Als Verkörperung der altägyptischen Göttin Isis ließ sich die hellenistische Königin Kleopatra VII. verehren. Sie wurde deshalb mit den Attributen der mythischen Gestalt abgebildet. DIESE SCHWARZE BASALTSTATUE ist eine der am besten erhaltenen zeit - genös sischen Darstellungen der Ptolemäerkönigin. Sie trägt eine Perücke mit Korken zieherlocken und auf der Stirn Uräus schlangen, das Symbol der ägyptischen Pharaonen; die Illustration mit drei Schlangenköpfen ist kenn zeichnend für Kleopatra. In der Hand hält sie ein Füllhorn; dieses griechische Symbol findet man auch auf Münzen Kleopatras. Aufgrund dieser Indizien wird die Figur seit einigen Jahren als Kleopatra identifiziert. Die gut einen Meter große Skulptur befindet sich in der Eremitage in St. Petersburg. 6
7 SANDRO VANNINI / CORBIS
Der Nil ist seit prähistorischer Zeit die Lebensader Ägyptens. Die jährlichen Überschwemmungen sorgten für die Fruchtbarkeit des Bodens und sicherten die Ernährung der Bewohner des Landes. WERNER FORMAN / AKG 8
MIT FELUKEN, traditionellen ägyptischen Segelbooten, können Touristen Fahrten auf dem Nil unternehmen. Von Assuan geht es vorbei an der Insel Agilkia, auf der das ursprünglich auf der Insel Philae stehende große Isis-Heiligtum 1976 bis 1980 wieder aufgebaut wurde. Philae ist im neuen Nasser-Stausee versunken. Auf einer Anhöhe über dem linken Nilufer steht das Mausoleum Aga Khans.
10 Wie Kleopatra wirklich aussah, ist unbekannt. Bildliche Darstellungen weichen erheblich voneinander ab. Neuzeitliche Gemälde verklären sie meist zu einer Schönheit, wahrscheinlich hatte sie aber eine gekrümmte Nase und eher herbe Gesichtszüge.
DIE TERRASSEN VON PHILAE bilden den Hintergrund für dieses romantische Kleopatra-Gemälde aus dem Jahr 1896 von Frederick Arthur Bridgman, das im Dahesh Museum of Art in New York hängt. EINE BRONZEMÜNZE zeigt ein Porträt Kleopatras. Bildnisse wie dieses wecken Zweifel an der sagenhaften Schönheit der Königin. BRIDGEMANART.COM (L.); CHRISTOPH GERIGK / FRANCK GODDIO / HILTI FOUNDATION (R.) 11
CHRISTOPH GERIGK / FRANCK GODDIO /HILTI FOUNDATION (L.); GETTY IMAGES (R.) TAUCHER DES TEAMS um den Unterwasserarchäologen Franck Goddio betrachten die kolossale Statue des Gottes Hapi, die vor gut zehn Jahren nahe dem Tempel der versunkenen Stadt Heraklion in der Bucht von Abukir bei Alexandria gefunden wurde. Das Standbild aus rotem Granit, das aus dem 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. stammt, ist mit 5,40 Meter Höhe (einschließlich Sockel) die größte freistehende Statue eines ägyptischen Gottes, die je entdeckt wurde. 12
Alexandria, Kleopatras Hauptstadt, war ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier mischten sich steinerne Zeugen aus altägyptischer Zeit mit Bauwerken in griechischem Stil und römischen Monumenten. DIE POMPEIUSSÄULE in Alexandria zählt mit knapp 27 Meter Höhe (einschließlich Basis und korinthischem Kapitell) zu den größten Monolithen der Antike. Benannt ist sie nach dem von den Ptolemäern 48 v. Chr. ermordeten römischen Feldherrn Pompeius, über dessen Grab sie angeblich stand. Tatsächlich wurde sie im 3. Jahrhundert zu Ehren des Kaisers Diokletian errichtet. Die Aufnahme stammt etwa aus dem Jahr 1870.