Report 7. November Date (see 2018 Tagging panel) markt:kompass TREASURY RESEARCH DEUTSCHLAND Unternehmen in Italien deutlich pessimistischer Wachstumsschere droht sich wieder zu öffnen Erfreulich bei der gestrigen Veröffentlichung des Composite PMIs für die Eurozone war die Aufwärtskorrektur von 52,7 auf 53,1 Punkten im Oktober im Vergleich zur Vorabschätzung. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die Unternehmensstimmung in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert hat (Grafik 1) und somit die Anzeichen für eine markante Belebung des Euroland BIP nach dem enttäuschenden Wachstum von 0,2 % gg. Vq. im 3. Quartal fehlen. Besonders in Italien hat sich die Stimmung bei den Unternehmen markant verschlechtert. So gab der entsprechende PMI von 52,4 auf 49,2 Punkte nach und notiert damit erstmals seit September 2014 wieder unterhalb des Schwellenwertes von 50 Punkten. Basierend auf der Umfrage droht die italienische Wirtschaft damit den Anschluss an die anderen großen Volkswirtschaften der Währungsunion zu verlieren. Marktreaktion: Während sich der Euro relativ unbeeindruckt von den Stimmungsindikatoren zeigte, dürfte die schlechte Stimmung bei den italienischen Unternehmen zu der gestrigen Ausweitung des Risikoaufschlags italienischer im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen beigetragen haben. HEUTE IM FOKUS DE: Industrieproduktion, Sep. (08.00) 1. Wenig Anzeichen für eine Erholung Quelle: Macrobond, HSBC 2. Nur langsame Erholung im Automobilsektor Stabilisierungsansätze in deutscher Industrie Im September überraschten nicht nur die Auftragseingänge in Deutschland mit einem Plus von 0,3 % gg. Vm. auf der Oberseite, sondern auch der Augustwert wurde von +2,0 % auf +2,5 % nach oben revidiert. Trotz dieser hoffnungsvollen Entwicklung verbleibt für das 3. Quartal ein Minus von 1,0% gg. Vq., damit hat sich aber wenigstens die Dynamik des Verfalls im Vergleich zum 2. Quartal (-1,6 % gg. Vq.) und 1. Quartal (-2,3 % gg. Vq.) reduziert. Belastend wirkte sich dabei weiter die Einführung neuer Umweltrichtlinien im Automobilsektor aus. Nachdem die Nachfrage nach Autos im August eine deutliche Erholung gezeigt hatte, kam es im September zu einem neuerlichen Rücksetzer (Chart 2). Das Niveau der Orders liegt damit weiter deutlich unterhalb des im Dezember 2017 verzeichneten Hochs. Damit zeichnet sich insgesamt mit Blick auf die kommenden Monate eine bestenfalls moderate Erholung der Industrieproduktion ab, die im 3. Quartal das Gesamtwachstum deutlich belaststet haben dürfte. Bei den heute anstehenden Septemberdaten rechnen wir mit einem Anstieg der Produktion um 0,7 % gg. Vm. Marktreaktion: Nachdem die Daten zu den Auftragseingängen den Kapitalmarkt gestern kaum bewegten, rechnen wir auch heute seitens der Industrieproduktion mit keinen größeren Impulsen. Quelle: Macrobond, HSBC Rainer Sartoris, CFA HSBC Deutschland rainer.sartoris@hsbc.de +49 211 910 2470 Bernhard Esser HSBC Deutschland bernhard.esser@hsbc.de +49 211 910 2698 Stefan Schilbe (Editor) Chefvolkswirt HSBC Deutschland stefan.schilbe@hsbc.de +49 211 910 3137 Legende (Marktreaktion): = gering, = hoch, = sehr hoch Disclosures & Disclaimer Der Disclaimer und die wesentlichen Disclosures sind wichtige Bestandteile der Publikation (S. 4/5) HSBC Trinkaus & Burkhardt AG Online Research https://research.hsbc.de
