Die russischen Panzerverbände

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Die russischen Panzerverbände Autor(en): Objekttyp: Mark, Wilhelm Article Zeitschrift: ASMZ : Sicherheit Schweiz : Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift Band (Jahr): 22 (956) Heft 6 PDF erstellt am: 2.02.209 Persistenter Link: http://doi.org/0.569/seals-26488 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 0, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch

zur Ergänzung (nicht als Ersatz) der Nahabwehr der Artillerieverbände eingesetzt werden könnte. Dadurch würde vermieden, daß Kräfte der Divisionsreserve für diese Aufgabe herangezogen werden müssen. Anderseits dürften die gewaltigen Artilleriekonzentrationen, wie sie zur Unterstützung tier Kampfhandlungen üblich geworden sind, der Vergangenheit angehören, da sie dem Prinzip der Auflockerung widersprechen und durch Einsatz von Atomgeschützen und Raketengeschossen mehr als aufgewogen werden. HH Die russischen Panzerverbände Im letzten Kriege gab die Art des gedachten Panzereinsatzes und die sich daraus ergebende Organisation der Panzerverbände einer Wehrmacht weitgehend darüber Auskunft, wie die betreffende Nation einen Krieg zu führen gedachte. Der Panzer im weiteren Sinne bestimmte die Kriegführung. Der schweizerische Historiker Eddy Bauer bezeichnet deshalb den letzten Krieg nicht zu Unrecht als Guerre des blindés. Die Wandlungen, welche die russische Doktrin über Einsatz und Organisation der Panzerverbände durchmachte, widerspiegeln die ganze Problematik dieser Frage und lassen deutlich die Einwirkungen der Realität eines harten Krieges hervortreten. R. M. Ogorkiewicz stellt in der englischen Armeezeitung «The Army Quarterly» diese Wandlungen der russischen Panzertruppe anschaulich tlar. Seine aufschlußreichen Ausführungen sind nachstehend zusammengefaßt wiedergegeben. Die ersten russischen Panzerverbände wurden in den frühen dreißiger fahren aufgestellt als Bestandteil des großzügigen Industrialisierungs- und Mechanisierungsprogrammes. Über den Einsatz der Panzerwagen bestanden zwei entgegengesetzte Auffassungen. Die ältere stützte sich auf die französische Doktrin, wonach der Panzet eine Begleitwaffe der Infanterie sei. Demzufolge erhielt jede Division ihr leichtes Panzerbataillon, für einige Jahre sogar jedes Regiment ein Kleintankbataillon. Als Korps- und Armeetruppen bestanden außerdem Panzerbrigaden mit leichten und mittleren Panzern, ebenfalls zur Infanterieunterstützung. Die mehr revolutionäre, von einigen vorausdenkenden Engländern formulierte Doktrin wies in Richtung aut eine mechanisierte Kavallerie, fähig zu selbständigen Operationen. Die Russen waren dank ihrer Materialfülle in der Lage, im Sinne dieser Lehre unabhängige mechanisierte Brigaden aufzustellen. Vorbild waren die englischen Tankbrigaden, welche auf dem Grundsatz des reinrassigen Panzerverbandes beruhten. Diese Brigaden be- 46

