Karl Heinz Wagner

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1 Architektur der LFG Lexikalisch-Funktionale Funktionale-Grammatik Grammatik Erweiterte PG Grammatik Lexikon Lexikonregeln Formaler Aufbau der F Funktionale Beschreibungen Funktionale zur F-trukturF K-trukturen phonologische Interpretation semantische Interpretation phonologische Repräsentation semantische Repräsentation K-trukturen K-trukturen K-truktur-Regeln sind kontextfreie P-Regeln über einem Inventar von Haupt- und ebenkategorien K K () () PP* (') K (Det) (PP) K PP K ' P COMP DET ' Der Mann glaubt COMP dass lügt F-truktur: Grammatische Funktionen semantisch nicht restringiert UBJ OBJ OBJ2 regierbar Grammatische Funktionen semantisch restringiert OBL θ COMP XCOMP FOKU TOPIK nicht regierbar ADJ(UCT) XADJ(UCT) UBJ PRED COMP DET DEF PRED 'MA' 'GLAUB (UBJ)(COMP) ' UBJ PRED 'LÜG (UBJ) ' LFG Formalismus 1

2 Funktionale trukturen kodieren Informationen über die verschiedenen funktionalen Relationen, die zwischen den Teilen eines atzes bestehen, d.h. über grammatische Funktionen wie ubjekt, Objekt, Adjunkt etc. Im folgenden solchen zunächst die F genauer charakterisiert werden. Dann soll gezeigt werden, wie Kategoriale trukturen (K-trukturen) auf F abgebildet werden. Formal betrachtet sind F Mengen von Attribut-Wert Wert-Paaren a1 v1 a2 v2 f = a n v n Mathematisch betrachtet sind F selbst Funktionen, die Attribute auf Werte abbilden: f(x) = y,, d.h. im Beispiel gilt f(a 1 )=v 1... f(a n )=v n Jedes Attribut ist durch einen spezifischen Wertebereich (Wertevorrat) definiert: K umerus {ingular, Plural, Dual} K Person {1, 2, 3} K Genus {Maskulinum, Femininum, eutrum} K Kasus {ominativ, Akkusativ, Genitiv, Dativ...} K Tempus {Präsens, Präteritum...} Die morphologischen Eigenschaften einer Form wie (den) Kindern könnte beispielsweise durch folgende Funktion dargestellt werden: umerus Plural f = Genus eutrum Kasus Dativ Es würde dann gelten f(umerus)=plural, f(genus)=eutrum, f(kasus)=dativ Attribute können drei Arten von Werten annehmen: K der Wert kann ein atomares ymbol sein, z.b. Indikativ in dem Merkmal [Modus Indikativ] K der Wert kann eine sog. semantische Form sein; semantische Formen kommen nur als Wert des Attributs PRED (predicate od. predication) vor und werden in '...' eingeschlossen: [PRED 'Mann'] oder [PRED 'lieb<(subj)(obj)>'] K der Wert kann selbst eine F-truktur F sein; dies gilt z.b. für die grammatischen Funktionen UBJ, OBJ, OBJ2 etc. PRED ' Mann' UBJ DET DEF Attribute UBJ PRED COMP F-truktur DET DEF emantische PRED 'MA' Form 'GLAUB (UBJ)(COMP) ' F-truktur UBJ DET DEF PRED 'MARIA' PRED 'LÜG (UBJ) ' LFG Formalismus 2

3 Attribute Attribute UBJ PRED COMP Atom DET DEF emantische PRED 'MA' Form 'GLAUB (UBJ)(COMP) ' F-truktur UBJ DET DEF PRED 'MARIA' PRED 'LÜG (UBJ) ' emantische Form UBJ PRED COMP DET DEF PRED 'MA' 'GLAUB (UBJ)(COMP) ' Atom UBJ DET DEF PRED 'MARIA' PRED 'LÜG (UBJ) ' emantische Form Wohlgeformtheitsbedingungen für F Wohlgeformtheitsbedingungen für F Es gibt im wesentlichen drei Wohlgeformtheits- bedingungen, denen F genügen müssen: K Funktionale Eindeutigkeit K ollständigkeit K Kohärenz Funktionale Eindeutigkeit: In einer gegebenen F-truktur F darf ein Attribut höchstens einen Wert haben. UM PER MOD UM ingular 3 Indikativ Plural UM PER MOD UM ingular 3 Indikativ ingular Wohlgeformtheitsbedingungen für F Wohlgeformtheitsbedingungen für F ollständigkeit: Eine F-truktur F ist lokal vollständig genau dann, wenn sie alle regierbaren grammatischen Funktionen enthält, die sein Prädikat regiert. Eine F-truktur F ist (global) vollständig genau dann, wenn all ihre subsidiären F lokal vollständig sind. Der Ausdruck *die Frau stellte das Buch ist unvoll- ständig,weil stellen drei Funktionen regiert, UBJ, OBJ, und OBL Dir UBJ PRED OBJ? DET PRED DET PRED DEF ' FRAU' 'stell (UBJ)(OBJ)(OBL DEF ' BUCH' Dir ) ' LFG Formalismus 3

