Bigfish-Tour Philippinen Februar 2010

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1 Bigfish-Tour Philippinen Februar 2010 Was ist es denn eigentlich, das uns immer wieder zum Tauchen auf die Philippinen drängt? Klar, wenn Olga Bingisser (Tauchsport Käser) eine ausgefallene Tauchreise plant, hat Ruth bereits zwei Plätze vorreserviert. Von fünf früheren Reisen wissen wir; auf den Philippinen ist die Unterwasserwelt noch immer intakt, die Gastgeber sind freundlich und erlebnisreiche Tauchgänge garantiert. Bigfish-Tour nennt sich die diesjährige Reise und führt uns eine Woche auf die Insel Malapascua (nördl. Cebu) und eine zweite Woche auf die Segelyacht Philippine Siren zu den südlichen Leyte-Inseln. Die Philippinen sind vor allem für ihre Artenvielfalt der kleineren Lebewesen bekannt. Doch dieses Mal sollen auch grössere Fische zu sehen sein. Die Reisebeschreibung verspricht Walhaie, Mantas und Fuchshaie. Also los! 1. Woche Ruth und ich fliegen bereits eine Woche früher und wollen uns wegen längerer Tauchabstinenz in Moalboal ruhig wieder an das nasse Element gewöhnen. Nach 30-stündiger Reise entsteigen wir in Cebu dem Flieger und haben uns schlagartig an Temperaturen von 35 C zu gewöhnen. Die dreistündige Taxi-Fahrt in den Südwesten der Insel Cebu bewältigt unser Fahrer in zwei Stunden. Meist auf der linken Strassenseite und über 80km/h durch Dörfer und Vororte. Kleine Kinder spielen hier direkt an der Strasse. Doch das scheint weder unseren Fahrer noch die Kinder zu beunruhigen. Gegen Abend erreichen wir die wunderschöne Bungalow-Anlage und richten uns für eine Woche ein. Täglich werden wir nun mit den typisch philippinischen Auslegerbooten zum Tauchen gefahren. Entlang der Küste bieten sich viele unterschiedliche Tauchplätze an. Der Höhepunkt ist Pescador, eine kleine Insel ca. 5km vom Festland entfernt. Die Kathedrale, eine Höhle mit mehreren Ein- und Ausgängen, sowie grosse Sardinenschwärme sind die Anziehungspunkte für Taucher. Bereits am zweiten Tag können wir einen Fuchshai und einen Manta bewundern. Doch speziell die kleinen Meeresbewohner sind von einzigartiger Schönheit. Seeschlangen, Nacktkiemenschnecken in allen Farben, Krebse, Pfeifenfetzenfische, Pegasusfische, Mandarinfische und Frogfische sind beliebte Objekte bei Makro- Fotografen.

2 Die beiden ersten Tage tauchen wir mit Italienern und Kanadier. Doch für den Rest der Woche sind wir die einzigen Gäste und können die Tauchplätze nach unseren Bedürfnissen bestimmen. Davon profitieren wir gerne und erleben eine wunderbare Woche mit schönen Tauchgängen, schönem Wetter und gutem Essen. Am letzten Abend lassen wir uns von philippinischen Schönheiten traditionelle Tänze vorführen. Beim Bambusstangen-Tanz (ähnlich dem Gummi-Twist-Spiel aus der Kindheit) werden zwei Bambusstangen rhythmisch gegeneinander geschlagen. Die Tänzer springen mit Musikbegleitung geschickt zwischen den auf- und zuklappenden Stangen hin und her. Die Gäste werden aufgefordert mitzutanzen. Klar dass Ruth da auch mitmachen muss. 2. Woche Wir verlassen im Taxi Moalboal um am Flughafen von Cebu den Rest der Reisegruppe zu treffen. In kleinen Bussen geht s in dreistündiger holpriger Fahrt in den Norden und bei Dämmerung werden wir im Boot zur Insel Malapascua übergesetzt. Die meisten Teilnehmer kennen sich von früheren Reisen und nach dem Zimmerbezug lassen wir uns an der Strandbar ein Guetnachtgschichtli servieren.

