Predigt für das Pfingstfest. Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus.

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Transkript:

Predigt für das Pfingstfest Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Wir hören Gottes Wort aus der Apostelgeschichte des Lukas im 2. Kapitel: 22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst 23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. 33 Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört. 36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. 37 Als sie aber das hörten, ging s ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? 38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. 39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Lasst uns beten: Komm, Gott, Heiliger Geist, erleuchte uns durch dein Wort und lass uns darin das Heil erkennen in Jesus Christus, unserem Bruder und Herren.

Liebe Schwestern und Brüder, Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen: Es grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel; jede Wiese sprosste von Blumen in duftenden Gründen, festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde. So lässt Johann Wolfgang von Goethe die Ballade von Reineke Fuchs beginnen. Und er stellt uns damit sogleich vor Augen, dass das mit dem Pfingstfest gar nicht so einfach ist. Kirchliche Insider reden gerne vom Pfingstfest als dem Geburtstag der Kirche. Das ist vielleicht noch am anschaulichsten, lässt sich vermutlich noch gerade so vermitteln. Aber die Geschichte mit den Menschen aus allen möglichen Völkern, deren Namen uns so fremd geworden sind, dass es eine echte Herausforderung ist, sie fehlerfrei zu lesen, die trägt nicht unbedingt zur Popularität dieses Festes bei. Irgendwie ist es doch sehr weit weg von unserer Realität. Dass eine fremde Sprache eine Barriere darstellt, mag noch verständlich sein. In unserer Zeit sind wir jedoch fast gezwungen, mindestens eine Fremdsprache zu beherrschen. Und im Extremfall hilft uns der automatische Übersetzer von Google weiter. Pfingsten, das scheint heutzutage eher ein Fest für die ganz Treuen zu sein, für diejenigen, die eigentlich immer da sind und die wissen, worum es geht. Fast scheint das Wunder der neu erwachenden Natur mehr in den Vordergrund zu treten als das Wunder des Pfingstfestes. Dabei ist die Predigt des Petrus am Pfingstfest so gar keine Rede für Insider. Ein bisschen muss man sich in Religion auskennen, um alle ihre Feinheiten zu verstehen. Worauf es ankommt aber, ist auch ohne mehrjährigen Konfirmandenunterricht zu verstehen. Es war keine kleine Gruppe, vor der Petrus damals gepredigt hat. Wir hören davon, dass 3.000 Menschen an diesem Tag getauft wurden auf diese Predigt hin. Es war eine Missionspredigt, sie wurde nicht hinter Kirchenmauern gehalten. Es war eine Predigt, die die Menschen direkt angesprochen hat, sie mit hineingenommen hat. Und es war eine Predigt, die bei den Menschen etwas bewirkt hat. Manches von dem, was Petrus in seiner Predigt sagt, kann man heute so nicht mehr formulieren. Ein unheilvoller Umgang mit biblischen Worten hat in der Geschichte viel Leid hervorgerufen. Und das auch durch die christliche Kirche. Wenn Petrus die Männer von Israel anspricht und ihnen sagt, dass es um Jesus geht, den sie die

Männer Israels umgebracht haben, dann ist das in der Geschichte auch der christlichen Kirche missbraucht worden, um Hass gegen jüdische Menschen zu schüren. Da hat Kirche Schuld auf sich geladen. Da haben Menschen, die eigentlich von der Botschaft von Jesus, von der Gnade und der Zuwendung Gottes bestimmt sein sollten, Schuld auf sich geladen und genau diese Botschaft verfälscht und verleugnet. Worum aber geht es Petrus? Zunächst stellt er klar, von wem er redet. Mit dem Bezug zur Kreuzigung wird ganz deutlich, wer gemeint ist, nämlich Jesus von Nazareth. Und mit dem Bezug zur Kreuzigung macht Petrus auch deutlich, dass es sich nicht um einen Justizirrtum handelte, dass es kein politischer Mord gewesen ist und auch kein menschliches Kalkül, sondern Handeln Gottes. Gottes Plan ist es gewesen, dass Jesus, dass sein Sohn hingegeben worden ist, dass er in Leiden und Sterben gegangen ist. Und doch bleibt der Begriff umgebracht. Und doch bleibt aktives Handeln der Menschen. In einem Passionslied von Johann Heermann heißt es: Ach meine Sünden haben dich geschlagen; ach mein Herr Jesu, ich hab dies verschuldet, was du erduldet. Es ist Gottes Plan, dass sein Sohn am Kreuz stirbt. Verantwortlich dafür aber sind wir Menschen. Es gehört zu einer Missionspredigt dazu, Schuld zu benennen. Es gehört zu einer Missionspredigt dazu, deutlich zu machen, dass die Menschen und zwar alle Menschen verantwortlich sind für den Tod von Jesus am Kreuz: Ihr habt ihn umgebracht! Ihr habt ihn umgebracht mit eurer Lieblosigkeit. Ihr habt ihn umgebracht mit eurer Rechthaberei. Ihr habt ihn umgebracht mit eurer Eigensucht. Das muss gesagt werden. Das muss deutlich benannt werden. Und es muss auch möglichst konkret gemacht werden, so wie Petrus das hier an dieser Stelle tut. Das ist dann gar nicht so lieblich. Vielmehr geht es ans Eingemachte. Wer das hört, muss sich auch irgendwie positionieren. Einfach nur unbeteiligter Zuhörer zu sein, geht da nicht. Eine Missionspredigt nimmt mit hinein. Sie geht dabei zu Herzen. Sie bewegt die Menschen. Und sie erschreckt dabei. Das, was wir Predigt des Gesetzes nennen, erschreckt. Wird uns vor Augen gestellt: Ihr habt ihn umgebracht!, dann beunruhigt das. Wird uns vor Augen gestellt, dass wir nicht nur mit unserem Tun nicht vor Gott bestehen können, sondern dass wir auch ganz massiv Schuld auf uns geladen haben, dann erschreckt das, wühlt das auf.

