Berner Spurensuche: Schöpfung, Beitrag am 3. Mai 2016

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Transkript:

Berner Spurensuche: Schöpfung, Beitrag am 3. Mai 2016 Pedro Lenz Hiob 40, 15-23 (Nilpferd) 15 Sieh doch das Nilpferd, das ich wie dich erschuf. Gras frisst es wie ein Rind. 16 Sieh doch die Kraft in seinen Lenden und die Stärke in den Muskeln seines Leibs! 17 Wie eine Zeder lässt es hängen seinen Schwanz; straff sind verflochten seiner Schenkel Sehnen. 18 Seine Knochen sind Röhren von Erz, wie Eisenstangen sein Gebein. 19 Es ist der Anfang der Wege Gottes; der es gemacht hat, gab ihm sein Schwert. 20 Doch die Berge tragen ihm Futter zu und alle Tiere des Feldes spielen dort. 21 Es lagert unter Kreuzdornbüschen, in dem Versteck von Schilf und Sumpf. 22 Kreuzdornbüsche decken es mit Schatten, die Pappeln am Fluss umgeben es. 23 Schwillt auch der Fluss, es zittert nicht, bleibt ruhig, wenn auch die Flut ihm ins Maul dringt. Liebi Damen und Herre, liebi Lüt, do a dere Spuresuechi, mir heis grad ghört i dere Läsig vore Passage us em bekannte Buech Hiob vom Aute Teschtamänt: Wenn Gott mit em Hiob redt, de redt dä Auteschtamäntlech Gott rächt diräkt, rächt graduse zum ne ganz konkrete Mönsch, äbe zu däm Hiob. I angerne Abschnitte vom Buech Hiob, redt Gott ou zum Satan, wo nen useforderet. Aber jet, i üsere Passage, redt er zum Hiob. D Figur vo däm Hiob isch übrigens bis hütt i üser Autagssproch gägewärtig. Dir kennet jo vermuetlech der Begriff «Hiobsbotschaft», wo me denn bruucht, 1

wenns nöimen um ne bsungers schlimmi Nachricht geit. Vor Johre han i einisch zum Begriff «Hiobsbotschaft» es chliises Gedicht gschribe, i erloube mer mou beovr i d Detail go, das Gedicht z zitiere: Liebhaberbühne Eine Theaterprobe in einem Wirtshaussaal an einem Winterabend im Mittelland. Ein Laiendarsteller, nicht eigentlich dumm, bloss anders begabt, geht auf die Bretter und ruft: Eine Hobsbotschaft! Eine Hobsbotschaft! Und die anderen hobsen vor Freude hobsen vor lachen. Hiiob heisst er Hiiiob!, belehrt einer. Hi oder hopp ich will sowieso nicht mehr, sagt der Ausgelachte und geht ab. Ds Buech Hiob aus ganzes isch auerdings nid eifach numen en Aasammlig vo schlimme Nachrichte, sondern es Buech drüber, wi me mit Schicksausschläg 2

en Umgang chönnt finge. Es lohnt sech einisch, das jetz dohie nume ganz näbebi bemerkt, ds ganze Buech Hiob z läse. Wöu dä Hiob, das isch en interessante Mönsch, eine, wo mer nis hütt no problemlos mit nim chöi identifiziere, eine wo haderet und eine wo sech bi Gott beklagt, eine wo vüu Froge het und eine, wo zwar wott gloube, wo aber i sim Gloube, immer und immer wieder, extrem usegforderet wird, wöu er so vüu Schlimms erläbt. Der Hiob het sehr gueti Momänte und sehr, sehr schlimmi Momänte und es geit immer wieder drum, wi ner dermit cha umgo. Und dä Gott, wo dörte, i däm Buech Hiob iigrifft, das isch unger angerem e Gott, mit sehr mönschleche Züg, eine, wo sech rächtfertiget, eine, wo i ds Läben iigrift, eine, wo der Hiob im Oug het, eine, wo nis wott zeige, wo Gott hocket, aber gliichzigt isch es ou e Gott, wo zletscht Mitleid zeigt und wahrschiinlech fasch aues, won er am Hiob het aagrichtet gha, wöu ne der Satan provoziert het, insgheim bereut und zletscht, dopplet wieder guet macht. 3

Und wenn Gott i dere Gschicht zu däm Mönsch, däm Hiob redt, de redt er natürlech ou zu üs. Das isch es autbewährts literarisches Prinzip, dass Figure ungerenang über die Theme rede wo der Outor eigetlech der Läserschaft wott nöcher bringe, das kenne mer jo öppen ou us der Griechische Philosophie. Und unger angerem wäge däm gfaut mir persönlech, das Buech Hiob so guet, wöus um ne Mönsch geit, wo ou sini Schwächine het, wöus um ne Gott geit, wo ou sini Luune het, wöus dramatisch isch und wöu me bim Läse immer wieder z Gfüeu het, di Gschicht göng eim nöch. Das Buech Hiob das isch liecht verständlech. Es het en eifachi Struktur, es isch nid so abghobe, es isch nid so intellektuell, es isch nid so sehr uf Düttig aagwise. Mir verstöh d Gschicht, mir verstöh d Rahmehandlig, mir verstöh d Sproch, mir verstöh der Hiob, wo mängisch um nes Hoor, der Gloube verlüürt, wo sech aber zletsch glich immer wieder 4

