Report 11. Juli Date 2018 (see Tagging panel) markt:kompass TREASURY RESEARCH DEUTSCHLAND Handelsspannungen vor weiterer Eskalation Handelskonflikt droht in die nächste Runde zu gehen Die US-Regierung veröffentlichte gestern eine weitere Liste mit möglichen Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar. Betroffen von den Zöllen wären dabei u. a. Lebensmittel, Chemikalien, Textilien, Metalle und elektronische Geräte. Die chinesische Regierung hat bereits mit entsprechenden Gegenmaßnahmen gedroht und brachte ihre Sorge um die Handelsbeziehung zwischen den Ländern zum Ausdruck. Damit droht der Handelskrieg auf die nächste Eskalationsstufe zu gehen, nachdem am vergangenen Freitag die USA Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden Dollar in Kraft traten und China mit vergleichbaren Strafzöllen auf US-Importe antwortete. Marktreaktion: Die jüngste Ankündigung der US-Regierung, Strafzölle auf weitere Produkte aus China mit einem Handelswert von 200 Mrd. USD auszuweiten, schlug auf die Landeswährung Yuan durch. Der US-Dollar legte um mehr als 500 Punkte in Richtung der Marke von 6,70 CNH zu (Grafik 1). Mit Blick auf die Eskalation im Handelsstreit erwarten zahlreiche Händler nun steigende USD-Kurse bei erhöhten Schwankungen des Wechselkurses. Eurozone schwächelt weiter Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten unterstrichen, dass die Eurozone ihren Wachstumszenit überschritten hat. So fiel die französische Industrieproduktion im Mai um 0,2 % gg. Vm. und verzeichnete damit entgegen der Erwartungen den dritten Rückgang in Folge. Erfolgt nicht schnell eine Erholung bei den harten Daten, steuert Frankeich in puncto Wachstum auf eine Enttäuschung zu. Währenddessen setzte in Deutschland der ZEW-Finanzmarkttest seine Talfahrt fort. So fielen die ZEW-Konjunkturerwartungen im Juli um 8,6 auf -24,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit August 2012 (Grafik 2). Dabei ist die extrem schlechte Stimmung im Automobilsektor auffällig hier dürfte sich die Androhung des US-Präsidenten belastend ausgewirkt haben, Strafzölle auf Autoimporte aus der EU zu erheben. Der starke Stimmungseinbruch beim ZEW zeigt daher, dass die deutsche Wirtschaft stark unter einem globalen Handelskrieg leiden würde. Marktreaktion: Der Euro geriet im gestrigen Tagesverlauf unter Druck. Zu einer deutlichen Eintrübung der technischen Ausgangslage würde es aber erst bei einem Fall unter die Unterstützungszone bei rund 1,15 USD kommen, die sich noch in einiger Entfernung befindet. HEUTE IM FOKUS US: Produzentenpreise, Juni (14.30) Kernrate, Juni (14.30) CA: BoC-Zinsentscheidung (16.00) 1. Renminbi unter Druck Quelle: Macrobond 2: ZEW-Erwartungen geben deutlich nach Quelle: Macrobond, HSBC Rainer Sartoris, CFA HSBC Deutschland rainer.sartoris@hsbc.de +49 211 910 2470 Bernhard Esser HSBC Deutschland bernhard.esser@hsbc.de +49 211 910 2698 Stefan Schilbe (Editor) Chefvolkswirt HSBC Deutschland stefan.schilbe@hsbc.de +49 211 910 3137 Legende (Marktreaktion): = gering, = hoch, = sehr hoch Disclosures & Disclaimer Der Disclaimer und die wesentlichen Disclosures sind wichtige Bestandteile der Publikation (S. 4/5) HSBC Trinkaus & Burkhardt AG Online Research https://research.hsbc.de