Deswegen darf es nicht dabei bleiben. Gerade nicht in einer Missionspredigt. Denn Gott hat gehandelt. Gott hat etwas getan, was so unglaublich und unvorstellbar ist, dass Petrus deutlich macht, dass es tatsächlich geschehen ist. Alle Apostel Petrus und die Elf sind Zeugen! Es ist nicht der Gedanke eines Einzelnen, nicht die Wunschvorstellung eines Jüngers, der seinem verstorbenen Meister hinterhertrauert. Es ist die Gewissheit, die auf dem Handeln Gottes fußt und auf dem Zeugnis dieser Zwölf, die ihn von Anfang seines öffentlichen Wirkens an gekannt haben, die mit ihm gegangen sind, denen der Auferstandene wirklich und wahrhaftig begegnet ist. So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Gewiss das bedeutet: mit sicherer Gewissheit. Ihr könnt euch fest darauf verlassen. Da wird es dann doch lieblich. Denn nicht nur Vergebung wird denen zugesagt, die fragen, was sie jetzt tun sollen, sondern auch die Gabe des Heiligen Geistes. So erregt sind die Zuhörer, dass sie die Predigt des Petrus unterbrechen: Der Tod ist überwunden. Offensichtlich ist dadurch doch ihre Schuld gesühnt. Offensichtlich ist dadurch doch das überwunden, was sie verschuldet haben. Da können sie nicht mehr ruhig bleiben. Waren sie zuerst hineingenommen in die Predigt durch den Hinweis auf ihre Schuld, auf ihr Fehlverhalten, so ist jetzt ihre Frage, wie sie auch an der Erhöhung Anteil haben können. Lebt Jesus, sitzt er zur Rechten Gottes, ist er der Messias, so muss doch auch das Heil von ihm kommen. Von dem kann man Zuwendung erwarten, Hilfe erhoffen. Petrus ruft zur Umkehr und zur Taufe. Lasst euch in eurem Sinn verändern, lasst den Namen von Jesus auf euch legen. Und anders, als es etwa bei der Taufe des Johannes gewesen ist, wird bei der Taufe auf Jesus Christus das Handeln Gottes an den Getauften zugesagt: Ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Das gilt, weil Christus selbst es zusagt, der lebt und mit Gottes Majestät und Macht handelt. Das gilt nicht nur für jene 3.000 damals in Jerusalem, das gilt von diesem Zeitpunkt an für alle Menschen an allen Orten: In der Taufe auf den Namen Jesu Christi wird Schuld vergeben, wird Gottes Geist geschenkt. Und so können wir dann auch getrost vom Geburtstag der Kirche sprechen. So ist Missionspredigt. Sie spricht an, sie nimmt mit hinein, sie zeigt auf, wie wir vor Gott stehen und dass wir seine Zuwendung brauchen. Sie weist auf Christus, der den

Tod überwunden hat, und wendet unseren Sinn zu ihm. Damit ist sie tatsächlich lieblich. Übrigens: Goethes Ballade von Reineke Fuchs, eine echte Fabel, endet mit einem Satz, der dann doch das Geistliche in den Blick nimmt: Uns verhelfe der Herr zur ewigen Herrlichkeit! Wir beten: Herr Jesus Christus, sende uns deinen Heiligen Geist. Schenke uns, dass wir mit Vollmacht von dir reden und dein Evangelium verkündigen. Öffne die Herzen der Menschen für die Botschaft von deiner Gnade. Kanzelsegen: Die Gnade des Heiligen Geistes bewahre uns im Glauben zum ewigen Leben. Liedvorschläge vor der Predigt: Wie lieblich ist der Maien ELKG 370,1+3 / EG 501,1+3 nach der Predigt: O dass doch bald dein Feuer brennte ELKG 219 / EG 255 Singt dem Herrn, alle Völker und Rassen CoSi I, 94 Verfasser: P. Jörg Ackermann Bardowicker Str.12 21379 Scharnebeck Tel.: 0 41 36 / 2 37 E-Mail: ja@selk.de