4. Kongress Qualität in der dienstlichen Fortbildung Dezember 2013
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- Nelly Goldschmidt
- vor 8 Jahren
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1 4. Kongress Qualität in der dienstlichen Fortbildung Dezember 2013
2 Betriebliches Gesundheitsmanagement Hype oder Königsweg in der Personalentwicklung? Ein Zwischenruf
3 Neuer Schwerpunkt im Rahmen des Gesundheitsmanagements
4 Kampf der psychischen Belastung Erhebungen zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz Jeder 10. Fehltag geht auf psychische Erkrankungen zurück Viele Fortbildungsangebote Entwicklung von Handbüchern (Phänomene, Ursachen, Prävention Bundesverband der Unfallkassen)
5 Die Ratgeberliteratur blüht aber Vorsicht
6 Viele Maßnahmen bewegen sich im therapeutischen Bereich, aber: vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt!
7 Definition von Gesundheit (WHO) Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen
8 Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 1986 Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeitsbedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der Gesundheit und nicht der Krankheit sein
9 Ziele der Ottawa-Charta Allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung für ihre Gesundheit ermöglichen Zur Stärkung der Gesundheit befähigen Möglichkeit eröffnen, selber Entscheidungen zur persönlichen Gesundheit treffen zu können Einflussnahme auf Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen, ermöglichen Förderung von umfassendem Wohlbefinden
10 Stellenwert der Gesundheit Gesundheit ist das höchste Gut Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts (Arthur Schopenhauer) Was bedeutet diese Aussage für chronisch kranke Menschen? Haben wir deshalb mittlerweile nur noch Gesundheitskassen? Wird Krankheit zum Stigma unserer Zeit?
11 Zeitgeistthema Gesundheit Stellenwert der Gesundheit in unserer Gesellschaft bzw. Kultur ist sehr hoch Gesundheit ist das höchste Gut Gesundheit wird zum neuen Fetisch Krankheit wird zum Stigma unserer Zeit (Gesundheitskasse statt Krankenkasse, hohe Priorisierung von Prävention)
12 Fazit: Der Mensch muss - gesund sein, - gesund gemacht und/oder - gesund erhalten werden! (was sagt das über unser Menschenbild vom Kranken aus?!)
13 Personalentwicklung versus Gesundheitsmanagement alter Wein in neuen Schläuchen? Die Personalentwicklung hat ein Akzeptanzproblem Lange wurde Gesundheitsmanagement als Bestandteil der Personalentwicklung gesehen (siehe auch aktuelles Seminarprogramm der BAKÖV 2013) Klassische Felder der operativen Personalentwicklung werden umetikettiert (Stressbewältigung, Arbeitsorganisation, Führungskräfteentwicklung, Konfliktmanagement, Vereinbarkeit von Familie und Beruf usw.) Personalentwickler/innen treten in Konkurrenz mit Gesundheitsmanagern/managerinnen (Erfahrungsaustausch und Berichte von Personalentwicklern/innen im Bundesbereich)
14 Verhaltensprävention Zielt auf die Verhaltensweisen von Einzelpersonen ab und soll dabei vorrangig zu einer gesunden Lebensweise des Individuums führen. (Rauchentwöhnungskurse, Rückenschule, Ernährungsberatung)
15 Verhältnisprävention Zielt auf gesunde Arbeitsbedingungen (Arbeitsschutz, ergonomische Ausstattung der Arbeitsplätze, Verbesserung der Arbeitsorganisation, Arbeitszeitflexibilität, etc.)
