Lymphozyten-Subpopulationen oder Zellulärer Immunstatus. Labormedizinische Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 1
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- Elke Weiner
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1 Lymphozyten-Subpopulationen oder Zellulärer Immunstatus Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 1
2 Das Immunsystem ist eines der größten und komplexesten Organe unseres Organismus Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 2
3 Die exakte labordiagnostische Differenzierung der Lymphozytensubpopulationen stellt eine grundlegende immunologische Basisdiagnostik dar. Sie erlaubt wichtige diagnostische und therapeutische Aussagen. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 3
4 Die Evolution hat in vielen Millionen Jahren ein hochdifferenziertes und anpassungsfähiges Immunsystem hervorgebracht! Es ist in der Lage zwischen körpereigen und körperfremd zu differenzieren. Die einzelnen Funktionen des Immunsystems lassen sich grob in unspezifische und spezifische Immunantworten einteilen. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 4
5 Als unspezifisch wird das entwicklungsgeschichtlich ältere angeborene Immunsystem bezeichnet (Schutz der Haut, Komplementsystem, unspezifische Mediatoren wie z.b. Interleukine und Interferone) Auf zellulärer Ebene zählen hierzu Granulozyten und Monozyten Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) nehmen eine Zwischenposition zum spezifischen Immunsystem ein Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 5
6 Die Antworten des spezifischen adaptiven Immunsystems spiegeln sich in den Reaktionen der T- und B- Lymphozyten Hochspezifische Reaktion auf Antigene Klonale Expansion Effektive Antworten und Gedächtnisreaktionen Feinjustierung der spezifischen zellulären Immunantwort durch Zusammenspiel verschiedener Zytokine und Aktivität regulatorischer T-Lymphozyten Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 6
7 Der Zelluläre Immunstatus stellt die immunologische Basisdiagnostik dar Die Indikationen für die Differenzierung der Lymphozytensubpopulationen ergeben sich bei zahlreichen Erkrankungen mit einer primären oder sekundären Immundysregulation oder Immundefizienz Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 7
8 Untersuchungsmethode zur Erfassung des Zellulären Immunstatus (Zelluläres Immunprofil, Lymphozytentypisierung, Zelluläre Immunlage) ist die Durchflußzytometrie Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 8
9 Was ist Flowzytometrie? Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 9
10 Durchflusszytometrie Definition Automatisierte Licht- und Fluoreszenzmikroskopie an Einzelzellen im kontinuierlichen Probendurchfluss Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 10
11 Durchflusszytometrie Definition Automatisierte Licht- und Fluoreszenzmikroskopie an Einzelzellen im kontinuierlichen Probendurchfluss Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 11
12 Durchflusszytometrie Detektor Abfall Prinzip: Partikel werden einzeln an einem Detektor vorbeigeführt und analysiert. Als Lichtquelle dient ein Laser. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 12
13 Können Sie diesen Lymphozyten einer Lymphozytensubpopulatio n zuordnen? Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 13
14 Wie werden die Lymphozytensubpopulationen erfaßt? Zelloberflächenantigene werden mit monoklonalen Antikörpern, die mit einem Fluoreszenzfarbstoff gekoppelt sind, markiert (CD-Klassifizierung) Detektion der Fluoreszenzen im Durchflußzytometer Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 14