3 Auch hier werden wir mit den Tauchbooten zu den verschiedenen Tauchplätzen gefahren. Es gibt Höhlen, Steilwände und intakte Weich- und Hartkorallenfelder. Bei Dämmerungstauchgängen sind sogar Mandarinfische zu bewundern. Malapascua ist bekannt für seine Fuchshaie. Diese scheuen Tiere sind aber nur zur frühen Morgenstunde zu sehen und so müssen wir bereits um 5.00 Uhr aus dem Bett. Doch der Aufwand lohnt sich und wir können drei Fuchshaie auf Putzstation beobachten. Tata. unser Tauchguide organisiert am Mittwoch eine Inselrundfahrt auf Mopeds. Zehn stolze Moped- Besitzer fahren vor und jeder von uns setzt sich irgendwo hinten drauf. Die Lautsprecher unter jedem Fahrersitz dröhnen ohrenbetäubend und auf der holprigen Fahrt erhalten wir einen Eindruck vom einfachen Leben dieser freundlichen Menschen. Wir lassen uns die Strände, Kirche, Schule, Dorfplatz und die gemeinsame Wasserstelle zeigen und kaufen im örtlichen Supermarkt (2mx2m) Cola und Bier. Selbst einen Hahnenkampf lassen wir nicht aus. Was wir als brutale Tierquälerei empfinden, scheint hier ein beliebter Zeitvertreib und Anlass für Wetten zu sein. Es soll hier auch immer genügend Suppenfleisch geben.

4 3. Woche Und wieder ist es an der Zeit, die Tauchtasche zu packen. Im Hafen von Cebu erwartet uns ein weiterer Höhepunkt der Reise. Die Segelyacht Philippine Siren, ein komfortables Taucherschiff im traditionellen indonesischen Stil. Für unseren Trip sind die südlichen Leyte-Inseln vorgesehen. Hier soll es zu dieser Jahreszeit Walhaie geben. Mit entsprechenden Erwartungen betreten wir das stolze Schiff und sind von der Ausstattung überrascht. Es fehlt wirklich an nichts. Grosszügige Kabinen mit eigenem Bad, grosser Salon mit Bar, Ladestationen für Lampen, Fernseher mit DVD, eine Bibliothek, Sonnendeck usw. Im gefüllten Kühlschrank stehen Getränken gratis zur Verfügung. Selbst Bier darf kostenlos konsumiert werden. Aber eben; erst nach dem letzten Tauchgang des Tages.

5 Der Tauchbetrieb ist perfekt organisiert. Jeder Gast hat einen festen Ausrüstungsplatz mit Flaschenhalterung und eine Schublade für das Kleinmaterial. Die Flaschen werden am Platz gefüllt, bereitgestellt und auf Wunsch auf das Schlauchboot gebracht. Nach dem Tauchen steht bereits Lola mit Tee, Wasser oder Kakao bereit. Selbst der Anzug wird vom Personal gewaschen und aufgehängt. Ungewohnte Bequemlichkeit, an die man sich gewöhnen kann. Zwischen den Tauchgängen gibt es die Möglichkeit, ein Kanu zu leihen oder Landausflüge zu machen. Jene, die es ruhiger mögen, lassen sich massieren oder legen sich einfach auf das Sonnendeck. Das Essen ist vielfältig und ausgezeichnet. Wenn man bedenkt, auf welch engem Raum die Köstlichkeiten zubereitet werden.

6 Bald ist Vollmond, die optimale Zeit um Walhaie zu begegnen. Und nach dem Morgentauchgang ist es dann soweit. Hektik an Bord der Philppine Siren. Ein Crewmitglied hat ein Tier entdeckt und alle versuchen nun, so schnell wie möglich mit Schnorchelausrüstung und Fotoapparat in ein Schlauchboot zu kommen. In der Nähe des Walhais gleiten wir vorsichtig ins Wasser und schwimmen ca. 15 Minuten gemeinsam mit dem grossen Tier. Ein Erlebnis, das wir wohl nie vergessen werden. Die Zeit vergeht schnell und nach vielen tollen Tauchgängen hängt unsere Ausrüstung zum trocknen über der Reling und wir denken mit Unbehagen an die lange Heimreise. Der Aufwand aber hat sich gelohnt. Wir verlassen die Philippinen einmal mehr mit unvergesslichen Erlebnissen. Also auf ein anderes Mal. Wenn nur diese Sch..-Fliegerei nicht wäre (Anmerkung des Autors). Harry Huber