standen vorwiegend aus Panzern, meist aus 3 Bataillonen schneller Christie- Panzer, zu denen ein schwacher Infanterieverband mit automatischen Waffen nebst den nötigen Hilfstruppen kam. Bereits 932 wurden 2-3 mechanisierte Brigaden, jede mit rund 00 Panzern, zusammen mit einer motorisierten Infanteriebrigadc und einem motorisierten Artillerieregiment zu mechanisierten Korps zusammengefaßt. Dieser Verband bedeutete eine nur leichte Annäherung an die Forderung nach einem Panzer, Infanterie und Artillerie vollkommen integrierenden Verband, wie ihn die Deutschen in ihrer Panzerdivision schufen. 939 bestanden 7 solcher mechanisierter Korps. In diesem Zeitpunkt sank der Glaube der russischen Führer an die Zweckmäßigkeit großer Panzerformationen; sie wandten sich vermehrt dem Infanterie-Unterstützungs-Panzerwagen zu. Der Erfolg der deutschen Panzerdivisionen in Polen 939 und Frankreich 940 veranlaßte das russische Kommando sofort, ebenfalls Panzerdivisionen aufzustellen. Sie bestanden aus 2 Panzerregimentem mit rund 400 Panzern, darunter die neuen Typen T 34 (mittlerer Panzer) und KV (schwerer Pzw.), motorisierten Infanterie- und Artillerieregiment. 2 Tankdivisionen und eine motorisierte Infanteriedivision (mit 2 Inf. und Pz.Rgt.) bildeten ein Tankkorps. Die Sowjets planten die Aufstellung von 20 'Tankkorps, das heißt von 40-sO Pz.Div. bis zum Herbst 94. Der deutsche Angriff überraschte die Russen gerade während der Reorganisation ihrer Panzerwaffe. Die Deutschen schätzten in diesem Zeitpunkt die totale russische Panzerstärke auf 46 Panzerbrigaden jenes Tvps, wie sie finnischen Kriege eingesetzt worden waren! Trotz ihrer Unkenntnis der wahren Panzerstärke und der Neuorganisation der Divisionen und Korps gelang es den Deutschen, die vorhandenen Panzerformationen praktisch zu vernichten, nicht zuletzt, weil die Russen es nicht verstanden, so große Verbände zweckmäßig einzusetzen. Das deutsche Oberkommando stellte Ende 94 fest, daß 35 russische Panzerdivisionen vernichtet und weitere 30 Divisionen infolge hoher Verluste aufgelöst worden waren. In jenem Zeitpunkt bestanden keine größeren russischen Panzerverbände mehr über Bataillonsstärke. Der Winter 94 42 wurde von den Russen zur Reorganisation ihrer Panzerwaffe benutzt. Sie kehrten zum Typ der Brigade zurück, welche zweifellos leichter zu führen war als die komplizierten Panzerdivisionen. Diese neue Panzerbrigade bestand aus einem Regiment mit 3 gemischten Tankbataillonen, einem motorisierten Mg.Bat., je einer Kompagnie Pak und Mw., sowie kleinen Aufklärungs- und Flab-Verbänden. Immerhin verfügten [942 und 943 die meisten Brigaden nur über je 2 Tankbataillone zu je 23 Pzw. und ein motorisiertes Füs.Bat. Erst 944 erreichten die Brigaden 47

cine größere Panzerstärke. Entweder umfaßte die Brigade 3 Bataillone mit 2 Kp. zu 0 Pzw. oder 2 Bataillone mit 3 Kp. Damit verfügte die Brigade über 65 Panzer T 34. Der Infantcrievcrband war mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Die operative Verwendbarkeit solcher Verbände war naturgemäß recht beschränkt. Im wesentlichen handelte es sich um Infantcrieunterstützunc;. Das änderte mit dem Anwachsen der Anzahl solcher Brigaden. Im Spätfrühling 942 wurden in der russischen Gegenoffensive von Charkow 4 Panzerbrigaden eingesetzt. 943 schätzten die Deutschen den Bestand an Brigaden auf 38; bei Kriegsende waren 258 Brigaden, davon 49 Gardeverbändc, festgestellt. Der geringen operativen Verwendungsmöglichkeit wurde abgeholten durch Zusammenfassung mehrerer Brigaden in Panzerkorps, mechanisierte Korps und Panzerarmeen. Das erste solche Korps erschien im Herbst 942 bei Stalingrad. Es zeigte sich dort erstmals eine Unterscheidung zwischen Brigaden, welche zur Infantcrieunterstützung eingesetzt und solchen, welche im Rahmen von Korps für bewegliche Operationen verwendet wurden. Die Zusammensetzung solcher Panzerkorps variierte stark. Allgemein umfaßte ein Pz.AK 3 Panzerbrigaden und motorisierte Infanteriebrigadc. Bei maximaler Ausstattung kamen dazu cm Aufklärungsbataillon, Motorradfahrer-Bataillon, oder 2 schwere Panzerabteilungen, 2 Regimenter Sturmgeschützc und 2 Regimenter Pak und schließlich je ein Regiment Flab, Minenwerfer und Raketenwerfer. Mit seinen rund 300 Panzern entsprach damit ein Panzerkorps ungefähr einer westlichen Panzerdivision. Das mechanisierte Armeekorps stellte dagegen die dem Panzerkorps rasch nachfolgende Infanterie dar (ähnlich den deutschen Panzergrenadier- Divisionen). Es war dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Panzer zu Infanterie umgekehrt war wie beim Panzerkorps, das heißt 3 motorisierte Infantcnebrigaden (jede mit ihrem eigenen Panzerbat.), und Panzerbrigade. Die selbständigen Panzerbrigaden für Infanterieunterstützung waren grundsätzlich gleich organisiert wie die in Korps zusammengefaßten Brigaden; immerhin hatten sie keine organische Infanterie; auch sie verwendeten vorwiegend den T 34, wovon bis zu 07 Stück vorhanden waren. Daneben bestanden noch selbständige schwere Panzerregimenter mit 23 schweren Panzern KV oder JS (Stalin) und Sturmgeschütz-Regimenter, die gleicherweise für die Unterstützung von Panzerverbänden wie der Infanterie eingesetzt wurden. Nach deutschen Schätzungen verfügten die Russen in Europa über :<, Panzer- und 3 mechanisierte Korps, welche etwas mehr als die Hälfte d;r 48

