FORTBILDUNGEN KULTURSENSIBLE PFLEGE
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- Kasimir Gärtner
- vor 8 Jahren
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1 FORTBILDUNGEN KULTURSENSIBLE PFLEGE Die interkulturelle Fachstelle für Pflegeberufe vom Caritasverband für den Kreis Mettmann e.v. führt im Rahmen des XENOS-Projektes Die Zukunft der Pflege ist bunt Fortbildungen, Seminaren und Workshops für Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege im Kreis Mettmann zu den Themen: kultursensible Altenpflege, interkulturelle Kompetenz / Interkulturelle Öffnung Stärkung von interkulturellen Teams Immer mehr ältere Menschen mit Migrationshintergrund brauchen professionelle Unterstützung im Pflegebereich. Die Institutionen der Alten- und Krankenhilfe sind gefragt, ihre Angebote so zu gestalten, dass sie den Anforderungen der Pflegebedürftigen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen gerecht werden. Zudem sind multikulturelle Teams in vielen Einrichtungen schon lange Realität geworden. Sie sollen unterstützt werden, ihre eigene Vielfalt als Potential für die Klientenarbeit und für die Organisation zu nutzen. Angebote der interkulturellen Fachstelle: Individuelle Beratung bei der Ermittlung Ihres Bedarfs Individuelle Beratung bei der Gestaltung Ihres Fortbildungskonzepts Schulungen, Trainings, Seminare zur Förderung der Interkulturellen Kompetenzentwicklung von Fachkräften in der Pflege Unterstützung von Pflegeeinrichtungen, ihre Dienstleistungen auch auf pflegebedürftige Menschen mit Migrationshintergrund auszurichten Förderung der interkulturellen Personal- und Organisationsentwicklung Prozessberatung und Begleitung von der Zielsetzung bis zum Umsetzung sowie Reflexion Unterstützung bei einer interkulturell ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit Vermittlung von qualifiziertem Fachpersonal Die Vorteile für Einrichtungen, die sich auf den eigenen interkulturellen Öffnungsprozess einlassen sind vielfältig: Reflexion und Erneuerung der Abläufe in jeder Hinsicht, Reibungsloser Ablauf der täglichen Anforderungen, Verbesserung des menschlichen Miteinanders sowohl im Team als auch im Kontakt zu Klienten, Bewohnern und Angehörigen, sowie Zukunftssicherheit auf dem Markt. Ihre Ansprechpartnerin/ Projektkoordinatorin: Serena Cerra Caritasverband für den Kreis Mettmann e.v. Marktplatz, Langenfeld Tel: Fax: cerra@caritas-mettmann.de
2 BEGRIFFSKLÄRUNG Kultursensible Pflege Durch die gesellschaftlichen Transformationsprozesse (Migration, Europäisierung, Globalisierung) gibt es in der deutschen Gesellschaft eine Vielfalt von Lebenswelten und Wirklichkeiten, die zu einer Forderung nach Kultursensibilität führen. Kultursensible Pflege ist darauf ausgerichtet, dass eine pflegebedürftige Person entsprechend ihrer individuellen Werte, kulturellen und religiösen Prägungen und Bedürfnisse leben und gepflegt werden kann. Kultursensible Pflege => geht auf die individuellen Bedürfnisse eines zu pflegenden Menschen ein, d.h. individuelle oder subjektorientierte Pflege => Die Pflegebedürftigen werden als Individuen und Angehörige ihrer Lebenswelt angesehen und nicht als Repräsentanten ihrer Kultur => Die Pflegekraft reflektiert die eigenen kulturspezifische Deutungs-, Wert- und Ausdrucksmuster Folgende Kompetenzen stellen in der Altenpflege die zentrale Grundlage professionellen Handelns dar und sind als Querschnittsthema zu verstehen: 1. Fachkompetenz (Sach- und Methodenkompetenz) 2. Selbstkompetenz (Ich-Kompetenz) 3. Sozialkompetenz (Wir-Kompetenz) Heruntergebrochen auf die Arbeit in der Pflege beinhalten die Kompetenzbereiche u.a. folgende Aspekte: - Fachkompetenz: Wissen um Migrationsgeschichte, - Wissen über die Lebenswelten und Lebensstile der MigrantInnen, - Kenntnisse über soziokulturelle und religiöse Hintergründe, - Wissen um strukturell bedingte Begrenzungen; - Fähigkeit, kultursensibel ausgerichtete Pflegeprozesse zu initiieren (Methodenkompetenz) - Selbstkompetenz: Selbstreflexive Haltung, reflektierte Auseinandersetzun mit Vorurteilen; Umgang mit ambivalenten Empfindungen gegenüber Menschen anderer Kulturen - Sozialkompetenz: Ambiguitätstoleranz, Umgang mit konflikthaften Situationen (Auszug aus dem Material von Institut zur interkulturellen Öffnung zu Köln, AWO)