TREASURY RESEARCH DEUTSCHLAND Report 7. November Date (see 2018 Tagging panel) Und sonst? - USA: Bei den Midterm elections haben die Demokraten erstmals seit 8 Jahren die Mehrheit im Repräsentantenhaus erobert, wobei die Verluste für die Republikaner eher moderat ausfielen. Letztere verteidigten allerdings ihre Mehrheit im Senat, so dass nun jede der beiden Parteien in einer der beiden Kammern des US-Kongress die Mehrheit hat. Bisher konnte US-Präsident Donald Trump auf die Unterstützung beider Kammern setzen. Als Reaktion geriet der US-Dollar leicht unter Druck. So zog der Euro in Richtung von 1,145 USD an. Schon an den Vortagen hatte der Euro leichte Kursgewinne zum US-Dollar verzeichnet, nachdem ein Abrutschen unter das bisherige Jahrestief bei 1,13 USD ausgeblieben war. - Asien: An den Devisenmärkten in der Region bewegte sich der US-Dollar gegenüber den Lokalwährungen vor allem in Reaktion auf die Stimmenauszählung in den USA. Dabei stieg der Greenback gegenüber dem chinesischen Renminbi im Handel außerhalb Festlandchinas zunächst auf annähernd 6,94 CNH, verzeichnete dann jedoch deutliche Kursverluste. Gegenüber dem koreanischen Won erreichten die Notierungen Niveaus um 1.123 KRW und gaben dann in Richtung von 1.117 KRW nach. Zahlreiche Marktteilnehmer erwarten jetzt eine Bodenbildung auf etwas niedrigerem Niveau. - Polen: Wie der Marktkonsens rechnen wir anlässlich der heutigen Zinsentscheidung damit, dass der geldpolitische Ausschuss den Schlüsselsatz unverändert bei 1,5 % belassen wird. Wir halten allerdings einen steigenden Preisauftrieb infolge höherer Energieausgaben durch Tarifanpassungen im kommenden Jahr für wahrscheinlich. Für langlaufende polnische Staatsanleihen rechnen wir daher mit steigenden Renditen. Wichtige Daten und Ereignisse in dieser Woche (05.11.-11.11.2018) Tag Region Ereignisse HSBC Konsens Vorperiode Ergebnisse Mo. US ISM Dienstleistungssektor, Okt. (16.00)** 58,8 59,4 61,6 60,3 Di. DE US Auftragseingänge Industrie, Sep. (08.00)** Parlamentswahlen (Mid-term elections)*** -0,7 % gg. Vm. -0,5 % gg. Vm. 2,5 % gg. Vm. 0,3 % gg. Vm. Mi. DE Industrieproduktion, Sep. (08.00)** 0,7 % gg. Vm. -0,3 % gg. Vm. -0,3 % gg. Vm. Do. DE EUR US Handelsbilanz (sb.), Sep. (08.00)* EZB-Monatsbericht (10.00)* FOMC-Zinsentscheidung (20.00)*** 17,0 Mrd. EUR 2,0-2,25 % 18,0 Mrd. EUR 2,0-2,25 % 18,3 Mrd. EUR 2,0-2,25 % Fr. CN GB US Konsumentenpreise, Okt. (02.30)** BIP, 2. Quartal 2018 (10.30)* Konsumentenvertrauen (UoM), Nov. (16.00)* 2,6 % gg. Vj. 0,6 % gg. Vq. 98,1 Quelle: Refinitiv, Bloomberg, HSBC; Bedeutung für die europäischen Finanzmärkte: *=gering, **=hoch, ***=sehr hoch 2,5 % gg. Vj. 0,5 % gg. Vq. 97,7 2,5 % gg. Vj. 0,4 % gg. Vq. 98,6 2
Aktuelle Notierungen: Marktindikationen (6:58 Uhr) Aktien Kurs (aktuell) (Vortag) (YTD) Renditen (10 Jahre) Kurs (aktuell) (Vortag) (YTD) Zinsfutures/ Commodities Kurs (aktuell) (Vortag) DAX 30 11484,34-10,62-1433,30 Deutschland 0,42 0,00-0,01 Schatz 111,94-0,02 Euro Stoxx 50 3207,42-9,95-296,54 USA 3,21-0,02 0,80 Bobl 131,29-0,03 Stoxx 50 2942,85-14,64-234,99 Großbritannien 1,54 0,04 0,35 Bund 159,67-0,09 FTSE 100 7040,68-63,16-647,09 Japan 0,12-0,01 0,07 US-T-Note 118-0,16 CAC40 5075,19-26,20-237,37 Frankreich 0,80 0,01 0,01 US-T-Bond 137 14/32-0,13 MIB 40 19268,29-12,74-2585,05 Italien 3,38 0,04 1,36 Gold, oz 1228,40-1,75 IBEX 35 8988,90-21,80-1055,00 Spanien 1,58 0,02 0,01 Silber 14,57-0,09 S&P 500 2755,45 17,14 81,84 Portugal 1,89 0,02-0,05 Palladium 1118,50-15,50 Dow Jones 25635,01 173,31 915,79 Irland 1,01 0,01 0,35 CRB-Index 197,42-1,40 Nikkei 225 22219,49 85,56-545,45 Schweiz -0,01 0,01 0,14 Öl, Crude 70,81-1,50 Quelle: HSBC, Bloomberg, Refinitiv, * = Renditeanstieg in rot Devisenkurse (6:58 Uhr) vs. USD vs. EUR (EUR) vs. USD vs. EUR (EUR) USD 1,1454 0,0047 CAD 1,3117 1,5024 0,0076 GBP * 1,3129 0,8724-0,0013 AUD * 0,7254 1,5790-0,0006 JPY 113,12 129,56 0,26 NZD * 0,6768 1,6923-0,0207 CHF 1,0005 1,1459 0,0002 ZAR 14,0886 16,1364-0,0372 NOK 8,3407 9,5530 0,0171 HKD 7,8337 8,9723 0,0332 SEK 9,0138 10,3240-0,0115 SGD 1,3721 1,5715 0,0034 CZK 22,580 25,861 0,058 CNY 6,9328 7,9404 0,0471 PLN 3,7581 4,3043 0,0000 CNH 6,9288 7,9358 0,0440 HUF 281,07 321,92 0,02 KRW 1123,00 1286,23 4,34 TRY 5,3723 6,1532 0,0683 THB 32,930 37,716 0,085 Quelle: Refinitiv; * = Angabe in USD für eine Einheit lokaler Währung EUR/USD (6:58 Uhr) Forwards 1 W 1 M 2 M 3 M 6 M 12 M 07. Nov 6 27 67 100 190 399 Änderung 0-1 1 3 2 7 Volatilitäten 07. Nov 7,59 6,95 7,05 7,25 7,40 7,58 Änderung -0,66-0,27-0,24-0,11-0,07-0,06 Quelle: Refinitiv Deutsche und internationale Renditen Spreads 2 Jahre 5 Jahre 10 Jahre 30 Jahre 07.11.18 Vortag 07.11.18 Vortag 07.11.18 Vortag 07.11.18 Vortag Bunds (%) -0,64-0,65-0,17-0,17 0,42 0,42 1,06 1,06 US - Bunds (bp) 358 358 322 323 279 280 236 240 JGB - Bunds (bp) 51 52 9 9-31 -30-18 -17 UK - Bunds (bp) 146 144 128 126 112 108 89 85 Italien - Bunds (bp) 180 177 273 262 296 292 287 284 Deutsche Spreads 2 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 10 Jahre Jumbos - Bunds 39 40 44 43 50 49 50 49 Swaps - Bunds 47 47 51 51 55 56 52 51 Kurve 2/5 Jahre 5/10 Jahre 7/10 Jahre 10/30 Jahre Bunds 47 48 59 60 37 38 64 63 Geldmarkt 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate EURIBOR -0,37-0,37-0,32-0,32-0,26-0,26-0,15-0,15 US - LIBOR 2,32 2,32 2,59 2,59 2,84 2,84 3,12 3,12 UK - LIBOR 0,73 0,73 0,85 0,84 0,97 0,97 1,12 1,12 Inflationserwartung* 10 Jahre (EU) 10 Jahre (GB) 10 Jahre (FR) 10 Jahre (US) 1,33 1,32 3,06 3,05 1,09 1,08 2,07 2,07 iboxx Performance in % 1 bis 3 Jahre seit 3 bis 5 Jahre seit 5 bis 7 Jahre seit 7 bis 10 Jahre seit 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 Eurozone Sovereign 0,05-0,51 0,05-1,04-0,03-1,41-0,18-0,56 Germany Sovereign -0,05-0,34-0,10 0,22-0,18 0,64-0,33 1,16 Italy Sovereign 0,25-1,35 0,44-4,04 0,43-5,90 0,27-7,14 Collateralized Covered -0,19-0,33 0,15 0,25-0,33-0,33-0,44-0,59 EURO-Veränderung vs. USD seit vs. GBP seit vs. CHF seit vs. JPY seit 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 01.11.18 01.01.18 in % 1,25-4,60-1,58-1,79 0,42-2,10 1,40-4,24 * Renditedifferenz zwischen konventionellen und inflationsindexierten Staatsanleihen Indikative Refinitivdaten vom 07.11.18 (06:58 Uhr), Vergleichswert: 07.11.18 (06:58 Uhr) 3
Disclosure HSBC unterhält Systeme zur Erkennung und Regelung möglicher Interessenskonflikte im Zusammenhang mit den Research-Aktivitäten der Bank. Die en und sonstigen für die Erstellung und Verbreitung von Analysen zuständigen Mitarbeiter von HSBC agieren unabhängig vom Investment-Banking-Geschäft der Bank und sind in eine unabhängige Führungsstruktur eingebunden. Durch eine strikte Trennung der Bereiche Investment-Banking und Research (Chinese Wall) wird ein angemessener Umgang mit vertraulichen und kursrelevanten Informationen sichergestellt. Die Bezahlung der en richtet sich teilweise nach dem Ertrag von HSBC, in den auch Einnahmen aus dem Investment-Banking einfließen. Der/die Researchanalyst/en, der/die diese Studie erstellt hat/haben, bestätigt/bestätigen, dass die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen exakt die persönliche Meinung des/der en zu dem/den betreffenden Wertpapier/en und Emittenten widerspiegeln und dass kein Teil seiner/ihrer Vergütung in direktem oder indirektem Zusammenhang mit bestimmten in dieser Studie enthaltenen Empfehlungen oder Ansichten stand oder stehen wird. Für Anleihen, die wir im Rahmen der Analyse untersuchen, verwenden wir einen Relative-Value-Ansatz. Dabei bewerten wir Anleihen anhand von Präferenzen und im Vergleich zu ihrer eigenen Historie. Unsere Handelsempfehlungen haben einen Performancehorizont von zwei bis sechs Monaten. Die Grundlagen unserer Anleihenbewertung sind unter https://research.hsbc.de erläutert. Die Grundlagen der Anleihenbewertung und die Anzahl der in den drei letzten Monaten abgegebenen Kauf- und Verkaufsempfehlungen für Anleihen ist auf der Webseite https://research.hsbc.de/research/display/veroeffentlichungen/marktanalysen/marktkompass (rechts) aufgeführt. 4
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