4 Wohlgeformtheitsbedingungen für F Wohlgeformtheitsbedingungen für F Kohärenz: Eine F-truktur F ist lokal kohärent genau dann, wenn alle in ihr enthaltenen regierbaren grammatischen Funktionen durch ein lokales Prädikat regiert werden. Eine F-truktur F ist (global) kohärent genau dann, wenn alle ihre subsidiären F lokal kohärent sind. Der Ausdruck *die Katze schläft das Buch ist inkohärent, weil schlafen kein Objekt regiert. UBJ PRED OBJ DET DEF PRED ' Katze' 'schlaf (UBJ) '? DET DEF PRED ' Buch' zur F-trukturF zur F-trukturF singt ame singt UBJ PRED '' UM g PER 3 f = TEMPU Präsens PRED 'sing (UBJ) ' singt ame Funktionale Beschreibung singt UBJ f 1 f = TEMPU Präsens PRED 'sing (UBJ) ' PRED ' ' f 1 = UM g PER 3 f ( UBJ) = f f ( TEMPU) = Präsens 1 f ( PRED) = 'sing (UBJ) ' zur F-trukturF singt f(ubj) = f 1 = f 2 f 1 :f 1 ame :f 2 :f f 2 (PRED) = '' f 2 (UM) = g f 2 (PER) = 3 f = f 3 = f 4 f 3 :f 3 :f 4 UBJ f 1 f = TEMPU Präsens PRED 'sing (UBJ) ' PRED ' ' f 1 = UM g PER 3 f ( UBJ) = f singt f 4 (PRED) = 'sing (UBJ) ' f 4 (TEMPU) = Präsens 1 Lexikoneinträge Die funktionalen Beschreibungen von Lexikon- einträgen können sich nicht auf bestimmte Funk- tionen () beziehen, sondern müssen allgemein gelten. Daher werden statt der Funktions- namen (z.b. f 1, f 2, f 3...) Funktionsvariable verwen- det, und zwar ('auf') für f r die F-truktur F des Mutterknotens und ('ab') für f r die F-truktur F des aktuellen Knotens. tatt (Attribut) oder (Attribut) schreibt man jedoch ( ( Attribut) bzw. ( ( Attribut), z.b. ( UBJ) = LFG Formalismus 4

5 Lexikoneinträge Ein Lexikoneintrag besteht im wesentlichen aus einer pezifikation der phonologischen oder ortho- graphischen Form, einer Angabe der Kategorie (,, A, P etc.) und einer funktionalen Beschreibung: girl ( PRED) = 'girl' ( PER) = 3 ( UM) = g Was die Lexikoneinträge nicht liefern, ist die er- bindung mit den grammatischen Funktionen (UBJ, OBJ, OBJ2). Dies muß über die K-trukturen K gesteuert werden. Diese müssen durch funktionale Beschreibungen der Form ( UBJ)=( UBJ)= angereichert werden (funktionale ). Diese funktionalen werden über die Phrasenstrukturregeln eingeführt. ( UBJ)= UBJ)= () () ( OBJ2)= OBJ2)= (') ( COMP)= COMP)= (Det) (PP) ( ADJUCT)= ADJUCT)= PP P ' COMP ( UBJ)= UBJ)= ( PRED)='' ( PRED)='lieb<( PRED)='lieb<( UBJ)( UBJ)( OBJ)' ( TEMPU)=Präsens ( PRED)='' :f 0 ( UBJ)= UBJ)= ( UBJ)= UBJ)= :f 1 :f 2 :f 3 :f 4 :f 5 ( PRED)='' ( PRED)='lieb<( PRED)='lieb<( UBJ)( UBJ)( OBJ)' ( TEMPU)=Präsens ( PRED)='' ( PRED)='' ( PRED)='lieb<( PRED)='lieb<( UBJ)( UBJ)( OBJ)' ( TEMPU)=Präsens ( PRED)='' LFG Formalismus 5

6 :f 0 (f 0 UBJ)=f 1 :f 1 :f 3 (f 3 PRED)='' :f 4 f 0 =f 2 :f 2 (f 4 PRED)='lieb<( UBJ)( UBJ)( OBJ)' (f 4 TEMPU)=Präsens (f 2 OBJ)=f 5 :f 5 (f 5 PRED)='' Funktionale Beschreibung (f 0 UBJ)=f 1 f 0 =f 2 f 1 =f 3 (f 3 PRED)='' f 2 =f 4 (f 4 PRED)='lieb<( UBJ)( UBJ)( OBJ)>' (f 4 TEMPU)=Präsens (f 2 OBJ)=f 5 (f 5 PRED)='' LFG Formalismus 6

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