Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger Von Armin Gille Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger 1
Hastenrath gehörte 1782 mit einer Filialkapelle am Marktplatz, dort wo bis 1957 das Kriegerdenkmal stand, und einer Kapelle in Scherpenseel schon immer zur Pfarre St. Cäcilia Nothberg, die der Christianität 1 Jülich im Archidiakonalbezirk 2 des Dompropstes zu Köln zugeordnet war. Nach Erhebung Aachens zur Bischofsstadt 1802 unter Bischof Markus Antonius Berdolet erfolgte am 1. März 1804 der Wechsel der Filialkirche St. Wendelinus Hastenrath im Kanton Eschweiler in die Eigenständigkeit. Ein napoleonisches Gesetz verfügte eine völlige Neuordnung des Pfarrsystems, dessen Grundgedanke die Deckungsgleichheit von staatlichen und kirchlichen Verwaltungsbezirken war. Es war erstaunlich, dass mit gleichem Datum die neue Dekanatsordnung für Hastenrath und die Eschweiler Filialkirchen Lamersdorf, Langerwehe, Nothberg, Weisweiler und Wenau sowie weitere 29 Hilfspfarren aus dem Dekanat Düren der Hauptpfarre St. Anna in Düren bis 1827 unterstellt wurden. 3 Diese Zuordnung mag mit dazu beigetragen haben, dass Hastenrath und Scherpenseel wie Nothberg auch nach Ende der Franzosenzeit dem Landkreis Düren von 1815 bis 1932 angehörten. 4 Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 fiel das Rheinland an Preußen. Das neu eingerichtete Bistum Aachen wurde 1825 aufgelöst und dessen Pfarreien wieder dem Erzbistum Köln zugesprochen. Der 1824 ernannte Erzbischof von Köln, Graf Ferdinand August von Spiegel, nahm eine neue Dekanatseinteilung vor. Die Pfarre Hastenrath im Kreis Düren gehörte seit dem 24.02.1827 zum Dekanat Derichsweiler, bestehend aus den Pfarren Derichsweiler, D`horn, Echtz, Gey, Großhau, Hastenrath, Hürtgen, Lamersdorf, Langerwehe, Lucherberg, Mariaweiler, Merken, Nothberg, Pier, Weisweiler und Wenau. Um die damalige flächenmäßige Größe der Pfarre Hastenrath aufzuzeigen (siehe Lageskizze), sind hier deren einzelne Wohnorte mit Seelenzahlen aus dem Handbuch der Erzdiözese Köln 1892 wiedergegeben: Hastenrath 1.120 Seelen, Scherpenseel 345, Werth 134, Weissenberg 65, Stollen 29, Albertshof mit Siegelsblech 5 und Albertsgrube 26, Hochwegerhof, Niederhof und Steffenshäuschen 24, Burgholz, Hammerberg und Binsfeldhammer 43, Brandweier 27 und Killewittchen 16. Die Gesamtzahl der Katholiken betrug 1.829, die der Protestanten 29. 1913 wurde Werth der Pfarre Gressenich als Kapellengemeinde unterstellt. Seit dem 18. Januar 1925 gehört die Pfarre St. Wendelinus zum Dekanat Eschweiler mit folgendem Pfarrbezirk: Hastenrath mit Albertshof, Albertsgrube, Imgesheck, Killewittchen, Stollen, Scherpenseel und Gressenicher Mühle. 1 Alte Bezeichnung für Landdekanate. 2 Ehemalige Mittelinstanz bei der Verwaltung von Dekanaten und Pfarreien. 3 Vgl. (49), Schiffers, Heinrich, 1926, Nr. 26, 3.9.1926. 4 Vgl. auch: (9), Gille, Armin, 2008, S. 122-124. 5 Damalige Orts- und Flurbezeichnung nahe den Häusern Albertstr. 59-61 (diese Häuser liegen oberhalb des heutigen Verwaltungsgebäudes der Fa. Hastenrather Kalkwerke Wwe. Meyer). Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger 2
Die bisherige Gemeinde Hastenrath im Bürgermeistereiverband Nothberg wurde am 1. Oktober 1932 der Stadt Eschweiler - Kreis Aachen - als Ortsteil zugeschlagen und trägt die Ortsbezeichnung Eschweiler-Hastenrath. Mit Genehmigung von Bischof Heinrich Mussinghoff gehört die Pfarrgemeinde Hastenrath seit dem 13. Juni 2006 mit ca. 1.500 Katholiken zur Gemeinschaft der Gemeinden Eschweiler-Süd mit St. Antonius Bergrath, St. Barbara Pumpe-Stich, St. Cäcilia Nothberg und St. Marien Röthgen. Die feierliche Unterzeichnung fand am 17. September 2006 während der Abschlussandacht zur Oktav der Schmerzhaften Mutter in Nothberg