegen. Ein besseres Geschenk konnte es für mich gar nicht geben. Endlich! Die russische Ärztin sagte mir, dass somit nicht alle Muskeln und Sehnen betroffen sind. Ich machte weiterhin die täglichen Übungen mit dem Wasser schleppen und so im Herbst 1945 konnte ich alle Finger wieder bewegen. Bis heute bin ich der russischen Ärztin, von der ich leider nur noch weiß, dass sie aus Odessa stammte, dankbar. Sie hat mir unendlich viel geholfen, hat mir eigentlich - neben dem russischen Arzt - das Leben gerettet. 33

34 Ich war froh, dass ich laufen konnte und war viel im Lazarett unterwegs. So habe ich während dieser Zeit viele Leute kennengelernt. Es waren auch einige aus der Nähe meines Heimatortes dabei. Zum Beispiel jemand aus Papenburg, dem ein Auge fehlte. Er sagte immer: Wat miene Olschke woll segg, wenn se mi sau süht, jemand aus Neuenhaus, der einmal sein Gebiss verschluckte und letztendlich an Gelbsucht verstarb. Dann noch ein Mann namens Grote aus Holthausen. Es gab noch viele weitere, die wie schon oben beschrieben auch total hoffnungslos waren. So gab es zum Beispiel einen Kameraden im Lazarett, der eigentlich laufen konnte. Er stand aber nie auf, lag und rauchte tagsüber nur. Irgendwann konnte er tatsächlich nicht mehr laufen und starb. Während dieser Zeit erkrankte ich auch noch an der Ruhr (entzündliche Krankheit des Dickdarms), an der auch viele Kameraden starben. Es war sehr schlimm und schmerzhaft, aber nach einiger Zeit war ich wieder einigermaßen fit. Ich weiß noch, dass ich danach erst mal zum Fluss gegangen bin, meine Kleidung gewaschen habe, die dann - dank der Sonne - schnell trocknete. 34

35 Es gab viele russische Krankenschwestern, die uns deutschen Gefangenen pflegten. Sie arbeiteten von ca. 7h morgens bis ca. 22h abends im Lazarett. Bevor sie nach Hause gingen, hatten sie häufig die Bitte: Deutschkamerad, bitte noch einmal singen. Wir taten ihnen gerne diesen Gefallen, da wir somit etwas zurückgeben konnten. Beliebt war das Lied Rosamunde, aber wir sangen auch viele andere Lieder, hauptsächlich deutsche Volkslieder. Die Schwestern waren immer begeistert und sagten: Deutsche Soldaten schön singen. Wie bereits erwähnt, hat mich Schwester Luga täglich neu verbunden. Sie war etwas älter als ich, aber wir sind gut miteinander ausgekommen. Sie konnte etwas Deutsch, ich etwas Russisch sprechen, ansonsten mit Händen und Füßen. Sie hat mich ein paar Mal zu sich nach Hause zum Essen eingeladen oder mich mal darum gebeten, mit ihr zum Bahnhof zu gehen und ein Paket für sie zu tragen (mit dem gesunden Arm). Ihre Mutter hatte dann häufig einen Hirsebrei vorbereitet, der dem Milchreis bei uns sehr ähnlich ist. 35

36 1946 erhielten wir die Erlaubnis, eine Karte an die Familie schreiben zu dürfen. 24 Wörter waren erlaubt. Es war die erste Karte nach zwei Jahren und somit auch wieder das erste Lebenszeichen an meine Familie. Bis dahin galt ich als vermisst, keiner in der Familie wusste bis zu diesem Zeitpunkt, ob ich überhaupt noch lebte. Während der Zeit im Lazarett habe ich auch regelmäßig gebetet. Als Soldat hatten wir neben einem Verbandspäckchen (Taschentuchgröße) und einer Marke die Möglichkeit, auch ein sogenanntes Feldgesangbuch zu bekommen. Meins hatte ich nicht mehr, als aber Sanitäter mal fragten, wer eins haben möchte, habe ich die Hand gehoben. Ich habe häufig darin gelesen. Deshalb haben mich die anderen verwundeten Soldaten auch als Pfaffe oder schwarzer Hund beschimpft. Sie fragten mich immer ungläubig: Glaubst Du etwa noch an Gott? Und sie meinten: Wenn es einen Gott geben würde, dann würde er dies hier nicht zulassen. Ich sagte dann immer, dass ich an Gott glaube, erzählte u. a. auch von der Marienerscheinung in Heede, einem Ort im heutigen Emsland, nicht weit entfernt von meinem Heimatort. Ich hatte auch den Eindruck, dass viele 36

37 Russen an die orthodoxe Kirche glaubten. So hatte ich bei meinen Besuchen bei Schwester Luga gesehen, dass ihre Familie hinter Gardinen versteckt eine Mutter Gottes stehen hatte. In Smolensk haben wir häufig abends Skat gespielt. Damit das Spielen überhaupt möglich war, haben wir immer bestimmte Tannenzweige als Kerzen genutzt. Diese konnten man abends anzünden und sie haben lange gebrannt. Auch wenn ich einiges Gutes in Smolensk erlebt habe, generell war die Zeit im Lazarett sehr schlimm für mich. Es gab dort katastrophale hygienische Bedingungen. Uns allen hatte man bereits bei der Ankunft die Haare kurz geschoren dabei war ich so stolz auf meine schönen dunklen, lockigen Haare gewesen -, aber trotzdem gab es immer noch sehr viele Läuse. Morgens haben wir immer ca. eine Stunde benötigt, um Läuse zu knacken. Ich habe sehr viele Leute verhungern sehen oder sie starben an Krankheiten. Jede Nacht starben ca. 30 Personen, die dann einfach auf Pferdekarren verladen und weggebracht wurden. Es war einfach 37

38 schrecklich. Heute denke ich: Gut, dass zum damaligen Zeitpunkt viele Angehörige nicht erfahren haben, wie qualvoll manche gestorben sind und wie man sie einfach verscharrt hat. Ich war ca. anderthalb Jahre in Smolensk, als es zunächst hieß, dass ich zu einem Arbeitseinsatz im Holz eingesetzt werden sollte. Doch die russische Ärztin gab die Empfehlung ab, dass man mich entlassen sollte, stufte mich zu 70 % als arbeitsunfähig ein. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch viele ältere, verheiratete Kriegsgefangene wieder nach Deutschland geschickt. So wurde auch ich tatsächlich aus dem Lazarett entlassen und es ging mit dem Zug nach Riga. In Riga wurden wir zunächst für zwei Tage auf dem Bahnhof festgehalten, dann ging es zum Lager Kaiserwald. (ehemalige KZ-Stätte). Hier waren wir mehr als zehntausend Kriegsgefangene, u. a. auch einige von den späteren WM-Helden Unter den Kriegsgefangenen gab es auch etliche sogenannte Überläufer. Diese mussten eine Offiziersmütze tragen und wurden nach Stalingrad abtransportiert. Für uns anderen hieß es dann, dass es doch noch nicht nach Hause geht. Wir sollten noch helfen, die Ernte mit 38

39 einzubringen, das sollte ca. drei Monate dauern, danach würden wir nach Hause kommen. Das war im Jahr Ich wurde in ein Lager bei Irlava gebracht und blieb dort letztendlich noch drei weitere, lange Jahre. Heute bin ich davon fest überzeugt, dass ich zu diesem Zeitpunkt nach Hause gekommen wäre, hätte mein Heimatort in der Ostzone gelegen. Da Lohne sich aber in der britischen Zone befand und die Befürchtung bestand, dass Churchill einen neuen Krieg beginnen könnte, gab es 1946 für mich keine Entlassung. 39

40 Irlava Somit war ich ab Mai 1946 auf einem Gut bei Irlava. Es war ein ehemaliges landwirtschaftliches Gut und wurde mit uns Kriegsgefangenen als eine Sowchose (Landwirtschaftsbetrieb im Staatsbesitz) genutzt. Es war auch bedingt durch den Krieg ein ziemlich heruntergekommenes Gut. Unsere Aufgabe war es, dieses Gut wieder herzurichten. Im Laufe der nächsten Jahre gelang uns das auch. Es wirkte bald nicht nur einigermaßen sauber und gepflegt, auch gelang es uns, eine Hühnerzucht, eine Gärtnerei, einen Kuhstall und einen Pferdestall aufzubauen. Dieses Anwesen war eingezäunt worden mit etwa 4 6 Meter hohen Pfählen, dazwischen Stacheldraht mit einem Zwischenabstand von ca. 15 cm. An den vier Ecken des Lagerkarrees gab es jeweils einen Wachturm, der immer mit russischen Wachposten besetzt wurde. 40

41 41

42 Das Gut war das Hauptlager, aber es gab auch noch 5 bis 6 Außenstellen. In diesen Außenstellen wurden die Kriegsgefangenen in Brigaden für verschiedene Arbeiten - je nach Jahreszeit und entsprechend anfallender Arbeit eingeteilt. Während dieser Einsätze schlief man auch häufig in diesen Außenstellen, ansonsten immer im Hauptlager. Ich war die meiste Zeit auf dem Gut und hatte Glück, dass ich nur mit zwei weiteren Personen in einem Zimmer schlafen musste. Wir hatten zwar nur ein einfaches Strohbett mit einer Decke darüber, aber eigentlich waren wir mit der Unterkunft zufrieden, auch wenn wir - besonders nachts - viel mit Wanzen und Ratten zu kämpfen hatten. Anfangs wurde ich nur für das Fahren der Kutsche eingeteilt, da ich immer noch nicht voll arbeitsfähig war. Ich musste die russischen Offiziere zu ihren gewünschten Zielen kutschieren. Sie nahmen auch gerne deutsche Kutscher, da sie sehr viel Angst vor den vielen Partisanen der lettischen SS hatten, die noch in dieser Gegend im Untergrund sehr aktiv waren. Das 42