TREASURY RESEARCH DEUTSCHLAND Report 11. Juli Date 2018 (see Tagging panel) Und sonst? - Großbritannien: Das britische BIP-Wachstum beschleunigte sich im Mai auf 0,2 % in der Dreimonatsveränderung nachdem im April noch eine Stagnation verzeichnet worden war (Grafik 2). Das britische BIP befindet sich damit auf Erholungskurs und sollte im 2. Quartal um rund 0,3 % gg. Vq. zugelegt haben, was den Befürwortern einer Leitzinserhöhung durch die BoE im August in die Hände spielen dürfte. Bei der gestrigen Veröffentlichung handelt es sich zudem um ein Novum: Erfolgte die Veröffentlichung bisher auf Quartalsbasis, stehen die Wachstumsdaten ab sofort auf Monatsbasis zur Verfügung. Die Gefahr einer höheren Frequenz liegt im Regelfall bei einer größeren Anfälligkeit für Revisionen. Die britische Notenbank hat bereits durchblicken lassen, dass der neue Modus kein merklicher Vorteil bei der Einschätzung der konjunkturellen Situation sei. - Kanada: Die kanadische Notenbank dürfte heute den Leitzins um 25 BP auf 1,5 % erhöhen, was auch im Konsens erwartet wird. Gegen eine Leitzinserhöhung auf dieser Sitzung sprechen primär die aus einer Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA resultierenden konjunkturellen Risiken. Wichtige Daten und Ereignisse in dieser Woche (09.07.-15.07.2018) Tag Region Ereignisse HSBC Konsens Vorperiode Ergebnisse Mo. DE Handelsbilanz (sb.), Mai (08.00)* 19,9 Mrd. EUR 20,0 Mrd. EUR 19,0 Mrd. EUR 20,3 Mrd. EUR Di. CN GB DE Konsumentenpreise, Juni (03.30)* Industrieproduktion, Mai (10.30)* ZEW Lagebeurteilung, Juli (11.00)* 1,6 % gg. Vj. 0,5 % gg. Vm. 78,0 1,9 % gg. Vj. 0,5 % gg. Vm. 78,1 1,8 % gg. Vj. -0,8 % gg. Vm. 80,6 Mi. US CA Do. EUR US ZEW Konjunkturerwartungen, Juli (11.00)* Produzentenpreise, Juni (14.30)* Kernrate, Juni (14.30)* BoC-Zinsentscheidung (16.00)** Industrieproduktion, Mai (11.00)* Konsumentenpreise, Juni (14.30)** Kernrate, Juni (14.30)** -19,0 3,1 % gg. Vj. 2,5 % gg. Vj. 1,50 % 0,7 % gg. Vm. 2,9 % gg. Vj. 2,3 % gg. Vj. -18,9 3,1 % gg. Vj. 2,6 % gg. Vj. 1,50 % 1,2 % gg. Vm. 2,9 % gg. Vj. 2,3 % gg. Vj. -16,1 3,1 % gg. Vj. 2,4 % gg. Vj. 1,25 % -0,9 % gg. Vm. 2,8 % gg. Vj. 2,2 % gg. Vj. Fr. US Konsumentenvertrauen UoM (vorl.), Juli (16.00)* 97,9 98,0 98,2 Quelle: Reuters, Bloomberg, HSBC; Bedeutung für die europäischen Finanzmärkte: *=gering, **=hoch, ***=sehr hoch 1,9 % gg. Vj. -0,4% gg. Vm. 72,4-24,7 2