15 CD: Cluster of Differentiation In der Regel membrangebundene Glykoproteine Einteilung in verschiedene Subpopulationen anhand der Expression dieser CD-Moleküle Einige CD-Moleküle haben Rezeptor- oder Signalfunktion, bei anderen wird eine enzymatische Aktivität nachgewiesen Einigen Clustermolekülen wird eine zentrale Rolle bei der interzellulären Kommunikation zugeschrieben Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 15
16 Leukozyten Granulozyten Lymphozyten Monozyten B-Lymphozyten (CD19+) T-Lymphozyten (CD3+) NK-Zellen (CD16+ CD56+) T-Helferzelle (CD4+) CD8+ T-Zelle Supppressorisch/ regulatorisch (CD3+ CD8+ CD57-) Zytotoxische T-Zelle (CD3+ CD8+ CD57+) Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 16
17 T-Lymphozyten (CD3+) Ca 70% der Lymphozyten des peripheren Blutes Vorläuferzellen der T-Lymphozyten stammen aus dem Knochenmark und wandern zur Reifung und Prägung in den Thymus ein Differenzieren zu Helfer- und Sup./reg.- Zellen In Immunabwehr gegen Pilzinfektionen gegen virale Infektionen oder gegen Tumorzellen involviert Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 17
18 Aktivierte T-Zellen CD25+ T-Zellen Der Interleukin-2-Rezeptor (CD25) gilt als early activation marker, wird 1-2 Tage nach Aktivierung expremiert, als Rezeptor für IL 2 spielt CD25 eine wichtige Rolle bei der Signaltransduktion ins Innere der Zellen, wo verschiedene Reaktionen (z.b. verstärkte Proliferation zur klonalen Expansion ausgelöst werden). Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 18
19 Aktivierte T-Zellen HLA-DR+ HLA-DR+ gilt als late aktivation marker und wird nur bei dauerhafter und kontinuierlicher Stimulation der T-Zellen expremiert. Dies liegt zum Bespiel bei chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder persistierenden Infekten vor. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 19
20 Subpopulationen der T-Zellen T-Lymphozyten CD3+ T-Helferzelle CD3+ CD4+ CD8+ Zelle Suppressorisch/regulatorisch CD3+ CD8+ CD57- Zytotoxische T-Zelle CD3+ CD8+ CD57+ Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 20
21 T-Helferzellen (CD3+CD4+) Oberflächenmarker CD3 und CD4 Zentrale Stellung in der Immunabwehr, erkennen Antigene, die ihnen von APZ (antigenpräsentierenden) Zellen in Verbindung mit MHC-II-Molekülen (HLA- DR) präsentiert werden Sie unterstützen die Differenzierung und Funktion sup./reg. und zytotoxischer T- Zellen sowie die von B-Zellen T-Helferzellen verstärken die Funktion von NK-Zellen,Monozyten und Granulozyten Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 21
22 Verminderung der CD4+ (Helfer-) T-Zellen und Risiko von opportunistischen Infektionen Normwert > 0,400 Gpt/l < 0,300 Gpt/l Tuberkulose, virusassoziierte Tumore < 0,200 Gpt/l Pneumocytis-carinii- Pneumonie < 0,100 Gpt/l Toxoplasmose, CMV- Krankheit, Infektionen mit atypischen Mycobakterien, Kryptosporidieninfektionen Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 22
23 CD8-positive T-Zellen Zytotoxische T-Zellen(CD3+CD8+CD57+) Sie können gegen virusinfizierte Zellen und auch gegen maligne veränderte Zellen agieren In der Entstehung eines Tumors kann diese Zellpopulation noch vor den Tumormarkern eine Auseinandersetzung mit maligne entarteten Zellen signalisieren Erhöhung findet sich auch unter immunstimulierender Therapie Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 23
24 Regulatorisch /suppressorische T- Zellen (CD3+CD8+CD57-) Kontrolle von Immunantworten Sie kontrollieren T- und B- Lymphozyten durch modulierenden Einfluß auf die Immunantwort Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 24