43 bedeutete, wenn man unterwegs von lettischen Partisanen, die alle sehr gut deutsch sprachen, von weitem angesprochen wurde und man auf Deutsch antwortete, gab es keine Probleme, es gab freies Geleit. Noch zu Zeiten der Gefangenschaft erhielten alle Partisanen das Angebot, gegen ein Jahr Zwangsarbeit aufzugeben. Viele nahmen das Angebot an und wurden 1948 nach Sibirien geschickt. Bei diesem Transport waren auch lettische Bauern aus der Umgebung dabei. Während dieser Tätigkeit lernte ich sehr viele verschiedene russische Offiziere kennen. So gab es den Lagerkommandanten Monachow, der im Herrenhaus in Irlava wohnte. Ihm wäre es egal gewesen, ob Offizier unter Hitler oder Stalin, Hauptsache Offizier. Uns Gefangenen gegenüber war er immer sehr gerecht und teilweise sogar nachsichtig. So mussten wir eigentlich 1 bis 2 Mal wöchentlich zum sogenannten Politunterricht, aber keiner wurde von ihm bestraft, wenn man nicht teilnahm. Er kümmerte sich auch so gut es ging um uns. Als ich zu Beginn in Irlava nur mit einer geschenkten russischen Uniform herumlief, sorgte er dafür, dass ich 43

44 aus der Kleiderkammer eine Reithose, Reitstiefel und eine Jacke bekam. Diese Kleidung habe ich dann auch in den nächsten Jahren bis zu meiner Entlassung getragen. Erst zu meiner Entlassung habe ich eine neue weiße Hose erhalten und mir eine neue Jacke schneidern lassen. Diese Jacke habe ich auch noch lange in der Heimat getragen. Ich selber hatte nur zwei Strafen von Monochow erhalten. Einmal als ich an Weihnachten ohne Erlaubnis zum Essen bei einem Bauern war und auf dem Rückweg erwischt wurde. Die Strafe lautete zwei Tage Kerker, aber bereits nach ca. einer halben Stunde gab es von Monochow den Auftrag, dass ich ihn nach Tukum bringen musste. Ein anderes Mal war es so, dass ich morgens mit der Kutsche auf Schnee losgefahren war und einen Offizier nach Tukum gebracht hatte. Als ich mittags wieder zurückkam und es keinen Schnee mehr gab, bin ich dummerweise noch beim Herrenhaus vorbei gefahren. Er hat dann gesehen, wie ich mit dem Schlitten auf dem Sand fuhr, war sauer und hat ausrichten lassen, dass er mich zwei Tage nicht sehen möchte. 44

45 Dann gab es noch den stellvertretenden Lagerkommandanten namens Schukow, der damals ca. 50 Jahre alt war. Schukow war von sich als sehr guten Kommunisten überzeugt. Er war es auch, der dem Kriegskameraden August aus Beckum den Auftrag gegeben hatte, ein Schwein nur für ihn zu mästen. Als er es von anderen Kriegskameraden schlachten ließ, haben diese alle etwas abbekommen. Wenn ich die russischen Offiziere kutschieren musste, habe ich dafür häufig eine Schachtel Zigaretten erhalten. Auch wurde oft während der Fahrt eine Zigarettenpause eingelegt, in der wir dann kurz miteinander gesprochen haben. Monochow hat mir dann häufiger gesagt: Krieg nix gut. Ihnen ging es oft nicht besser als uns deutschen Kriegsgefangenen. Generell haben die russischen Offiziere mich sehr gut und respektvoll behandelt. Daher bin ich heute noch stolz darauf, dass Schukow einmal zu mir sagte: Du nix Stalin, du nix Hitler, aber du charocho Germanski, was so viel bedeutete wie guter Deutscher. 45

46 Nach ca. einem halben Jahr wurde ich für die Arbeitstauglichkeitsgruppe 2 eingestuft. Es gab folgende Kategorien: 1 = guter Zustand; 2 = befriedigender Zustand; 3 = etwas bedenklicher Zustand und OK (arbeitsunfähig). Somit war ich voll arbeitsfähig und musste auch auf dem Acker arbeiten. Häufig musste ich während dieser Zeit sogenannte Vierspänner fahren. Mit mehreren Vierspännern waren wir dann auf den Äckern tätig. Wir führten alle typischen landwirtschaftlichen Tätigkeiten durch, wie z. B. die Äcker mit dem Pflug umgraben, Getreide säen und ernten, Kartoffeln pflanzen und ernten, Gras schneiden und zu Heu verarbeiten usw. Wir mussten immer hart arbeiten und haben selten ausreichend zu essen bekommen. Daher sind wir häufig abends zum Helfen zu den Bauerhöfen in die Umgebung gegangen. Viele Männer waren noch nicht aus dem Krieg zurück oder als Partisanen im Untergrund tätig, so dass man froh über unsere Hilfe war. Als Gegenleistung haben wir dann etwas zu essen bekommen. Wir haben auch wenn es keine Arbeit gab trotzdem häufig von ihnen etwas zu essen bekommen. Sie hatten selber nicht viel, haben uns aber immer etwas gegeben. Das Überleben wäre ansonsten eigentlich unmöglich gewesen. Die russischen Offiziere und Wachposten wussten das, 46

47 daher ließen sie uns einfach gehen. Es war bekannt, dass es einen unbewachten Seiteneingang gab, der im Sommer wegen Pflanz- und Erntearbeiten immer offen war. Im Winter war es etwas schwieriger, aber ein Loch im Zaun gab es immer. Das bedeutete, dass wir - trotz des Stacheldrahtes und der Wachposten - doch einige Freiheiten hatten. Diese wurden im Laufe der Zeit immer mehr, so dass z. B. an den Wochenenden die Älteren zum Tanzen in den Ort gingen. Manchmal wurden wir auch auf Befehl der russischen Offiziere zum Helfen zu den Bauernhöfen in der Umgebung geschickt. Für diese Hilfe erhielten die russischen Offiziere/Wachposten Schnaps oder Sonstiges, aber wir wurden dort auch zum Helfen hingeschickt, damit wir mal wieder ausreichend zu Essen kriegten. Das heißt, die russischen Offiziere schickten uns extra zum Helfen zu den Bauern, damit wir wieder zu Kräften kamen. So habe ich zum Beispiel ca. ein halbes Jahr nur auf einem Bauernhof verbracht. Dort waren wir zu zweit in einem kleinen Zimmer direkt neben dem Zimmer des Bauern, der immer schon frühmorgens mit seiner Frau schimpfte, untergebracht. Wir mussten dort jeden Tag hart arbeiten, kriegten dafür aber auch ausreichend zu essen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass dieser Bauer eine Tochter 47

48 mit dem Namen Erika hatte und gerne einen deutschen Schwiegersohn haben wollte. Trotzdem mussten wir uns manchmal noch auf anderen, nicht immer legalen Wegen, etwas zu Essen organisieren. So haben wir zum Beispiel beim Streuen von Kunstdünger häufig etwas Dünger abgezwackt und es gegen Brot und Butter bei den Letten eingetauscht. Oder wir haben während der Roggenernte etwas Roggen einbehalten. Nach der Ernte wurden die Wagengespanne bei der Ankunft auf dem Gut kontrolliert und entladen. Nach der Kontrolle des ersten Gespanns wurden Roggensäcke vom letzten Gespann auf diesen bereits kontrollierten und nunmehr leeren Wagen geworfen. Dies geschah, ohne dass die Wachposten etwas mitbekamen. Wir konnten diesen Roggen später gegen Brot und Butter an die Letten verkaufen. Dann gab es noch den Kriegskameraden mit dem Spitznamen Petroleum August. Er war für die Einteilung/Überwachung des Petroleums zuständig. Er konnte immer sehr geschickt die Bücher über die Bestände manipulieren, so dass immer etwas für den Verkauf an die Letten übrig war. Mit diesen Einnahmen 48

49 konnten Brot und Butter gekauft/getauscht werden, was er dann wieder großzügig verteilte. Die russischen Offiziere haben häufig alle beiden Augen zugedrückt, denn wie bereits geschrieben ging es ihnen oft nicht viel besser als uns. Diese landwirtschaftliche Arbeit machte mir schon Spaß. Und ich profitierte davon, dass ich viel bei Witschen und bei meiner Familie gelernt hatte. So mussten wir zum Beispiel mal einen Test, der auf landwirtschaftliches Wissen abzielte, mitmachen. Ich war stolz darauf, dass ich 38 von insgesamt 40 Fragen richtig beantworten konnte. Ich war auch deshalb stolz auf mich, weil die Gefangenen, die eigentlich Gutsbesitzer waren, schlechter abgeschnitten und somit für mich von der wirklichen Landwirtschaft nicht viel Ahnung hatten. Ich musste auch weiterhin die russischen Offiziere kutschieren, es hieß dann immer Bobby /Bubi muss kommen. Das war mein Spitzname aufgrund meines jugendlichen Alters und Aussehen. Mir machten der Umgang mit den Pferden und das Kutschieren Spaß. 49