Aktuelle Notierungen: Marktindikationen (6:52 Uhr) Aktien Kurs (aktuell) (Vortag) (YTD) Renditen (10 Jahre) Kurs (aktuell) (Vortag) (YTD) Zinsfutures/ Commodities Kurs (aktuell) (Vortag) DAX 30 12609,85 65,96-307,79 Deutschland 0,32 0,01-0,11 Schatz 112,03-0,02 Euro Stoxx 50 3473,31 12,87-30,65 USA 2,86-0,03 0,45 Bobl 132,04-0,06 Stoxx 50 3099,61 9,79-78,23 Großbritannien 1,30 0,02 0,11 Bund 162,40-0,15 FTSE 100 7692,04 4,05 4,27 Japan 0,04 0,00-0,01 US-T-Note 120 1/32-0,09 CAC40 5434,36 36,25 121,80 Frankreich 0,66 0,02-0,13 US-T-Bond 145-0,13 MIB 40 22057,30 23,86 203,96 Italien 2,68 0,02 0,66 Gold, oz 1251,00-7,80 IBEX 35 9889,30-37,70-154,60 Spanien 1,28-0,02-0,29 Silber 15,94-0,18 S&P 500 2793,84 9,67 120,23 Portugal 1,75-0,05-0,19 Palladium 944,20-17,45 Dow Jones 24919,66 143,07 200,44 Irland 0,81 0,01 0,15 CRB-Index 203,31 0,07 Nikkei 225 21991,12-285,33-773,82 Schweiz -0,10 0,01 0,05 Öl, Crude 77,41-0,37 Quelle: HSBC, Bloomberg, Reuters, * = Renditeanstieg in rot Devisenkurse (6:52 Uhr) vs. USD vs. EUR (EUR) vs. USD vs. EUR (EUR) USD 1,1724-0,0019 CAD 1,3139 1,5404-0,0002 GBP * 1,3257 0,8844-0,0027 AUD * 0,7408 1,5827 0,0099 JPY 111,04 130,18-0,32 NZD * 0,6807 1,7223 0,0063 CHF 0,9925 1,1636-0,0020 ZAR 13,3990 15,7083-0,0442 NOK 8,0477 9,4347 0,0077 HKD 7,8492 9,2020-0,0142 SEK 8,7653 10,2759 0,0337 SGD 1,3602 1,5946 0,0041 CZK 22,081 25,886 0,036 CNY 6,6690 7,8184 0,0628 PLN 3,6859 4,3211 0,0066 CNH 6,6857 7,8380 0,0721 HUF 276,41 324,05 0,09 KRW 1121,35 1314,61 4,91 TRY 4,7187 5,5320-0,0192 THB 33,280 39,016 0,125 Quelle: Reuters; * = Angabe in USD für eine Einheit lokaler Währung EUR/USD (6:52 Uhr) Forwards 1 W 1 M 2 M 3 M 6 M 12 M 11. Jul 6 26 53 82 173 363 Änderung 0-2 -1 0-3 -1 Volatilitäten 11. Jul 6,48 6,59 6,53 6,84 7,08 7,34 Änderung 0,38 0,12 0,15 0,16 0,10 0,09 Quelle: Reuters Deutsche und internationale Renditen Spreads 2 Jahre 5 Jahre 10 Jahre 30 Jahre 11.07.18 Vortag 11.07.18 Vortag 11.07.18 Vortag 11.07.18 Vortag Bunds (%) -0,68-0,68-0,28-0,29 0,32 0,30 1,03 1,03 US - Bunds (bp) 326 326 304 307 254 258 193 197 JGB - Bunds (bp) 55 55 17 18-28 -27-34 -34 UK - Bunds (bp) 143 141 133 132 98 97 72 69 Italien - Bunds (bp) 146 141 209 205 236 235 240 238 Deutsche Spreads 2 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 10 Jahre Jumbos - Bunds 37 37 44 43 48 46 47 47 Swaps - Bunds 44 44 50 51 53 53 51 51 Kurve 2/5 Jahre 5/10 Jahre 7/10 Jahre 10/30 Jahre Bunds 40 39 60 59 36 35 71 72 Geldmarkt 1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate EURIBOR -0,37-0,37-0,32-0,32-0,27-0,27-0,18-0,18 US - LIBOR 2,07 2,08 2,34 2,33 2,51 2,51 2,78 2,78 UK - LIBOR 0,54 0,54 0,72 0,72 0,83 0,83 1,00 1,01 Inflationserwartung* 10 Jahre (EU) 10 Jahre (GB) 10 Jahre (FR) 10 Jahre (US) 1,28 1,27 3,03 3,03 1,51 1,51 2,13 2,14 iboxx Performance in % 1 bis 3 Jahre seit 3 bis 5 Jahre seit 5 bis 7 Jahre seit 7 bis 10 Jahre seit 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 Eurozone Sovereign -0,02-0,36-0,06-0,42-0,03-0,33 0,06 0,68 Germany Sovereign -0,05-0,15-0,09 0,47-0,10 0,97-0,10 1,52 Italy Sovereign -0,07-1,25-0,17-2,75-0,19-3,69-0,04-3,85 Collateralized Covered -0,18-0,20 0,14 0,46-0,29 0,00-0,30-0,09 EURO-Veränderung vs. USD seit vs. GBP seit vs. CHF seit vs. JPY seit 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 01.07.18 01.01.18 in % 0,33-2,36-0,05-0,43 0,54-0,60 0,63-3,78 * Renditedifferenz zwischen konventionellen und inflationsindexierten Staatsanleihen Indikative Reutersdaten vom 11.07.18 (06:52 Uhr), Vortag: 10.07.18 (06:58 Uhr) 3