25 Quotienten (T-Zellen) CD4/CD8-Quotient Ausgewogenes Verhältnis CD4+ und CD8+ für eine funktionsfähige Immunabwehr erforderlich CD8+ CD57+ / CD8+ CD57- Zytotoxische T-Zellen agieren gegen virusinfizierte oder maligne entartete Zellen Regulatorisch/suppressorisch wirkende T-Zellen regulieren oder hemmen eine Immunantwort Gleichgewicht beider Funktionen liegt nur vor, wenn das Verhältnis beider Populationen ausgeglichen ist Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 25
26 B-Lymphozyten (CD19+) Ca 15% der Lymphozyten des peripheren Blutes Wichtigste Aufgabe: enddifferenzierte Zelle (Plasmazelle) Antikörperbildung (IgA, -G, -E, -M und D) Ein Teil wird in Gedächtniszellen (Memory) umgewandelt, diese beginnen bei Antigenkontakt direkt mit der Antikörperbildung Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 26
27 NK-Zellen (CD3- CD16+CD56+) Bis zu 15% der Lymphozyten des peripheren Blutes Sie expremieren CD16 und CD56, sind n e g a t i v für CD3 NK-Zellen können eine durch Zellkontakt vermittelte unspezifische Lyse der Zielzellen durchführen Hauptfunktion: Spontanabwehr virusinfizierter und transformierter maligner Zellen Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 27
28 Monozyten (CD14) 3-9% der Leukozyten im peripheren Blut, bis 0,80 Gpt/l Halbwertszeit der Monozyten im Blut: ca 24 h Sie expremieren CD14, CD33, CD64, CD16 Phagozytose Intrazelluläre Lyse von phagozytierten Mikroorganismen Antigenpräsentation (HLA-DR) Zytokinproduktion Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 28
29 Immunkompetenzmonotoring durch Analyse der HLA-DR-Expression auf Monozyten Gesunde Probanden: > 70% HLA-DR positive Monozyten Milde Immunsuppression: 45-70% HLA-DR positive Monozyten Borderline-Gruppe: 30-45% HLA-DR positive Monozyten Immunparalyse: <30% HLA-DR positive Monozyten (Aussagefähig ist auch der Nachweis der HLA-DR- Moleküle pro Zelle, den wir derzeit (noch) nicht anbieten) Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 29
30 Indikationen für die Lymphozytentypisierung Lymphozytopenie Nachweis bzw. Ausschluß eines primären oder sekundären Immundefektes Lymphozytose Nachweis bzw. Ausschluß einer immunproliferativen Erkrankung Diagnose und Verlaufskontrolle von Lymphomen und ALL Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 30
31 Indikationen für die Lymphozytentypisierung V.a. Immundefizienz mit rekurrierenden oder chronischen Infektionen Therapiekontrolle bei aggressiven Therapieformen wie Immunsuppressiva, Strahlentherapie etc. Therapiekontrolle bei Immuntherapie (z.b. Interleukine, pflanzliche Immunstimulanzien) Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 31
32 Indikationen für die Lymphozytentypisierung Überwachung des Immunstatus nach Transplantationen Differentialdiagnose der exogen allergischen Alveolitis (EAA), der Sarkoidose etc. in der bronchoalveolären Lavage (BAL) Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 32
33 Zellulärer Immunstatus Großes Blutbild ggf. mit mikroskopischem Diff.-BB Absolutzellzahl der einzelnen Lymphozytensubpopulationen und deren relative Verteilung Über funktionelle Aspekte nur eine eingeschränkte Aussage möglich, hierzu ggf. Kombination mit Funktionstest wie z.b. T-Cellspot erwägen Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 33
34 Auswertung und Darstellung Die Ergebnisse der Lymphozytentypisierung werden als Relative Werte (% der Lymphozyten) und Absolute Werte (Gpt/l Blut) angegeben Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 34
35 Referenzwerte der einzelnen Lymphozytensubpopulationen Sind altersabhängig und Geräte- und methodenabhängig Bei verschiedenen Laboren dementsprechend unterschiedliche Werte Entsprechende Referenzwerte werden auf jedem Befund angegeben Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 35