50 Während dieser Zeit hatten wir guten Kontakt zu der lettischen Bevölkerung, sie war uns gegenüber immer sehr freundlich. Ich weiß noch, dass ein Bauer immer aus Spaß sagte: Die Deutschen ernähren sich von Mäusen (Maize). Dies ist das lettische Wort für Brot (Maize). Auch erinnere ich mich z. B. noch an eine junge Studentin/Frau, die meistens barfuß lief und ihre Schuhe in der Hand trug, da sie meinte, sehr sorgfältig mit diesen umgehen zu müssen, da sie nicht so einfach wieder neue bekommen würde. Sie kam immer wieder vorbei, um Deutsch zu lernen. Aber nicht nur der Kontakt war gut. Generell kann ich sagen, dass viele von uns ohne die Hilfe der lettischen Bevölkerung die Gefangenschaft nicht überlebt hätten. Ich war und bin ihnen immer noch für ihre Unterstützung dankbar. So verbrachte ich ca. drei Jahre in Irlava. Das Miteinander der vielen Gefangenen (ca Kriegsgefangene) im Lager war sehr gut. Wir haben uns immer gegenseitig geholfen. Auch dadurch, dass die russischen Offiziere und Wachposten immer mal 50

51 wieder ein privates Anliegen hatten (besonders an die Schuster, Schneider und Zimmerleute), die natürlich erfüllt wurden, gab es allgemein eine positive Atmosphäre im Lager. Während dieser Zeit sind soweit mir bekannt auch nur 2 3 Gefangene geflohen, die aber innerhalb kürzester Zeit wieder gefangen wurden. Generell muss ich aber sagen, dass diese Jahre von viel Arbeit, Hunger und Heimweh geprägt waren. 51

52 52

53 Heimkehr Es gab während der Gefangenschaft immer mal wieder Gerüchte, dass wir kurzfristig nach Hause kommen sollten. Als wir von einer Vereinbarung hörten, dass bis Ende 1948 alle Kriegsgefangenen in die Heimat entlassen werden sollten, waren wir wieder voller Hoffnung. Aber nichts passierte, für uns waren es dann wieder nur Gerüchte. Aber am 1. Mai 1949 war es dann doch endlich soweit. Die meisten von uns wurden namentlich aufgerufen, dass wir uns für den Transport in die Heimat bereithalten sollten. Warum nicht alle, weiß ich leider nicht. Zunächst ging es mit dem Zug von Riga nach Brest- Litovsk in Polen. Wir befanden uns alle in den Waggons, als ich plötzlich als einziger aus unserem Waggon herauskommen musste. Zunächst hieß es, ich müsste noch Informationen über meine ehemalige Infanterie abgeben, dann sagte man mir, dass ich Fieber hätte und somit nicht transportfähig sei. Ich wusste, dass ich vor lauter Aufregung und Anspannung sollte ich tatsächlich nach so vielen Jahren wieder nach Hause kommen sehr rote Wangen und glasige Augen hatte, aber bestimmt kein Fieber. Ich wurde 53

54 wieder in ein für mich sehr komisches Lager untergebracht. Bereits nach einem Tag habe ich beim zuständigen Lagerkommandanten nachgefragt, warum ich nicht nach Hause darf. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich ging alles sehr schnell. Mit drei oder vier weiteren Lagerinsassen wurde ich in einen Güterzug zu anderen Kriegsgefangenen verfrachtet. Ohne weitere Zwischenstationen ging es dann nach Friedland. Am 1. Juni 1949 bin ich dort sehr früh morgens angekommen. Ein Radiosender hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dass alle ankommenden ehemaligen Kriegsgefangenen die Möglichkeit hatten, ihren Namen und eine kurze Grußbotschaft durchzugeben für eine Sendung, die immer morgens um 6h gesendet wurde. So sagte ich meinen Namen mit dem Satz: Komme bald nach Hause. Diese Nachricht haben sehr viele Bekannte gehört und so erhielten meine Angehörigen mehrmals Bescheid, dass ich wieder in der Heimat bin. Wie mir später meine Frau Thea sagte, war das eine Pflichtaufgabe von vielen Lohnern so auch die von ihren Schwestern und ihr - morgens diese Meldungen aus dem Lager Friedland im Radio zu hören, ob Verwandte/Bekannte/Lohner dabei sind. 54

55 Zunächst erhielten wir etwas zu essen und zu trinken, wir wurden dann ärztlich untersucht. Ich sollte noch in einem Krankenhaus behandelt werden, aber das lehnte ich ab. Ich wollte nur noch nach Hause. Nach drei Tagen waren alle Formalien erledigt. 55

56 56

57 57

58 Ein weiterer ehemaliger Kriegsgefangener und ich nahmen dann den nächsten Güterzug (wir hatten ja kein Geld für einen Personenzug) nach Leer. Von Leer aus wollten wir dann mit einem Güterzug, der über Lingen fuhr, fahren. Als wir mit dem Zugführer sprachen, sagte er uns, dass er nicht in Lingen anhalten würde. Als er aber hörte, dass wir gerade aus der russischen Gefangenschaft kommen, sagte er uns, dass er in Lingen an einer bestimmten Stelle extra etwas langsamer fahren würde und wir so die Gelegenheit hätten, vom fahrenden Zug zu springen. Von Lingen aus machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg nach Lohne. Es war ca. 6h morgens. Unterwegs traf ich den Nachbarn Paul Feldschnieders, der mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit war. Zunächst fuhr an mir vorbei, drehte dann um und fragte mich verwundert: Paul, bist Du das? Wo kommst Du her?, worauf ich nur einfach antwortete: Aus Russland. Er sagte mir noch, dass meine Schwester Grete düss Daage Hochtiet fiert hebbt. 58

59 Um ca. 7h morgens bin ich dann zu Hause angekommen. Meine Familie war gerade beim Frühstücken. Mein Vater kam auf mich zu und hat mich einfach nur in den Arm genommen. Da meine Mutter bereits zur Kirche und zum Einkaufen war, wurden meine Schwestern Adele und Maria zu unserem Nachbarn Tegeder geschickt, damit sie bei dem Geschäft anrufen und meiner Mutter ausrichten lassen sollten, dass ich wieder zu Hause bin. Als meine Mutter zurückkam, hat auch sie mich umarmt und nur geweint. Nach vielen Jahren konnten wir uns das erste Mal wieder in die Arme schließen. 59

60 Meine Eltern hatten während des Krieges und der Gefangenschaft ab und zu eine Karte, die ich schreiben durfte, von mir erhalten. Wir durften immer nur wenige Sätze schreiben, nie darüber, wie es uns wirklich ging, dass wir immer Hunger und Heimweh hatten. 60

61 Liebe Eltern und Geschwister Viele Grüße von hier sendet euch Paul. Gesundheitlich geht mir ganz gut, was ich auch von euch hoffe. Habe mehrere Karten erhalten. Es grüßt euch vielmals Euer Paul 61

62 Einmal war ein Kamerad aus dem Ort Norden, den ich in Irlava kennen gelernt hatte und der bereits 1946 aufgrund eines steifen Armes entlassen wurde, zu meinen Eltern gefahren und hatte ihnen von mir erzählt. Als meine Eltern dem Nachbarn Schomakers erzählten, dass ich tagsüber die Offiziere fahre, war dieser sehr skeptisch, ob ich überhaupt wiederkommen würde. Zum Glück hat sich das nicht bewahrheitet. Somit hatten meine Eltern wenig von mir gehört und immer nur gehofft und gebetet. Meine Mutter war während des Krieges und während der Gefangenschaft fast täglich mit dem Fahrrad zur Kirche gefahren und hatte für meine Brüder und für mich gebetet. Frau Lambers sagte mir später mal: Deine Mutter hat Dich und Deine Brüder wieder hierher gebetet! Mein Bruder Bernd kam direkt nach Kriegsende 1945 nach Hause. Er hatte Splitter in den Beinen und musste eine Zeitlang mit dem Stock gehen. Mein Bruder Hermann wurde 1947 aus der russischen Gefangenschaft entlassen. Somit hatten wir alle den Krieg und die Gefangenschaft überlebt. Dieses Glück hatten viele nicht, obwohl auch deren Angehörige bestimmt viel für sie gebetet haben. 62

63 Ich war jetzt vier Jahre nach dem Kriegsende - wieder zu Hause, bei meiner Familie. Zunächst musste ich neu eingekleidet werden. Eigentlich hätte mir als ehemaliger Kriegsgefangener ein Anzug, der von der Gemeinde bezahlt wird, zugestanden. Der damalige Ortsvorsteher Altmeppen meinte aber, dass die Lüpkens genug Geld hätten, um den Anzug selbst zu bezahlen. Kurz nach meiner Rückkehr fand in Lohne das Schützenfest auf dem Rükel statt. In jenem Jahr 1949 wurde das erste Mal wieder ein König per Schießen ermittelt. In den Jahren zuvor so wurde mir zugetragen - wurde der König per Büchsen schmeißen erkoren. Die Menschen feierten fröhlich, es wurde viel getrunken (unter anderem auch selbstgebrannten Schnaps), der Krieg schien schon längst vergessen zu sein, jeder war froh, dass die Zeiten besser wurden. Für mich persönlich war es schlimm, dieses Schützenfest so zu erleben. Ich werde nie vergessen, wie die Herren Witkabel, Weßling (Vodel) und Perk, mich fragten, was ich von dieser Feier halte. Ich hatte Tränen in den Augen und konnte nur antworten: Wenn ich an die anderen 63

64 Kriegsgefangenen denke, die noch immer in Russland sind, eingesperrt hinter Stacheldraht da muss ich einfach weinen. Diese Kameraden hungern dort noch, wissen nicht, ob sie jemals nach Hause kommen werden und hier scheint es so, als ob man sie bereits vergessen hat. Für mich war es einfach unbegreiflich: Man feierte, als ob nichts gewesen wäre, es keine Kriegsgefangenen mehr gab, das einfach alles gut war. Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich noch nicht einfach sagen: Das Leben geht weiter! 64

