Herausforderungen der Bewertung von Ressourceneffizienz
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- Teresa Küchler
- vor 8 Jahren
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1 Herausforderungen der Bewertung von Ressourceneffizienz Prof. Dr. Michael Nippa Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre speziell Unternehmensführung und Personalwesen r 3 -Kickoff 17./ Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
2 Bewertung von Ressourceneffizienz Warum ist dies kein triviale Aufgabenstellung? 1. Die Meinungen darüber, wie man Ressourceneffizienz definieren soll, gehen auseinander. 2. Notwendiger Abschied von Illusionen: Determinismus, Eindeutigkeit, Quantifizierbarkeit Homogenität, Unabhängigkeit von Interessen, Objektivität Konsistenz und Kompatibilität Autorisierung, Formulierung, Kommunikation, Akzeptanz 2
3 Bewertung von Ressourceneffizienz Wesentliche Herausforderungen: 1. Wie wird Ressourceneffizienz definiert? 2. Welche Ziele werden mit Ressourceneffizienz verfolgt? 3. Wie lassen sich wichtige Parameter operationalisieren? 3
4 Wie wird Ressourceneffizienz definiert? Herausforderung: Koexistenz unterschiedlicher Definitionen >>Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür notwendigen Ressourceneinsatz<< (Vorgänger-Förderschwerpunkt r 2 ) >>Nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit Energie und Energieträgern, Rohstoffen und Umweltmedien<< (VDI Zentrum Ressourceneffizienz) >>Mit Ressourceneffizienz kann die Wirtschaft aus weniger mehr produzieren und mit weniger Input größere Werte schaffen, indem Ressourcen auf nachhaltige Weise genutzt und ihre Umweltauswirkungen minimiert werden.<< (Europäische Kommission) Ø Vielzahl an Begriffsverständnissen Ø Noch keine allgemein gültige Definition Quellen: Woidasky et al. (2012), Ressourceneffizienzpotenziale von Innovationen in rohstoffnahen Produktionsprozessen, CIT, 84(10), VDI Zentrum Ressourceneffizienz (2013), Begriffsdefinition Ressourceneffizienz, Europäische Kommission (2011), Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa, KOM(2011) 571,
5 Wie wird Ressourceneffizienz definiert? Lösungsansatz Ganzheitliche Definition von (Ressourcen-) Effizienz und -Effektivität in einem Zielsystem Darstellung in Anlehnung an: McGee, (o.j.): The Productivity Model. (Weiter-)Entwicklung der Begriffsbestimmung und des Messkonzeptes Ressourceneffizienz Einbeziehung wichtiger Interessengruppen/Stakeholder Bestimmung der wesentlichen Ziel-/Bewertungsdimensionen Möglichkeiten der Kooperation mit nationalen und internationalen Gremien und Institutionen 5
6 Welche Ziele werden mit Ressourceneffizienz verfolgt? Herausforderung: Vielfalt der Ziele und ihre Wechselwirkungen Ressourcenschonung? Klimaschutz? Politische Ziele? Technische Ziele? Beispiele: Was ist (sind) das (die) oberste(n) Ziel(e)? Versorgungssicherheit? Energie- und Materialeffizienz? Arbeitsplätze? Ökologische Ziele? Ökonomische Ziele? Soziale Ziele? Ethische Ziele? Ressourceneffizienz Welcher Gewichtungsfaktor der einzelnen Zielen wird angenommen? Wie wird mit Zielkonflikten umgegangen? Ø Vielzahl von Zielen, abhängig von Interessen, Perspektive und Begriffsverständnis 6
7 Welche Ziele werden mit Ressourceneffizienz verfolgt? Lösungsansatz: Festlegung der übergeordneten Ziele von INTRA r3+ als Grundlage für ein ganzheitliches Zielsystem Verwendung/Anpassung/Weiterentwicklung von bekannten Systematiken und Vorgehensweisen Mix aus quantifizierbaren, semi-quantifizierbaren und qualitativen Zielen Exemplarische Verknüpfung der wesentlichen Ziele eines Projektverbunds mit dem übergeordneten Zielsystem. Beachtung von Systemgrenzen und partielle Bewertung von Effekten unterschiedlicher Zielsysteme 7
8 Wie lassen sich wichtige Parameter operationalisieren? Herausforderungen: Quantifizierbarkeit, Validität, Reliabilität, Kausalität Insbesondere die Effektivität aber auch die Effizienz hängt von Wertvorstellungen ab Keine eindeutigen (und einseitig gerichtete) Ursache-Wirkungs- Zusammenhänge Schwierigkeit der Umsetzung von Zielgrößen in Messgrößen Probleme beim Umgang mit konfliktären Zielen Veränderungen von Zielen im Zeitablauf Ø Ø Oftmals isolierte Betrachtung bestimmter Teilparameter Vernachlässigung wichtiger, jedoch schwer zu quantifizierender Kriterien (z.b. sozial) und Aspekte (z.b. Gewichtung) in bestehenden Verfahren/Berechnungen 8
9 Wie lassen sich wichtige Parameter operationalisieren? Lösungsansatz: 1. Übertragung des vorhandenen Know-hows zur Ökobilanzierung aus r 2, d.h. Standardabfrage aller Projektpartner und Anwendung der GaBi-Datenbank und Software (intra r 3 + Projektpartner: LBP) 2. Erarbeitung einer ergänzenden Standardabfrage auf gleichem Aggregationsniveau für noch nicht abgedeckte Ziele des Zielsystems 3. Erarbeitung einer problemorientierten Checkliste zur Auswahl geeigneter Bewertungsinstrumente / Methoden 4. Erarbeitung und Empfehlung aufgaben- und problemspezifischer Vorgehensweisen zur Bewertung der Projektergebnisse / Zielerreichung für ausgewählte Verbundprojekte 9
10 Zusammenfassung Unser oberstes Ziel ist wissenschaftliche Seriosität - Vermeidung von Chimären und Scheingenauigkeiten - Erarbeitung von belastbaren, plausiblen und nachvollziehbaren Bewertungen Unser zweites Ziel ist Beachtung der Verhältnismäßigkeit - Vermeidung übergebührlicher Belastungen der r 3 -Projekte - Erarbeitung von ausreichend genauen Bewertungen Unser drittes Ziel ist Aufbau auf Bewährtem und Fortschritt - Anschlussfähigkeit an r 2 -Fördervorhaben - Einbringen wirtschaftswissenschaftlicher Bewertungsmethoden - Erarbeitung einer fortschrittlichen, ganzheitlichen Bewertungssystematik der Ressourceneffizienz 10
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