36 Zellulärer Immunstatus-Standardpanel CD3+ T-Zellen CD3+ CD4+ T-Helferzellen CD3+ CD8+ CD8+ T-Zellen CD19+ B-Zellen CD3-CD16+CD56+ NK-Zellen Ratio CD4+CD8+ CD3+ HLA-DR aktivierte T-Zellen CD14+HLA-DR aktivierte Monozyten Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 36
37 Zellulärer Immunstatus- Erweiterungsmöglichkeiten CD3+ CD25+ Absolutwert CD3+ CD8+ CD57+ CD3+ CD8+ CD57- CD8+ CD38+ aktivierte CD8+ Zellen Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 37
38 Zellulärer Immunstatus-Beispiele M. 45 Jahre, HIV, Verlaufskontrolle Ref. CD3+ 75, % CD3+ 1,806 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ 33, % CD3+ CD4+ 0,796 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD , % CD3+ CD8+ + 0,946 0,2-0,9 Gpt/l CD19+ 12, % CD19+ 0,304 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD56+ 9, % CD3-CD16+CD56+ 0,225 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ - 0,8 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR 5, % CD14+HLA-DR 97, % Zellulärer Immunstatus erweitert durch CD3+ CD8+ CD57+ CD3+ CD8+ CD57+ 30% CD3+ CD8+ CD57-70% Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 38
39 Befundinterpretation: Verlaufskontrolle bei bekanntem Virusgeschehen. Für die Befundinterpretation, insbesondere die Bewertung des Anteils CD3+ CD4+ (T-Helferzellen) zur Festlegung der weiteren therapeutischen Maßnahmen, sollten die Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (WHO 2010) Beachtung finden. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 39
40 Zellulärer Immunstatus-Beispiele M. 70 Jahre Tumorgeschehen Ref. CD3+ 77, % CD3+ 1,711 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ 36, % CD3+ CD4+ 0,814 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD , % CD3+ CD8+ + 0,902 0,2-0,9 Gpt/l CD , % CD ,063 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD56+ 16, % CD3-CD16+CD56+ 0,357 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ - 0,9 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR 7, % CD14+HLA-DR 96, % Zellulärer Immunstatus erweitert durch CD3+ CD8+ CD57+ CD3+ CD8+ CD57+ 81% CD3+ CD8+ CD57-19% CD8+ CD38+ 14% Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 40
41 Befundinterpretation: Das Verhältnis von Zytotoxischen T-Zellen (CD8+ CD57+) zu Sup./reg. T-Zellen (CD8+ CD57-) ist deutlich zugunsten der Zytotoxischen T-Zellen verschoben. Diese Zellen können sowohl gegen virusinfizierte Zellen als auch gegen entartete Zellen agieren. Wenn derzeit ein Virusgeschehen ausgeschlossen werden kann, ist die vorliegende Befundkonstellation mit dem nachgewiesenen Tumorgeschehen vereinbar. (Vergleichbare Konstellationen finden sich auch bei immunstimulierender Therapie). Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 41
42 Zellulärer Immunstatus- Beispiele M. 68 Jahre Verdacht auf Virusgeschehen Ref. CD3+ 82, % CD3+ + 2,327 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ - 9, % CD3+ CD4+ - 0,264 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD , % CD3+ CD8+ + 1,803 0,2-0,9 Gpt/l CD , % CD19+ 0,107 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD , % CD3-CD16+CD ,075 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ - 0,1 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR + 20, % CD14+HLA-DR 99, % (Virusinfektion nachgewiesen, HIV-positiv) Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 42
43 Befundinterpretation: Entsprechend der vorliegenden Befundkonstellation (Ratio CD4/CD8 0,1 sowie CD3+ CD4+ 0,264 Gpt/l) liegt bei nachgewiesener HIV-Infektion entsprechend der Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion Bei dem Patienten ein Stadium AII vor, in dem der Therapiebeginn als indiziert anzusehen ist. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 43
