Energieeffizienz in KMU Politische Rahmenbedingungen, Einsparpotenziale und Lösungsvorschläge zur Steigerung der Energieeffizienz.
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- Sebastian Wolf
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1 Anton Barckhausen Energieeffizienz in KMU Politische Rahmenbedingungen, Einsparpotenziale und Lösungsvorschläge zur Steigerung der Energieeffizienz , Veranstaltung Energiewende in der Praxis, Augsburg
2 Die Gesellschafter der Deutschen Energie-Agentur. dena Bundesrepublik Deutschland 50 % 26 % KfW Bankengruppe Vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Einvernehmen mit: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Allianz SE Deutsche Bank AG DZ BANK AG 8 % 8 % 8 % Geschäftsführung Stephan Kohler Vorsitzender Ulrich Benterbusch 2
3 Die Kompetenz- und Handlungsfelder der dena. 3
4 Initiative EnergieEffizienz - Ziele. Seit 2002 bundesweite Aktionsplattform und Marke für Energieeffizienz Ziel der Informations- und Motivationskampagne ist die Erschließung der vorhandenen Energieeinsparpotenziale durch die effiziente Stromnutzung in allen Verbrauchssektoren Ansätze zur Zielerreichung: - Information und Kommunikation der Energieeffizienz als zentrale Ressource - Erhöhung des Angebots energieeffizienter Produkte - Schaffung von Nachfrage nach energieeffizienten Produkten - Schaffung von Markttransparenz - Verbesserung des Beratungsangebots zu Energieeffizienz - Vernetzung mit allen relevanten Akteuren und Multiplikatoren 4
5 Initiative EnergieEffizienz - Angebote und Inhalte. Dachmarken-Kommunikation mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verbänden und Wirtschaft. Information, Motivation, Beratung und Service zu Technologien, Kauf- und Nutzerverhalten und Wirtschaftlichkeit für private Haushalte. Themen: Energieeffizienter Haushalt Haushaltsgeräte I&K-Technik (TV, PC & Co.) Beleuchtung Warmwasser/ Heizungspumpe Information, Motivation, Beratung und Service zu Technologien, Systemen und Wirtschaftlichkeit für Industrie & Gewerbe. Themen: Energiemanagement Querschnittstechnologien (Druckluft, Pumpen etc.) Dämmung Abwärmenutzung Information, Motivation, Beratung und Service zu Technologien, Nutzerverhalten, Wirtschaftlichkeit und Beschaffung für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Themen: Energiemanagement Lüftung und Klimatisierung (Straßen-)Beleuchtung Bürogeräte, Rechenzentren Mitarbeitersensibilisierung Broschüren, Leitfäden, Handbücher, Auswahlhilfen, Datenbanken, Tools, Internet, Fachveranstaltungen, Schulungen, Aktions-/ Beratungstage, Ausstellungen, Wettbewerbe, Auszeichnungen, Referenzprojekte, Pressearbeit, Mediaschaltungen, Hotline, Mailings, Newsletter, Netzwerke, Umfragen, Marktanalysen. 5
6 Entwicklung energiebedingter CO 2 -Emissionen (global). Energieeffizienz Quelle: IEA, World Energy Outlook
7 Energieeffizienz Der Schlüssel für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung. Rationelle Energienutzung (Nachfrageseite) Effiziente Wandlung von Primärenergie in Endenergie (Angebotsseite) 1. Klimaschutz: Erreichung der nationalen und europäischen Klimaschutzziele 2020 und der G8-Ziele bis Kostenreduktion: Ausgleich zu schwankenden Energiekosten. 3. Versorgungssicherheit: Reduktion der Energieimporte, Senkung der Risiken der Energieversorgung. 4. Zukunftsmarkt: Vorteile für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, Chancen für Spitzentechnologie. 5. Ein hoher Anteil an regenerativer Energieversorgung ist nur mit der Realisierung der wirtschaftlichen Energieeffizienzpotenziale möglich. 7