a sim Glouben ufrichtet, wo sech zwüschinne beklagt und de wieder Demuet zeigt. Gott und dä Hiob stöh zämen im Dialog, aber ou der Satan redt i däm Buech mit, und ou der Satan forderet Gott immer wieder use. Was nis de auerdings ds Buech Hiob wott säge, aus Ganzes oder i däm Teil wo ni hütt drüber rede, das isch mir säuber de scho nümm so klar. Wüsster, i bi aus Ching immer sehr gärn i d Religion, wöu i d Gschichte gärn ha gha, wöu i Fröid ha chönne ha, wenn e Gschicht guet isch usgange und Mitleid ha chönne ha, wenn e Gschicht nid guet isch usgange. Was i aber scho ir Chindheit nid eso gärn ha gha, isch der Momänt gsi, wo der Religionslehrer oder d Religionslehrere üs Schüeler gfrogt hei: Was will Gott uns mit dieser Geschichte sagen? Was wott eim e Gschicht ganz grundsätzlech säge? I gloube, dass e Gschicht zersch und vor auem, eifach öppis wott verzöue und drum ou nid a Priori 5

der Aaspruch het, eim öppis ganz Bestimmts z säge. Drum wott i dohie jetz ou überhoupt nid predige, und di Gschicht verbindlech dütte, sondern lieber verzöue wis mir bim Läsen isch ggange, vor dere Bibustöu us em Kapitu 40 vom Buech Hiob. Mi hets bim Läse ddünkt, das sig jetz e Passage - excüse wenn i das so säge - es sig auso e Passage wo Gott am Hiob sini Schöpfig, fasch e chli lehrmeischterhaft, fasch e chli säubschtlobend fasch e chli penetrant, fasch chli missionarisch vor Ouge wott füehre. Gott redt do zum Hiob und indiräkt auso ou zu üs fasch chli im Sinn vo: He, Bursch, los mou zue, überleg doch einisch, lueg doch das einisch aa, dänk doch mou drüber noche, was ig do gleischtet ha! Gsehsch de du nid, wi guet und wi genau düreplanet, dass ig d Sache gmacht ha? Es isch en Art es Plädoyer für d Perfektion vor Schöpfig am Bischpüu vom ne Tier, i däm spezielle Fau, vom Niiupfärd. Worum grad es Niiuross? 6

Interessanterwiis gits Bibu-Exegete, wo behoupte, mit däm starche, grosse, gfürchige Tier wo do Gott am Hiob von nim verzöut, und wo im Hebräische Behemot heisst, sig gar nid es Niiuross gmeint, sondern e Dinosaurier. Nid wenig Kreationischte bruuchen auso di Gschicht aus Argumänt derfür, dass Mönschen und Dinosaurer gliichzitig uf der Wäut sige gsi, was wiederum würd heisse, dass d Evolutionstheorie nid würklech cha stimme. Wi wenn d Evolutionstheorie dere wunderbare Gschicht irgendöppis chönnt wägg näh. Aber um das geits jetz gar nid, sorry für d Abschweifig. Mir geits ender drum, dass es i däm Abschnitt, wo mers hütt dervo hei, für mi persönlech um ne interessanti Red geit, um ne Red vo Gott, wo am ne Mönsch ufzeigt, was sini Schöpfig und sini Macht aues zstang bringt. Zwar redt do der Aumächtig Gott, aber gliichzitig dünkts eim was er seit sig sehr mönschlech, es sig sehr mönschlech, das öpper, wo öppis gmacht het 7

und wo das won er gmacht het sehr sorgfäutig, sehr überleit und sehr ärnschthaft gmacht het, das so öpper zletsch wott, dass me sini Büez, sis Wärch oder im Fau vo Gott, sini Schöpfig ou würklech weiss z würdige. Und drum seit Gott zum Hiob ganz frei und ganz persönlech, aber sinngemäss übersetzt: Lueg doch das Niiuross mou aa, häb der das einisch vor Ouge, versuech das z verstoh, Hiob, versuech das z erfasse, das grosse, mächtige Tier das Tier han ig erschaffe, so win i ou di erschaffe ha, und jetz überlegg der das, dänk dürber noche, was das z bedütte het! Und nächär geit Gott bim verzöuen i d Detail ine, so wi ne Möbuschriiner, wo nes nöis Möbu gmacht het, und nächär wott sicher si, dass di angere verstöh, wi guet und wi praktisch, dass er das Möbu het härebrocht oder so wi ne Beck-Konditer, wo ne perfekti Torte het bbache und sine Aagschtöute seit, di Torte heig er nach däm und däm Rezäpt gmacht. Mängisch wott mes vilecht gar nid so genau wüsse, und seit däm Schriiner vilecht isch scho guet, muesch mer jetz nid jedi Schruuben, jedi Kante und jedi Verzahnig ufzöue, 8

