Open Source aus Sicht des Anwenders
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- Felix Sternberg
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Transkript
1 Open Source aus Sicht des Anwenders Dr. Thomas Wieland Corporate Technology, Siemens AG
2 Gliederung Nutzen und Potenziale Rechtliche Situation Gewährleistung Lizenzen Rollenverschiebung beim Anwender
3 Nutzen und Potenziale
4 Nutzen und Potenziale Notieren Sie zwei Vorteile, die Sie als Anwender von Open Source-Software erwarten, auf die bereitliegenden Kärtchen!
5 Generelle Vorteile von Open Source Höhere Qualität "Peer review" durch Hunderte deckt mehr Fehler auf mehr Plattformen auf Höhere Sicherheit Sicherheitsrelevante Aspekte nur anhand der Quellen zu überprüfen Wiederverwendbarkeit von erprobtem Code (best practice sharing) Höhere Reife durch Unabhängigkeit von Produktmanagern und Marktgeschehen Hersteller und Anwender haben jeweils weitere Vorteile
6 Vorteile für Anwender durch Open Source Unabhängigkeit von einem Hersteller Normalerweise ist der Anwender vom Produktzyklus des Herstellers abhängig Oft muss der Anwender Technologiesprünge mitmachen, um bisherige Investitionen nicht zu gefährden Verfügbarkeit auch bei Verschwinden des Herstellers Community sorgt für Nachhaltigkeit Offene Standards Sichern Interoperabilität, insbesondere für EAI und B2B
7 Rechtliche Situation
8 Gewährleistung Bei Software-Downloads muss der Serverbetreiber auf den Haftungsauschluss und mögliche Gefahren bei der Benutzung hinweisen Bei Distributionen muss dies der Distributor tun Für Software, die er selbst herstellt, muss er Haftung gewähren Aber nicht für solche, die er als Schenkung (Open Source) erhalten hat haftet für freie Software prinzipiell nur bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz haftet aber auch bei leichter Fahrlässigkeit für die Auswahl, Beschaffung, Installation und Konfiguration der Software (haftet bei allen entgeltlichen Leistungen)
9 Gewährleistung (2) Open-Source-Entwickler können keine Gewährleistung bieten Sind dazu auch nicht verpflichtet, da sie ihre Produkte rechtlich gesehen verschenken Aber: Rechtslage noch nicht gerichtlich geklärt! Zu bedenken: Auch kommerzielle Hersteller haben oft weitreichenden Haftungsauschluss Gewährleistung sollte daher Bestandteil des Vertrages mit einem Support-Dienstleister sein!
10 Die GNU General Public License Software soll "frei" sein (im Sinne von "freie Rede, nicht von "Freibier") Benutzer hat das Recht, sie zu kopieren, zu verbreiten, zu analysieren und zu verbessern Voraussetzung: Quellcode zugänglich Die dabei entstehende abgeleitete Software muss ebenfalls wieder unter der GPL veröffentlicht werden. Nur in Produkten, nicht bei interner Nutzung Beispiele: Linux Kernel, KDE, Gnome, GNU-Software (GCC), StarOffice
11 Die BSD-Lizenz Sehr freie Lizenz, erlaubt dem Benutzer, alles mit der Software zu machen Einzige Einschränkungen Der Hinweis auf die ursprünglichen Autoren muss bei der Weitergabe in Source der binär enthalten sein Haftung wird ausgeschlossen Der Name der Autoren darf nicht ungefragt zu Werbezwecken verwendet werden Nutzung der Sourcen auch in kommerzieller Software zulässig! Beispiel: FreeBSD-Betriebssystem
12 Die Mozilla Public License Unterscheidet zwischen Ursprünglichen Dateien (also der Code von Mozilla) Ergänzungen durch Benutzer (Eigenentwicklungen, Erweiterungen) Modifikationen an den ursprünglichen Dateien müssen veröffentlicht werden Ergänzungen können auch kommerziell, d.h. geschlossen und in rein binärer Form vertrieben, erstellt werden Beispiel: Mozilla (Open-Source-Weiterentwicklung von Netscape)
13 Die Q Public License Von Trolltech für die Qt-Bibliothek (Basis für KDE) entwickelt Greift Ideen der GPL auf, aber Erlaubt keine Modifikationen an der Bibliothek Erlaubt keine kommerzielle Distribution QPL-Software ist nur dann kostenlos, wenn auch die sie nutzende Software freie Verteilung und Modifikationen erlaubt Kommerzielle Nutzung erfordert eine kommerzielle (kostenpflichtige) Lizenz Ziel: Vermeidung von Aufsplitterung und kommerzieller Ausbeutung
14 Rollenverschiebung beim Anwender
15 Rolle des Anwenders bei kommerzieller Software Benutzer verhält sich meist passiv Tauchen Probleme auf, versuchen die Hersteller mit unterschiedlichem Eifer zu helfen Support-Verträge Kostenpflichtige Hotline Internet-Seiten mit Tipps und häufig gestellten Fragen Schwerer wiegende Probleme werden nur selten gelöst Anwender hat kaum Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden => lebt resigniert mit fehlerhafter Software
16 Der Prosument Bei Open Source bekommt der Anwender alle Quellen Kann prinzipiell das Programm verändern, Fehler beheben, neue Funktionen hinzufügen Lohnenswert auch für Firmen " Durch eigene IT-Abteilung oder " Durch externen Dienstleister denn schlecht funktionierende Anwendungen bedeuten Produktivitätseinbußen Neue Rolle: Der Prosument, zwischen Produzent und Konsument (nach A. Toffler) Grenzen zwischen Hersteller und Benutzer verschwimmen Jeder Benutzer kann Mit-Hersteller werden
17 Kosten für Open Source Programme zwar kostenlos erhältlich, Support aber meist nötig (besonders bei produktivem Einsatz) Lernkurve für Betreuer (intern oder extern) zuweilen höher als bei kommerziellen Produkten Idee von Open Source: Bezahlung durch eigene Arbeit Bei Firmen in Form von Arbeitszeit von Mitarbeitern an der Weiterentwicklung Open Source kann auf Dauer nur funktionieren, wenn es genügend Mitarbeit gibt (keine Selbstbedienung)
18 Fazit
19 Fazit Open Source beinhaltet einen Kulturwandel Das Modell bietet enorme Chancen für Anwender und Hersteller Verschiedene Lizenzmodelle geben dem Benutzer unterschiedliche Rechte und Pflichten Freie Software: GPL Kaum Restriktionen: BSD Kommerzielle Nutzung untersagt: QPL Anwender erhalten neue Rolle, werden zum Mitentwickler, benötigen aber u.u. Support
20 Links und Literatur [1] [2] [3] E. S. Raymond: "The Cathedral and the Bazaar", [4] E. S. Raymond: "The Magic Cauldron", [5] T. Wieland: "Open Source im Unternehmen", In: Linux im Unternehmen, dpunkt.verlag, Heidelberg, [6] T. Wieland: "Linux als Geschäftsfaktor", Linux Enterprise, 2/00, S , [7] J. Siepmann: "Lizenz- und haftungsrechtliche Fragen bei der kommerziellen Nutzung Freier Software",
21 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen oder Kommentare?
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