Jugend in Deutschland Ausgewählte Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2010
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- Britta Kurzmann
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2 Jugend in Deutschland Ausgewählte Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2010 Vortrag von Ingo Leven am 9. Mai 2014 in Eupen im Rahmen der Verleihung des Jugendpreises Europa kreativ der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
3 Passen Jugend und Europa zusammen? Antwort auf die Frage: Die Chance besteht. Die Frage ist nur, ob wir als Gesellschaft sie auch nutzen.
4 Jugend ein seltenes Kulturgut in Deutschland Fakten: Jugend in Deutschland wird selten 16-jährige in Deutschland: Quelle: 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts der Bundesrepublik Deutschland, Variante 1-W1
5 Jugend ein seltenes Kulturgut in Deutschland Fakten: Jugend in Deutschland strebt nach hoher Schulbildung Schulbesuch im 8. Schuljahr nach Schulart 1955 Volks-/Hauptschule: 74% Gymnasium: 16% 1970 Volks-/Hauptschule: 56% Gymnasium: 23% 1980 Volks-/Hauptschule: 41% Gymnasium: 27% 1990 Volks-/Hauptschule: 34% Gymnasium: 30% 2000 Volks-/Hauptschule: 23% Gymnasium: 31% 2005 Volks-/Hauptschule: 24% Gymnasium: 33% Quelle: Grund- und Strukturdaten 2007/2008 Daten zur Bildung in Deutschland, Hrsg: Bundesministerium für Bildung und Forschung
6 Stunden pro Woche 15,0 10,7 11,3 7,0 8,8 4,8
7 Zugang zum Internet nach sozialer Herkunft der Jugendlichen ( ) Jugendliche im Alter von Jahren (Angaben in %) Obere Schicht Obere Mittelschicht Mittlere Schicht Untere Mittelschicht Unterschicht
8 Einstieg Basisinformation Shell Jugendstudie: Grundlage bildet eine deutschlandweite Befragung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren und 20 vertiefende qualitative Interviews Anfang 2010 Untertitel der Shell Jugendstudie 2010 Eine pragmatische Generation behauptet sich Pragmatische Generation mit Leben füllen behauptet sich : wie funktioniert das?
9 Pragmatische Generation mit wem haben wir es zu tun? Sich behaupten - was kennzeichnet Jugend heute? Blick auf Europa Fazit / Ausblick
10 Wertorientierungen Jugendlicher Das 24 Werte umfassende Instrument zur Messung von Wertorientierungen, das von Klages und Gensicke für alle Altersgruppen entwickelt wurde, kam seit 2002 zum Einsatz Die Jugendlichen waren aufgefordert, zu jeder einzelnen Wertorientierung anzugeben, wie wichtig diese für sie ist Durch Vergleichsstudien existieren Zeitreihen, die bis in die 80er-Jahre zurückreichen
11 Jugendliche Wertorientierung qualitativer Wandel Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren Ende der 80er Jahre Tradition Gesetz und Ordnung Sicherheit Fleiß und Ehrgeiz Neue Werte Kreativität Soziales Engagement Toleranz Politik-Engagement Materialismus Lebensgenuss Durchsetzung Macht "Neue Synthese" Kreativität Gesetz und Ordnung Sicherheit Toleranz Fleiß und Ehrgeiz Soziales Engagement Materialismus Lebensgenuss Durchsetzung Macht 2000er Jahre Slogan: Aufstieg statt Ausstieg Politik Politik-Engagement Soziales Engagement
12 Erziehung der eigenen Kinder, genau so / ungefähr so, wie Jugendliche selber erzogen wurden ( ) Jugendliche im Alter von Jahren (Angaben in %) Obere Schicht Obere Mittelschicht Mittlere Schicht Untere Mittelschicht Unterschicht
13 Der soziale Nahraum als Ausgangspunkt Jugendliche betrachten einen sicheren, funktionierenden sozialen Nahraum mit Familie, Partnerschaft und Freundschaften als den zentralen Ausgangspunkt in ihrem Leben. Das Elternhaus wird dabei zu einer Art sicherer Heimathafen, aus dem heraus sie die Welt erobern wollen Dort, wo dieses Elternhaus nicht so ist (Unterschicht: fehlende Vorbilder, materielle Entsagungen), gibt es eine hohe Sehnsucht nach solchen Verhältnissen
