Gesundheits- und gesellschaftspolitische
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- Nele Amsel
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1 Gesundheits- und gesellschaftspolitische Überlegungen zum Wundverständnis Prof. Thomas Zeltner Mai
2 Mortalität und Lebenserwartung seit 1900 Quelle: BFS Infektionsund Parasitenkrankheiten 22,3% 21,2% 1,1% Erkrankungen der Atemorgane 15,4% 8,0% 7,4% Herz-/Kreislauferkrankungen 13,4% 26,4% 39,8% Krebserkrankungen 7,7% 17,1% 24,8% Lebenserwartung in Jahren 53,2 33,1 J. 86,3 2
3 Unfallhäufigkeit in der Schweiz Quelle: Statistik UVG Jährliche Berufsunfälle (pro Suva-Versicherte) Jährliche Freizeitunfälle (pro 10'000 Suva-Versicherte) Jährliche Unfälle (alle UVG-Versicherten) (2007) 3
4 Unfälle nach Art der Verletzung (BUV, NBUV, UVAL, 2002) Verstauchungen Zerrungen Sehnenrisse Prellungen Quetschungen Total: Total: ,7% 22,1% Offene Wunden Total: ,7% Quelle: Unfallstatistik UVG,
5 Wunden: moderne Behandlungsmethoden Wundbehandlung mittels Vakuum-Therapie (Vacuum Assisted Closure- Therapie) Einsatz von Nanotechnologie - bei der Entwicklung und Anfertigung von neuartigen textilen Wundauflagen - bei der Herstellung von flüssigem Gel zur Versiegelung von Wunden - beim Einsatz von Biosensoren zur Messung der Wundheilung Einsatz von Gentechnologie Herstellung einer künstlichen Haut, welche die Behandlung von chronischen Wunden und Verbrennungen revolutionieren könnte. 5
6 Chronische Wunden: Prävalenz und Kosten Jeder Hundertste erkrankt in seinem Leben mindestens phasenweise an einer chronischen Wunde. Die Prävalenz bei den über 80-Jährigen liegt bei 4%. In westlichen Ländern fliesst ungefähr 1% der Gesundheitskosten in die Behandlung chronischer Wunden in der Schweiz also ca. eine halbe Milliarde Franken jährlich. (Erhebungen aus Deutschland, England und Schweden) 6
7 Chronische Wunden: Indikator für die Qualität der Pflege Häufige chronische Wunden Dekubitus Ulcus cruris Diabetisches Fusssyndrom 7
8 Dekubitus als Indikator für die Qualität der Pflege Total Anzahl Dekubitus in % und n Patienten mit Dekubitus Bei Einritt 2,6% (n=3642) n=2339 Während des Aufenthalts neu entstandener Dekubitus 3,1% - eine im Vergleich mit internationalen Zahlen niedrige Rate (n=3888) n=2792 Bei Austritt 3,8% n=3368 Quelle: Inzidenz und Risikoerfassung von Dekubitus Ergebnisse einer Qualitätsmessung des Verein Outcome in Schweizer Akutspitälern (2004): Daten zur Dekubitusinzidenz in 51 Spitälern (Anzahl Patienten = ) 8
9 Wundinfektionen als Indikator für die Qualität medizinischer Behandlungen in Akutspitälern Verteilung der nosokomialen Infektionen in 4 Schweizer Universitäatsspitälern (1996) 9
10 Qualitätssicherung: Aufgaben des Bundes nach KVG Art. 22a Art. 58 Verpflichtung der Leistungserbringer, den Bundesbehörden u.a. medizinische Qualitätsindikatoren bekanntzugeben Der Bundesrat kann Kontrollen zur Sicherung der Qualität vorsehen. 10
11 Qualitätssicherung in der Wundbehandlung Interkantonale Vereinigung für Qualitätssicherung und förderung Messthema für das Jahr 2009 Messung der Infektionsraten nach bestimmten operativen Eingriffen gemäss SwissNOSO in den Akutspitälern Mittelfristig geplant Im Bereich Spitex und Pflegeheime: Dekubitusmessung 11
12 Die Zukunft gehört auch der Prävention Gegenstand des geplanten Präventionsgesetzes: Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung und Früherkennung von Krankheiten Schwerpunkt Verhältnisprävention Prävention psychischer Krankheiten Förderung einer ausgewogene Ernährung Förderung regelmässiger physischer Aktivitäten Prävention und Früherkennung von Diabetes mellitus 12
13 Herausforderungen der Zukunft: Soziale und gesundheitliche Ungleichheiten Lebenserwartung bei Geburt Mädchen in Lesotho: 40 Jahre Mädchen in Japan: 82 Jahre Schweiz: Ein un- oder angelernter Arbeiter lebt durchschnittlich rund vier Jahre weniger lang als ein Akademiker. Mortalitätsrisiko während einer Schwangerschaft Schweden 1:17400 Afghanistan 1:8 Schweiz: 35 bis 54-jährige Männer Krankheitsbeschwerden 23 % mit einer obligatorischen Schulausbildung klagen über körperliche Beschwerden (Rücken-, Kopf- oder Gelenkschmerzen) im Vergleich zu 15% der Gleichaltrigen mit höherer Bildung Quelle: WHO & Caritas Schweiz 13
14 Herausforderungen: Kollektive Verantwortung wahrnehmen «Gesundheitssysteme werden nicht von selbst gerechter.» WHO-Generaldirektorin Margaret Chan (2008) WHO: Closing the Gap in a Generation (London, November 2008) 1. Die alltäglichen Lebensbedingungen verbessern 2. Die mangelnde Chancengleichheit bei der Verteilung von Macht, Geld und Mitteln bewältigen 3. Die Bedeutung der sozialen Determinanten verstehen, damit verbundene Probleme messen und die Auswirkungen von Massnahmen abschätzen 14
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