Atlas 2019 DER ZIVILGESELLSCHAFT Zivilgesellschaft Report zur weltweiten Lage
27 % bevölkerung leben in Staaten mit geschlossenen Gesellschaften Das sind 2 Milliarden Menschen. Nur 282 Millionen Menschen leben in Ländern mit offener Zivilgesellschaft. 4 % offen 282 Mio. 14 % beeinträchtigt 1.043 Mio. der Welt- 36 % beschränkt 2.754 Mio. 19 % unterdrückt 1.432 Mio. 27 % geschlossen 2.006 Mio. 2
Grundfreiheiten weltweit In 3 von 4 Staaten der Erde ergreift die Regierung Maßnahmen gegen Journalisten, Menschenrechtsverteidiger, NGOs oder politische Aktivisten. 17,9 % unterdrückt 35 Staaten 11,7 % geschlossen 23 Staaten 23,0 % offen 45 Staaten 27,0 % beschränkt 53 Staaten 20,4 % beeinträchtigt 40 Staaten Berechnung nach Staaten, 196 Staaten = 100 % 3
Veränderungen im Rating Länder, die nach Einführung der neuen Berechnungsmethode von CIVICUS bis zum Redaktionsschluss des Atlas die Kategorie gewechselt haben. März bis November 2018 Verbesserung offen: Kanada, Litauen, Taiwan beeinträchtigt: Ecuador beschränkt: Gambia, Liberia unterdrückt: Äthiopien, Somalia Verschlechterung beeinträchtigt: Italien, Lettland, Österreich beschränkt: El Salvador, Nauru, Papua-Neuguinea, Senegal unterdrückt: Gabun, Kuwait, Nicaragua, Tansania geschlossen: Aserbaidschan, Zentralafrikanische Republik 4
Wie ist die Lage in der Europäischen Union? In 13 der 28 EU-Staaten ergreift die Regierung Maßnahmen gegen Journalisten, Menschenrechtsaktivisten NGOs oder politische Aktivisten. 3,6 % beschränkt 1 Staat 42,8 % beeinträchtigt 12 Staaten 53,6 % offen 15 Staaten 5
Freiheit und Gerechtigkeit Länder, in denen das Einkommen gerechter verteilt ist, haben meistens auch eine freie Zivilgesellschaft. Gini-Index 52,23 neu! Gini-Index 29,16 Bolivien beschränkt Deutschland offen Der Gini-Index ist ein volkswirtschaftlicher Maßstab, um die Verteilung von Einkommen in einer Gesellschaft zu messen. Ein Gini-Index von Null bedeutet Einkommensgleichheit. Je höher der Gini-Index, desto ungerechter ist die Einkommensverteilung im jeweiligen Land. Nicht nur in Bolivien, sondern auch in Deutschland ist die Ungleichheit groß und in den letzten Jahren gewachsen. Die zugrunde liegenden Zahlen stammen von der United Nations University World Institute for Development Economics Research (UNU-WIDER). 6
Repressionen sind schlecht für die Entwicklung Wegen der Zerstörung der Wirtschaft und des öffentlichen Dienstleistungssektors, verbunden mit erhöhter staatlicher Repression, wird die Zeit zwischen 2000 und 2010 als Simbabwes verlorene Dekade beschrieben. Simbabwe verwandelte sich in einen Unsicherheitsstaat, der das Wohlergehen seiner Bürger aktiv unterminiert und im HDI*-Ranking um 80 Plätze fiel. Davon hat sich das Land bis heute nicht erholt. HDI-Rang 1 188 (abfallend) 1 10 20 35 30 40 50 Simbabwe 60 70 80 71 90 100 110 120 130 140 150 160 170 151 154 188 1987 1988 1989 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2002 2018 Mugabe Regime * Der Human Development Index (HDI) ist ein Vergleichsmaßstab der UN für menschliche Entwicklung. Eine niedrigere Zahl im Rang bedeutet höhere Entwicklung. Deutschland liegt auf Rang fünf. Grafik: Brot für die Welt; Quelle: Länderdaten.de 7
Rückgang der Demokratien Nach einem Anstieg Ende der 1980er-Jahre ist die Anzahl der Demokratien laut Deliberative Democracy Index seit 2012 weltweit wieder rückläufig. 1 0.8 0.6 Rating 0.4 0.2 Osteuropa und Zentralasien Lateinamerika und die Karibik 0 Europäische Union Sub-Sahara Afrika 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 Grafik: Brot für die Welt; Quelle: Varieties of Democracy, Deliberative Democracy Index 8
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