65 Das Leben danach Nach meiner Rückkehr war ich bis Ende August 1949 zu Hause. Es gab keine Unterstützung vom Staat, wobei ich hier noch anmerken muss, dass ich zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste, dass ehemalige Kriegsgefangene die Möglichkeit hatten, evtl. einen Bauernhof im Moor/ Nord-Süd-Strasse vom Staat zu erhalten. Durch die Vermittlung eines Herrn Meier (guter Bekannter meiner Eltern) war ich zunächst bei der Firma Povel in Nordhorn am Band tätig. Ich hatte keine Ausbildung, wollte eigentlich nach der Volksschule die Landwirtschaftsschule besuchen. Aber es war ja alles anders gekommen als geplant, meine eigentliche Jugendzeit hatte ich statt mit Ausbildung und Feiern mit Krieg und Gefangenschaft zugebracht. So war ich mittlerweile Mitte zwanzig, und für eine Ausbildung war es einerseits zu spät und andererseits hatte ich durch die Einschränkung meines rechten Armes kaum Chancen. Die Arbeit am Band hat mir überhaupt keinen Spaß bereitet. Daher kündigte ich zu Ende Oktober 1950 und arbeitete zunächst als Handlanger bei meinem eigenen Hausbau auf dem von meinen Eltern geschenkten Grundstück. Ab Mai 1951 konnte ich als Nachfolger von meinem Bruder Bernd 65

66 bei Lambers (Geschäft/Gastwirtschaft) arbeiten. Bei Lambers hatte ich verschiedene Aufgaben. Hauptsächlich wurde ich zur Unterstützung in der Landwirtschaft eingesetzt, aber ich war auch im Ausschank tätig. Während dieser Zeit habe ich auch meine spätere Ehefrau Thea Hermeling kennen gelernt kaufte ich mir einen Drescher. Eine Finanzierung konnte ich mir nur mithilfe von Wechseln leisten. Der damalige Vertreter von Buschhoff, Hermann Vogt, war mein Bürge. 66

67 67

68 Im Oktober 1957 haben Thea Hermeling und ich geheiratet. Wir haben sechs Kinder, 13 Enkelkinder und mittlerweile auch ein Urenkelkind. Hochzeit am 9. Oktober 1957 Wir haben gemeinsam jahrelang das Lohnunternehmen weitergeführt. 68

69 Neben mir gab es noch viele weitere sogenannte Spätheimkehrer (Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1949 oder später) in Lohne. Wir waren damals häufiger in Lingen auf Versammlungen von Spätheimkehrern, bis wir uns entschlossen, einen eigenen Verein in Lohne zu gründen. Hintergrund war, dass wir uns somit gemeinsam um unsere Interessen/Rechte kümmern konnten (z. B. Rentenansprüche wegen Kriegsgefangenschaft). Bei der Gründung umfasste diese Gemeinschaft ca. 15 Leute, die vieles gemeinsam erreichten/aufarbeiteten, aber natürlich auch die Geselligkeit pflegte. 69

70 70

71 71

72 Als Spätheimkehrer war ich 1955 in Hannover bei einem Treffen für ehemalige Kriegsgefangene. Hier musste ich in eine Liste meinen Namen und meine Adresse eingetragen, die dann für alle ehemaligen Kriegsgefangenen zugänglich war. Kurz darauf erhielt ich Post von Paul Hennecke, der in Irlava auf der Schreibstube gewesen war. Während der Kriegsgefangenschaft hatten wir uns nur mit den Nachnamen angesprochen. Sollte jemand nach Hause kommen und Angehörige informieren können oder sollten wir die Gefangenschaft überleben, so dachten wir, wäre es bestimmt erfolgreicher, z. B. einen Lüpken als einen Paul in Deutschland zu suchen. Somit hatte er mich direkt als ehemaligen Kameraden erkannt. Er wollte ein Treffen organisieren und bat um entsprechende Rückmeldung. Zum damaligen Zeitpunkt wollte ich aber die ehemaligen Kameraden nicht wiedertreffen, wollte die Zeit in Irlava hinter mir lassen. Meine (damals noch zukünftige) Ehefrau Thea meinte aber, dass es ganz gut wäre, an einem Treffen teilzunehmen und hat daher eine Rückmeldung gegeben. Es gab dann auch ein Treffen, auf dem unzählige folgten. Zu Beginn alle zwei Jahre, ab 1977 jährlich. Wir haben viel über unsere Gefangenschaft gesprochen und es tat gut, sich mit Leuten 72

73 auszutauschen, die das Gleiche durchgemacht hatten. Natürlich gab es aber auch viele andere Themen. Im Jahre 1992 haben wir eine Fahrt nach Irlava gemacht. Neben vielen ehemaligen Kriegsgefangenen waren auch andere Interessierte dabei. Wir haben sogar noch ehemalige Bekannte aus dieser Zeit wiedergetroffen. 73

74 74

75 Ich weiß, dass meine Eltern immer Bedenken hatten, wie ich so im Leben zurechtkomme. Mein Vater hatte mal geäußert: Als Kind schon weggekommen und dann noch so lange im Krieg, in der Fremde gewesen, aber ich meine, alles wie viele andere auch - gut gemeistert zu haben. Schon im Krieg und in der Gefangenschaft war und ist bis heute noch mein Motto nur nicht hängen lassen. Natürlich habe ich viel Glück gehabt, aber ich habe auch viel kämpfen müssen. Im Krieg und als Kriegsgefangener habe ich immer wieder viel Menschlichkeit erlebt. Sei es durch die Soldaten/Kriegsgefangenen untereinander oder als Kriegsgefangener, der von den russischen Bewachern oder von der lettischen Bevölkerung Hilfe erhielt. Auch heute nach so vielen Jahren, in denen ich noch manchmal mit Alpträumen zu kämpfen habe - kann ich aber letztendlich nur sagen, dass mich diese Menschlichkeit auch Nationalitäten übergreifend - gerettet hat. 75

76 Ich habe dieses Dokument entsprechend meiner Erinnerungen für meine Familie erstellt, nach bestem Wissen und Gewissen. Dies ist meine Geschichte und viele andere meiner Generation haben Ähnliches erlebt, manche nicht so schlimm, manche noch schlimmer. Einige Gegebenheiten waren so schrecklich, dass man darüber gar nicht sprechen mag bzw. kann. Mein Wunsch wäre, dass mit diesen Erinnerungen den Lesern bewusst wird, dass die Demokratie, die wir seit vielen Jahren in Deutschland haben, etwas nicht Selbstverständliches ist. Auch ein friedliches Miteinander mit anderen Ländern seit mehr als 70 Jahren ist nicht selbstverständlich. Es steht mir nicht zu, andere zu ermahnen, aber ich möchte nur darauf hinweisen, dass meine und auch vorherige Generationen schlimme Zeiten durch Kriege erleben mussten. Es sollte sich auch jeder vor Augen halten, wie gut es ihm eigentlich geht. Natürlich gibt es immer mal wieder schlechtere Phasen im Leben eines jeden 76

77 Menschen, aber seien wir doch dankbar, dass wir jetzt mit diesem Wohlstand - unser Leben in Frieden und Freiheit verbringen dürfen. Ich hoffe und wünsche uns allen, dass es weiterhin so bleibt. Dafür sollten wir uns immer einsetzen! 77

78 78

79 79

auf stehen aus aus sehen backen bald beginnen bei beide bekannt bekommen benutzen besonders besser best bestellen besuchen

auf stehen aus aus sehen backen bald beginnen bei beide bekannt bekommen benutzen besonders besser best bestellen besuchen der Abend auf stehen aber der August acht aus ähnlich das Ausland allein aus sehen alle das Auto als das Bad alt backen an der Bahnhof andere bald ändern der Baum der Anfang beginnen an fangen bei an kommen

Mehr

Krieger des Lichts. Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola

Krieger des Lichts. Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola Krieger des Lichts Prolog Höre mich, Mensch. Was machst du mit der Erde? Wenn du dich darum nicht kümmerst, Wird alles bald

Mehr

Schüleraustausch Düsseldorf - Moskau 2006: Hommage an Klawdija Petrowna

Schüleraustausch Düsseldorf - Moskau 2006: Hommage an Klawdija Petrowna Schüleraustausch Düsseldorf - Moskau 2006: Hommage an Klawdija Petrowna Biographische Angaben Klavdija Petrovna wurde 1925 geboren. Ihr Vater war Abteilungsleiter in einer Firma, die Kanonen herstellte,

Mehr

Lukas 15, Leichte Sprache. Gott ist gut wie der Vater in der Geschichte

Lukas 15, Leichte Sprache. Gott ist gut wie der Vater in der Geschichte Lukas 15,1-3.11-32 Leichte Sprache Gott ist gut wie der Vater in der Geschichte Einmal erzählte Jesus eine Geschichte. Mit der Geschichte wollte Jesus sagen: Gott hat alle Menschen lieb. Auch die Menschen,

Mehr

Gerda, Ex-Christin, Litauen

Gerda, Ex-Christin, Litauen Gerda, Ex-Christin, Litauen ] أملاين German [ Deutsch - Gerda Übersetzer: Eine Gruppe von Übersetzern 1434-2013 جريدا هرصاهية سابقا يلتواهيا»باللغة األملاهية«جريدا ترمجة: جمموعة من املرتمجني 1434-2013

Mehr

Ein Vater hatte zwei Söhne. Der Jüngere sagte: Vater, gib mir mein. Der Vater teilte seinen ganzen Besitz unter den Söhnen auf.

