Abb.1 Abb.2 Abb.3 Abb.4 Hinweis Zu dieser Tasche gibt es leider keine Schritt-für-Schritt-Fotodokumentation, da das Endwerk erst durch einiges Herumprobieren entstanden ist. Unsere Hoffnung ist jedoch, dass die Anleitung mit den Schemazeichnungen und den Bildern des Endproduktes aussagekräftig genug sind. Hierbei haben wir auch zunächst kein Schnittmuster verwendet, sondern quasi Pi mal Daumen konstruiert. Es kann also sein, dass das hier eingebettete Schnittmuster von der Form her etwas von dem auf den Bildern zu sehenden Ergebnis abweicht. Die erste Idee für das Aufnähen der Rose war die Verwendung von Samt. Das war jedoch leider ein gescheiterter Versuch, da der Samt zu sehr ausfranst. Daher kam die Idee mit dem Filz. Das wirkt edler, als man denkt. Wichtig ist jedoch, keinen dicken Filz zu nehmen, sondern dünne Filzbögen, die es meist im Schreibwarenladen im A5-Format zu kaufen gibt. Das Schnittmuster finden Sie auf den letzten Seiten dieser Anleitung. Die Nahtzugabe ist nicht mit eingerechnet! Geben Sie also noch ca. 1cm beim Zuschneiden hinzu. Einleitung Die Idee der Taschen ist eher aus Bedarf denn (nur) aus Schmuckgründen entstanden. Da wir die Kleider auf unserem alljährlichen Stadtfest tragen und moderne Handtaschen weder praktisch noch authentisch sind, kam die Idee, passende zu nähen und um die Hüfte zu binden. Beispiele auf Gemälden Lucas Cranachs können wir daher nicht nennen, denn es gibt eigentlich keine. Durch Recherche haben wir jedoch einige offenbar damals übliche Formen entdeckt und nachkonstruiert. Unsere Taschen tragen unser Logo zur Zierde jedoch nur die Rose, nicht die gekreuzten Nadeln (das wäre dann doch etwas schwer realisierbar gewesen). Hier ist eine eher beutelartige Variante aus rotem Baumwollsamt. Was sie brauchen roter Baumwollsamt goldfarbener Futterstoff dünner Filz (lachsfarben, grün) ein goldener Knopf für die Rose ein etwas größerer goldener Knopf für den Verschluss Goldkordelband, Goldborte 1
Außenseite Innenseite des Körpers Abb.5: Zusammennähen der Lagen Seitennähte Innenseite des Futters Seitennähte sind innen Außenseite des Körpers aus Samt Abb.6: Das Futter in die Außentasche stecken Abb.7: Nähte der Verschlussklappe Abb.8: Rückansicht der Tasche mit Falten Die Tasche nähen Nehmen Sie den Taschenkörper aus Samt und falten Sie ihn in der Mitte (an der ), sodass Außenseite auf Außenseite liegt. Nähen Sie die beiden Lagen an der linken und rechten Kante zusammen (Abb.5). Verfahren Sie auf gleiche Weise mit dem Körper aus Futterstoff. Krempeln Sie nun den Taschenkörper aus Samt um, sodass die unversäuberten Kanten innen liegen und Sie die Außenseite vor sich liegen haben. Nehmen Sie das Futter und stecken sie es in die Samttasche (Abb.6). Sie sollten jetzt außer den oberen offenen Kanten keine weitere unversäuberte Kante mehr sehen. Nehmen Sie die beiden Verschlussklappen. Legen Sie die Außenseite des Futters auf die Außenseite des Samtteils. Nähen Sie die beiden Teile zusammen. Lassen Sie dabei die untere gerade Kante offen (siehe gestrichelte Linien Abb.7). Krempeln Sie Ihre Arbeit um, sodass die unversäuberten Nähte innen liegen. Legen Sie die der Verschlussklappe (Samt) auf die des Körpers (Samt) Außenseite auf Außenseite. Stecken Sie die Kanten aufeinander und nähen Sie sie zusammen. Legen Sie die gemeinsame Kante nun in Falten, sodass die Öffnung etwas enger wird (Abb.8). Drehen Sie die Tasche um und legen SIe auch den vorderen Teil aus Samt in Falten (möglichst in gleicher Weise wie auf der Rückseite). Sie können sich auch Abb.3 noch einmal ansehen, um zu sehen, wie die Falten liegen. Falten Sie erst jetzt das Futter des Körpers und der Verschlussklappe. Schlagen Sie die unsauberen Kanten des Körpers (Samt und Futter) nach innen. Nähen Sie die