Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom. Aktuelle Entwicklungen in der Versorgungssicherheit der Schweiz. Zürich,

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1 Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom Aktuelle Entwicklungen in der Versorgungssicherheit der Schweiz Zürich,

2 Agenda Definition Versorgungssicherheit Inländische Versorgung und Importabhängigkeit Zunahme kritischer Netzsituationen Modelldiskussion Strommarktdesign Fazit 2

3 Definition Versorgungssicherheit «Die Versorgungssicherheit ist dann gewährleistet, wenn jederzeit die gewünschte Menge an Energie mit der erforderlichen Qualität und zu angemessenen Tarifen im gesamten Stromnetz erhältlich ist.» BBl (Botschaft StromVG) 3

4 Inländische Versorgung und Importabhängigkeit Quelle: Swissgrid, Arbeitsgruppe Winter 4

5 Speicherreserve im Winter Quelle: BFE, Stand

6 Netto-Importe im Winterhalbjahr 6

7 Zunahme kritischer Netzsituationen Ohne KKB I + II Ohne KKB I / KKL Ohne KKW Maximaler Import [MW] Quelle: Swissgrid 7

8 Ausbau ÜN schafft Flexibilität, aber( Ausbau ÜN Ohne KKW Ausbau ÜN reduziert nicht Risiken wie z.b.: - Technologie (z.b. Verfügbarkeit F-KKW) - Redispatch-Verfügbarkeit im Ausland - Wirtschaftspolitische Prioritäten im Ausland - Rechtliche Unsicherheiten CH-EU Quelle: Swissgrid [MW] 8

9 Welches Modell? Analyse 1. Die Schweiz hat kein Leistungs-, sondern ein Energieproblem. 2. Fehlende Energie muss importiert werden 3. Zusätzliche Importe sind a) nicht gesichert (KKW FR? Strom VsgSüd DE?) b) eine zusätzliche Belastung der Netze 4. Daher: Politische Zielsetzung: A) Stärkung des Autarkiegrads (strukturelle Massnahme)? B) Absicherung Winterhalbjahr (punktuelle Massnahme)? C) Stützung Wasserkraft (finanzielle Massnahme)? 9

10 Grundversorgungsprämie GVPM Grundsatz Zusätzliche Abgabe für Kunden in der Grundversorgung Ziel Deckungsbeitrag für nichtrentable WKW Erhalt von Produktionskapazität in der Schweiz Kosten 500 Mio. CHF jährlich +1.6 Rp/kWh +1.6 Rp/kWh +1.6 Rp/kWh +1.6 Rp/kWh 10

11 ns- und Klimamodell (VKMM) Versorgungs- und Klimamarktmodell (VKMM) Grundsatz CO 2 -Abgabe auf Stromproduktion mit CO 2 -Ausstoss Abgabe richtet sich primär auf Importstrom +84 CHF/tCO CHF/tCO 2 Ziel Modell soll inländische Produktionskapazität stärken Kosten 500 bis 600 Mio. CHF jährlich +84 CHF/tCO CHF/tCO 2 11

12 Kapazitätsmarktmodell Grundsatz Kapazitätsausschreibung o t-4 Jahre o t-6 Monate Ziel Erhalt/Ausbau von Produktionskapazität Sicherstellung von Energie und Speicherinhalt im Winter Kosten 300 Mio. CHF jährlich 12

13 Wirkung der Modelle auf «die Versorgungssicherheit» Kapazitätsmarkt mit Energiefokus t-4y KEV A: Stärkung Autarkiegrad (strukturell) Modell VKMM B: Absicherung Winterhalbjahr (punktuell) C: Stützung CH-Kraftwerke (finanziell) Kapazitätsmarkt mit Energiefokus t-6m Strategische Reserve Marktprämie Art. 30 EnG Grundversorgungsprämie 13

14 Preisetikette der Modelle KEV 2015: Fr. 510 Mio./a KEV ES 2050: Fr Mio./a B: kurzfristig = Winterhalbjahr A: langfristig = Autarkiegrad Kapazitätsmarkt mit Energiefokus: Fr Mio./a VKMM-Modell: Fr Mio./a C: Stützung CH-Kraftwerke Strategische Reserven: Fr Mio./a Marktprämie: Fr. 120 Mio./a GVPM: Fr. 480 Mio./a 14

15 Auswirkungen der Modelle strukturell punktuell [MW] Quelle: Swissgrid 15

16 Einflüsse der Modelle auf Importabhängigkeit A B C A B C Bau neuer CH Produktion (im Winter verfügbar) Speicher - reserve CH Förderung Wasserkraft Quelle Import Grafik: Swissgrid, Arbeitsgruppe Winter 16

17 Effizienter Mitteleinsatz Kosten pro Jahr[MCHF] A B A Mittellast B Spitzenlast Annahmen für jährliche Kosten für ein Mittel- oder Spitzenlast-KW: Amortisationszeit Ölpreis CO2-Kosten 15 Jahre 55 $/Barrel 50% CH: 100 Fr./t 50% Ausland: 0.2 Rp./t Gasturbine (SCPP) oder Speicherreserve Leistung: Nutzungsdauer: Produktion: Jahreskosten: 600 MW (4 à 150 MW) 100 h 0.06 TWh Fr. 44 Mio. Leistung: Nutzungsdauer: Produktion: Jahreskosten: 1600 MW (4 à 400 MW) 2000 h 3.2 TWh Fr. 450 Mio. Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) 17

18 Eine Zielhierarchie ist notwendig Ziele Versorgungssicherheit Wirtschaftlichkeit Marktöffnungsgrad % Mio. CHF Prio Modelle Umsetzung 18

19 Fazit Zuerst Zielhierarchie erarbeiten und politischen Rahmen setzen bevor eine Modellauswahl gestartet wird. Mit der Stützung der Wasserkraft werden Importrisiken noch nicht adressiert. Sehr wahrscheinlich sind noch weitere Massnahmen für die Versorgungssicherheit zu finanzieren. Zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Tragbarkeit sind Finanzmittel auf ihren Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit der Schweiz (saisonal oder ganzjährig) zu prüfen. 19