Ein Vater hatte zwei Söhne. Der Jüngere sagte: Vater, gib mir mein. Der Vater teilte seinen ganzen Besitz unter den Söhnen auf. Der verlorene Sohn Jesus erzählte oft Geschichten. Eine ging so: Ein Vater hatte zwei Söhne. Der Jüngere sagte: Vater, gib mir mein Erbe! Der Vater teilte seinen ganzen Besitz unter den Söhnen auf. Der

Mehr

Die alte Hexe Peggy Sippel

Die alte Hexe Peggy Sippel Die alte Hexe 1 David war zehn Jahre alt und wohnte schon immer in dem kleinen Dorf mit dem Namen Düsedau. Das Dorf hatte nicht viele Einwohner, gerade mal 50 und jeder kannte den anderen hier. Nur eine

Mehr

Jeden Tag fragte die Königin den Spiegel:» Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?"

Jeden Tag fragte die Königin den Spiegel:» Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Schneewittchen Eine Königin wünschte sich schon ganz lange ein kleines Kind. Endlich bekam sie ein Kind. Es war ein sehr schönes Mädchen: Die Haut war weiß wie Schnee, die Wangen rot wie Blut. Die Haare

Mehr

Wenn Briefe erzählen. Mein Großvater im 1. Weltkrieg

Wenn Briefe erzählen. Mein Großvater im 1. Weltkrieg Wenn Briefe erzählen Mein Großvater im 1. Weltkrieg Einhundert Jahre sind es her, da hat er sie geschrieben, die Briefe aus dem 1. Krieg, verstaubt, vergilbt, verblasst der Text. So sind sie uns geblieben.

Mehr

Lukas 15,1-32. Leichte Sprache. Jesus erzählt 3 Geschichten, wie Gott ist.

Lukas 15,1-32. Leichte Sprache. Jesus erzählt 3 Geschichten, wie Gott ist. Lukas 15,1-32 Leichte Sprache Jesus erzählt 3 Geschichten, wie Gott ist. Als Jesus lebte, gab es Religions-Gelehrte. Die Religions-Gelehrten wissen viel über Gott. Die Religions-Gelehrten erzählen den

Mehr

Ein Engel besucht Maria

Ein Engel besucht Maria Ein Engel besucht Maria Eines Tages vor ungefähr 2000 Jahren, als Maria an einem Baum Äpfel pflückte, wurde es plötzlich hell. Maria erschrak fürchterlich. Da sagte eine helle Stimme zu Maria: «Ich tu

Mehr

Ein großer Tag für Schuster Martin

Ein großer Tag für Schuster Martin Ein großer Tag für Schuster Martin Erzähler1: Wir erzählen euch heute eine Geschichte, die sich so ähnlich vor vielen Jahren in Russland zugetragen hat. Dort lebte ein Mann in einem kleinen Dorf mit dem

Mehr

AB 9 Interview mit der Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper

AB 9 Interview mit der Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper Mechthild, was ist das eigentlich: Trauern? Trauern heißt, traurig zu sein. Traurig sein zu können und zu dürfen, auch. Und Trauern heißt, weinen zu können, reden zu können, zu schreiben, wütend sein zu

Mehr

1 Der geheimnisvolle Fund

1 Der geheimnisvolle Fund 1 Der geheimnisvolle Fund Kommst du, Schatz? Das Frühstück ist fertig! David schreckte auf. Wer wagte es, ihn beim Schlafen zu stören? Es waren doch Ferien! Ja Mum, ich komme gleich!, murmelte er. Eigentlich

Mehr

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Eine kleine Weihnachtsgeschichte Eine kleine Weihnachtsgeschichte Island Kids Philippines Die Galvaswiss AG unterstützt die Hilfsorganisation Island Kids Philippines, welche von Thomas Kellenberger ins Leben gerufen wurde. Er kümmert

Mehr

Rahels Tagebuch. 10.Oktober. Liebes Tagebuch:

Rahels Tagebuch. 10.Oktober. Liebes Tagebuch: Rahels Tagebuch 10.Oktober Liebes Tagebuch: Ich bin Rahel, bin 10 Jahre alt und lebe in Damasko (Syrien). Heute habe ich von meinem Papa einen Tagebuch gekriegt. Heute war ein ganz normaler Tag, ich war

Mehr

PERSONEN MARIA: lebt mit ihrer Familie in Astenberg/

PERSONEN MARIA: lebt mit ihrer Familie in Astenberg/ VON ROSMARIE THÜMINGER Sie wurde am 6.7.1939 in Laas, in Südtirol, geboren. Zehn Tage im Winter war ihr drittes Jugendbuch. Es entstand auf Grund eigener Erlebnisse. PERSONEN MARIA: lebt mit ihrer Familie

Mehr

Wenn ich Königin wär. Die Superhumans

Wenn ich Königin wär. Die Superhumans Wenn ich Königin wär Die Superhumans Prolog Habt ihr auch manchmal die Tage an denen ihr euch wünscht einfach normal zu sein? So einen Tag habe ich heute. Ich sitze im Baum und beobachte die Menschen Kinder,

Mehr

Vanessa Senning: Ich habe auch Gefühle

Vanessa Senning: Ich habe auch Gefühle Vanessa Senning: Ich habe auch Gefühle Es war 1717, ein Tag wie jeder andere, und ich stand in meinem Zimmer. Mein Klavierspieler war sehr gut, und ich freute mich immer, wenn wir zusammen die Zeit verbrachten.

Mehr

Die Auferstehung Jesu

Die Auferstehung Jesu Die Auferstehung Jesu Quellen: Lukas 24,13-32; 24,50-53; Johannes 20,24-29; 21,1-15 Schon vor seinem Tod hat Jesus gesagt, dass er auferstehen wird, aber nicht alle hatten ihn verstanden. Am Sonntag geht

Mehr

Ja, aber du kriegst das sofort zurück, wenn ich meinen Lohn kriege.

Ja, aber du kriegst das sofort zurück, wenn ich meinen Lohn kriege. 11 Freizeit 25 Euro, 140 Euro, 210 Euro Nee! sitzt am Tisch in der Küche und schaut sich noch einmal einige Rechnungen an, die vor Ende September bezahlt werden müssen. Im Wohnzimmer sitzt und liest ein

Mehr

Johannes 18,1-19,2. Leichte Sprache

Johannes 18,1-19,2. Leichte Sprache Johannes 18,1-19,2 Leichte Sprache Jesus erzählte den Menschen von Gott. Aber Jesus erzählte nicht nur von Gott. Jesus sagte sogar: Ich komme selber von Gott. Gott ist mein Vater. Ich bin selber Gott.

Mehr

Das Engelskind Anna. Schon tagelang vorher war sie aufgeregt und sie träumte jede Nacht von der Fahrt mit dem.

Das Engelskind Anna. Schon tagelang vorher war sie aufgeregt und sie träumte jede Nacht von der Fahrt mit dem. Das Engelskind Anna Es war wieder einmal Weihnachten auf der Erde. Der Weihnachtsmann lud alle Geschenke für die Menschenkinder auf seinen großen Schlitten. Der Schlitten sah sehr prächtig aus und er wurde

Mehr

Wassilij auf dem Weg zu Gott

Wassilij auf dem Weg zu Gott Wassilij auf dem Weg zu Gott Teil 1: Wassilij war ein armer Bauer. Er lebte mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn Aljoscha in einem kleinen Dorf mitten in Russland. (Bild 1) Das Haus war klein aber es

Mehr

Ich habe viele Abendteuer erlebt. Aber mein erstes war das unglaublichste. Ich heisse übrigends Nora. Und so begann mein erstes Abendteuer:

Ich habe viele Abendteuer erlebt. Aber mein erstes war das unglaublichste. Ich heisse übrigends Nora. Und so begann mein erstes Abendteuer: Mein Pferd Ich habe viele Abendteuer erlebt. Aber mein erstes war das unglaublichste. Ich heisse übrigends Nora. Und so begann mein erstes Abendteuer: Meine Eltern hatten sich gestritten. Das kam nur selten

Mehr

Der Weihnachtsdrache von Sebastian Koesling Klasse 5 FGH

Der Weihnachtsdrache von Sebastian Koesling Klasse 5 FGH Der Weihnachtsdrache von Sebastian Koesling Klasse 5 FGH 1. Kapitel: Winterferien Es war einmal in einer einsamen Höhle ein Drache. Dieser Drache hat noch nie das Tageslicht gesehen, weil er an eine große

Mehr

Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60

Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60 Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60 Inhaltsverzeichnis Leute S. 02-05 Floskeln S. 06-07 Verben S. 08-17 Adjektive S. 18-25 Adverbien S. 26-29 Präpositionen S. 30-32 Konjunktionen S.

Mehr

Markus 14,1-15,47. Leichte Sprache

Markus 14,1-15,47. Leichte Sprache Markus 14,1-15,47 Leichte Sprache Die Salbung von Betanien Einmal war ein Mann schwer krank. Der Mann hieß Simon Jesus machte Simon gesund. Simon feierte ein Fest. Jesus war zum Fest-Essen eingeladen.

Mehr

Hendrikus van den Berg

Hendrikus van den Berg Hendrikus van den Berg 1936 (Privatbesitz Beatrice de Graaf) *23.2.1910 (Putten/Niederlande), 31.7.1975 (Putten) Goldschmied; Oktober 1944 nach deutscher Strafaktion gegen sein Dorf ins KZ Neuengamme deportiert;

Mehr

Gott erschafft die Welt

Gott erschafft die Welt Gott erschafft die Welt Zuerst machte Gott den Himmel und die Erde. Weil es auf der Erde ganz dunkel war, sagte er: Es werde Licht, und er machte den Tag und die Nacht. Über die Erde setzte er den blauen

Mehr

Die Geschichte von Catarina und ihrem Schicksal

Die Geschichte von Catarina und ihrem Schicksal Die Geschichte von Catarina und ihrem Schicksal Es war einmal ein Kaufmann, der war über alle Massen reich und hatte Schätze, wie sie nicht einmal der König besitzt. In s einem Zimmer standen drei wunderschöne

Mehr

Abschlussarbeit von Yasmin Kellerhals

Abschlussarbeit von Yasmin Kellerhals Abschlussarbeit von Yasmin Kellerhals 2012 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"#$%&'()*!+*',-!