Vorderseiten des Körpers aus Samt und Futterstoff mit einem Überwendlingsstich aneinander. Stecken Sie das Futter der Verschlussklappe in das Futter der Hinterseite des Körpers aus Futter, damit diese unversäuberte Kante verschwindet. Schlagen Sie nun die unversäuberte Kante der Hinterseite des Körpers aus Futter um und nähen Sie sie mit einem Überwendlingsstich auf das Futter der Verschlussklappe. Orientieren Sie sich dabei an Abb.4. Die Rose Drucken Sie die Rose aus und schneiden Sie dieses entlang der Außenkanten aus. Nehmen Sie den lachsfarbenen Filz zur Hand und stecken Sie das Motiv darauf. Schneiden Sie entlang Ihrer Schablone die Rose aus (Abb.9). Schneiden Sie außerdem fünf Rosenblätter in passender Größe aus grünem Filz aus. 2
Abb.9: Die Rose zuschneiden Abb.10: Die Rose aufnähen Abb.11: Verlauf des Goldkordelbandes Legen Sie die Filzteile zur Probe auf die Stelle der Tasche, wo sie später aufgenäht werden sollen Blätter unter Blüte. Stecken Sie die Blätter fest und nehmen Sie die Blüte herunter. Nähen Sie die Blätter auf. Hierbei reicht es, die Blätter mit einer Naht in der Mitte aufzunähen, die Kanten können ruhig flattern. Legen Sie die Blüte auf und richten Sie sie anhand der Blätter aus. Nähen Sie sie auf hier sowohl entlang der Außenseiten als auch pro Blütenblatt 3 Nähte in der Mitte. Sie können sich dabei an der ausgedruckten Zeichnung orientieren, die 3 Linien pro Blütenblatt geben die Position an. Nehmen Sie einen goldenen Knopf mit einem Durchmesser von etwa 1,5-2cm und nähen Sie ihn in der Mitte der Rose auf (Abb.10). Schliessen und Verzierungen Nähen Sie auf die Öffnung der Tasche ein goldenes Zierband auf (Abb.2). Sie können dieses auch um die Tasche herumführen, somit verstecken Sie gleich den Übergang zwischen Körper und Verschlussklappe. Nähen Sie ein Goldkordelband rings um die Tasche entlang der Nähte auf (siehe Abb.11 für Verlauf). Achtung: Wenn Sie in der Mitte der Verschlussklappe angekommen sind, machen Sie eine Schlaufe, durch die Ihr größerer Goldknopf durchpasst (Abb.2). Lassen Sie das Kordelband am Anfang und am Ende etwas überstehen und verknoten Sie es. Fransen Sie die Enden noch zusätzlich etwas aus (Abb.1). Klappen Sie Verschlussklappe um und finden Sie so heraus, an welcher Stelle der große Goldknopf für den Verschluss sitzen muss. Nähen Sie den Knopf auf. Tragen Schneiden Sie einen Stoffstreifen aus Samt zu (ca. 5cm breit ohne Nahtzugabe). Da die Tasche später an der Hüfte getragen wird, richtet sich die Länge danach, wie breit die Kette bzw. der Brokatstreifen um Ihre Hüfte ist. Denn aus diesen Streifen wird dann eine Schlaufe zum Auffädeln. In der Regel sollte jedoch eine Länge von 18cm reichen (inklusive Nahtzugabe). Falten Sie den Stoffstreifen längs in der Mitte und nähen Sie die langen Enden zusammen. Krempeln Sie den entstandenen Schlauch nach außen um, klappen Sie die kurzen unversäuberten Enden nach innen und befestigen Sie den Streifen auf der mittigen Rückseite der Tasche so, dass eine Schlaufe entsteht (Abb.1). 3
Unsere Taschen hängen an Hüftketten. Es empfiehlt sich hierbei eher, diese im Internet zu bestellen, denn das Besorgen der einzelnen Perlen, Steine, Goldglieder etc. ist meist kostspieliger als ein professionell hergestelltes Stück zu kaufen. Wem beides nicht gefällt, der kann aber auch einen schmalen langen Brokatstreifen zuschneiden und mit einer Schnürung um die Hüfte binden, woran dann die Tasche hängt. Solche Stoffgürtel sind sogar öfter auf Cranach-Gemälden zu sehen, so z.b. auf dem Bildnis der Katharina von Mecklenburg. Lassen Sie sich am besten von diesen Bildern inspirieren. Rose zum Aufnähen Verschlussklappe 1x aus Baumwollsamt 1x aus goldenem Futterstoff 4
Taschenkörper 1x aus Baumwollsamt 1x aus goldenem Futterstoff 5