statt. Die Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath (1801-2010): Name, Vorname geboren - gestorben 1 Frings, Simon Josef Johann 24.07.1757 1815 Priesterweihe von-bis in Hastenrath Amtsjahre in Hastenrath 14 23.02.1782 1801-1815 2 Barth, Johann Joseph 1816-2 1817 3 Hungs, Johann Peter 26.03.1787 09.12.1812 1817-2 1819 4 Lersch, Johann Matthias 22.06.1758 07.06.1787 1819-7 05.11.1836 1826 5 Thelen, Johann Joseph 27.11.1782 26.05.1814 1826-16 1842 6 Schmitz, Johann Michel 28.02.1802 05.04.1826 1842-7 1849 7 Funk, Johann Jakob 28.12.1800 12.04.1831 1849-41 02.06.1890 Köln 1890 8 Busch, Paul Engelbert 07.11.1847 02.04.1870 1890-4 Ägidius Köln 1894 9 Dubois, Ludwig 03.02.1846 24.08.1870 1894-6 04.10.1911 Köln 1900 10 Schmitz, Bernhard 07.03.1862 01.08.1886 1901-5 Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger 3
Gottfried 28.11.1906 Köln 1906 11 Cremers, Hermann Joseph 19.09.1874 20.01.1963 15.08.1898 Köln 1907-1945 12 Liermann, Karl Michael 15.03.1905 30.07.1931 1945- Josef 17.01.1973 Köln 1956 13 Stinnesbeck, Hermann 05.06.1900 21.12.1946 1956- Josef 03.02.1981 Aachen 1972 14 Boeven, Josef 28.10.1931 25.07.1963 1972- Eschweiler 2006 15 Genten, Dieter 28.01.1962 19.09.1987 2006- Aachen 2010 38 11 16 34 Die aus der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath stammenden Priester (seit 1662): Name, Vorname geboren verstorben 1 Morschel, Matthias? 08.05.1689 2 Morschel, Matthias 08.02.1703 26.03.1772 3 Morschel, Johann 03.05.1724 Peter 01.06.1802 4 Morschel, Johann 29.12.1795 21.12.1873 5 Kaiser, Reiner 25.07.1879 01.06.1950 6 Kummer, Simon 22.09.1881 09.12.1937 7 Gockel, Joseph 23.07.1903 28.10.1987 8 Geulen, Jakob Dr. 19.05.1906 09.01.1991 9 Prinz, Heinrich 26.06.1908 16.08.1978 10 Schaaff, Josef 12.05.1910 25.11.1985 11 Scholl, Walerich 15.06.1914 OSB 18.11.1941 (Taufname: Wilhelm) Priesterweihe 14.10.1671? 12 Joussen, Heinrich 26.01.1921 20.12.1947 Aachen 13 Günzel, Wolfgang 27.05.1929 25.02.1956 25.03.2003 Aachen Eltern 29.09.1727 Andreas Morschel u. Mergen (Margaretha), geb. Gilles 06.01.1753 Adolf Morschel u. Catharina, geb. Beckers 19.09.1819 Franz Morschel u. Münster Petronella, geb. Gilles 19.03.1904 Hauptlehrer Adam Kaiser Köln und Helena, geb. Froitzheim 25.03.1906 Cornelius Kummer und Josepha, geb. Zimmermann 17.12.1927 Anton August Gockel und Osnabrück Elisabeth, geb. Schaaff 24.02.1933 Josef Geulen und Petronella, Aachen geb. Schaaff 07.03.1936 Karl Prinz und Klara, geb. Aachen Stüttgen 21.02.1937 Arnold Schaaff u. Katharina, Aachen geb. Simons 01.03.1939 Franz Mathias Jos. Scholl u. Aachen Maria Kath., geb. Fräntz Bernhard Joussen und Anna, geb. Simons Hauptlehrer Konrad Günzel und Hedwig, geb. Stulle Anschrift des Verfassers: Armin Gille, Heisterner Straße 61, 52249 Eschweiler Quellen und Literaturnachweis: Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger 4
1. Handbuch der Erzdiözese Köln, 1892 2. Dürener Heimatblätter 1926, Die kirchliche Organisation des Dürener Landes zur Franzosenzeit von Dr. H. Schiffers, Aachen 3. Janssen-Lohmann: Weltklerus von A-Z von 1661 bis 1825, 1936 4. Liermann, Karl, Pfr. Stinnesbeck, Hermann Josef, Pfr.: Chronik der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath 5. Totenzettelsammlung Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen 6. Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausg., 1994, S. 200-202 7. Dekanat Eschweiler, März 1990 8. Wegweiser Gemeinsamer Pfarrbrief der Katholischen Pfarrgemeinden der Gemeinschaft der Gemeinden Eschweiler-Süd, 1.Jg. Nr.1 vom 04.11.2006 9. Gille, Armin, Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler- Hastenrath und ihre Seelsorger, in Schriftenreihe des EGV Nr. 25, S. 122-126. Eschweiler: kuper-druck, 2008. Dekanatszugehörigkeiten der Pfarre St. Wendelinus Eschweiler-Hastenrath und ihre Seelsorger 5