8 Energieeffizienz-Ziele und -Maßnahmen auf EU-Ebene. Zentrale EU-Ziele bis 2020 und aktuelle Diskussion zu den Zielen bis 2030 (Basis: Fortschreibung von 2005): Reduzierung der Treibhausgase Steigerung der Energieeffizienz Energieversorgung aus erneuerbaren Energien 2020 Ziel 2030 Ziel (EC 1 ) 2030 Ziel (EP²) 20 % 40 % 40 % 20 % Kein konkretes Ziel benannt 40 % 20 % 27 % 30 % Mit der EU-Energieeffizienz-Richtlinie (2012/27/EU) werden die EU-Ziele und deren Erreichung unterstrichen, insbesondere durch: - Jährlich 3 % Sanierungsquote für öffentliche Gebäude (der Zentralregierung) und Beschaffung energieeffizienter Produkte. - Jährlich 1,5 % Endenergieeinsparungen im Zeitraum 2014 bis 2020 (Basis: mittlerer Endenergieabsatz im Zeitraum 2010 bis 2012) 1 EC = Europäische Kommission; 2 EP = Europäisches Parlament 8
9 Die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung (I). Energiekonzept der Bundesregierung Reduktion der Treibhausgasemissionen Senkung des Primärenergieverbrauchs Steigerung der Energieproduktivität Reduktion des Wärmebedarfs in Gebäuden Verdoppelung der energetischen Sanierungsrate - 40 % bis 2020 (ggü. 1990) - 20 % bis 2020 (ggü. 2008) - 20 % bis 2020 (ggü. 2010) - 80 % bis 2050 (ggü. 1990) - 50 % bis 2050 (ggü. 2008) um durchschnittlich 2,1 % bezogen auf den Endenergieverbrauch (ggü. 2008) - 80 % des Primärenergiebedarfs bis 2050 (ggü. 2010) von ca. 1 % auf 2 % zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis Zielsetzung
10 Die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung (II). Energiekonzept der Bundesregierung Reduktion des Stromverbrauchs Anteil Stromerzeugung aus EE am Bruttostromverbrauch Anteil der EE am Bruttoendenergieverbrauch Elektrofahrzeuge in Deutschland - 10 % bis 2020 (ggü. 2008) mind. 35 % bis % bis Mio. bis Mio. bis % bis 2050 (ggü. 2008) 80 % bis % bis 2050 Ausbau Offshore- Windenergie 10 GW bis GW bis 2030 Gesetzgebung 2011 Ausstieg aus der Kernenergienutzung bis 2022 Beschleunigung des Ausbaus der Stromnetzinfrastruktur 2010/11 Zielsetzung
11 Die Energiewende in Deutschland - Können Energieverbrauch und Wachstum entkoppelt werden? Strategische Linien: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (EUR 2008) Ausbau der Nutzung von regenerativen Energiequellen. Dezentralisierung der Energieerzeugung (Smart Grids). Massive Verbesserung der Energieeffizienz. Primärenergieverbrauch pro Kopf (GJ/a) Quellen: BMWi 2011, EEP/ Prof. Dr. Bauernhansl
12 Struktur des Energieverbrauchs in Deutschland. Endenergieverbrauch in 2012: TWh ( 2010: TWh) Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Stand: August
13 Wirtschaftliches Endenergieeinsparpotenzial bis 2020 in Deutschland. Summe: 386 TWh (= 15 % des Gesamtverbrauchs von 2008 von TWh). Einsparung von 37,5 Mrd. in 2020 (nach heutigen Energiepreisen, Gesamtenergiekosten 2008: 263,93 Mrd. ). Angaben gerundet, Vergleichsbasis 2008 Quelle: dena-studie Energieeffizienz-Verpflichtungssysteme (EnEffVSys), 02/
14 Wirtschaftliches Endenergieeinsparpotenzial (Strom) bis 2020 in den Anwendungsbereichen (ggü. 2008). Einsparpotenzial in % Energieeffizienz-Szenario in dena-studie EnEffVSys,
15 Relevanz von Energieeffizienz Tendenz steigend. Das Thema Energieeffizienz ist sehr wichtig wichtig weder/ noch weniger wichtig überhaupt nicht wichtig Quelle: Umfrage zur Energieeffizienz bei Entscheidungsträgern aus Unternehmen in Industrie und Gewerbe (250 befragte Unternehmen), dena, im Rahmen der Initiative EnergieEffizienz, Dezember
16 Erreichbare Energieeffizienz-Potenziale bei Querschnittstechnologien. Häufig einzusparen: 75 % 30 % 70 %, 25 % 30 % 30 % 40 % 50 % 12 % 10 % 16
17 Ganzheitliche Optimierung - der Systemansatz. Die höchsten Energiespareffekte werden erzielt, wenn das System im Ganzen optimiert wird und alle Komponenten auf den technologisch vorgegebenen Bedarf abgestimmt sind. Beispiel: Komponenten eines Ventilatorsystems 17
18 Investitionen in Energieeffizienz lohnen sich. Die Erschließung von Energieeinsparpotenzialen senkt Energieverbräuche und Betriebskosten Risiken steigender Energiekosten minimieren Verbesserung der Anlagentechnik, Investition in innovative und zukunftsfähige Technologien Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Imagegewinn Beitrag zum Klimaschutz - Minimierung der CO 2 -Emissionen 18