44 Zellulärer Immunstatus-Beispiele F. 60 Jahre Respiratorischer Infekt Ref. CD3+ 71, % CD3+ + 2,329 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ 50, % CD3+ CD4+ + 1,648 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD8+ 19, % CD3+ CD8+ 0,651 0,2-0,9 Gpt/l CD19+ 16, % CD ,530 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD56+ 10, % CD3-CD16+CD56+ 0,327 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ 2,5 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR 7, % CD14+HLA-DR 95, % Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 44
45 Befundinterpretation: Die vorliegenden Befundkonstellation spricht Aufgrund der erhöhten T-Helferzellen und der Erhöhten B-Lymphozyten für eine gesteigerte Spezifische Abwehr. Sie ist mit der angegebenen Klinik der Patientin Vereinbar. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 45
46 Zellulärer Immunstatus-Beispiele F. 61 Jahre keine Angaben, Auffälligkeiten im Diff.-BB, Lymphozyten morphologisch nicht eindeutig zuzuordnen, Leukopenie, Neutropenie, abs. Lymphozyten im Normbereich, daraufhin wurde die Lymphozytentypisierung empfohlen, weitere anamnestische Angaben lagen nicht vor Ref. CD3+ 83, % CD3+ 2,064 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ 31, % CD3+ CD4+ 0,795 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD8+ 38, % CD3+ CD8+ + 0,976 0,2-0,9 Gpt/l CD19+ 6, % CD19+ 0,164 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD56+ 8, % CD3-CD16+CD56+ 0,211 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ - 0,8 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR 4, % CD14+HLA-DR 95, % Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 46
47 Immunphänotypisierung der B-Lymphozyten (CD19+) F. 61 Jahre, keine Angaben, Auffälligkeiten im Diff.-BB, Lymphozyten morphologisch nicht eindeutig zuzuordnen, Leukopenie, Neutropenie, abs. Lymphozyten im Normbereich, daraufhin wurde die Lymphozytentypisierung empfohlen, weitere anamnestische Angaben lagen nicht vor CD19+ CD % CD19+ CD10+ negativ CD19+ CD5+ 34 % CD19+ CD % CD19+ CD % CD19+ FMC7+ 90 % CD19+ CD103+ negativ CD19+ CD11c+ negativ Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 47
48 Befundinterpretation: Die vorliegende Befundkonstellation läßt aufgrund der Ratio <1 sowie der erhöhten Anzahl CD8+ T-Zellen an ein Virusgeschehen denken. Die Immunphänotypisierung der B-Lymphozyten im peripheren Blut ergibt keinen Hinweis auf Vorliegen eines NHL. Der Nachweis von CD23+ und CD38+ auf B-Lymphozyten kann als Aktivierung interpretiert werden. Nach telefonischer Rücksprache wurde anamnestisch eine Chronische Hepatitis C (nach Immunprophylaxe Anti-D in den 70-iger Jahren) mitgeteilt. Hiermit ist der vorliegende Befund erklärbar. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 48
49 Zellulärer Immunstatus-Beispiele F. 50 Jahre Rheumatoide Arthritis Ref. CD3+ 76, % CD3+ + 3,808 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD , % CD3+ CD4+ + 3,446 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD8+ - 7, % CD3+ CD8+ 0,396 0,2-0,9 Gpt/l CD , % CD ,981 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD , % CD3-CD16+CD56+ 0,130 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ + 8,7 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR % CD14+HLA-DR % Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 49
50 Befundinterpretation: Die vorliegende Befundkonstellation (erhöhte T-Lymphozyten, extrem erhöhte Ratio T4/T8, erhöhte B-Lymphozyten ist mit der Diagnose Rheumatoide Arthritis (wie angegeben) vereinbar. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 50