Mehr

德語乙組進階 1. Der Fuchs und die zwei kleinen Bären

德語乙組進階 1. Der Fuchs und die zwei kleinen Bären 德語乙組進階 1 Der Fuchs und die zwei kleinen Bären Zwei Bärenkinder beschlossen, eine Reise zu machen. Sie gingen und gingen. Sie kamen aus ihrem Wald auf die große, grüne Wiese. Sie aßen ihr Essen aber zu

Mehr

Hey you - lauf nicht weg!

Hey you - lauf nicht weg! Leseprobe aus: Renate Ahrens Hey you - lauf nicht weg! Mehr Informationen zum Buch finden Sie hier. Copyright 2006 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg I Can Hardly Wait to See You Als Marie am

Mehr

und traf sogleich im großen Wald einen alten Mann. Der alte Mann sagte zu dem jüngsten Bruder: Junger Mann, ich habe Hunger. Können Sie mir etwas zu

und traf sogleich im großen Wald einen alten Mann. Der alte Mann sagte zu dem jüngsten Bruder: Junger Mann, ich habe Hunger. Können Sie mir etwas zu Die drei Brüder Es waren einmal drei Brüder. Sie lebten in einer kleinen, einfachen Hütte am Waldrand. Die Eltern waren früh gestorben. So gingen die armen Brüder jeden Tag in den Wald, um Holz zu holen.

Mehr

Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier

Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier Paula Köhlmeier Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier ISBN-10: 3-552-05333-6 ISBN-13: 978-3-552-05333-5 Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.zsolnay.at/978-3-552-05333-5

Mehr

Kennenlernen des Engels (1. Einheit)

Kennenlernen des Engels (1. Einheit) Kennenlernen des Engels (1. Einheit) Das ist Maria (Krippenfigur Maria wird gezeigt und herumgegeben). Maria lebte in einer Stadt. Die Stadt hieß Nazareth (Zwei Kinder legen ein Haus aus einem Kett-Tuch,

Mehr

Konzentrationslager Dachau

Konzentrationslager Dachau Konzentrationslager Dachau Am 25.10.2016 gingen wir die Klasse 10,9a und 9b in das Konzentrationslager (KZ )nach Dachau. Bevor wir ins KZ gefahren sind, haben wir uns noch in München aufgehalten. Wir haben

Mehr

Wie der Hase das Feuer stahl. (nacherzählt von Kindern der 4a Tami-Oelfken-Schule-Lüssum September 2007) oder. Der mutige Feuer-Hase

Wie der Hase das Feuer stahl. (nacherzählt von Kindern der 4a Tami-Oelfken-Schule-Lüssum September 2007) oder. Der mutige Feuer-Hase Wie der Hase das Feuer stahl (nacherzählt von Kindern der 4a Tami-Oelfken-Schule-Lüssum September 2007) oder Der mutige Feuer-Hase -1- Vor langer langer Zeit- als die Tiere noch einsam und in Kälte lebten,

Mehr

Jesus kommt zur Welt

Jesus kommt zur Welt Jesus kommt zur Welt In Nazaret, einem kleinen Ort im Land Israel, wohnte eine junge Frau mit Namen Maria. Sie war verlobt mit einem Mann, der Josef hieß. Josef stammte aus der Familie von König David,

Mehr

Verzeichnis der Abbildungen

Verzeichnis der Abbildungen Die Inschrift Schließlich kam der Tag, an dem sich mein Sommerjob bei den Green Vista Estates seinem Ende näherte. Bald sollte die Schule wieder anfangen, doch war ich darüber gar nicht so begeistert,

Mehr

Foto: Nina Urban !" #$"!!% ! " ## " $ #% ) $ *' )' (% #+ ## # ( %, # % - "# &.+ / (- + $ %012 3)' ) 4 5) 6 *7 4 "% -#. 8 #9 + :'';<==>?

Foto: Nina Urban ! #$!!% !  ##  $ #% ) $ *' )' (% #+ ## # ( %, # % - # &.+ / (- + $ %012 3)' ) 4 5) 6 *7 4 % -#. 8 #9 + :'';<==>? Foto: Nina Urban!" #$"!!%! " ## " $ #% &'("% ) $ *' )' (% #+ ## # ( %, # % - "# &.+ / (- + $ %012 3)' ) 4 5) 6 *7 4 "% -#. 8 #9 + :'';?@+ %" % ERZÄHLER/IN Jetzt will ich von meinem Bruder erzählen.

Mehr

An einem schönen Sommertag ging der kleine Tiger spazieren, über die grüne Wiese in den Wald

An einem schönen Sommertag ging der kleine Tiger spazieren, über die grüne Wiese in den Wald 1 Ich mach dich gesund sagte der Bär An einem schönen Sommertag ging der kleine Tiger spazieren, über die grüne Wiese in den Wald um Pilze zu sammeln. Als er wieder auf dem Rückweg über die Wiese ging,

Mehr

Die letzte Weihnacht für Opa Hansen

Die letzte Weihnacht für Opa Hansen 1 Inhaltsverzeichnis Die letzte Weihnacht für Opa Hansen 3 Ich wünsche mir eine Schreibmaschine, Oma! 7 Heiligabend auf der Segeljacht 10 Christkind, ich wünsche mir unsere Liebe zurück 15 Sie waren noch

Mehr

Der gestiefelte Kater

Der gestiefelte Kater Der gestiefelte Kater (Deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm) Die Personen sind: der Müllerssohn, der Kater, der König, die Prinzessin, der Zauberer, Wachsoldaten, der Koch und der Kutscher im Schloss,

Mehr

Erzähler (E): Ich möchte Euch von einem alten Koffer erzählen, der lange auf unserem Speicher stand.

Erzähler (E): Ich möchte Euch von einem alten Koffer erzählen, der lange auf unserem Speicher stand. Der alte Koffer Erzähler (E): Ich möchte Euch von einem alten Koffer erzählen, der lange auf unserem Speicher stand. Regie/Oma: Koffer präsentieren. E: Als Kind sah ich ihn noch im Schlafzimmer meiner

Mehr

Bibel für Kinder zeigt: Der Feuermensch

Bibel für Kinder zeigt: Der Feuermensch Bibel für Kinder zeigt: Der Feuermensch Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Adaption: E. Frischbutter Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children www.m1914.org

Mehr

Bruder. Ferien. Eltern. Woche. Welt. Schule. Kind. Buch. Haus

Bruder. Ferien. Eltern. Woche. Welt. Schule. Kind. Buch. Haus Bruder Bruder Bruder Bruder Ferien Ferien Ferien Ferien Eltern Eltern Eltern Eltern Schwester Schwester Schwester Schwester Woche Woche Woche Woche Welt Welt Welt Welt Schule Schule Schule Schule Kind

Mehr

Lukas 22,14-23,56. Leichte Sprache. Jesus isst mit seinen Jüngern das Pas-cha-Mahl

Lukas 22,14-23,56. Leichte Sprache. Jesus isst mit seinen Jüngern das Pas-cha-Mahl Lukas 22,14-23,56 Leichte Sprache Jesus isst mit seinen Jüngern das Pas-cha-Mahl Jedes Jahr war ein großer Feier-Tag. Der Feier-Tag heißt Pas-cha-Fest. Am Pas-cha-Fest gibt es ein besonderes Abend-Essen

Mehr

Wissen Sie, mein Name und andere Dinge

Wissen Sie, mein Name und andere Dinge Wissen Sie, mein Name und andere Dinge Ich bin James Cook. Guten Tag. Das war sicher das einzige Mal, dass ich das zu Ihnen sage. James Cook. Ich glaube, einige unter Ihnen haben den Namen schon das ein

Mehr

Es war einmal... mit diesen und vielen anderen Merkmalen von Märchen hat sich die Klasse 2b in den letzten Wochen beschäftigt.

Es war einmal... mit diesen und vielen anderen Merkmalen von Märchen hat sich die Klasse 2b in den letzten Wochen beschäftigt. Es war einmal... mit diesen und vielen anderen Merkmalen von Märchen hat sich die Klasse 2b in den letzten Wochen beschäftigt. Nachdem einige bekannte Märchen der Gebrüder Grimm gelesen und erzählt wurden,

Mehr

LEKTION. Freizeit. Übung 1: Höre die Interviews und kreuze an.

