Wie man Weihnachten unbeschadet übersteht IMpuls VIII Pastor Frank Mader

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1 -1- Wie man Weihnachten unbeschadet übersteht IMpuls VIII Pastor Frank Mader Ich kann mich noch gut an den letzten IMpuls-Gottesdienst erinnern und an die Szene, als der Titel für den heutigen Gottesdienst angekündigt wurde: Wie man Weihnachten unbeschadet übersteht. Da ging bei manchen ein Grinsen übers Gesicht. Ja, dieser Gottesdienst möchte tatsächlich dazu beitragen, dass wir Weihnachten 2008 unbeschadet überstehen. Nun muss aber schon erlaubt sein zurückzufragen: Welchen Schaden kann man denn davon tragen? Was ist das für ein Schadensfall, der da entstehen kann? - Ich dachte immer, Weihnachten ist ein friedliches Fest und ein Fest der Liebe? Da passt das Thema eines beschadeten Weihnachtens doch nicht rein. Zumal an diesen Tagen des großen Festes es die Allerwenigsten ertragen können, wenn ihnen etwas dazwischen kommt. Stellt Euch nur einmal für einen kurzen Augenblick vor, einen Tag vor Weihnachten gibt das Auto den Geist auf. Herrlich, nicht? - Das kann einem auf einen Schlag die ganze Weihnachtsfreude rauben. Das Auto darf von mir aus an allen Tagen des Jahres ausfallen, aber nicht an Weihnachten. - An Weihnachten soll das Leben schadlos sein. An Weihnachten wollen wir keine unnötigen Scherereien. An Weihnachten muss das Leben frei sein von Schäden, gleich welcher Art. Also, so wünschen wir es uns zumindest. -- Warum ist das eigentlich so? Warum legen viele Menschen in die Tage von Weihnachten so unsagbar viel an Erwartungen hinein? So viel an Sehnsüchten und Wünschen; so unsagbar viel von dem, wovon das ganze Jahr über nicht viel zu spüren ist? - Ich habe eine repräsentative Umfrage des Emnid-Instituts zu Weihnachten gefunden. Diese Studie gibt uns einen Einblick, wodurch Weihnachts-Schäden in den Familien zustande kommen: (mit Powerpoint-Präsentation). Der erste Grund für ein beschadetes Weihnachten, laut dieser Umfrage, ist: 1.) Zu hohe Erwartungen an die Harmonie 35% Vorhin im Anspiel war es aus dem Mund der gestressten Hausfrau zu hören: Am Weihnachtstag muss alles stimmen. Gutes Essen, Kirchgang, Familientreffen, Bescherung, einfach alles. - Woher kommt diese Vorstellung von Weihnachten als dem Fest der vollkommenen Harmonie? Die überzogenen Erwartungen führen in Familien zu Streit und Konflikten. Selbst wenn das ganze Jahr über der Ausnahmezustand herrscht, an

2 -2- Weihnachten möchte man gerne Frieden haben. Dass das nicht funktionieren kann, leuchtet ein. Dabei hilft es kaum, wenn uns Lebensberater im Vorfeld von Weihnachten sagen, dass man sich von diesen überzogenen Erwartungen an die Harmonie verabschieden soll. Nach dem Motto: Wenn man die Erwartungen herunterschraubt, kann man nicht so tief fallen. - Es bleibt die Sehnsucht nach Harmonie. Und wenn das nicht erreicht wird, dann hat Weihnachten eine Macke bekommen. Der zweite Grund für ein beschadetes Weihnachten: 2.) Zu viele Besuchsverpflichtungen 18% An Weihnachten warten alle auf einen Besuch. An Weihnachten hat man viel Zeit übrig, die man gerne mit Verwandtschaftsbesuchen zupflastert. - Damit hat nicht jeder Not. Dennoch - 18% der Leute sagen, dass das Zuviel an Pflichtbesuchen Streit und Konflikte schürt und dem Weihnachtsfrieden schadet. 3.) Zu viel Alkohol 9% Das muss ich sagen hat mich nun doch überrascht, dass 90 von ca.1000 Befragten das Zuviel an Alkohol als Grund für Familienstreitigkeiten an Weihnachten angegeben haben. 4% im Übrigen das übermäßige Essen. Vermutlich gehört auch die zu lang im Backofen gebratene Gans in diese Rubrik. 4.) Streit über das Fernsehprogramm 6% - dazu sage ich nichts. - Was fehlt noch???? (Publikum raten lassen) 5.) Enttäuschende Weihnachtsgeschenke 5% Es ließe sich sicher manch Anderes sagen, wie Schaden ins Weihnachtsfest kommt, doch das soll hier mal reichen. - Wie man Weihnachten unbeschadet übersteht. - Diese Umfrage zeigt, wie das Fest zur Not werden kann. In einem Radiosender wurde es letzthin auf den Punkt gebracht. Da hieß es: Weihnachten muss gerettet werden! - Passender müsste es wohl heißen: Wir müssen davor gerettet werden, nicht in alle Weihnachtsfallen zu treten. Wir müssen aus unserer Not, die wir mit Weihnachten haben, gerettet werden. Richtig ist: Nicht Weihnachten muss gerettet werden, wie sollte das auch gehen? - Wir müssen gerettet werden! Wie kann das gehen? Wie können wir unbeschadet Weihnachten überstehen? Wie können wir zu einem gelungenen Weihnachten 2008 finden?