16 Systemprävention Zielt auf ein gesundes Miteinander im Arbeitsalltag, Verbesserung der Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten (Reduktion der psychischen Belastung, Teamentwicklung, Mobbingprävention, Krankenrückkehrgespräche)
17 Fallstricke des Pseudo- Gesundheitsmanagements Diktatur der Gutmenschen Der heilige Vorgesetzte Das Wellnesshotel Arbeitsplatz Wunschkonzert der Angebote
18 Diktatur der Gutmenschen Falle: Bevormundung (Sie könnten ruhig mal öfter Treppen steigen!) Falle: Übergriffigkeit (Ich finde, Sie sollten mal über eine Therapie nachdenken!) Falle: Laiendiagnostik (Was ich bei Ihnen so sehe spricht alles stark für eine beginnende Demenz!) Falle: Indiskretion (Ich habe gehört bei Ihnen zu Hause ist der Teufel los, kann ich Ihnen da irgendwie helfen?)
19 Der heilige Vorgesetzte Die Aufgaben der Führungskraft im Gesundheitsmanagement sind beinahe allumfassend: Sie gestalten Arbeitsorganisation, Arbeitsinhalte und prozesse sowie die Arbeitsumgebung und atmosphäre Achten auf Gesundheitsförderlichkeit, erhöhen die Arbeitszufriedenheit und qualität, erhalten die Arbeitsfähigkeit und tragen zum Schutz der Mitarbeitergesundheit bei Insbesondere Amtsleitungen und Fachbereichsleitungen haben hierbei eine Vorbildfunktion *Matyssek, A.K: Gesundheitsamagement als Führungsaufgabe in der öffentlichen Verwaltung. Bundesgesundheitsblatt 2012; 55:
20 Das Wellnesshotel Arbeitsplatz? Schulter-Nackenschmerzen? Da hätten wir die mobile Arbeitsplatzmassage anzubieten! Übergewicht? Treppensteigen hilft! Hoher Cholesterinwert? Wählen Sie doch das gesunde Kantinenessen! Vergesslich? - Da hilft unser Seminar Konzentration leicht gemacht! Ach, und zur Raucherentwöhnung sollten Sie natürlich auch gehen
21 Wunschkonzert der Angebote Wen wollen wir mit dem Angebot erreichen? Was wollen wir mit dem Angebot erreichen? Ist das Angebot das Richtige?
22 Exkurs in die Praxis Situation in der Behörde: Mitarbeiterbefragung Eine Diagnose aus Antworten Rückenschmerzen? - mobile Arbeitsplatzmassage Andere Beschwerden? rote, blaue, gelbe, grüne Pillen - irgendetwas wird schon helfen
23 Exkurs in die Praxis Situation in der ärztlichen Praxis Untersuchung und Einzelgespräch Diagnosestellung Individuelle Therapieempfehlung Kontrolluntersuchung
24 Gesundheitsmanager = Therapeut? Spiegel: Elemente aus der Psychotherapie sind heute Bestandteil vieler Methoden in der Weiterbildung. Lau: Genau das ist das Problem. Psychotherapeutische Modelle, Konzepte und Versatzstücke gehören nicht in die Personalarbeit, zumal deren Einsatz oft ohne Einwilligung der Mitarbeiter stattfindet. Zudem verfügen die meisten Trainer und Coaches über keine solide psychotherapeutische Ausbildung. Häufig sind das Betriebswirte, Techniker, Informatiker mit pseudoakademischen Weiterbildungen, die in ihrer Lebensmitte plötzlich die große weite Welt der Psyche entdecken. Auszug Spiegel online Karrierespiegel, Interview mit dem Personalmanager Viktor Lau, Autor Schwarzbuch Personalentwicklung
25 Prinzipien des Gesundheitsmanagements Kontinuierlicher Einsatz von Analyse, Planung, Intervention und Evaluation Abbau belastender und Schaffung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen Positives Arbeitsklima Unterstützung von Fähigkeiten zur individuellen Bewältigung von Belastungen Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens
26 Ein Tipp zum guten Schluss Orientieren Sie sich an den Aktiven und Lebendigen im Unternehmen. Falls es diese nicht gibt, zum Leben erwecken oder: Das Thema vergessen und anderen überlassen nach Dipl.-Psych. Heinrich Thomsen, Itzehoe
27 Ende
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