LEKTION. Freizeit. Übung 1: Höre die Interviews und kreuze an. LEKTION 4 Freizeit Übung 1: Höre die Interviews und kreuze an. ein Konzert besuchen fernsehen lesen Segeln joggen einkaufen Musik hören Fahrrad fahren ins Schwimmbad gehen X 25 Übung 2: Hören Sie die folgenden

Mehr

Rukia Nantale Benjamin Mitchley Anna Westpfahl German Level 5

Rukia Nantale Benjamin Mitchley Anna Westpfahl German Level 5 Simbegwire Rukia Nantale Benjamin Mitchley Anna Westpfahl German Level 5 Als ihre Mutter starb, war Simbegwire sehr traurig. Simbewires Vater kümmerte sich so gut er konnte um seine Tochter. Langsam lernten

Mehr

Weihnachts-Zeit in einem fremden Land

Weihnachts-Zeit in einem fremden Land Weihnachts-Zeit in einem fremden Land Die Zeit vor Weihnachten ist für viele Menschen eine besondere Zeit. Überall sind viele Lichter zu sehen. In den Fenstern von den Wohnungen, in den Schau-Fenstern

Mehr

BRAUNER BIBER WEIHNACHTSGESCHICHTE MIT 7 LEICHTEN SPIELSTÜCKEN FÜR GITARRE ODER GITARRENENSEMBLE. Thomas Seeck

BRAUNER BIBER WEIHNACHTSGESCHICHTE MIT 7 LEICHTEN SPIELSTÜCKEN FÜR GITARRE ODER GITARRENENSEMBLE. Thomas Seeck BRAUNER BIBER WEIHNACHTSGESCHICHTE MIT 7 LEICHTEN SPIELSTÜCKEN FÜR GITARRE ODER GITARRENENSEMBLE Thomas Seeck 1 BRAUNER BIBER WEIHNACHTSGESCHICHTE MIT 7 LEICHTEN SPIELSTÜCKEN FÜR GITARRE / GITARRENENSEMBLE

Mehr

Bibel für Kinder zeigt: Geschichte 24 von 60.

Bibel für Kinder zeigt: Geschichte 24 von 60. Bibel für Kinder zeigt: Der Feuermensch Text: Edward Hughes Illustration: Lazarus Übersetzung: Importantia Publishing Adaption: E. Frischbutter Deutsch Geschichte 24 von 60 www.m1914.org Bible for Children,

Mehr

Am Fluss. Romeo wandert immer am Fluss entlang. Schließlich erreicht er den Stadtrand.

Am Fluss. Romeo wandert immer am Fluss entlang. Schließlich erreicht er den Stadtrand. Ein heißer Tag Romeo geht in der Stadt spazieren. Das macht er fast jeden Tag. Er genießt seine Streifzüge. Er bummelt durch die schmalen Straßen. Er geht zum Fluss, wo Dienstmädchen Wäsche waschen. Er

Mehr

Diese Bibel gehört:...

Diese Bibel gehört:... Diese Bibel gehört:......................... Für Lisa Albert Biesinger und Sarah Meine Erst - kom munionbibel unter Mitarbeit von Marlene Fritsch Patmos Verlag Die Verlagsgruppe mit Sinn für das Leben

Mehr

Die roten Handschuhe Pro r of fco C py: No N t toptitmized e fo f r rhigh qual a ity t prirntitng or rdigita t l a dist s rtirbutiton

Die roten Handschuhe Pro r of fco C py: No N t toptitmized e fo f r rhigh qual a ity t prirntitng or rdigita t l a dist s rtirbutiton Die roten Handschuhe Die roten Handschuhe Written by: Kathleen Kelejian Valerie Rose Evelyn Vasarhelyi Dina Alarian Es gab einmal eine Familie. Diese Familie wohnte am Rande von Damaskus. 1 Es gab einmal

Mehr

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller.

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller. 1. kapitel Opium Opium ist ein Rauschgift, eine Droge. Man kann süchtig werden, wenn man es raucht. Zu Zeiten von Sherlock Holmes konnte man Opium einfach bekommen. Man ging in sogenannte Opium-Höhlen

Mehr

Dann sagten die Beiden, dass sie mich gerne hätten und mich behalten wollten, aber erst einmal für eine Woche zur Probe, weil sie Katzen hätten.

Dann sagten die Beiden, dass sie mich gerne hätten und mich behalten wollten, aber erst einmal für eine Woche zur Probe, weil sie Katzen hätten. Anni Ich bin Anni, eine 1 ½ Jahre alte Hündin. Geboren wurde ich auf der Insel Lanzarote. Meine Eltern sind ein Pointer und ein Podenco. An die ersten Monate meines Lebens kann ich mich nicht oder nur

Mehr

Varenka. Wer wird den Menschen den Weg weisen, ihnen die Türen öffnen, wenn sie sich verlaufen und sich im Schneesturm verirren?

Varenka. Wer wird den Menschen den Weg weisen, ihnen die Türen öffnen, wenn sie sich verlaufen und sich im Schneesturm verirren? In einem kleinen Haus mitten in einem großen Wald wohnt eine Frau. Sie heißt Varenka. Sie hat alles was sie zum Leben braucht. Ein Haus, mit einem Tisch und Stuhl darin, einen Schrank mit Brot, Butter

Mehr

Bibel für Kinder zeigt: Samuel, Gottes Kindlicher Diener

Bibel für Kinder zeigt: Samuel, Gottes Kindlicher Diener Bibel für Kinder zeigt: Samuel, Gottes Kindlicher Diener Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest Adaption: Lyn Doerksen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children

Mehr

Der Lehrer, der in einem Buch. wohnte

Der Lehrer, der in einem Buch. wohnte Der Lehrer, der in einem Buch wohnte Norbert Berens Copyright: Norbert Berens rue des Bruyères, 12 L-8118 Bridel März 2012 Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

Mehr

Level 5 Überprüfung (Test A)

Level 5 Überprüfung (Test A) Name des Schülers/der Schülerin: Datum: A Level 5 Überprüfung (Test A) 1. Setze den richtigen Artikel zu dieser Präposition ein: Beispiel: Der Ball liegt unter dem Tisch. Der Teller steht auf Tisch. Ich

Mehr

Prinzessin Luzie. und die Chemo-Ritter

Prinzessin Luzie. und die Chemo-Ritter Prinzessin Luzie und die Chemo-Ritter U2 Impressum: Prinzessin Luzie und die Chemo-Ritter Herausgeber: Deutsche Kinderkrebsstiftung 3. Auflage 2010 Illustration: Dieter Schmitz Satz: bremm computergrafik

Mehr

In Ladakah gibt es sehr viele Berge. Oft sind diese Berge über 7000 m hoch. Im Winter ist es dort sehr kalt, im Sommer heiß und trocken

In Ladakah gibt es sehr viele Berge. Oft sind diese Berge über 7000 m hoch. Im Winter ist es dort sehr kalt, im Sommer heiß und trocken Letztes Jahr in den Sommerferien waren wir sehr weit weg von zu Hause: Wir waren 6 Wochen in Ladakh! Ladakh ist ein Teil von Indien. So wie auch Bayern ein Teil von Deutschland ist. Wir, das bin ich (Daniela

Mehr

wieder schreien: Ich komme wieder, Karin, warte auf mich. Warte!!

wieder schreien: Ich komme wieder, Karin, warte auf mich. Warte!! Erfüllte Träume 33 Das Schild - Haus zu verkaufen - stand schon lange in dem verwilderten Garten. Langsam ging ich durch das morsche Tor. Das Haus sah gar nicht so schlecht aus, ein bisschen Farbe, das

Mehr

Predigt zu Jesaja 65, / Ewigkeitssonntag / / Stephanus-Kirche Borchen

Predigt zu Jesaja 65, / Ewigkeitssonntag / / Stephanus-Kirche Borchen Predigt zu Jesaja 65, 17-25 / Ewigkeitssonntag / 25.11. 2012 / Stephanus-Kirche Borchen Liebe Schwestern und Brüder, ich habe es bisher nur einige wenige Male erlebt, aber dann als ein großes Glück empfunden,

Mehr

Copyright: Julia Gilfert 2017

Copyright: Julia Gilfert 2017 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Gedenkgottesdienst für die Opfer der NS- Euthanasie in der Hephata-Diakonie Schwalmstadt-Treysa am Buß- und Bettag 2017 Redebeitrag in Leichter Sprache von

Mehr

Als ich geboren wurde, stand da ein Wagen. Ich kam wahrscheinlich in einem Wagen auf die Erde gefahren. Ich glaubte lange, das wäre bei allen Kindern

Als ich geboren wurde, stand da ein Wagen. Ich kam wahrscheinlich in einem Wagen auf die Erde gefahren. Ich glaubte lange, das wäre bei allen Kindern Als ich geboren wurde, stand da ein Wagen. Ich kam wahrscheinlich in einem Wagen auf die Erde gefahren. Ich glaubte lange, das wäre bei allen Kindern so. Der Wagen gab mir Schutz und Geborgenheit. Ich

Mehr

Predigt über Johannes 11, am in Altdorf (Pfr. Bernd Rexer)

Predigt über Johannes 11, am in Altdorf (Pfr. Bernd Rexer) 1 Predigt über Johannes 11,19-20+25 am 22.11.09 in Altdorf (Pfr. Bernd Rexer) Liebe Gemeinde, So nimm denn meine Hände und führe mich, bis an mein selig Ende und ewiglich. Das Lied, das wir eben gesungen

Mehr

TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES

TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES 23 März 2008 Heute war der schlechteste Tag in meinem Leben. Mein Vater traf eine sehr wichtige Entscheidung für unsere Familie: Er verzichtet auf die Arbeit in Polen und

Mehr

VAMPIRGESPRÄCHE: "ANTHONY":

VAMPIRGESPRÄCHE: ANTHONY: VAMPIRGESPRÄCHE: "ANTHONY": Hier der Versuch der Übersetzung eines Interviews. - - Der Übersetzer möchte anonym bleiben. - Sie: Wie geht es dir? Er: Sehr gut und dir? 1 Sie: Gut danke, ich möchte dich

Mehr

Weißt du Mama, eigentlich habe ich mir einen Hund viel leichter vorgestellt sagte Thea beim Heimweg zu ihrer Mutter.