19 Förderprogramm Energieberatung Mittelstand. Förderung einer anbieterunabhängigen Energieeffizienzberatungen für KMU mit bis zu 80 %. bis zu Zuschuss für Unternehmen mit Energiekosten größer bis zu 800 Zuschuss für Unternehmen mit Energiekosten kleiner Durchführung von durch das BAFA zugelassenen Energieberatern. Auch eine Begleitung der Umsetzung von Maßnahmen durch den Berater ist Förderfähig. Die Antragsstellung erfolgt ab elektronisch beim BAFA. 19
20 Förderprogramm Querschnittstechnologien. Zuschussförderung für Investitionen in energieeffiziente Querschnittstechnologien (z. B. Druckluft oder Pumpen) mit 20 bis 30 Prozent. - Für Nettoinvestitionen von bis Zuschussförderung für Maßnahmen zur energetischen Systemoptimierung: - mit 10 bis 20 Prozent bei nachgewiesener Endenergieeinsparung von mindestens 25 Prozent - 20 bis 30 Prozent bei nachgewiesener Endenergieeinsparung von mindestens 35 Prozent. - Maximale Förderhöhe beträgt Für KMU und Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 100 Mio.. 20
21 Förderung von Energiemanagementsystemen. Seit können Unternehmen eine Förderung für Leistungen rund um das Energiemanagement erhalten Der Förderschwerpunkt liegt auf der Zertifizierung von Energiemanagementsystemen nach ISO Die Zertifizierungskosten werden mit bis zu 80 % (max ) bezuschusst KMU können auch eine Förderung für die Zertifizierung eines Energiecontrollings erhalten, falls es bestimmten Anforderungen genügt (80 %, max ) Weiterhin förderfähig mit 20 % der Investitionskosten sind Messtechnik und Software, wenn diese in direktem Zusammenhang mit dem Energiemanagementsystem stehen (max bzw ). Max (bei Beantragung mehrerer Fördergegenstände) 21
22 Spitzenausgleich bei der Energie- und der Stromsteuer. Seit gelten neue Regelungen zum erhalt des sog. Spitzenausgleichs. Unternehmen können weiterhin einen Teil ihrer geleisteten Energieund Stromsteuern zurückerstattet bekommen, wenn sie bestimmte Auflagen erfüllen. - Große Unternehmen müssen ein Energiemanagementsystem nach ISO oder nach EMAS III einführen. - KMU können alternativ ein Energieaudit nach EN durchführen oder ein alternatives System zur Verbesserung der Energieeffizienz nach Anlage 2 der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) einführen. Somit wird ein zusätzlicher Anreiz zur Einführung von Energiemanagementsystemen geschaffen. 22
23 Paderborner Brauerei Haus Cramer GmbH & Co. KG. Energieeffiziente Wärmedämmung von Bauteilen im Rohrleitungsnetz: - Untersuchung sämtlicher Bauteile des Rohrleitungsnetzes auf Energieeinsparpotenziale - Systematische Erfassung des Isolierungsstands nach Energieeffizienzklassen (A-F) - Für Bauteile mit Effizienzklasse E und F, Einbau von passgenauen, wiederverwertbaren Dämmkappen aus Dämmstoff und Aluminiumschalen - Senkung des Wärmeverlustes um 90 % sowie verringerte Instandhaltungskosten 23
24 Paderborner Brauerei Kennzahlen. Kennzahlen der durchgeführten Energieeffizienzmaßnahmen an den Rohrleitungen. Prozentuale Wärmeverlustsenkung 80 % Senkung des Wärmeverlustes kwh/jahr CO2-Reduzierung 10,6 t/jahr Senkung der Energiekosten /Jahr Investition Kapitalrendite 128 % p.a. Folgende Äquivalenzwerte liegen nach GEMIS zugrunde: Deutscher Strommix 644 g CO 2 /kwh, Erdgas 201 g CO 2 /kwh, Heizöl 302 g CO 2 /kwh. 24
25 Fazit. Energieeffizienz ist eine zentrale Säule der Energiewende. Ohne eine konsequente Steigerung der Energieeffizienz in allen Verbrauchssektoren werden die nationalen und europäischen Energieziele kaum erreichbar sein. Wirtschaftliche Energieeffizienzpotenziale sind in allen industriellen Anwendungsbereichen vorhanden. Die Steigerung der Energieeffizienz wird zunehmend von Unternehmen gefordert, die Umsetzung wird gefördert. 25
26 Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Energiesysteme und Energiedienstleistungen Anton Barckhausen Tel. +49 (0) Projektmitarbeiter der Deutschen Energie-Agentur GmbH
27 Effizienz entscheidet. Vielen Dank. b2b.dena.de
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