3 BEISPIELE FÜR FORTBILDUNGSANGEBOTE Allgemeine Sensibilisierung interkulturelle Kompetenz (Basismodul) Im Rahmen der allgemeinen interkulturellen Sensibilisierung geht es in erster Linie um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Wertesystem. Dabei sind folgende Fragen relevant: Welche Werte haben wir in unserer Kultur gelernt? Welche Werte werden Anderen in die Wiege gelegt? Was ist die deutsche Kultur? Können wir wirklich respektvoll auch mit anderen Kulturen umgehen? Was müssen wir über diese noch lernen, damit sich auch Klienten mit Migrationshintergrund sich von unseren Angeboten angesprochen fühlen? - Bestimmung des Begriffs KULTUR - Das Eisberg-Modell ein Erklärungsversuch - Was verbirgt sich unter der Oberfläche? Dimensionen von Kultur - Gefahr: Die Abwertung von Werten - Interkulturelle Situationen wahrnehmen lernen - Hintergründe verstehen im Pflegealltag mit Menschen aus unterschiedlichen (Pflege-)Kulturen kleine Migrationsgeschichte (eventuell mit Fokus auf bestimmte Einwanderungsgruppen) - Begegnung mit sich selbst: was ist Kultur? Bilder im Kopf. Kulturdimensionen - Thema Gesundheit / Krankheit - Bewusstwerden über die Grundlangen von interkultureller Handlungsfähigkeit - Stärkung einer wertschätzenden Aufmerksamkeit für die Unterschiede und für die Bedeutung von kulturell geprägten Interaktionen Zielgruppe: alle Mitarbeitergruppen, auch gemischt
4 Stärkung von interkulturellen Teams/ von interkulturellen Organisationen (Aufbaumodul/e) In Aufbaumodulen können die Inhalte vertieft und auf die ganze/ bzw. auf Teile der Organisation bezogen werden. Es werden Themen auf der Organisationsebene behandelt, die dafür sorgen, dass das ganze Team oder die ganze Einrichtung einen Gewinn aus der Fortbildung ziehen kann, in Form von nachhaltig interkulturell geöffneten Strukturen. Mögliche Fragestellungen können wie folgt aussehen: - Was brauchen wir noch für unsere Teams, damit wir auch mit einer sicheren Haltung in Kontakt/ins Gespräch mit Klienten und deren Angehörigen mit MH gehen können? - Welche Instrumente/Methoden der Kommunikation sind in einem interkulturellen Team notwendig, damit alle Ressourcen, die da sind, erkannt, beachtet und genutzt werden können? - Wollen wir/müssen wir uns auf einen erweiterten Kundenkreis wenden? - Welche Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit können wir anwenden, um die Zielgruppe zu erreichen? - Wie muss unsere Organisation sich verändern, damit wir auch Kundenkreise aus anderen Kulturen ansprechen können? - Ist unser Leitbild im Einklang mit der angestrebten interkulturellen Öffnung? - Reflexion der eigenen Haltung / des eigenen Verhaltens bei der Pflege: welche Pflegekultur habe ich/haben wir in unserer Einrichtung? - Beschäftigung mit dem Leitbild - Kundenaquise, Außendarstellung, MA-Aquise - Sprache und Kommunikation (Kommunikationstheorie und Übungen) - Clichées und Vorurteile - Werte / Abwertung von Werten Bewusstwerden der Werte der eigenen Organisation, Zielfindung, Verständnis für andere Sichtweise aufbringen, Vertiefung der eigenen interkulturellen Kompetenz, Stärkung von interkulturellen Teams. Zielgruppe: Leitende Kräfte und andere MitarbeitterInnen
5 Interkulturelle Kompetenz im Umgang mit Patienten und Angehörigen (Aufbaumodul) In diesem/n Modul/en geht es darum, die erworbene Haltung/ interkulturelle Kompetenz in konkreten (Pflege-)Fällen anzuwenden. Ob es zu Hause, im Heim, oder im Krankenhaus, Pflegekräfte können bei der Behandlung von Pflegepatienten aus anderen Kulturen/Religionen und deren Angehörigen oft an ihre Grenzen kommen. Hier ist nicht nur Empathie und Freundlichkeit im Umgang mit den Patienten gefragt, sondern auch sensibles Umgehen mit unterschiedlichen Haltungen und Sichtweise bezüglich Krankheit/ Gesundheit, Umgang mit Schmerz, Essen und Trinken, Trauer- und Sterberituale. - unterschiedliche Konzepte von Krankheit/Gesundheit - Beziehung Patient/Pflegekraft/Angehörige / Erwartungen an die Pflegekräfte - Körperkontakt /Nähe und Distanz in unterschiedlichen Kulturen - Ausdrücke von Schmerz und Trauer - Trauer- und Sterberituale - Besuch von Familienangehörigen - Gepflogenheiten bei der Nahrungsaufnahme/-angebot: Rituale der Gastlichkeit zu Hause oder im Heim. Kennenlernen von verschiedenen, Religion- und Kulturbedingten Werten/Ritualen in Bezug auf Körper, Essen, Schmerz, Trauer. Bewusster Umgang mit Patienten aus anderen Kulturkreisen. Zielgruppe: Pflegekräfte bei ambulanten Diensten, in Heimen und in Krankenhäusern Diese Programme sind beispielhaft und können durch weitere Elemente/Modulen ergänzt/verändert werden. Die Erstellung eines individuell abgestimmten Programms ist immer möglich. Dabei werden die Besonderheiten der Einrichtung und/oder der Zielgruppen berücksichtigt. Die Seminare sind immer praxisnah orientiert und richten sich auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Teilnehmer. Die Seminare werden von Fortbildungsinstituten/Referenten durchgeführt, die sich auf dem Bereich der Alten- und Krankenpflege spezialisiert haben Serena Cerra
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