Weißt du Mama, eigentlich habe ich mir einen Hund viel leichter vorgestellt sagte Thea beim Heimweg zu ihrer Mutter. Weihnachtswunsch Mama, ich möchte zu Weihnachten nichts anderes haben, aber bitte bitte schenk mir einen Hund sagte die kleine Thea, als sie mit ihrer Mutter gemütlich in der Kuschelecke auf der Bank saßen.

Mehr

Predigt Gott hört mich Konfirmation 2018

Predigt Gott hört mich Konfirmation 2018 Predigt Gott hört mich Konfirmation 2018 Liebe Konfis, liebe Gemeinde, wir spulen mal ein bisschen die Zeit vor und stellen uns vor, es ist Samstag-/Sonntagabend. Der große Tag der Konfirmation neigt sich

Mehr

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung-

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung- Code: N13 Geschlecht: Frau D (Anfang 30, Immobilienverwalterin) Institution: FZMK, offenen Krabbelgruppe Datum: 10.03.2011 nach der Gruppe -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Hast du den Verstand verloren?, schrie ich und trommelte mit meinen Fäusten auf Pawluschas Brust. Er wird sterben! Du weißt, am dritten Tag kommt das

Hast du den Verstand verloren?, schrie ich und trommelte mit meinen Fäusten auf Pawluschas Brust. Er wird sterben! Du weißt, am dritten Tag kommt das Hast du den Verstand verloren?, schrie ich und trommelte mit meinen Fäusten auf Pawluschas Brust. Er wird sterben! Du weißt, am dritten Tag kommt das Grundwasser nach oben! Das bedeutet, dass das Wasser

Mehr

Rebecca Lenz / Tanja Husmann (Illustr.) Der kleine Esel Ben und die Reise nach Bethlehem. 24 Geschichten für den Advent

Rebecca Lenz / Tanja Husmann (Illustr.) Der kleine Esel Ben und die Reise nach Bethlehem. 24 Geschichten für den Advent Rebecca Lenz / Tanja Husmann (Illustr.) Der kleine Esel Ben und die Reise nach Bethlehem 24 Geschichten für den Advent 24 Geschichten für den Advent 1. Dezember Wie ich Marias Esel wurde 7 2. Dezember

Mehr

Ein Tomaten- Liebhaber und eine Manga- Liebhaberin

Ein Tomaten- Liebhaber und eine Manga- Liebhaberin Ein Tomaten- Liebhaber und eine Manga- Liebhaberin von Tomato:3 online unter: http://www.testedich.de/quiz38/quiz/1451748751/ein-tomaten-liebhaber-und-eine-ma nga-liebhaberin Möglich gemacht durch www.testedich.de

Mehr

Weihnachtsgeschichte. Die. Jesus Christus wurde geboren, um für DICH zu sterben!

Weihnachtsgeschichte. Die. Jesus Christus wurde geboren, um für DICH zu sterben! Die Weihnachtsgeschichte Die Weihnachtszeit ist eine besondere Zeit. Schon Wochen vorher bereiten sich die Menschen auf das Weihnachtsfest vor. Im Adventskalender werden die Tage gezählt. Und wenn es dann

Mehr

Da macht sich der Vater auf, um Hilfe zu Holen. Er hat von Jesus gehört. Ein Mann, der Wunder vollbracht hat. Man spricht viel über diesen Mann.

Da macht sich der Vater auf, um Hilfe zu Holen. Er hat von Jesus gehört. Ein Mann, der Wunder vollbracht hat. Man spricht viel über diesen Mann. In der Schriftlesung geht es auch um ein Kind. Um ein Kind das an einer schweren Krankheit leidet. Die Eltern sind verzweifelt und wissen keinen Rat mehr. Die Ärzte konnten alle nicht helfen. Das Kind

Mehr

Samuel, Gottes Kindlicher Diener

Samuel, Gottes Kindlicher Diener Bibel für Kinder zeigt: Samuel, Gottes Kindlicher Diener Text: Edward Hughes Illustration: Janie Forest Adaption: Lyn Doerksen Deutsche Übersetzung 2000 Importantia Publishing Produktion: Bible for Children

Mehr

Kennst du Abzählverse?

Kennst du Abzählverse? Er-zählheft 69 70 Kennst du Abzählverse? 1 02 bist nicht frei. 3 04 du bleibst hier. 5 06 kleine Hex. 7 08 gut gemacht. 9 10 du darfst gehn. 1 2 3 4 5 6 7 Wo ist meine Frau geblieben? Ist nicht hier, ist

Mehr

Start. Die Ratten. Helga. Oran Utan Rudi die Kuh Helga. Rudi trug Aljoscha. im Gänsemarsch. Hahn Kurt und die anderen Nackthühner

Start. Die Ratten. Helga. Oran Utan Rudi die Kuh Helga. Rudi trug Aljoscha. im Gänsemarsch. Hahn Kurt und die anderen Nackthühner Domino Start Das Tempo bestimmte Kuh Helga. Die Ratten gingen im Gänsemarsch. Oran Utan Rudi molk die Kuh Helga. Rudi trug Aljoscha zum nahe gelegenen Bächlein. Hahn Kurt und die anderen Nackthühner hatten

Mehr

Kleinkindergottesdienst

Kleinkindergottesdienst Kleinkindergottesdienst Am 07.12.2008 / 10:30 Uhr im Pfarrsaal Thema: Bischof Nikolaus (Kinder dürfen ihre Kerze bereits anzünden) Eingangslied: Dicke rote Kerzen Nr. 54 (1-2) Begrüßung: Hallo liebe Kinder,

Mehr

... und Die Vollmond Verschworung

... und Die Vollmond Verschworung 2329 6435... und Die Vollmond Verschworung Unterstützt von Kapitel 1 Dieser verflixte Kerl geht mir allmählich auf die Nerven! Celina Rübenkamp sah ihren Großvater quer über den Tisch überrascht an. Noch

Mehr

GOTT. durch jeden Tag. Mit. Dieses Heft gehört: Heft

GOTT. durch jeden Tag. Mit. Dieses Heft gehört: Heft Mit GOTT durch jeden Tag Heft 5 Dieses Heft gehört: Liebe Eltern! Sicher ist es für Sie selbstverständlich, sich gut um Ihr Kind zu kümmern: Sie achten auf eine gesunde Ernährung und saubere, ordentliche

Mehr

Auf dem Weg zum DSD Niveaustufe A2 Internationale schulische Vergleichsarbeit Hörverstehen Texte nur für die Lehrkraft

Auf dem Weg zum DSD Niveaustufe A2 Internationale schulische Vergleichsarbeit Hörverstehen Texte nur für die Lehrkraft Das besteht aus drei Teilen. Alle Arbeitsanweisungen und Pausen sind auf der CD enthalten. Während des Hörens gibt es Pausen, in denen du die Aufgaben lösen sollst. Notiere deine Lösungen zuerst auf den

Mehr

Zwei Märchenfortsetzungen von Anton Wunder (Klasse 5b): Der sprechende Baum:

Zwei Märchenfortsetzungen von Anton Wunder (Klasse 5b): Der sprechende Baum: Zwei Märchenfortsetzungen von Anton Wunder (Klasse 5b): Der sprechende Baum: Einst lebte ein armes Mädchen mit seiner kranken Mutter in einer kleinen Hütte im Wald. Die Mutter konnte nicht mehr arbeiten,

Mehr

Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den

Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den Predigt: Jesaja 9,1-6 Ein Kind schreit. Es ist dunkel. Plötzlich geht die Tür auf. Sie schiebt sich sanft über den Teppich. Ein Licht scheint in den Raum. Ein Leuchten von draußen -warm und hell-spaltet

Mehr

MARIA, MUTTER JESU. Ein Engel kommt zu Maria

MARIA, MUTTER JESU. Ein Engel kommt zu Maria MARIA, MUTTER JESU Maria war eine junge Frau. Sie wohnte in einem kleinen Dorf in Galiäa. Dieser Ort hieß Nazaret. Die Leute, die damals hebräisch sprachen, nannten sie Mirjam. Das heißt auf Deutsch: die

Mehr

Maze Runner (Love-Story)-Teil 7

Maze Runner (Love-Story)-Teil 7 Maze Runner (Love-Story)-Teil 7 von Joy online unter: https://www.testedich.de/quiz42/quiz/1468009011/maze-runner-love-story-teil-7 Möglich gemacht durch www.testedich.de Kapitel 1 KAPITEL 16: Thomas außer

Mehr

Ich bin ein Boot VON ALEXANDER & MELANIE. Grafiken (Zeichnungen) von Melanie 10 Jahre. Erschienen Copywrite by Alexander Spanny

Ich bin ein Boot VON ALEXANDER & MELANIE. Grafiken (Zeichnungen) von Melanie 10 Jahre. Erschienen Copywrite by Alexander Spanny Ich bin ein Boot VON ALEXANDER & MELANIE Grafiken (Zeichnungen) von Melanie 10 Jahre Erschienen 2019-01-11 Copywrite by Alexander Spanny VORANKÜNDIGUNG Weiter Kurzgeschichten sind bereits in Arbeit und

Mehr

Alleingelassen TEIL 1

Alleingelassen TEIL 1 Alleingelassen TEIL 1 von Toffee online unter: https://www.testedich.de/quiz31/quiz/1360778482/alleingelassen-teil-1 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung In dieser Geschichte geht es um einen

Mehr

Roman. Aus dem Englischen von Katharina Kramp

Roman. Aus dem Englischen von Katharina Kramp Roman Aus dem Englischen von Katharina Kramp es ein Zeichen von Vornehmheit gewesen, deshalb musste Beth es lernen. Sie bezweifelte nicht, dass ihre Mutter gehofft hatte, es würde sie von der Geige weglocken,

Mehr