3 -3-1. Korrigieren lassen Von Kurt Marti stammt der Satz: Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht. Ich meine er hat Recht. Die hohe Erwartung an die Harmonie, so schön das auch ist: Das ist nicht die wahre Weihnacht. Die vielen Besuchsverpflichtungen und Familientreffen, so wohltuend sie auch sein mögen, sind nicht die wahre Weihnacht. Der Alkohol und das gute Essen, so gut es auch schmecken sollte, sind nicht die wahre Weihnacht. Das Fernsehprogramm mit den vielen guten Filmen. Auch nicht die wahre Weihnacht. Die Weihnachtsgeschenke! Sie sind nicht die wahre Weihnacht Lassen wir uns korrigieren in unseren Vorstellungen, was an Weihnachten alles sein müsste. Befreien wir uns von der Vorstellung des perfekten Weihnachtens. Wir überfordern uns hoffnungslos damit, wenn wir meinen an diesen Tagen die Gesetze abschaffen zu können, die an den anderen 360 Tagen im Jahr gelten. Das perfekte Weihnachten gibt es nicht und muss es auch nicht geben. Es darf an Weihnachten etwas schief gehen. Womöglich hilft gerade das, das wahre Weihnachten freizuschaufeln. Das Zweite, wie wir zu einem gelungenen Weihnachten finden. 2. Einladen lassen Lassen wir uns zum wahren Weihnachten einladen. Stoßen wir zum Kern des Festes vor. Der Kern ist: Gott kommt leise in die Welt. - Das ist Weihnachten. Das wahre Weihnachten wird gefeiert, wo die Entdeckung gelingt: Nicht wir müssen Weihnachten retten, sondern Weihnachten rettet uns. Denn euch ist heute der Heiland, der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr (Lk.2,11). Gott kam leise in die Welt - damals. Er kommt leise in unsere, in meine Welt, heute. Hörst du ihn? - Er kommt leise, er kommt unscheinbar. Er will einkehren in mein Weihnachtsleben und in mein Alltagsleben. Gott kommt leise in die Welt. Ihm hat es nicht gereicht mit dem Sohn und dem Heiligen Geist im Himmel Skat zu spielen. Er hat es vorgezogen auf seine Erde zu kommen und ein erbärmliches Krippen-Geburtstagsfest in Bethlehem zu feiern. Er hat es vorgezogen, die nicht ihrem Schicksal zu überlassen, die an Weihnachten bei sich das nagende Gefühl von Sinnlosigkeit entdecken. Er hat es vorgezogen denen menschennah zu kommen, die an Weihnachten das Empfinden und Verlangen nach Harmonie haben, um es ihnen zu stillen. Gott ist Mensch geworden, weil er unser Kämpfen gegen ihn und unsere Ignoranz, die wir in der Lage sind gegen ihn aufzubringen, retten und heilen wollte. Darum ruft Lukas: Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist

4 -4- Christus, der Herr. Jesus Christus der Sohn Gottes - ist seiner Erde so menschennah gekommen, wie es sonst keine andere Religion dieser Welt für möglich oder erlaubt hält. Der Herr des Himmels menschennah. Ich möchte euch zur Wiederentdeckung der wahren Weihnacht einladen. Ich möchte diese Einladung an euch aussprechen, weil ich selber zu diesem leisen Gott Kontakt gefunden habe. Ich sage das nicht, weil ich Pastor bin. Ich sage das, weil ich bisher in meinem Leben noch nichts Spannenderes und Wahrhaftigeres erfahren habe, als von Gott ergriffen zu werden. Ein Leben mit Gott ist wie ein Leben im Kopfstand man lernt so vieles anders zu sehen. Angefangen mit Weihnachten. Wie man Weihnachten unbeschadet übersteht? - Es gelingt, wo wir diesem Jesus Christus Platz machen. Es misslingt, wenn wir ihm in unserer Herberge keinen Platz geben. Es gelingt, wo wir ahnen, welch Anstößigkeit die Botschaft von Weihnachten hat: Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr (Lk.2,11). Es misslingt, wenn Jesus in Nebensächlichkeiten untergeht. Es misslingt, wenn wir weihnachtsvergesslich werden. - Henry Cloud erzählt von seinem dreijährigen Sohn, der zum ersten Mal bei einem Krippenspiel dabei war. Er kommt total begeistert nach Hause und erzählt. "Papa, das war so toll. Da waren die Hirten, und da waren die Heiligen Drei Könige und brachten Geschenke, und da war Maria und Josef, und da war... Papa, wie hieß noch Mal das Baby?" Versteht ihr? Dieses Baby ist der geglückte Rettungsversuch Gottes mit seiner Welt. Damit es mir zur Rettung wird, muss ich einwilligen. Ich muss noch eine Antwort versuchen auf eine Frage, die ich vorhin gestellt habe: Warum sind diese irrsinnigen Erwartungen an Weihnachten nicht tot zu kriegen? Warum benötigen wir eine ganze Weihnachts-Maschinerie, um mit diesen paar Tagen im Jahr fertig zu werden? Könnte es so sein, dass wir uns vor Weihnachten fürchten? Wir fürchten uns vor Weihnachten, weil wir ahnen, was passieren würde, wenn wir uns wirklich darauf einließen. Wenn das mit Jesus stimmt, dann kann es uns nicht kalt lassen. Dann geht es um viel mehr, als um ein bisschen Stille Nacht. Aber soweit wollen wir uns dann doch nicht aus dem Fenster lehnen. Ich meine: Wir haben ja nicht mal den Mut, den Gasanbieter zu wechseln oder unsere Frisur grundlegend zu verändern, wieso sollten wir uns dann der revolutionären Botschaft dieses Jesus aussetzen? Ich habe einen Freund, der neulich zu mir sagte: Ich traue mich nicht, mit meiner Frau über unsere Eheprobleme zu reden, denn wenn ich dieses Fass aufmache, dann wird sich irgend

5 -5- etwas radikal ändern. Entweder wir fangen ganz neu an, oder wir trennen uns. - Er hat bis heute nicht mit ihr gesprochen. Es fällt uns so schwer, uns wirklich unseren Ängsten und Hoffnungen zu stellen. Ich glaube, wir haben nur allzu oft Angst vor den Erfahrungen eines wahrhaftigen Lebens mit diesem Jesus. Es gibt ein Geheimnis des Glaubens: In dem Augenblick, in dem wir anfangen mit ihm zu leben, erkennen wir ihn auch (2x). Vorher ist alles vergebliche Liebesmüh. Versteht ihr: Ihr könnt euch an Weihnachten schlaue Predigten anhören, ihr könnt die Weihnachtsgeschichte vorlesen und bei eurem Lieblingslied eine Gänsehaut bekommen: Wenn Ihr Weihnachten nicht mit Jesus zusammen feiern wollt, dann wird kein Weihnachten daraus. Dann bleibt Weihnachten in jedem Fall ein Schadensfall. Dann wirst du Jesus nicht erkennen. Dann kannst Du vielleicht ein hübsches Familienfest organisieren, aber das Entscheidende wird fehlen. Weihnachten heißt: Zu Gott hin kontakten. Wie kann das praktisch werden? - Wir vom IMpuls-Team haben uns dazu überlegt, wie das gehen kann. Und wir laden euch ein, dass wir uns verabreden, etwas miteinander zu tun. Es kann nichts dabei passieren. (langsam) Äh doch, es kann etwas passieren: Es kann passieren, dass Gott leise kommt. Die Sache beginnt mit einer Streichholzschachtel (zeigen!!!). Das ist unser Weihnachtsgeschenk an euch. Ihr bekommt das nachher am Ausgang. Ihr seht: Wir haben für euch keine Kosten und Mühen gescheut. Und nun die Idee: Nimm dir an jedem der kommenden Tage sieben Minuten Zeit. Zieh dich an einen ruhigen Ort zurück, denn Gott kommt leise. An jedem Tag kannst Du ein Streichholz aus dieser Schachtel nehmen und damit eine Kerze anzünden. Versuche dabei etwas zur Ruhe zu kommen. Ließ ein paar Worte in der Bibel, etwa in einem Evangelium. Denke darüber nach. Finde zur Stille. Wenn es nicht klappt, dann gib nicht gleich auf. Rechne damit, dass Gott durch die Worte in der Bibel zu dir spricht. - Höre auf die leisen Töne. Wenn Du willst: Richte ein paar Worte an ihn. Sage ihm das, was Dir durch den Kopf geht, was Dir auf dem Herzen brennt. Sei achtsam dabei. Und unterstütze das damit, dass Du an den nächsten Sonntagen ganz bewußt Gottesdienste besuchst. Es kann ja nichts passieren (grins), oder doch? Wer sich dazu einladen läßt, setzt in seinem Leben einen echten weihnachtlichen IMpuls. Wer es tut, lebt weihnachtlich. Er lebt in der Erwartung des Kommens Gottes in das eigene Leben. Wir glauben hier, dass sich nur so Weihnachten unbeschadet überstehen lässt. Der Engel in der Weihnachtsgeschichte hat es gesagt: euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.

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