51 Zellulärer Immunstatus-Beispiele M. 70 Jahre Leukozytose, Lymphozytose, im Diff.-BB atypische Lymphozyten, vermutlich neoplastisch, vermehrt Kernschatten Ref. CD3+ 6, % CD3+ - 0,808 0,7-2,1 Gpt/l CD3+ CD4+ - 3, % CD3+ CD4+ 0,403 0,4-1,4 Gpt/l CD3+CD8+ - 3, % CD3+ CD8+ 0,405 0,2-0,9 Gpt/l CD , % CD ,981 0,1-0,5 Gpt/l CD3-CD16+CD , % CD3-CD16+CD56+ 0,120 0,09-0,6 Gpt/l Ratio CD4+CD8+ 1,0 1,0-3,6 CD3+ HLA-DR % CD14+HLA-DR % Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 51
52 Immunphänotypisierung der B-Lymphozyten (CD19+) M. 70 Jahre Leukozytose, Lymphozytose, im DIFF.-BB atypische Lymphozyten, vermutlich neoplastisch, vermehrt Kernschatten CD19+ CD % CD19+ CD10+ negativ CD19+ CD5+ 98 % CD19+ CD % CD19+ CD % CD19+ FMC7+ negativ CD19+ CD103+ negativ CD19+ CD11c+ negativ Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 52
53 Befundinterpretation: Aufgrund der Verschiebung der extremen Verschiebung der Lymphozytensubpopulationen zugunsten der B-Lymphozyten war eine Immunphänotypisierung angezeigt. In deren Ergebnis wurde der folgende Immunologische Steckbrief ermittelt: CD19+ CD20(+) CD23+ CD5+ CD38+ Hiernach ist bei dem Patienten eine B-CLL festzustellen. Der Nachweis von CD38-positiven B-Lymphozyten > 30% bei B-CLL gilt als prognostisch ungünstig. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 53
54 Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 54
55 Wirkung des Mistelextrakts nach Angaben der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland ME regt das Immunsystem an (Immunmodulation) ME kann die Apoptose der Krebszellen anregen und somit dazu beitragen, dass der Tumor nicht weiterwächst oder sogar kleiner wird. Die aufgrund der Krebserkrankung zahlenmäßig verringerten Immunzellen vermehren sich wieder ME kann eine entzündliche Reaktion und leichtes Fieber hervorrufen. Das ist erwünscht-denn Krebskranke können oft ihre Körpertemperatur nicht mehr gut regulieren, sie frieren und frösteln leicht. Die Misteltherapie bewirkt, dass der Körper besser durchwärmt ist - eine wichtige Voraussetzung für einen gut funktionierenden Stoffwechsel und aktives Abwehrsystem. ME schützt die Erbsubstanz (DNA) vor den schädlichen Wirkungen von Zellgiften (Zytostatika). Chemotherapie, aber auch Bestrahlungen werden so besser verträglich und richten bei den gesunden Zellen weniger Schaden an. (Dieser Effekt wurde bisher nur bei Mistelgesamtextrakt beobachtet, nicht bei Gabe von isoliertem Mistellektin (einer der wichtigsten Inhaltsstoffe). Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 55
56 Immunmodulation Mistelextrakt kann B-Lymphozyten, T- Zellen, Natürliche Killerzellen, Makrophagen und Granulozyten beeinflussen, ihre Vermehrung anregen oder die Zellen selbst aktivieren, das heißt ihre Funktion verbessern. Wirkung des ME Granulozyten und ruhende Makrophagen werden aktiviert. die zytotoxische Aktivität der Leukozyten erhöht, mit der Folge dass vermehrt fremde Zellen angegriffen werden, möglicherweise auch Tumorzellen. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 56
57 Wirkung des Mistelextrakts nach Angaben der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland ME wirkt sich auf die Lebensqualität aus Mit Mistel behandelte Krebspatienten fühlen sich insgesamt besser und leistungsfähiger. Sie haben mehr Appetit und nehmen wieder zu Sie schlafen besser und sind weniger infektanfällig. Auch wirkt die Misteltherapie stimmungsaufhellend und kann tumorbedingte Schmerzen lindern. Partnerschaft Dipl.-Biol. Anke Kennerknecht 57
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