Disclosure HSBC unterhält Systeme zur Erkennung und Regelung möglicher Interessenskonflikte im Zusammenhang mit den Research-Aktivitäten der Bank. Die en und sonstigen für die Erstellung und Verbreitung von Analysen zuständigen Mitarbeiter von HSBC agieren unabhängig vom Investment-Banking-Geschäft der Bank und sind in eine unabhängige Führungsstruktur eingebunden. Durch eine strikte Trennung der Bereiche Investment-Banking und Research (Chinese Wall) wird ein angemessener Umgang mit vertraulichen und kursrelevanten Informationen sichergestellt. Die Bezahlung der en richtet sich teilweise nach dem Ertrag von HSBC, in den auch Einnahmen aus dem Investment-Banking einfließen. Der/die Researchanalyst/en, der/die diese Studie erstellt hat/haben, bestätigt/bestätigen, dass die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen exakt die persönliche Meinung des/der en zu dem/den betreffenden Wertpapier/en und Emittenten widerspiegeln und dass kein Teil seiner/ihrer Vergütung in direktem oder indirektem Zusammenhang mit bestimmten in dieser Studie enthaltenen Empfehlungen oder Ansichten stand oder stehen wird. Für Anleihen, die wir im Rahmen der Analyse untersuchen, verwenden wir einen Relative-Value-Ansatz. Dabei bewerten wir Anleihen anhand von Präferenzen und im Vergleich zu ihrer eigenen Historie. Unsere Handelsempfehlungen haben einen Performancehorizont von zwei bis sechs Monaten. Die Grundlagen unserer Anleihenbewertung sind unter https://research.hsbc.de erläutert. Die Grundlagen der Anleihenbewertung und die Anzahl der in den drei letzten Monaten abgegebenen Kauf- und Verkaufsempfehlungen für Anleihen ist auf der Webseite https://research.hsbc.de/research/display/veroeffentlichungen/marktanalysen/marktkompass (rechts) aufgeführt. 4
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Die in dieser Studie vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die Auffassungen der Research-Abteilung von HSBC dar und können sich jederzeit ändern; solche Meinungsänderungen müssen nicht publiziert werden. Die in den Studien enthaltenen Informationen und Meinungen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen, die jedoch zeitweiligen Veränderungen unterliegen. Die Kursdaten auf Seite 1 stammen von Reuters. Die technischen Marken auf Seite 2 sind das Ergebnis eigener Analysen. Die vergangene Entwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Performance. Der Wert jedes Investments oder der Ertrag kann sowohl sinken als auch steigen, und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurück. Der Wert eines Anleiheinvestments kann durch innewohnende Kreditrisiken schwanken. 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