gesamten russischen Panzerstärke umfaßten. Damals verfügten die Alliierten über rund 25 Panzerdivisionen, während die Deutschen im Höhepunkt ihrer Panzerstärke (944), 25 Panzerdivisionen des Heeres und 8 Waffen-SS-Pz.- Div. besaßen. Während nach Kriegsende die Amerikaner ihre 6 Panzerdivisionen auf eine einzige reduzierten, bauten die Russen ihre Panzerwaffe systematisch weiter aus. Rund ein Drittel der gegenwärtigen russischen Streitkräfte sollen Panzerverbände sein. Erneut wurde an Stelle der Brigade und Korps die Panzerdivision eingeführt mit 3 Panzerregiiiientern mit T 34, einem schweren Sturmgeschütz-Regiment mit Stalinpanzern, und Inf.Rgt. Zu den rund 300 Panzerwagen kommt cm Regiment gezogener 22-mm-Hb., cm leichtes Flab-Rgt. und je Rgt. schwere Minenwerfer und Raketenwerfer. Ein Aufklärungsbat. und die üblichen rückwärtigen Formationen ergänzen die Division. Die mechanisierte Division ist ähnlich, lediglich mit vertauschtem Verhältnis Infanterie-Panzer, organisiert. Die Rolle dieser Division ist etwas weniger in die Augen springend als das frühere mechanisierte Korps, denn inzwischen sind die normalen Infanteriedivisionen stärker motorisiert worden und verfügen über keine pferdebespannten Fahrzeuge mehr. Außerdem hat nun jede Inf.Div. wieder ihr organisches Panzerregiment mit mittleren Panzern und einigen Sturmgeschützen. Die Entwicklung zeigt, daß die deutschen Auffassungen über enge Kampfgemeinschaft der verschiedenen Waffen weglcitend sind und die einst populären Forderungen nach wenig teuerkräftigen, aber hochmobilen Verbänden verdrängt haben. Zu berücksichtigen sind die Unterschiede in der Terminologie. Em russisches Panzerbataillon besitzt beispielsweise nur 2 Panzer, so daß ein Regiment mit 3 Bataillonen nicht über mehr Panzer verfügt als cm westliches Panzerbataillon. Auch das Infanteriebataillon ist kleiner. Deshalb besteht innerhalb der russischen Panzerdivision ungefähr das gleiche Verhältnis von Panzerbataillon zu einem Infanteriebataillon, das gegenwärtig auch tür britische und amerikanische Panzerdivisionen als Regel gilt. Die Division läßt sich, ebenfalls in Übereinstimmung mit westlichen Auffassungen, rasch in 4 bis 5 Kampfgruppen auflösen. Alles in allem sind diese neuen russischen Panzerdivisionen Kampfverbände, welche harte Kriegserfahrungen mit neuen Anschauungen wirksam verbinden. WM 49