i has scho begriffe. Und am Konditer vor Torte, däm seit me möglecherwiis, muesch mer jetz nid cho erkläre, wivüu Zucker und wivüu Mäuh, wi mängs früsches Ei, dass d hesch bbrucht. Dini Torte isch tipptopp, merci Vüu Mou, meh muess i gar nid wüsse. Aber dä, wo am erklären isch loht sich nid lo stoppe. Und worum loht er sich nid lo stoppe? Wöu er so ne Liideschaft het, für das, wass er gmacht het, dass er eifach Wort bruucht zum dere Liideschaft Usdruck gä. Und wenn i vorhär gseit ha für mi heig dä Gott im Buech Hiob sehr mönschlechi Züg, de chunnt das jetz bi üsem Abschnitt ou wieder zur Gäutig: Gott erklärt i poetischer Sproch, mit em ganze Stouz vo däm, wo öppis gleischtet het, wie, dass er was genau a däm mächtige Tier, däm Niiuross erschaffet het. Und Gott betont, wi starch und wi gfährlech, wi perfekt, dass das Niiuross isch worde, mit Chnoche wi Isetstange und em ne Schwanz, wo abehanget, wi ne Zedere-Boum und em ne Schwärt, wo nim Gott het ggä. 9

Isch scho guet, wott ig aus Läser dörte säge, tue mi nid mit Details ufhaute, säg was d wosch säge, aber Gott isch wi dä Schriiner und wi dä Beck-Konditer, und loht sech vo mire Ungeduud nid us der Rueh lo bringe. Aber nume wenig spöter, fasch no im gliche Satz, won er d Detail vom Niiuross i poetsiche Wort het beschribe, betont Gott ou no grad, dass d Bärge am Niiuross ds Fueter zuecheträge, und dass au di angere Tier dörten a de Bärgen am spiele si und Gott zöut d Pflanzen uf, wo däm wunderbare Niiuross, Schutz und Schatte gä, d Chrüzdornbüsch, ds Schüuf, d Pappele. Wär weiss, geits mer düre Chopf, vilecht hätt so nes Tier wo so starch und so gross isch, gar ke Schutz und gar ke Schatte nötig, aber Gott schänkt ihm di Pflanze, isch scho rächt, nüt z danke, mou, nimm se doch eifach, lig nume chli a Schatte, i ha doch nume wöue, dass es bequem hesch. Und Gott verzöut ou no grad, dass ds Niiuross ruhig blibt, und nid emou Angscht het wenn einisch z Hochwasser e rächti Fluet mit sech bringt, 10

wenns Mou Wasser schlückt. Ziitewiis fon i mi aus Läser fasch chli aafo närve, ab däm Gott, wo mer do vorplöffet, wi ner sini Schöpfig guet heig gmacht. Aber nächär faut mer öppis angers uf, bir Lektüre vo däm Bibu-Abschnitt. es faut mer uf, dass es e Wächsuwürkig git, zwüsche däm Niiuross und siren Umgäbig. I chönnt auso zum Bischpüu gseh, dass sogar ds Niiupferd, so guet, so starch, so gfürchig, sp perfekt wis ou immer ma si, nid allei für sich steit, nid emou das phantastische Tier steit i dere Wäut allei für sich. Es isch Teil vom ne Ganze, es bruucht d Bärgen es bruucht d Pflanze, es bruucht di inneri Rueh, es isch aagwise uf d Umgäbig, uf das, wo rundumen isch, auso uf di ganzi Schöpfig. Und möglecherwiis geits jo genau um das, geits i dere Bibustöu drum, dass mir Mönsche vo hütt, genau wi der Hiob do i deren aute Gschicht, nis zwüschinne öppis vor Ouge chöi füehre, wo zwar scho wüsse, aber mängisch vergässe: Dass d Schöpfig zämehanget, zämehanget mit auem, wo do isch und läbt, dass es e Wächsuwürkig git, 11

zwüsche em ne Niiupferd und der Natur drumume, dass es e Wächsuwürkig git, zwüsche der Chraft und der Rueh dass e Wächsuwürkig git, zwüsche Gott und der Schöpfig, dass es e Wächsuwürkig git, zwüsche Tier und Pflanze und Mönschen und Bärgen und Flüss und Gott. Oder ganz eifach gseit, dass ig, genau wi der Hiob, zwüschinne cha dra dänke, dass es Niiuross nid nume eifach exischtiert, sondern, dass es Niiuross e Teil vor Schöpfig isch, minetwäge scho ne Teil wo sehr speziell, wo einzigartig und einmalig isch, aber gliich numen e Teil, wi aus angeren ou, e Teil vom ne Ganze, wo zämehanget und ufenang verwiist, so wi jedi Chliinigkeit ar Schöpfig uf di ganzi Schöpfig verwiist. Danke. Copyright Pedro Lenz www.pedrolenz.ch 12