14 Pragmatische Generation mit wem haben wir es zu tun? Sich behaupten - was kennzeichnet Jugend heute? Blick auf Europa Fazit / Ausblick
15 Erreichter / angestrebter Schulabschluss der Jugendlichen und Schulabschluss des Vaters (2010) Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Kein oder einfacher Schulabschluss des Vaters keiner/hauptschulabschluss Realschulabschluss Abitur / FH-Reife 14 Mittlerer Schulabschluss des Vaters Höherer Schulabschluss des Vaters
16 Persönliche Zukunftssicht nach Statusgruppe Zuversichtliche ( ) Jugendliche im Alter von Jahren (Angaben in %) Obere Schicht Obere Mittelschicht Mittlere Schicht Untere Mittelschicht Unterschicht
17 Persönliche Zukunftssicht der Auszubildenden ( ) je nach Einschätzung der Übernahme nach der Ausbildung Zuversichtliche Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren in beruflicher Ausbildung (Angaben in %) Werde übernommen 62% 72% Werde nicht übernommen 38% 28% 39 48
18 Umgang mit Druck Strategien der Lebensbewältigung Grundtenor Sorge um den eigenen Platz in der Gesellschaft Umgang mit dem Druck schichtabhängig Die zwei Seiten des Qualifizierungssystems: Verteilung von unterschiedlichen Chancen / Auf individueller Ebene hohe Erwartungen und Ziele, Druck erzeugt Leistungsbereitschaft Stabilisierung durch soziale Netzwerke Für die Zukunft erwarten Sie Fahrt auf Sicht aufgrund nicht hinreichender finanzieller und beruflicher Kalkulierbarkeit
19 Pragmatische Generation mit wem haben wir es zu tun? Sich behaupten - was kennzeichnet Jugend heute? Blick auf Europa Fazit / Ausblick
20 Was verbinden Jugendliche heute mit Europa? Jugendliche im Alter von Jahren (Angaben in %) Freizügigkeit Kulturelle Vielfalt Frieden Bürokratie Geldverschwendung Nicht genug Grenzkontrolle Arbeitslosigkeit Mehr Kriminalität Wohlstand gesamt Soziale Sicherung Verlust der eigenen Heimatkultur Unterschicht 15. Shell Jugendstudie
21 Pragmatische Generation mit wem haben wir es zu tun? Sich behaupten - was kennzeichnet Jugend heute? Blick auf Europa Fazit / Ausblick
22 Blick auf die Lebensrealität von Jugendlichen Gewinner des Bildungssystems nicht nur Hochschulabsolventen profitieren als begrenzte Ressource vom demographischen Wandel. Zugleich gibt es Dank der Globalisierung nur eine Fahrt auf Sicht als Dauerperspektive Bewertungsmaßstab ist stabiler Nahraum, so dass z.b. Erwerbstätigkeit ins Leben passen und sinnhaft sein muss dabei gibt es grundsätzlich eine Multioptionalität Kontrapunkt bilden Bildungsverlierer, denen von frühester Kindheit deutlich wird, wie sehr abgehängt sie sind.
23 Die Passgenauigkeit von Europa Welche Möglichkeiten bietet Europa? Chancen für alle oder nur für wen? Es geht nicht um die Alternativen, ob wir ein Europa der Chancen oder ein Europa der Arbeitslosigkeit wollen, sondern darum, ob wir ein Europa der Chancen wollen und wie wir es für alle erreichen Gelingt es, der nächsten Generation zu vermitteln, dass Selbstverständliches (Europa ohne Krieg und ohne sichtbare Grenzen) nicht so selbstverständlich ist, wie es scheint?
24 Jugendarbeitslosigkeit in Europa (saisonbereinigt Ende Dezember 2013) Jugendliche im Alter von Jahren (Angaben in %) Griechenland Spanien Kroatien Italien Zypern Portugal Slowakei Bulgarien Polen Frankreich Lettland Ungarn Irland Euro-Zone Slowenien Rumänien EU Belgien Estland Schweden Litauen Luxemburg Großbritanien Finnland Tschechien Malta Dänemark Niederlande Österreich Deutschland 15 12,9 11,3 8,9 7,4 41,6 40,8 36,3 32,6 29,4 27,4 25,6 25,3 24,6 24,6 23,9 23,3 23,3 23,2 23,1 22,7 22,6 21,8 20,3 20,1 19,4 18,8 59,2 54,3 49,2 15. Shell Jugendstudie
25 Kontakt Ingo Leven Associate Director TNS Infratest Landsberger Str München Tel.: / ingo.leven@tns-infratest.com
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